Steffen Uliczka hat deutlich das Nachsehen
Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) ist bei den Olympischen Spielen in London in seinem Vorlauf über 3.000 Meter Hindernis nach 8:41,08 Minuten als 13. und damit Letzter ins Ziel gekommen. Damit ist der Traum vom Olympia-Finale ausgeträumt. Die Favoriten um Weltmeister Ezekiel Kemboi und Olympiasieger Brimin Kiprop Kipruto (beide Kenia) gaben sich keine Blöße.
Das hatte Steffen Uliczka sich anders vorgestellt: Gleich zu Beginn des Rennens musste er sich ganz hinten einreihen. Nach zwei Runden stürzten dann auch noch direkt vor ihm zwei Athleten am Hindernis, sodass er unfreiwillig abbremsen und weiter ausholen musste. Die Lücke, die sich dann auftat, wurde immer größer.Dabei war der 28-Jährige fast genau einen Monat nach seiner fulminanten Bestzeit von 8:22,93 Minuten, die ihm in letzter Minute das Ticket nach London beschert hatte, bester Dinge. Er hatte gut trainiert und sich eine weitere Steigerung seiner Bestleistung zugetraut. Doch am Freitagmittag musste er der Konkurrenz den Vortritt lassen.
Evan Jager überzeugend
Im Vorlauf des Deutschen nahm lange Zeit Benjamin Kiplagat (Uganda) das Heft in die Hand und hielt das Tempo hoch. Doch für ihn zählte sich das nicht aus, denn die vier ersten Plätze, die zum direkten Finaleinzug nötig waren, teilten andere unter sich auf.
Einen souveränen Eindruck hinterließ der US-Amerikaner Evan Jager (8:16,61 min), der hinter dem Marokkaner Mahiedine Mekhissi-Benabbad (8:16,32 min) als Zweiter ins Ziel kam.
Ebenfalls sicher weiter ist das favorisierte kenianische Trio: Weltmeister Ezekil Kemboi (8:20,97 min) demonstrierte mit einer schnellen letzten Runde eindrucksvoll seine Stärke. Abel Kiprop Mutai (8:17,70 min) ließ als Vorlauf-Dritter nichts anbrennen. Der Olympiasieger von 2008 Brimin Kiprop Kipruto (8:28,62 min) gewann den zweiten Vorlauf und kann am Sonntagabend zur Titelverteidigung ansetzen.
STIMME ZUM WETTKAMPF:
Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen / Kieler TB):
Ich bin losgelaufen und hinten gewesen. Das war aber gar nicht so schlecht. Ich dachte mir: jetzt hältst du dich erst einmal hier auf auf dem ersten Kilometer. Da läufst Du mit. Dann kam es bei den Leuten direkt vor mir zu einem Sturz. Ich musste ausweichen und schon ist eine kleine Lücke gewesen. Ich konnte das nicht zulaufen. Ich konnte mich nicht aufraffen. Die Beine waren da schon so fest. Es war so unrund. Ich habe keinen Schritt gefunden. Ich konnte nicht mehr rankommen. Es ist klar, dass man alleine langsamer läuft und man nicht so motiviert ist, auch wenn ich mit dem Spanier und dem Portugiesen mithalten wollte. Es war einfach ein schreckliches Gefühl von den Beinen her. Ich konnte überhaupt nicht locker laufen. Ich habe den Wassergraben nicht einmal richtig getroffen. Ich bin jedes Mal oben weggerutscht. Das passiert mir nie. Das ist irgendwie seltsam. Ich hatte mich super vorbereitet und auch so gefühlt.
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