Steffi Nerius führt DLV-Team nach Mersin an
Die Hallen-Europameisterschaften in Madrid hat sich Speerwerferin Steffi Nerius im Trainingslager in Kienbaum zusammen mit ihren Disziplingruppen-Kollegen im Fernsehen angeschaut. Wenn sich am kommenden Wochenende die Werfer zur fünften Auflage des EAA-Winterwurf-Cups in Mersin im Süden der Türkei treffen, wird ihr Wettkampf im Fernsehen jedoch keine Präsenz finden. Große Namen sind dennoch am Start.
Steffi Nerius führt das deutsche Team nach Mersin an (Foto: Krebs)
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Zwei Olympiasiegerinnen aus Russland haben sich für Mersin angesagt. Zum einen Goldmedaillengewinnerin Natalya Sadova (Diskus) und zum anderen Hammerwurf-Siegerin Olga Kuzenkova. In der Starterlisten steht auch Hammerwurf-Weltrekordhalterin Mihaela Melinte (Rumänien), die in diesem Jahr bereits beachtliche 71,95 Meter erzielte. Europas Werfer nehmen den Wettkampf also durchaus ernst.
"Die Winterwurf-Challenge in der Türkei ist für uns Werfer eine gute Sache, denn so wird der Winter nicht so lange. Normalerweise würden unsere Wettkämpfe ja erst im Mai losgehen", sagt Steffi Nerius. Die Leverkusener Speerwerferin bedauert aber, dass die Qualifikationsnormen für die Weltmeisterschaften in Helsinki erst ab 1. April erzielt werden können. "Das wäre natürlich schön, wenn man dann sagen könnte, man hat wenigstens die Norm schon." So macht die Silbermedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele in Athen einfach einen Wettkampf in der Wärme und flüchtet aus dem kalten Deutschland. "61 oder 62 Meter möchte ich schon gerne werfen", erklärt die Athletin.
Gut durch den Winter gekommen
Deutschlands zur Zeit erfolgreichste Werferin führt das deutsche Team in Mersin an. "Ich bin gut durch den Winter gekommen, habe gut trainiert und war die ganze Zeit über gesund", sagt die 32-Jährige, die jüngst zehn Tage lang in die Abgeschiedenheit Kienbaums flüchtete. In diesem Winter machte die von Helge Zöllkau betreute Athletin, deren Trainingsgruppe durch Hammerwerferin Susanne Keil aus Frankfurt Zuwachs bekommen hat, verstärkt Krafttraining. "In den letzten Jahren haben wir im Winter mehr geworfen. Deswegen ist das Wurfgefühl jetzt noch nicht so da, aber meine Kraftwerte sind sehr gut. Natürlich möchte ich den Cup gerne gewinnen."
Steffi Nerius wird auf der Reise in die Türkei unter anderem von Junioren-Weltmeisterin Vivian Zimmer (Speer; Hallesche Leichtathletik-Freunde) und der Olympia-Vierten im Hammerwerfen, Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt), begleitet.
Russland siegte im Vorjahr
Zu den erwarteten internationalen Größen zählt auch U23-Europameister Alexandr Ivanov (Russland; Speer). Der Hammerwurf-Olympia-Elfte Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) trifft unter anderem auf Esref Apak, den Dritten der Olympischen Spiele von Athen. Er ist Lokalmatador und warf bereits in diesem Jahr 78,06 Meter.
Die nun umbenannte Veranstaltung fand 2001 in Nizza (Frankreich) zum ersten Mal als "Europäische Winterwurf-Challenge" statt. Damit will man auch den Werfern, die in der Hallensaison nicht zum Zug kommen, in der kalten Jahreszeit eine internationale Wettkampf-Gelegenheit anbieten.
Im letzten Jahr gastierten die Winterwerfer aus zwanzig Nationen auf Malta. Dort garantierte die russische Speerwerferin Valeria Zabruskova (63,84 m) für das wertvollste Ergebnis. Steffi Nerius (62,80 m) wurde damals Zweite, Diskuswerferin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg; 60,32 m) und die Holtländer Hammerwerferin Andrea Bunjes (67,99 m) sorgten für zwei deutsche Siege. In den Teamwertungen landete Deutschland jeweils hinter Russland auf der Zwei.
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