| Berlin 2018

Starker vierter Platz: Couragiertes Rennen von Alina Reh

Alina Reh hat am Mittwochabend bei der EM in Berlin über 10.000 Meter ein couragiertes Rennen gezeigt und mit 45 Sekunden Rückstand auf die Spitze Rang vier belegt. Die Medaillenränge verpasste die 21-Jährige nur knapp.
Harald Koken

Alina Reh (SSV Ulm 1846) hat einmal mehr ihre Eigenschaft als große Kämpfernatur unter Beweis gestellt. Keine Sekunde ließ sie auf der blauen Bahn im Olympiastadion locker, Runde um Runde rückte sie ihrem Ziel näher. Am Ende blieben die Uhren bei 32:28,48 Minuten stehen – nur zehn Sekunden an der Bestzeit vorbei. Und nur neun Sekunden an einem Platz auf dem Podest. Als Sechste der Europarangliste war die Athletin von Jürgen Austin-Kerl ins Rennen gegangen.

Nach einem Ermüdungsbruch im rechten Wadenbein hatte Alina Reh sich erst auf den letzten Drücker qualifiziert. Statt sechs Wochen zu pausieren setzte sie auf Alternativtraining. Dazu gehörten zweimal tägliches Aquajogging, 700 Minuten pro Woche. Bewegungsdrang, der sich bei der EM auszahlte.

Natalie Tanner auf Platz 14

Natalie Tanner (LG Eintracht Frankfurt), in den Vereinigten Staaten geboren und aufgewachsen, kam als 14. auf 33:22,21Minuten. Ende März hatte sie sich in Stanford (USA) um 65 Sekunden auf 32:36,15 Minuten verbesssert. Die Deutsche Meisterin Anna Gehring (ASV Köln) kam nicht ins Ziel. Die für Israel startende Kenianerin Chemtai Lonah Salpeter wurde in 31:43,29 Minuten ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie gewann vor Susan Krumins (Niederlande; 31:52,55 min) und Meraf Bahta (Schweden; 32:19,34 min).

Chemtai Lonah Salpeter sicherte Israel das erste EM-Gold für eine Frau in der Geschichte des Landes. Sie lebt seit zehn Jahren in Israel und führt in diesem Jahr die europäischen Bestenliste in 31:33,03 Minuten an. Mit Yasemin Can wurde eine weitere gebürtige Kenianerin Fünfte. Vor zwei Jahren hatte sie den Titel geholt.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Alina Reh (SSV Ulm):
Ich habe mich während des Rennens Schritt für Schritt nach vorn gearbeitet. Das Publikum hat mich richtig gut unterstützt. Ich bin mehr als zufrieden. Ich habe noch einige Jahre in der Leichtathletik vor mir. Und wie es heißt, wächst man an seinen Aufgaben. Laufen ist immer ein Vergnügen. Die Unterstützung der Zuschauer war wirklich toll, aber ich musste auch darauf achten, dass ich meinen eigenen Rhythmus nicht verliere und nicht zu viel Energie zu früh verschwende. Es ist großartig, die Meisterschaften in meinem Heimatland zu haben. Im Callroom sprachen alle deutsch und ich hörte sogar Dialekt aus meiner Heimat, Schwäbisch.

Natalie Tanner (LG Eintracht Frankfurt):
Ich habe mich nicht gut gefühlt, meine Beine waren nicht locker. Ich trainiere viel in Kalifornieren und bin an die Hitze gewöhnt. Aber heute hatte ich Kopfweh, vielleicht war es Nervosität. Ich habe schon nach vier Runden überlegt, wie lange ich noch drin bleibe. Aber dann habe ich mich entschlossen, positiv zu denken. Ich gehe jetzt zurück in die Vereinigten Staaten und werde mich auf die nächsten Aufgaben vorbereiten. Ich möchte im Oktober einen Halbmarathon laufen. Natürlich werde ich weiter für Deutschland starten.

Anna Gehring (ASV Köln):
Ich weiß gar nicht, wann ich ausgestiegen bin. Aber zwei Runden vorher habe ich starke Schmerzen bekommen. Ich hatte vorher schon Probleme, bin aber ohne Schmerzen losgelaufen und habe das komplett ausgeblendet. Ich weiß nicht, ob es eine Verletzung ist, aber ich spüre mein Knie. Ich hatte es in der Vorbereitung auch schon, aber nicht so schlimm. 

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