Starke Jennifer Oeser holt Bronze
Mit der besten Leistung einer deutschen Siebenkämpferin seit Sabine Braun vor 13 Jahren holte sich Jennifer Oeser am Samstagabend bei der EM in Barcelona (Spanien) die Bronzemedaille. Die Leverkusenerin verbesserte zugleich ihre persönliche Bestleistung um 190 Zähler auf 6.683 Punkte.
Gold ging nach einem spannenden Duell mit Nataliya Dobrynska (Ukraine; 6.778) an die britische Weltmeisterin Jessica Ennis (Großbritannien; 6.823). Beide Athletinnen waren über dem alten EM-Rekord der Schwedin Carolina Klüft (6.740) von 2006 geblieben. Damit hatte es noch nie einen so hochklassigen Siebenkampf bei einer EM gegeben. Alle drei Erstplatzierten erzielten damit eine persönliche Bestleistung.Jennifer Oeser glänzte an den beiden Siebenkampf-Tagen im Olympiastadion, das sie ohne ihren Glücksbringer, dem „Schwein von Rhein“ betreten musste, mit vier persönlichen Bestleistungen. Über die 100 Meter Hürden (13,37 sec) und 200 Meter (24,07 sec) sowie im Weitsprung (6,68 m) stellte sie ihre Schnelligkeit unter Beweis. Außerdem steigerte sich die Vize-Weltmeisterin auch im Speerwurf (49,17 m).
Neun und Elf für Maren Schwerdtner und Claudia Rath
Damit war die Olympia-Dritte Tatyana Chernova, die bis in den Samstagabend hinein von der vierten Position aus noch Gefahr ausstrahlte, im Kampf um Edelmetall geschlagen. Der Russin blieb am Ende mit 6.512 Punkten nur der der undankbare vierte Platz.
Über neue persönliche Bestleistung und obendrein einen Platz unter den ersten Zwölf durften sich auch die beiden weiteren deutschen Siebenkämpferinnen freuen. Die Hannoveranerin Maren Schwerdtner wurde mit 6.167 Zählern Neunte, die Frankfurterin Claudia Rath rechtfertigte mit 6.107 Punkten und Platz elf nicht weniger das Vertrauen, das ihr die DLV-Verantwortlichen mit der Nominierung ausgesprochen hatten.
Stimmen zum Wettkampf:
Maren Schwerdtner (Hannover 96):
"Das waren anstrengende zwei Tage. Einen solchen Zeitplan bin ich nicht gewohnt, da kann man nicht richtig abschalten. Zum Glück war es aber nicht so heiß, wie ich es befürchtet hatte. In Götzis und Ratingen hatten wir schon Regen, jetzt war wieder Regen angesagt. Aber zum Glück war der Wettergott auf unserer Seite. Ich sehe mich noch nicht in der Welt- oder Europaspitze, was die Mädels vorne abgeliefert haben, das war ein Hammer, vor allem Jenny."
Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt):
"Super! Ich habe praktisch nachträglich die Norm erfüllt und eine persönliche Bestleistung erzielt. Viel mehr geht nicht. Sicherlich ist es etwas ärgerlich, knapp den zehnten Platz verpasst zu haben. Aber über 800 Meter ging eben nicht mehr, auch wenn das Anfangstempo etwas zu schnell war. Der Speerwurf war nicht nach meinem Wunsch, klar. Aber gut. Im Weitsprung war es eine Zitterpartie mit den angekündigten 6,40 Meter, aber es hat doch noch geklappt. Das war wichtig für mich. An den zwei Tagen war ich sehr nervös und angespannt. Das viele Ausruhen zwischenzeitlich war nichts für mich, ich will es lieber zack-zack. Jetzt möchte ich noch Deutscher Meister mit der Siebenkampf-Mannschaft werden dieses Jahr."
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