Steffen Uliczka lauert auf seine Chance
Mit 26 Jahren gehört Hindernisläufer Steffen Uliczka noch zu den jüngeren Läufern der deutschen EM-Mannschaft. Bei den Titelkämpfen in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) will der Deutsche Meister aber all seine Erfahrung auspacken, um im Olympiastadion seinen Mann zu stehen.
Dass er das kann, hat der Läufer von der SG TSV Kronshagen / Kieler TB bereits im Juni bei der Team-EM in Bergen (Norwegen) bewiesen, als er auf den zweiten Platz lief. „Ich war abgeklärt und ruhig dabei. Solche Erfahrungen muss man sammeln.“Dass er immer mehr an taktischem Geschick aufbieten kann, hat der Agrarökonomiestudent aber bereits ein Jahr zuvor bei der Universiade in Belgrad (Serbien) festgestellt. „Dort habe ich gesehen, dass ich mithalten kann, wenn ich aufmerksam mitlaufe und merke, wann ich reagieren muss.“ Belohnt wurde er mit Platz drei und einem Medaillengewinn, den er als „schönstes Erlebnis im Sport“ bewertet.
Auf alles gefasst
Im richtigen Moment zu reagieren, das wird auch bei der EM der Schlüssel für Steffen Uliczka sein. Immerhin will er seine Aufgabe lösen und den Einzug ins Finale realisieren. Dort wäre dann das Ziel, „ein paar Leute hinter mir zu lassen“. Taktisch möchte sich das Nordlicht auch dort nicht ins Bockshorn jagen lassen. „Man muss auf alles gefasst sein. Die letzten 1.000 Meter kann ich ganz gut.“
Gerade diese Fähigkeit hat sich Steffen Uliczka in der letzten Zeit besonders erarbeitet. „Das Training mit Sprints hat direkt angeschlagen.“ Überhaupt mag der dreimalige Deutsche Meister den Kampf Mann gegen Mann, um die Gegner dann „hinten raus plattzumachen“.
Nichts zu verlieren
Dabei ist ihm durchaus bewusst, dass die EM-Teilnahme eine Herausforderung ist. Aber der Hindernisspezialist, der sich im Juli noch am Bodensee auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet hat, sieht darin auch eine Chance.
„Ich habe nichts zu verlieren“, sagt Steffen Uliczka, „ich fühle mich so fit, dass ich meine Leistung abrufen kann.“ Selbst die möglicherweise hohen Temperaturen in Spanien bereiten ihm dabei keine großen Sorgen: „Ich habe bisher immer gute Rennen in der Hitze abgeliefert und keine Angst davor, wenn es heiß wird.“
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