Starke Felder beim Memorial Van Damme in Brüssel
Das Golden-League-Meeting in Brüssel wartet am Freitag mit starken Teilnehmerfeldern auf. Im Mittelpunkt stehen die Gold-Jackpot-Anwärter Ana Guevara, Marion Jones, Hicham El Guerrouj und Felix Sanchez, die bereits fünf von sieben nötigen Siegen in der Tasche haben und vor dem ISTAF in Berlin nun Nummer sechs folgen lassen können.
Marion Jones fliegt in Brüssel wieder mit der goldenen Startnummer über die Bahn (Foto: Chai)
Marion Jones erwartet über 100 Meter die ukrainische Weltmeisterin Zhanna Pintusevich-Block, die auch für die 200 Meter gemeldet hat, zum zweiten Duell dieses Sommers, nachdem die US-Amerikanerin vor einer Woche in London klar die Nase vorne hatte. Am ehesten ist es der Jamaikanerin Lorraine Fenton zuzutrauen, auf der Stadionrunde die dominierende Mexikanerin Ana Guevara (siehe gesonderte Story) zu gefährden. Auch die deutsche Staffel-Europameisterin Grit Breuer wird in Brüssel an den Start gehen.Maria Mutola (Mozambique) will versuchen, über 1.000 Meter den Weltrekord zu attackieren. Von einem schnellen Tempo könnte auch die Deutsche Claudia Gesell, EM-Fünfte über 800 Meter, profitieren. Dagegen muss die Magdeburgerin Ivonne Teichmann wegen einem Ermüdungsbruch, den sie sich beim Meeting in Sondershausen zuzog, auf den geplanten Start verzichten.
Auf den 1.500 Metern rückt die Sensations-Europameisterin Sureyya Ayhan aus der Türkei in den Blickpunkt. Zur EM-Revanche kommt es allerdings nicht, denn die kleine Rumänin Gabriela Szabo wird die 3.000 Meter laufen. Hürdensprinterin Gail Devers (USA), Hochspringerin Kajsa Bergqvist (Schweden) und Speerwurf-Weltrekordhalterin Osleidys Menendez (Kuba) sind weitere große Namen in den Feldern der Frauen, auch Vize-Europameisterin Steffi Nerius (Leverkusen) ist mit dabei.
Ingo Schultz über 200 Meter
Mehrere DLV-Athleten haben in den Konkurrenzen der Männer gemeldet. So sind die Stabhochspringer Lars Börgeling und Tim Lobinger anzumerken, aber auch Nils Schumann hat einen Start über 800 Meter geplant. 400-Meter-Europameister Ingo Schultz wendet sich den kürzeren 200 Metern zu, während über 3.000 Meter Hindernis Filmon Ghirmai die Chance hat, sich nach dem Saison-Aus von Damian Kallabis (siehe gesonderte Meldung) für den Weltcup in Madrid zu empfehlen. Im Speerwurf sind Raymond Hecht, Björn Lange und der EM-Dritte Boris Henry mit dabei.
Von dem Dopingverdacht, der nun auf Weltrekordhalter Brahim Boulami lastet (wir berichteten), wird vor allem das 3.000-Meter-Hindernisrennen überschattet sein. Schließlich lief dort im vergangenen Jahr der Marokkaner, der nun seinen Start absagte, eine groß gefeierte neue Weltbestmarke von 7:55,28 Minuten, die er vor kurzem in Zürich selbst auslöschte. Ein ähnliches schnelles Rennen ist in diesem Jahr nicht unbedingt zu erwarten, denn die großen Namen der Kenianer fehlen in den Starterlisten.
El Guerrouj und Sanchez auf Jackpot-Jagd
Vielleicht sorgt aber Hicham El Guerrouj (Marokko) in Brüssel für ein Highlight über 1.500 Meter. Was er zu leisten vermag, stellte er in den letzten Wochen bereits eindrucksvoll unter Beweis. Der weitere Jackpot-Kandidat Felix Sanchez wird nach seinem überzeugenden Auftritt in London wieder sein Augenmerk auf Europameister Stephané Diagana (Frankreich), den Italiener Fabrizio Mori und vielleicht auch noch die schnellen US-Amerikaner legen müssen, um nicht unliebsam überrascht zu werden.
In Abstinenz von Europameister Dwain Chambers (Großbritannien) hat Maurice Greene (USA) über 100 Meter einmal mehr die Möglichkeit, sich für seine teilweise enttäuschenden Auftritte in diesem Jahr zu rehabilitieren. Brisanz von Dauer hat das Dreisprung-Duell zwischen Weltmeister und Olympiasieger Jonathan Edwards (Großbritannien) mit Europameister Christian Olsson (Schweden), das auch die begeisterungsfähigen Zuschauer in Brüssel wieder erleben können.