12.08.2005

Ladji Doucouré gewinnt um einen Hauch

Anja Herrlitz

Ladji Doucouré heißt der neue Weltmeister über 110 Meter Hürden. Bei leichtem Gegenwind und einem schlechten Start verwies er am Freitagabend bei der WM in Helsinki den Olympiasieger und den Weltmeister auf die nachfolgenden Plätze. In 13,07 Sekunden hatte der Franzose die Brust eine Hundertstel vor Liu Xiang im Ziel.

"Ich kann nicht sagen, wie lange ich davon geträumt habe. Das ist das Ergebnis von harter Arbeit", sagte der Jahresschnellste im Ziel. "Ich hatte einen schlechten Start und touchierte einige Hürden, aber ab der vierten Hürde bin ich gut in mein Rennen gekommen."

Liu Xiang schien sich schon als Sieger zu fühlen. Wie bei seinem Olympiasieg in Athen rannte er, nachdem er die Ziellinie überquert hatte, weiter und schien gar nicht mehr stoppen zu wollen. Eine Hundertstel fehlte ihm nach etwas mehr als 13 Sekunden zum Sieg. "Ich dachte ich könnte gewinnen", sagte der 22-Jährige nach dem Rennen. "Aber ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen, das Ergebnis hätte schlechter sein können" war seine nüchterne Analyse.

Vier Amerikaner im Finale

Auch der Abstand zum dritten Platz war nicht viel größer. Dem viermaligen Weltmeister Allen Johnson gelang es allerdings in 13,10 Sekunden nicht, seiner Medaillensammlung eine weitere Goldene hinzuzufügen. "Ich bin sehr enttäuscht. Der Start war gut, aber dann habe ich zu viele Fehler gemacht. Ich wollte nach der guten Saison hier gewinnen, aber das war das schlechteste Rennen in diesem Sommer."

Aufgeben oder gar seine Karriere beenden will der 34-jährige US-Amerikaner aber keineswegs. "Ich habe mich nicht alt gefühlt. Ich freue mich auf die nächsten Weltmeisterschaften und möchte sogar bis 2008 oder gar 2009 weitermachen", beschrieb er seine weitere Karriereplanung.

Allen Johnson folgten auf den Plätzen vier bis sechs mit Dominique Arnold (13,13 sec), Terrence Trammell (13,20 sec) und Joel Brown (13,47 sec) drei weitere Amerikaner.

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