Steigende Formkurven in Leverkusen
Bei den deutschen Athleten steigen die Formkurven mit Blickrichtung zur Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) zum Teil merklich an. Das war die wichtigste Erkenntnis des Bayer-Meetings am Freitagabend in Leverkusen, ein deutscher Rekord durch Hammerwerferin Betty Heidler dabei der Höhepunkt.
Kirsten Bolm war eine der strahlenden Siegerinnen in Leverkusen (Foto: Gantenberg)
Die Frankfurterin verbesserte die Bestmarke zum vierten Mal in diesem Jahr, diesmal auf 76,55 Meter. Nicht nur Betty Heidler, sondern auch deren Disziplinkollege Markus Esser zeigte sich in prächtiger EM-Form. 81,10 Meter bedeuteten für den Leverkusener eine neue persönliche Bestleistung.Dass er zurecht für einen EM-Einzelstart über 100 Meter nominiert worden ist, unterstrich der Wattenscheider Ronny Ostwald (10,30 sec) als an diesem Abend klar schnellster Sprinter. Später führte er die Nationalstaffel über 4x100 Meter zu einer Zeit von 39,16 Sekunden, die ebenfalls einen Aufwärtstrend offenbarte, aber in der nächsten Woche in Kienbaum noch an sich arbeiten will.
Kirsten Bolm bleibt im Cup
Immerhin ihr zweitschnellstes Rennen des Sommers brachte die Wattenscheider 800-Meter-Läuferin Monika Gradzki in 2:01,67 Minuten auf die Bahn, was Platz drei hinter Alice Schmidt (USA; 2:01,67 min) und Rikke Rönholt (Dänemark; 2:01,12 min) gleichkam. Bei den Männern wurde der Pirnaer René Herms zwei Tage nach seinem guten Auftritt in Helsinki (Finnland) ebenfalls Dritter (1:46,46 min). Auf der Zielgerade musste er den Sieg noch dem Polen Grzegorz Krzosek (1:46,22 min) überlassen.
Um den ersten Platz über 3.000 Meter kämpften der Wattenscheider Jan Fitschen (7:50,19 min) und der Tübinger Arne Gabius (7:50,36 min). Nur knapp gaben sich die beiden kommenden EM-Starter, die damit eine gute Verfassung offenbarten, dem Kenianer Isaak Sang (7:49,53 min) geschlagen.
Hürdensprinterin Kirsten Bolm (MTG Mannheim) war auch in Leverkusen von ihrem Kurs zum Gewinn des Jackpots im DKB-Cup, der am 2. September in Berlin vergeben wird, nicht abzubringen. In 12,71 Sekunden löste die WM-Vierte ihre Aufgabe.
Steffi Nerius gewinnt Duell
Kugelstoßer Ralf Bartels verbuchte seinen besten Wettkampf seit sechs Wochen. Mit 20,78 Metern nähert sich der Neubrandenburger damit wieder der 21-Meter-Marke, die er in diesem Sommer bislang erst einmal überboten hatte.
Auf dem erwartet hohen Niveau spielte sich der Speerwurf der Frauen ab. Die Olympia-Zweite Steffi Nerius ließ sich dabei mit sehr guten 65,23 Metern den Sieg vor heimischem Publikum von der Vize-Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg; 64,97 m), die damit beim dritten Wettkampf des DKB-Cups ihre erste Niederlage hinnehmen musste, nicht nehmen.
Höhenflug von Tim Lobinger
Von großer Spannung und am Ende einem tollen Höhenflug war der Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer mit dem dritten DKB-Cup-Kandidaten, Tim Lobinger, geprägt. Der Kölner gewann mit 5,85 Metern, was auch ihm frisches Selbstvertrauen für die EM geben sollte, vor Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 5,70 m) und Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,70 m).
Im Dreisprung, den der US-Amerikaner Aarik Wilson (16,80 m) gewann, konnte der Erfurter Andreas Pohle als Dritter mit 16,11 Metern nicht an seine Leistung von den Deutschen Meisterschaften in Ulm, wo er sich in den vorläufigen EM-Kader gesprungen hatte, anschließen.
Nach dem Bayer-Meeting steht für die meisten deutschen Top-Athleten vor der EM noch am Sonntag die DLV-Gala in Nürnberg an. Dort wird die Nationalmannschaft dann in Richtung Schweden verabschiedet.
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