Stefano Baldini freut sich auf Bozener Fans
Wo lassen Olympiasieger das Jahr ausklingen? Zum Beispiel beim internationalen Silvesterlauf am 31. Dezember in Bozen (Südtirol/Italien), dem so genannten der „BOclassic“. Der Marathon-Olympiasieger von 2004, Stefano Baldini (Italien), sowie die aktuelle Hindernis-Olympiasiegerin Gulnara Samitova-Galkina (Russland) werden bei der 34. Ausgabe an den Start gehen.
„In Italien gibt es kein vergleichbares Rennen. 2004, als ich Zweiter wurde, hat mir das Bozener Publikum einen unvergessenen Empfang bereitet. Ich hoffe das ist auch in diesem Jahr so. Ich habe zwar noch großen Spaß am Laufen, doch mit 37 Jahren könnte es auch meine letzte Teilnahme sein“, sagt Stefano Baldini auf der Webseite des Silvesterlaufs www.boclassic.it. Bei den Sommerspielen in Peking wurde er im Marathonlauf in 2:13:25 Stunden Zwölfter und konnten seinen Titel nicht verteidigen.Auch sonst ließ die Form des 37-Jährigen in dieser Saison nach. Seine Jahresbestzeit liegt bei 2:13:06 Stunden, diese stellte er beim London-Marathon im April auf. Es ist die langsamste Saisonbestzeit der letzten 13 Jahre für Stefano Baldini. Seit 1988 gab es übrigens keinen italienischen Sieger mehr beim Silvesterlauf in Bozen – diesen „Mangel“ in der Siegerchronik will Stefano Baldini beheben.
Der letzte Sieg eines deutschen Teilnehmers liegt ebenfalls schon ein ganzes Stück zurück: Vor 17 Jahren dominierte Katrin Wessel in der Frauenkonkurrenz. Die beiden kenianischen Vorjahressieger Edwin Soi und Sylvia Kibet haben bislang noch nicht in Bozen zugesagt.
Eine echte „Glanzsaison“ will die russische Hindernlisläufern Gulnara Samitova-Galkina, die sich in Peking den Olympiasieg mit neuem Weltrekord (8:58,81 Minuten) holte, in Südtirol zu einem ebenso glanzvollen Ende bringen. Stefano Baldini und Gulnara Samitova-Galkina werden im Elitelauf (15.00 Uhr Frauen, 15.30 Uhr Männer) an den Start gehen. Dessen Teilnehmerfeld besteht fast ausschließlich aus Läuferinnen und Läufern, die auf Einladung des Veranstalters nach Bozen kommen.
Vor den Füßen den großen Lyrikers
Die Stecke beim Silvesterlauf führt über 1.250 Meter durch die Altstadt von Bozen. Das Frauenfeld muss vier Runden (fünf Kilometer) zurücklegen, die Männer laufen die doppelte Distanz. Als „Südtirols größtes Wohnzimmer“ wird der Waltherplatz von den Organisatoren auf der Webseite beschrieben. Benannt ist das Zentrum von Bozen übrigens nach dem Minnesänger „Walther von der Vogelweide“. Eine große Statue des Lyrikers steht ebenfalls auf dem Waltherplatz, an dem der Silvesterlauf seinen Start und sein Ziel haben wird.
Was neu ist: Bereits am 30. Dezember bekommen auf dem Waltherplatz die Topläuferinnen und -läufer bei einer offiziellen Präsentation ihre Startnummern überreicht. Generell haben die Veranstalter des Läufer Club Bozen das Rahmenprogramm in diesem Jahr ausgedehnt. Neben einer „Charity“-Veranstaltung und einer „Warm-Up-Party“ am 30. Dezember wird es am Silvesterlauftag einen Frühschoppen und nach dem Rennen eine Silvesterparty mit Feuerwerk geben.