Starke Stabhochspringer und schnelle Sprinter
Die Stabhochspringer mit Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) an der Spitze und seinem Siegsprung von 5,90 Metern und die Sieger über 60 Meter, Sina Schielke (TV Wattenscheid 01) und Christian Blum (LAC Quelle Fürth/München), sorgten am Samstag in der ersten Halbzeit der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig für die Höhepunkte.
Björn Otto flog hoch hinaus (Foto: Gantenberg)
Vor 3.100 begeisterten Zuschauer boten vor allem die Stabhochspringer einen Wettbewerb auf höchstem Niveau. Am Ende meisterte allein Björn Otto die 5,90 Meter, stellte damit eine neue Jahresweltbestleistung auf und untermauerte seine Vormachtstellung in dieser Hallensaison.Es dauerte eine ganze Weile, ehe die Spitzenspringer so richtig auf Betriebstemperatur kamen. Als Erster schwächelte Tim Lobinger (ASV Köln), der für die Anfangshöhe von 5,50 Metern drei Versuche brauchte. Und auch über 5,65 Meter schaffte er es erst im dritten Anlauf. Doch die 5,75 Meter packte er sofort und damit hatte er am Ende den dritten Platz errungen.
Spannung im Sprint
Fabian Schulze (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) und Lars Börgeling (TSV Bayer 04 Leverkusen) blieben nur die Plätze vier und fünf. Vorn aber kämpften Danny Ecker und Björn Otto um den Sieg. Danny Ecker (Bayer Leverkusen) übersprang 5,80 Meter und wurde damit Zweiter.
Viel Spannung lag über dem 60-Meter-Finale der Männer, denn man war gespannt, ob sich der im Vorfeld sehr starke Christian Blum (LAC Quelle Fürth/München) gegen die routinierten Ronny Ostwald und Marc Blume (beide TV Wattenscheid 01) würde durchsetzen können. Aber er ließ keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen und gewann in persönlicher Bestzeit von 6,59 Sekunden vor Ronny Ostwald (6,62 sec) und Marc Blume (6,72 sec). Ronny Ostwald schaffte damit zum rechten Zeitpunkt die Hallen-EM-Norm. Christian Blum jubelte: "Das war ein Traumlauf. Eine Medaille wollte ich schon, aber nun sogar Gold, darüber freue ich mich umso mehr. Jetzt will ich in Birmingham das Finale erreichen."
Carsten Schlangen wähnte sich zu früh im Ziel
Viel länger waren die Männer im Finale über 3.000 Metern unterwegs. Am Ende ließ Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01), der Europameister über 10.000 Metern von Göteborg, seine Klasse aufblitzen und gewann sicher in 7:57,30 Sekunden.
Allerdings sah es kurz zuvor noch anders aus. Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) wähnte sich schon eingangs der Schlussrunde, als er seinen Endspurt anzog und sich vor Jan Fitschen setzte. Der kam dann zwar kurz vor der Ziellinie noch an dem Hauptstädter vorbei, aber… Carsten Schlangen hatte sich verzählt. Er stoppte ab, und konnte nur hilflos hinterher kucken, wie Jan Fitschen in die richtige letzte Runde ging. So etwas passiert nicht zum ersten Mal, ist aber für die Beteiligten umso ärgerlicher.
Jan Fitschen setzte seine Routine ein: "Ich habe auf die Anzeige geschaut, dann auf den Hallensprecher gehört, der Mist erzählt hat und sich dann aber korrigiert hat." Dann reagierte er eben richtig und gewann sicher, Arne Gabius (LAV Asics Tübingen) wurde Zweiter in 7:59,94 Minuten und André Pollmächer (LAC Erdgas Chemnitz) Dritter in 8:02,67 Minuten. Als Vierter trudelte der enttäuschte Carsten Schlangen ins Ziel.
Ohne Komplikationen waren die 5.000 Meter der Geher über die Bühne gegangen. André Höhne (SCC Berlin) gewann nach 19:28,83 Minuten sicher vor dem Apoldaer Jan Albrecht (19:50,77 min).
Drei technische Wettbewerbe standen bei den Männern am ersten Tag auf dem Programm. Zuerst holte sich Lokalmatador Peter Sack (LAZ Leipzig) mit 19,70 Metern den Kugelstoß-Titel vor Detlef Bock (TV Wattenscheid 01; 19,10 m) und Sven-Eric Hahn (VfL Sindelfingen; 18,96 m).
Nils Winter springt zur Norm
Im Weitsprung setzte sich Nils Winter (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 7,91 Metern durch, was für ihn die Hallen-EM-Norm bedeutete. Auf den zweiten Platz kam Sebastian Bayer (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 7,88 Metern vor dem Lokalmatadoren Oliver Koenig, der im sechsten Versuch mit 7,85 Metern am weitesten sprang, aber nicht den erhofften Erfolg schaffte.
Im letzten Wettbewerb des Tages holte sich im Hochsprung Eike Onnen (LG Hannover) mit übersprungenen 2,22 Metern vor Matthias Franta (USC Mainz), der 2,18 Meter schaffte, den Sieg.
Sina Schielke ist zurück
Schon im Vorlauf über 60 Meter deutete sie ihre gute Form an, und im Finale ließ sie keinen Zweifel an ihrer läuferischen Klasse. In 7,23 Sekunden gewann sie sicher in 7,23 Sekunden. "Ich bin unglaublich glücklich, wieder zurück zu sein. Letzte Woche hatte ich noch 39 Grad Fieber. Und nun freue ich mich auf die Hallen-EM." Freuen durfte sich auch die Zweitplatzierte Verena Sailer (LAC Quelle Fürth/München), die 7,27 Sekunden lief und damit ebenfalls ihre gute Form für die Hallen-EM bestätigte.
Fast durchgehend als Duo absolvierten Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) und Antje Möldner (SC Potsdam) ihre Runden im 3.000-Meter-Finale. Zwei Runden vor Schluss zündete dann die künftige Marathonläuferin aus Köln den Turbo, und Antje Möldner hatte keine Chance mehr. Die Siegerzeit von Sabrina Mockenhaupt: 9:25,28 Minuten.
Melanie Seeger flott
Hatte es hier mit einem Potsdamer Erfolg nicht geklappt , war das bei den Geherinnen kein Problem. Diesmal war es auch kein Duo an der Spitze, weil sich Melanie Seeger sofort absetzte und ihrer Vereinskameradin keine Chance ließ. Anfangs lag sogar der deutsche Rekord in der Luft, aber das war wohl zuviel verlangt. Melanie Seeger gewann nach 12:03,94 Minuten vor Sabine Zimmer (12:12,23 min).
Ungefährdet zog Katja Demut (TuS Jena) im Dreisprung ihre Kreise, mit 13,75 Metern und mit 13,76 Metern im letzten Versuch hatte die Konkurrenz keine Chance. Allerdings blieben die erhofften 14 Meter nur ein Wunschtraum.