Starker erster Tag der DLV-Zehnkämpfer
Drei deutsche Zehnkämpfer haben es zur Halbzeit des traditionsreichen Mehrkampf-Meetings in Götzis (Österreich) am Samstag unter die besten Sechs geschafft. An der Spitze des Feldes liegt der Belgier Hans van Alphen mit 4.334 Punkten, 81 Punkte zurück folgt Rico Freimuth (Hallesche Leichtathletik-Freunde). Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt; 4.247 Punkte) ist Vierter, Michael Schrader (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 4.215 Punkten Sechster.
Das geschlossen starke Auftreten der Deutschen komplettieren der Hallenser Norman Müller auf Rang zehn (4.166 Punkte) und Simon Hechler vom Leichtathletik-Team Saar (15.; 3.983 Punkte). Einziger Wermutstropfen ist das Ausscheiden des Frankfurters Jan-Felix Knobel, der mit einer Verletzung bei der vierten Disziplin, dem Hochsprung, den Wettkampf abbrechen musste.Entsprechend positiv fiel das Fazit von Zehnkampf-Bundestrainer Rainer Pottel aus: „Das ist natürlich eine hervorragende Ausgangssituation für morgen. Mindestens drei Athleten sollten die 8.200 Punkte schaffen können.“ Diese Punktzahl ist die Olympia-Norm, bei einer Leistung über 8.300 Punkten sind sogar die beiden besten DLV-Athleten direkt für die Olympischen Spiele in London (Großbritannien; 3. Bis 12. August) qualifiziert.
Pascal Behrenbruch im Plan
Dieses Ziel hat zum Beispiel Pascal Behrenbruch fest im Visier: „8.300 Punkte sind auf jeden Fall Pflicht“, befand der 27-Jährige, der bei Erki Nool und Andrei Nazarov in Estland trainiert. „Über die 100 Meter und im Weitsprung habe ich etwas geschlafen, das Kugelstoßen hat mich geweckt“, resümierte er. Mit 16,28 Metern war er der beste Kugelstoßer des Feldes und egalisierte im anschließenden Hochsprung seinen Hausrekord von 2,03 Metern.
Rico Freimuth spielte seine Sprintstärke aus und erzielte über 100 Meter (10,62 sec) und 400 Meter (47,51 sec) die jeweils zweitbeste Leistung der Konkurrenz. "Ich bin ganz zufrieden und genau auf dem Kurs, auf dem ich sein will", stellte er zufrieden fest.
Wadenkrämpfe bei Michael Schrader
Nervenstärke und Kampfgeist stellte Michael Schrader unter Beweis. Der Leverkusener, der 2009 das Mösle-Stadion von Götzis als Überraschungs-Sieger verlassen hatte, biss auf die Zähne und meisterte so seine Wadenkrämpfe. „Es geht ihm durchwachsen“, antwortete auch sein Trainer, der ehemalige Weltklasse-Zehnkämpfer Torsten Voss, lächelnd auf die Frage nach dem Wohlbefinden seines Athleten.
Trotz starker Einzelleistungen habe er gewusst, dass noch kein Top-Mehrkampf möglich sei. „Die Grundlage ist bei ihm da, aber die Zwischenphase, der Übergang zu den ganz schnellen Einheiten fehlt noch. Das wird hier sehr deutlich. 8.300 Punkte sind aber möglich.“
Kein klarer Favorit auf den Sieg
Norman Müller erlebte einen „sehr guten Einstand, ich gehe mit einem relativ guten Gefühl in den zweiten Tag“. An diesem werden neben Jan-Felix Knobel auch der tschechische Weltrekordler Roman Sebrle und Andrei Krauchanka (Weißrussland) fehlen.
In Abwesenheit der US-Top-Athleten, die den heimischen Trials den Vorzug geben müssen, fehlt der große Favorit - zumal auch Sieg-Kandidaten wie der WM-Dritte Leonel Suarez aus Kuba (Platz 14; 4.020 Punkte) oder der Niederländer Eelco Sintnicolaas (5.; 4.242) am ersten Tag noch nicht restlos überzeugen konnten.
Deutsche Siebenkämpferinnen auf Olympia-Kurs
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