Steffi Nerius verabschiedet sich furios
Die Lokalmatadorinnen sorgten am Freitagabend bei der 15. Auflage des Bayer-Meetings in Leverkusen für die Höhepunkte. Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius präsentierte sich bei ihrem letzten Wettkampf vor heimischem Publikum auf einem hohen Niveau und gewann mit 66,82 Metern, der zweitbesten Leistung ihrer Laufbahn. Silke Spiegelburg gelang im Stabhochsprung mit 4,70 Metern eine neue Saisonbestleistung und ein neuer Meetingrekord.
Die Olympia-Dritte Christina Obergföll, mit 68,59 Metern in diesem Jahr weltweit die Nummer eins, musste im Duell mit Steffi Nerius dagegen mit 63,11 Metern die vierte Niederlage in Folge. Gleichzeitig vergab die Offenburgerin im DKB-Cup die Chance, allein den Jackpot von 50.000 Euro zu leeren. Dort geht es nun für eine Reihe von Athleten um drei von vier Siegen und 30.000 Euro.Für Steffi Nerius, die nach diesem Sommer ihre Laufbahn beendet, gab es beim letzten Auftritt vor heimischer Kulisse dagegen nur Grund zur Freude. Die 37-Jährige sagte: „Es war ziemlich schön heute, ein geiles Publikum. Das war ein super Abschied.“
Silke Spiegelburg verpasste den deutschen Rekord knapp. Die Zweite der Hallen-EM scheiterte nach dem Siegsprung über 4,70 Meter hauchdünn am Versuch, die sieben Jahre alte Marke von Annika Becker (LG Alheimer Rotenburg-Bebra) um einen Zentimeter auf 4,78 Meter zu steigern.
Karin Mey springt 6,87 Meter
Dagegen riss die ebenfalls für die WM in Berlin (15. bis 23. August) nominierte Anna Battke (USC Mainz) im fünften Wettkampf seit der DM in Ulm zum vierten Mal die Anfangshöhe. Sie wartet auf die Ankunft von härteren Stäben.
Für einen weiteren Höhepunkt vor 3.500 Zuschauern sorgte die für die Türkei startende Karin Mey (früher Südafrika) mit regulären 6,87 Metern im Weitsprung. Auf 6,62 Meter kam Bianca Kappler (LC Asics Rehlingen) als beste Deutsche.
Robin Schembera an Norm vorbei
Trotz der Anfeuerungsrufe und Standing Ovations schaffte 800-Meter-Läufer Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) nicht die WM-Norm von 1:45,40 Minuten, doch er darf nach seinem vierten Platz in 1:46,49 Minuten dennoch auf einen Platz im WM-Team hoffen, das nach dem Meeting am Sonntag (2. August) in Wattenscheid auf rund 85 Athleten erweitert werden soll.
Zehn Tage nach seiner Steigerung auf 21,11 Meter reichten Europameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) 20,37 Meter zum klaren Kugelstoß-Sieg. Unzufrieden mit seinen 76,66 Metern war der Leverkusener Hammerwurf-Olympia-Siebte Markus Esser. „Ich war platt vom Training in Kienbaum“, meinte der 29-Jährige nach der erfolgreichen DM-Revanche gegen Sergej Litvinov (LG Eintracht Frankfurt; 76,05 m).
Die gewisse Müdigkeit
Eine gewisse Müdigkeit war auch noch anderen der kommenden WM-Teilnehmer anzumerken. So gab etwa die für die Hindernisse eingeplante Potsdamerin Antje Möldner wenige Tage nach ihrer Rückkehr aus einem Höhentrainingslager in St. Moritz (Schweiz) über 1.500 Meter vorzeitig auf. Im Stabhochsprung der Männer blieb Malte Mohr (TSV Bayer 04 Leverkusen) bei 5,50 Metern hängen und musste den Sieg dem höhengleichen Münchner Tim Lobinger überlassen.
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mit Material des Sport-Informations-Dienstes