Steffi Nerius ist Sportlerin des Jahres
Erst stand sie bei der Deutschen Meisterschaft in Ulm ganz oben auf dem Podest, dann bei der WM in Berlin und am späten Sonntagabend wurde Steffi Nerius nun auch zur "Sportlerin des Jahres" gewählt. Die Leverkusenerin erhielt im Bénazetsaal des Kurhauses von Baden-Baden die Auszeichnung von WM-Maskottchen Berlino. Bei den Männern kam Diskuswerfer Robert Harting (SCC Berlin) auf den dritten Rang.
In ihrem letzten Jahr als Athletin wurde Steffi Nerius am Sonntag zum ersten Mal in ihrer Karriere zur "Sportlerin des Jahres" (3.443 Punkte) gewählt. Die 37-Jährige lag in der Gunst der Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten vor der im Vorjahr siegreichen Schwimmerin Britta Steffen (2.741) und Skirennläuferin Maria Riesch (1.934).Die Speerwurf-Weltmeisterin, die in Berlin mit 67,30 Meter den Titel gewann, beendete damit eine neun Jahre anhaltende Durstrecke der deutschen Leichtathleten bei der Wahl zum "Sportler des Jahres". Die letzten Leichtathleten, welche die Wahl gewannen, waren im Jahr 2000 Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler und 800-Meter-Olympiasieger Nils Schumann. Insgesamt war es der 38. Erfolg einer Leichtathletin bei Sportler-Wahlen in Ost und West.
Die Auszeichnung zur "Sportlerin des Jahres" erhielt Steffi Nerius aus den Händen von einem weiteren WM-Star: Maskottchen Berlino war extra nach Baden-Baden gereist, um den Preis zu überreichen. "Es war einfach das perfekteste, super-geilste Jahr meiner Karriere", sagte die zu Tränen gerührte Steffi Nerius. "Ein traumhafter Abschluss meiner Karriere, als hätte Hollywood Regie geführt."
Robert Harting auf Rang drei
Bei den Männern wurde Diskuswerfer Robert Harting (SCC Berlin) auf Position drei (1.437) gewählt. Sein Gold-Wurf bei der WM in Berlin auf 69,43 Meter brachte ihm bei den deutschen Sportjournalisten einen Podiumsplatz ein. Auf Jubelszenen wie im Berliner Olympiastadion verzichtete der 25-Jährige im Bénazetsaal allerdings. "Das ist ja doch etwas gediegener hier", sagte Robert Harting.
Vor dem Diskus-Weltmeister lagen nur Formel 1-Vize-Weltmeister Sebastian Vettel (2.034) und der zweimalige Schwimm-Weltmeister Paul Biedermann (3.569), der damit der Nachfolger von Gewichtheber Matthias Steiner ist. Beste Mannschaft war die Frauenfußball-Nationalmannschaft (2.846).
Zudem platzierten sich weitere Leichtathleten unter den besten zehn Sportlern in drei Kategorien. Hochspringerin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt/782) belegte in der Frauen-Konkurrenz Rang fünf, Achte wurde Siebenkämpferin Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen/545). Während die Sprint-Staffel der Frauen mit Verena Sailer, Anne Möllinger (beide MTG Mannheim), Cathleen Tschirch (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Marion Wagner (USC Mainz) auf Rang acht (529) in der Kategorie der besten Mannschaften gewählt wurde, belegte Hochspringer Raul Spank (Dresdner SC 1898/364) Platz zehn.