Starker Auftritt des DLV-Junioren-Teams
Einen nachhaltig guten Eindruck hinterließen die Junioren als einzige Vertreter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bei den Cross-Weltmeisterschaften unter subtropischen Bedingungen in der kenianischen Hafenstadt Mombasa am Samstag. "Das ist mehr als wir erwarten konnten", äußerte sich Nachwuchs-Bundestrainer Werner Grommisch zufrieden, denn die DLV-Junioren schafften als Zwölfter die beste Platzung aller angetretenen europäischen Mannschaften.

Werner Grommisch ist zufrieden mit seinen Jungs (Foto: Schröder)
In der europäischen Rangliste folgten nach der deutschen Mannschaft (258 Punkte), auf den nächsten Plätzen mit Großbritannien (264), Italien (302) und Spanien (337) durchaus Nationen, die gerade im Crosslaufen ein gewichtiges Wort mitreden können. Im Konzert der Afrikaner setzten sich an der Spitze Gastgeber Kenia mit der Idealpunktzahl von zehn Punkten vor Eritrea (44), Äthiopien (54) und Uganda (55) durch. Als bestes nichtafrikanisches Team landete Japan auf Rang neun, bevor sich bereits das deutsche Quartett gut in Szene konnte.In der Besetzung Thorsten Baumeister (Post-Sport Telekom Trier), Rico Schwarz (ASV Erfurt), Jonas Matti Markowski (OSC Berlin) und Manuel Stöckert (TSV Ostheim) sowie Christian Hengmith (TuSEM Essen) gingen die DLV-Junioren kein Risiko ein und starteten angesichts der extremen Bedingungen mit 35 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von über siebzig Prozent äußerst vorsichtig.
"Die Jungs haben sich genau an unsere Marschroute gehalten", sagte Nachwuchstrainer Werner Grommisch lobend dann auch über "seine" Jungs. "Alle haben jede Möglichkeit genutzt, um sich einigermaßen zu kühlen." Aber genau das war das große Problem auf dem Mombasa Golf Course direkt am Indischen Ozean, denn weder die versprochenen Sprinkler-Anlagen funktionierten, noch waren ausreichend Helfer zur Stelle, um die bereitstehenden Trinkflaschen zu reichen.
Blick geht Richtung EM
Für die beste Einzelplatzierung sorgte dabei German-Road-Races-Nachwuchs-Preisträger Thorsten Baumeister auf Position 57, der für die 8 Kilometer-Strecke 27:15 Minuten benötigte und damit sogar viertbester Europäer wurde. "Ich bin schon nach der ersten Runde praktisch am Limit gelaufen", deutete der hoch aufgeschossene Blondschopf aus Trier die Grenzbelastung an. Mit Kreislaufbeschwerden musste er allerdings zur Beobachtung in das Krankenhaus eingeliefert werden.
Mannschaftsarzt Dr. Andreas Nies konnte ihn jedoch nach kurzem Aufenthalt in bester Laune wieder mit ins Mannschaftsquartier nehmen. "Aber es war ein supergeiles Erlebnis", erzählten die deutschen Junioren erfreut über ihren klasse Auftritt, der dank einer überaus geschlossenen Teamleistung mit nur 27 Sekunden Differenz zwischen Thorsten Baumeister, Rico Schwarz (65.), Jonas Marti Markowski (67.) und Manuel Stöckert (69.) untereinander zustande kam.
"Jetzt ist es wichtig, dass wir auf diesem Superergebnis aufbauen können. Dabei geht es nicht nur darum, die Qualifikation für die U20-Europameisterschaften in Hengelo zu schaffen, sondern dort auch eine entsprechende Platzierung zu erreichen", sagt Werner Grommisch bereits in Richtung Bahnsaison. "Mit dieser Mannschaft wollen wir aber auch bei der Cross-EM in Dezember in Toro was reißen", meint der Berliner Matti Markowski. "Dann haben wir bestimmt auch Alexander Hahn dabei". Der deutsche Cross-Jugendmeister und EM-Siebte aus Leverkusen hatte zugunsten seiner Bahnvorbereitung auf den gewiss riskanten Start in Kenia verzichtet.