Stabhochsprung-Olympiarevanche in Karlsruhe
Der Stabhochsprung beim Hallen-Meeting am 2. Februar in der Karlsruher Europahalle wird ein Highlight: Nachdem bereits der Neu-Kölner Björn Otto und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), Silber- und Bronzemedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von London (Großbritannien), ihren Start beim einzigen Permit Indoor Meeting des Weltverbands IAAF in Deutschland zugesagt haben, macht nun Renaud Lavillenie (Frankreich) das olympische Treppchen komplett.
Der Olympiasieger ist der Albtraum der deutschen Stabhochspringer. Der französische Stabartist gehört mit einer Bestmarke von 6,03 Metern zum erlesenen Kreis der Sechs-Meter-Springer.Vor allem Björn Otto wird wohl schlaflose Nächte haben, wenn er an den 26-Jährigen aus Barbezieux-Saint-Hilaire denkt, denn gleich dreimal stand der Franzose bei internationalen Meisterschaften einem Sieg des Deutschen im Weg – und dies dann auch noch auf dramatische Weise.
Nervenstärke bewiesen
Bei den Europameisterschaften am 1. Juli sah Björn Otto mit übersprungenen 5,92 Metern fast wie der Sieger aus, aber in seinem letzten Versuch sprang Renaud Lavillenie 5,97 Meter und holte sich den Titel vor Björn Otto und Raphael Holzdeppe.
Nur fünf Wochen später in London schienen die DLV-Athleten auf dem besten Weg zu Olympia-Gold und -Silber, nachdem sie 5,91 Meter vor gelegt hatten. Renaud Lavillenie musste aufgrund der Fehlversuchsregel höher springen, um zu gewinnen und hatte nur noch einen einzigen Versuch. Aber der Franzose bewies erneut seine Nervenstärke, sprang 5,97 Meter und wurde Olympiasieger. Björn Otto blieb nur die Gratulation und die neidlose Anerkennung: „Was Lavillenie hier geboten hat - Chapeau!“
Seit 2009 in der Weltspitze
Der Stern Renaud Lavillenies ging bei der Hallen-EM 2009 in Turin (Italien) auf, als der 1,76 Meter kleine Stabhochspringer mit dem Gewinn des EM-Titels in die Weltspitze vorstieß. Auf sein erstes Hallen-EM-Gold folgte noch im selben Jahr der erste Sprung über sechs eter. Bei den Weltmeisterschaften in Berlin holte er Bronze, 2010 und 2011 folgten Gold bei der Freiluft-EM, Gold bei der Hallen-EM mit 6,03 Meter sowie das nächste WM-Bronze.
2012 dann der komplette Durchmarsch. Mit Siegen bei der Hallen-WM in Istanbul (5,95 Meter) und mit Sätzen über 5,97 Meter sicherte er sich sowohl den EM-Titel in Helsinki als auch das Olympia-Gold in London.
Meeting-Rekord wackelt
Jetzt gibt sich Renaud Lavillenie beim Indoor Meeting in der Karlsruher Europahalle die Ehre und die Zuschauer erleben dann alle drei Medaillengewinner der Spiele von London bei ihrer Olympiarevanche. Dass dabei, so ganz nebenbei, der Meetingrekord von 5,80 Metern – gehalten von Michael Stolle und Stabhochsprung-Legende Sergey Bubka (Ukraine) – kräftig ins Wanken kommen wird, sollte bei diesem erlesenen Feld nur eine Randnotiz wert sein.
Spannende Wettkämpfe sind auch in den übrigen Disziplinen garantiert. Neben dem Stabhochsprung werden die Männer im Kugelstoßen antreten sowie über die 60 Meter Hürden, 800, 1.500 und 3.000 Meter antreten. Die Frauen messen sich in folgenden Wettkämpfen: Weitsprung, 60 Meter, 60 Meter Hürden, 1.500 Meter und 3.000 Meter.
Indoor-Meeting Karlsruhe