Steffi Nerius triumphiert in London
Steffi Nerius blieb auch am Samstagnachmittag beim Super Grand-Prix Meeting in London (Großbritannien) in der Erfolgsspur. Mit 64,64 Metern gelang der WM-Dritten bereits der dritte Sieg im dritten Wettkampf des Monats Juli. International sorgten Tirunesh Dibaba (Äthiopien; 14:33,65 min) über 5.000 Meter und Lashinda Demus (USA; 53,65 sec) über 400 Meter Hürden für Weltjahresbestleistungen.
Im letzten Jahr ihrer Karriere läuft Speerwerferin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) noch einmal zu großer Form auf. Nach dem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm Anfang Juli, dem Triumph beim Super Grand-Prix Meeting in Lausanne (Schweiz) nur drei Tage später, gelang der 37 Jahre alten WM-Dritten am Samstag auch in London zum Sieg.64,64 Meter bedeuteten Rang eins mit fast fünf Metern Vorsprung auf die Zweitplatzierte Goldie Sayers (Großbritannien; 59,82 m). Fünfte wurde Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 57,21 Metern.
Tyson Gay sprintet 20,00 Sekunden
Bereits nach 30 Metern hatte Tyson Gay seinen über 200 Meter vor ihm gestarteten Landsmann Wallace Spearmon eingeholt. Mit einem explosiven konnte der 26-Jährige bereits früh die Weichen auf Sieg stellen. Nach etwa 150 Metern reduzierte er dann, wie sein härtester Widersacher Usain Bolt (Jamaika) am Vortag über 100 Meter, den Druck und überquerte leicht und locker in 20,00 Sekunden die Ziellinie.
Allerdings hatte die Geschwindigkeitsreduzierung gegen Ende des Rennens keine taktischen, sondern gesundheitliche Gründe. Unmittelbar nach dem Rennen suchte der US-Amerikaner einen Physiotherapeuten auf, da er ein Ziehen im Beuger verspürte. "Ich konnte die letzten zwei Wochen wegen kleineren Verletzungen nicht trainieren, aber ich wollte heute hier gewinnen und meine Fitness testen", sagte Tyson Gay.
Der Dreifach-Weltmeister blieb bei seinem letzten 200 Meter-Start damit vor den Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August) zwar fast eine halbe Sekunde über seiner Weltjahresbestzeit von 19,58 Sekunden, liegt aber dennoch wie über die halbe Distanz in der Weltjahresbestenliste vor Dreifach-Olympiasieger Usain Bolt.
Weltjahresbestleistung durch Lashinda Demus und Tirunesh Dibaba
Eine neue Weltjahresbestleistung lief Lashinda Demus (USA) über 400 Meter Hürden. Die 26-Jährige ließ Olympiasiegerin Melaine Walker (Jamaika; 54,55 sec) keine Chance und gewann deutlich in 53,65 Sekunden. Damit war sie 13 Hundertstel Sekunden schneller als bei den US-Meisterschaften Ende Juni in Eugene, als sie sich den nationalen Titel gesichert hatte.
Weltjahresbestleistung Nummer zwei ging auf das Konto von Tirunesh Dibaba (Äthiopien). Die Doppel-Olympiasiegerin hatte in dieser Saison mit Verletzungen zu kämpfen und war erst einmal in Erscheinung getreten. Ende Mai musste sie dabei beim Grand Prix-Meeting in New York (USA) eine für sie seltene Niederlage einstecken. In der britischen Hauptstadt zeigte sich die 23-Jährige jedoch wieder bestens in Form. 2.800 Meter lang machte ihre Schwester Ejegayehu Dibaba das Tempo, dann war die 10.000 Meter-Weltmeisterin auf sich allein gestellt. Mit einer Schlussrunde von 59 Sekunden legte sie den Grundstein zum Sieg und zur Weltjahresbestleistung von 14:33,65 Minuten.
Naide Gomes bleibt knapp unter sieben Meter
Einen spannenden Zweikampf gab es in der Weitsprunggrube zu bestaunen. Hier hatte am Ende Naide Gomes aus Portugal mit Saisonbestweite von 6,99 Metern das bessere Ende für sich. Auf Rang zwei sprang die Olympia-Zweite Tatyana Lebedeva, deren letzter Versuch mit 6,90 Metern gemessen wurde.
Im Stabhochsprung der Männer gab es einen erwartungsgemäßen Sieg von Steve Hooker. Allerdings musste der Olympiasieger aus Australien, der seine Sommerzelte in Köln aufgeschlagen hat, dafür mehr kämpfen als ihm lieb war. 5,70 Meter reichten am Ende aber dennoch zum Sieg vor dem höhengleichen Derek Miles (USA). Der Deutsche Meister Alexander Straub (LG Filstal) musste sich mit 5,55 Metern und Platz vier zufrieden geben.
Carmelita Jeter bleibt unter 11 Sekunden
Im 100 Meter-Sprint der Frauen blieb Carmelita Jeter als einzige Athletin unter elf Sekunden. Die US-Meisterin sprintete 10,92 Sekunden und nimmt damit Position drei in der Weltjahresbestenliste ein. Verena Sailer (MTG Mannheim) hatte sich mit 11,44 Sekunden ebenfalls für das Finale qualifiziert. Dort wurde die Deutsche Meisterin in 11,40 Sekunden Achte. Für Marion Wagner (USC Mainz) war einen Tag nach ihrem Sturz in der 4x100 Meter-Staffel im Vorlauf als Siebte in 11,74 Sekunden Endstation.
Über 100 Meter Hürden profitierte Sally McLellan (Australien) von ihrem Blitzstart. Die Olympia-Zweite gab die Führung bis zum Ziel nicht mehr ab und siegte in 12,65 Sekunden bei leichtem Gegenwind vor der gegen Ende stark aufkommenden Perdita Felicien (Kanada; 12,66 sec).
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik