Steffi Nerius mit Meetingrekord in Bad Köstritz
Ausgeglichen war die Bilanz zwischen deutschen und ausländischen Werfern beim 10. Köstritzer Werfertag in der für ihr Schwarzbier bekannten thüringischen Stadt Bad Köstritz. Vier deutsche Sieger standen vier ausländischen Gewinnern gegenüber.
Markus Esser will in diesem Jahr noch an die 79,11 Meter von Karsten Kobs herankommen. (Foto: Teusch)
Die Hammerwurf-Konkurrenzen waren fest in deutscher Hand. Der Leverkusener Olympia-Elfte Markus Esser siegte bei den Männern (76,38 m), die Frankfurterin Susanne Keil bei den Frauen (65,19 m). "Bad Köstritz ist immer wieder eine Reise wert. Die Atmosphäre ist gut. Ich bin aber nicht 100-prozentig zufrieden mit meiner Leistung, es hätte ruhig auch weiter gehen können", meinte Esser. Das müsse nun nächste Woche beim letzten Saisonwettkampf in Königs Wusterhausen geschehen. "Dort möchte ich mir die Spitzenposition in der deutschen Bestenliste holen." Die hat momentan sein Vereinskollege Karsten Kobs inne (79,11 m). Esser ist mit 79,01 Meter Zweiter.Lars Riedel wieder mit Schmerzen
Zwei Ausländer waren die besten Diskuswerfer. Vera Pospisilova-Cechlova, Olympia-Fünfte aus Tschechien, gewann bei den Frauen mit 64,43 Metern, der US-Amerikaner Jarred Rome bei den Männer (63,45 m). Lars Riedel (LAZ Erdgas Chemnitz) musste kurzfristig seinen angekündigten Start wieder absagen: "Beim Einwerfen und bei Standwürfen habe ich wieder Schmerzen verspürt, genau da, wo der Riss war. Und wegen 50 Metern will ich nicht antreten." Riedel hatte sich bei den Olympischen Spielen in Athen im Finale eine Adduktoren-Verletzung zugezogen.
Die Neubrandenburgerin Franka Dietzsch wurde Zweite bei den Frauen (62,09 m). "Mit der Saison 2004 bin ich bis auf Olympia ganz zufrieden. Jetzt steht noch das World Athletics Final in Monaco an und dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Aber bis zu den Olympischen Spielen in Peking schaffe ich es sicher nicht mehr. Olympia scheint auch nicht mein Wettkampf zu sein." 1996 in Atlanta war sie Vierte geworden, vier Jahre später in Sydney Fünfte und in Athen in der Qualifikation ausgeschieden.
Nadine Kleinert freut sich auf ihre zwei Medaillen
Nadine Kleinert (SC Mageburg) vor Astrid Kumbernuss (SC Neubrandenburg) lautete das Ergebnis im Kugelstoßen der Frauen. 18,10 Meter erzielte die Olympia-Zweite, 17,56 Meter die Deutsche Meisterin und Olympiasiegerin von 1996. "Ich wollte gewinnen, ich habe gewonnen. Die Saison war sowohl in der Halle als auch unter freiem Himmel gut für mich. Ich bin immer bei den Höhepunkten fit gewesen. Jetzt freue ich mich auf das ISTAF nächste Woche, wo ich die beiden Medaillen überreicht bekomme." Kleinert wird in Berlin ihr Olympia-Silber und ihr Hallen-WM-Bronze erhalten. Sie war bei beiden Wettkämpfen nach Dopingfällen von vor ihr platzierten Konkurrentinnen nachträglich um einen Platz aufgerückt.
Der Olympia-Achte Ralf Bartels musste sich im Kugelstoßen der Männer Janus Roberts (Südafrika) beugen. Roberts kam auf 20,61 Meter, der Deutsche auf 20,04 Meter. Für den Neubrandenburger war es der dritte Wettkampf innerhalb von fünf Tagen. Entsprechend geschwächt fühlte er sich: "Naja, bei drei Wettkämpfen in fünf Tagen ist klar, dass ein wenig die Spritzigkeit fehlte."
Bei Christian Nicolay läuft es jetzt viel besser
Unangefochten an der Spitze der Speerwurf-Konkurrenz stand Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die Olympia-Zweite erzielte mit 61,45 Metern einen neuen Meetingrekord und kam mit ihrem letzten Wurf sogar noch weiter, doch übertrat sie dabei. "Deshalb komme ich halt nächstes Jahr wieder, um noch einen draufzulegen."
Der lettische Olympia-Zweite Vadims Vasilewskis bezwang bei den Männern mit 82,62 Metern den Wattenscheider Christian Nicolay (81,86 m), der trotzdem zufrieden feststellte: "Nach dem Qualifikations-Aus in Athen dachte ich, in dieser Saison geht gar nichts mehr, aber dann lief es besser als je zuvor in diesem Jahr."
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