Stabhochsprung-Trio springt ins Finale
Zwölf Athletinnen überquerten am Samstagmittag in der Stabhochsprung-Qualifikation 4,55 Meter, darunter alle drei deutschen Starterinnen. Damit stehen Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), Martina Strutz (SC Neubrandenburg) und Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) am Montag (6. August) im Finale der Olympischen Spiele. Ausgeschieden ist dagegen Weltmeisterin Fabiana Murer (Brasilien).

Am lautesten jubelte wohl Lisa Ryzih: Nach einem eher enttäuschenden siebten Platz mit 4,40 Metern bei der EM in Helsinki (Finnland) meisterte die 23-Jährige die Herausforderung in der Olympia-Qualifikation mit Bravour. Als Einzige des deutschen Trios schaffte sie 4,55 Meter auf Anhieb und stieß daraufhin einen spitzen Jubelschrei aus.
Yelena Isinbayeva ohne Probleme
Die frischgebackene Deutsche Rekordhalterin Silke Spiegelburg sowie ihre Vorgängerin Martina Strutz mussten bei 4,55 Metern jeweils zweimal Anlauf nehmen, dann standen aber auch sie in der Runde der besten Zwölf.
Anders als noch bei ihrem Salto Nullo beim Diamond League-Meeting in Monaco (Monte Carlo) vor zwei Wochen gab sich Weltrekordlerin Yelena Isinbayeva (Russland) in London keine Blöße. Mit zwei blitzsauberen Sprüngen über 4,50 und 4,55 Meter demonstrierte sie ihre gute Form. Auch US-Meisterin Jenn Suhr, Lokalmatadorin Holly Bleasdale und Europameisterin Jirina Ptacnikova (Tschechische Republik) zogen ins Finale ein.
Eine Enttäuschung erlebte dagegen die Weltmeisterin Fabiana Murer aus Brasilien. Sie war als drittbeste Stabhochspringerin des Jahres mit einer Saison-Bestleistung von 4,77 Metern angetreten. Doch am Samstag scheiterte sie dreimal an 4,55 Metern.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Ich bin um fünf Uhr aufgestanden, zur Mensa gegangen und es hat geregnet. Zum Glück hat es dann nachgelassen. Beim Einspringen gab es noch ein, zwei Tropfen. Das Einspringen lief gut. Wir hatten gesagt, wir fangen bei 4,50 Metern an. Das war die richtige Entscheidung. Der eine Fehlversuch gehört dazu. Den hake ich ab, ich bin im Finale, das ist erst einmal das Wichtigste. Dort geht es wieder bei Null los. Darauf ist der Fokus gerichtet. Ich werde alles geben und alles versuchen. Was ich mir vorgenommen habe, bleibt ein Geheimnis. Yelena Isinbayeva darf man nicht unterschätzen. Es sah bei ihr relativ souverän aus. Aber jeder ist hier sehr stark angereizt. Es wird eine harte Konkurrenz.
Martina Strutz (SC Neubrandenburg):
80.000 Zuschauer in der Quali, das ist geil. Ich habe früh angefangen, das sollte die Leute aber nicht schocken. Ich hatte nur wenig Sprünge beim Einspringen gemacht. Insofern habe ich mir gedacht, ich fange etwas tiefer an, um mich einfach an die Anlage zu gewöhnen. Das ist mir auch gut gelungen. Im Finale ist von Platz eins bis zwölf alles möglich. Das sind schwierige Windbedingungen da unten, die muss erst einmal jeder handeln. Wenn ich über Saisonbestleistung springe, dann bin ich schon zufrieden. Heute war ich schon gut drauf, ich hätte wahrscheinlich superhoch springen können. Mal gucken, wie es im Finale ist.
Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen):
Man musste heute kämpfen. 4,55 Meter waren das Mindeste. Dass es geklappt hat, war der allererste Schritt. Bei mir war alles okay. Ich habe gewusst, was ich hier mache. Man mobilisiert alle Kräfte, die man hat. Das Stadion finde ich sehr gemütlich, man fühlt sich hier wohl. Die Tribüne umarmt einen, wenn die Leute von oben herab gucken. Das hat mir gut gefallen. Ich bin positiv überrascht. Die Kommunikation mit dem Trainer war wirklich schwierig, es waren hundert Beine in dem Feld. Im Finale wird es dann aber ein bisschen leerer werden.
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