Stefan Koch - „WM 2013 das Ziel“
Nach einem dritten Platz im Vorjahr wurde Stefan Koch (TuSEM Essen) diesmal im hessischen Griesheim Deutscher Meister im Halbmarathon und schlägt dabei den Favoriten Musa Roba-Kinkal (SC Gelnhausen). Im Interview spricht er über das Rennen und seine weiteren Pläne.
Stefan Koch, Sie haben Ihren vierten Meistertitel im Halbmarathon gewinnen können. Wie wichtig war das Rennen und ist der Titel für Sie?Stefan Koch:
Es war schwierig und ich konnte es am Anfang gar nicht glauben, dass es gegen das starke Feld gereicht hat. Ich bin überglücklich. Ich habe das ganze Jahr über meine Energie darauf gesetzt. Ich wollte den Titel.
Was war denn so schwierig in diesem Rennen? Es war ja mit 31:41 Minuten auf zehn Kilometer nicht sehr schnell.
Stefan Koch:
Es war ein taktisches Rennen. Keiner wollte wirklich Tempo machen. Es war ein typisches Meisterschaftsrennen. Hier geht es immer um Taktik und alle belauern sich. Es ist auch mental schwierig. Dazu kam dann auch noch der relativ starke Wind, keiner wollte natürlich vorne im Wind laufen.
Etwa bei Kilometer 15 haben Sie dann aber die Initiative ergriffen.
Stefan Koch:
Ich habe ab dieser Stelle das Tempo verschärft, bei Kilometer 19 war Sören Kah dann immer noch hinter mir. Ich musste das Tempo hoch halten, bei einer Schwäche hätte er mich gehabt. Bei Kilometer 20 konnte ich mich etwas absetzen. Dass es reicht, habe ich aber erst auf den letzten 300 Metern im Stadion gewusst. Ich musste wirklich alles geben.
Im vergangenen Jahr waren Sie auf der gleichen Strecke Dritter. Dort haben Sie sich durch einen Sturz an einer Wendemarke um den Sieg gebracht. Was war dieses Jahr der Unterschied zu 2011?
Stefan Koch:
Die äußeren Bedingungen waren ähnlich. Die Strecke mit den Wendemarken ist schwer zu laufen, dazu kam dann noch der starke Wind. Dieses Jahr hat alles geklappt, aber es war hart. 2011 war das Rennen Vorbereitung auf den Hamburg-Marathon. Das war völlig okay so vom Rennverlauf, damals war der Sieg nicht das Ziel. Dieses Jahr wollte ich gewinnen.
Das heißt, sie wollen in diesem Frühjahr definitiv keinen Marathon laufen?
Stefan Koch:
Nein. Der nächste Marathon steht erst wieder im Herbst an. Ziel ist dort ganz klar die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Moskau 2013.
Wo werden Sie denn dann im Herbst an den Start gehen?
Stefan Koch:
Der Herbst-Marathon wird auf jeden Fall der um den Baldeney-See ín Essen sein.
Kennen Sie die Strecke dort? Ist sie die richtige, um dort die Norm zu laufen?
Stefan Koch:
Ja, ich kenne die Strecke gut. Ich bin sie 2004 als Tempomacher gelaufen und 2007 habe ich dort gewonnen. Sie ist schnell, schön flach und kommt mir sehr entgegen.
Welche Rennen stehen denn nun als nächste an?
Stefan Koch:
Ich bin momentan gut in Form. Mein Rennen in Leverkusen bei „Unter dem Bayer-Kreuz“ war sehr gut. Das will ich nun nutzen und die Zeit in den kommenden Rennen unterbieten. Nächste Woche werde ich beim Straßenlauf in Korschenbroich an den Start gehen, ich denke, dort kann ich bei dem starken Feld bei meiner momentanen Form einen guten Lauf hinlegen. Eine Woche später folgt dann der Residenzlauf in Würzburg.
Sie sind vor Leverkusen lange nicht gelaufen. Waren Sie im Winter verletzt?
Stefan Koch:
Ich habe den Winter verletzungsfrei und gut durchtrainieren können. Ich wollte ursprünglich in Berlin den Halbmarathon laufen, hatte aber eine leichte Muskelverhärtung.
Planen Sie bei Ihrer guten Form noch einmal eine Rückkehr auf die Bahn? Am 6. Mai stehen in Marburg die Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter auf dem Plan.
Stefan Koch:
Auf die Bahn werde ich auf keinen Fall mehr zurückkehren. Die Zeit der Bahnrennen ist vorbei.
Wie sieht dann die weitere Saisonplanung aus?
Stefan Koch:
Nach Würzburg werde ich eine Erholungsphase einlegen und das Training ein bisschen zurückschrauben. Dann kann mich in Ruhe drei bis vier Monate auf Essen vorbereiten, denn ich will dort, wie gesagt, die Norm für Moskau schaffen. Trainingslager sind derzeit aber noch nicht geplant.
Überraschung durch Stefan Koch
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