Stellenwert der Meetings soll erhalten bleiben
Die Leistungssport-Verantwortlichen im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nutzen am Freitagabend (11. November) die Jahrestagung der Vereinigung German Meetings in Berlin zum Dialog. Ein wichtiger Punkt ist für den DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen, mit den German Meetings Ansatzpunkte zu finden, damit die Stadionleichtathletik in Deutschland nicht weiterhin an Stellenwert verliert.

Es werde aber seiner Meinung nach „nicht leicht sein, zukünftig eine Strategie zu entwickeln, Sponsoren und Medien über sportliche Argumente hinaus für ein Meeting oder eine Meetingserie zu interessieren und bei der Komplexität der Leichtathletik die richtige Vermarktungsstrategie zu finden.“
Qualität ist gegeben
Für DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen steht aber die Qualität der German Meetings außer Frage: „Sie genießen im nationalen und internationalen Wettkampfkalender eine hohe Akzeptanz.“ Entsprechend werden sie auch in den Nominierungsrichtlinien des Verbandes für 2012 wieder mit einer großen Priorität verankert sein.
Ein Ziel von Thomas Kurschilgen ist es auch, gemeinsam mit den German Meetings ein „sportfachlich sinnvolles nationales Wettkampfsystem aufrecht zu erhalten“. Immerhin stehen mit den Olympischen Spielen und einer Europameisterschaft 2012 gleich zwei Saisonhöhepunkte ins Haus, auf die es die Top-Athleten gezielt vorzubereiten gilt. Zu dieser Vorbereitung gehört auch ein entsprechender Wettkampfkalender, bei dem sich die Asse auf heimischem Boden ihren Aufgaben stellen können.
Nicht in Marktmechanismen eingreifen
Der These mancher Veranstalter, dass sich immer weniger deutsche Athleten im eigenen Land der internationalen Konkurrenz bei Meetings stellen würden, widerspricht Thomas Kurschilgen. „Dies lässt sich auch nicht belegen, wenn ich beispielsweise Meetings wie die Werfertage in Halle, das Hochsprung-Meeting in Eberstadt oder als Vollmeeting die Gala in Regensburg aufführen darf. Hier sehe ich eine hohe Beteiligung deutscher Spitzenathleten“, sagt er. Er könne auch nicht erkennen, „dass die deutschen Athleten der internationalen Konkurrenz aus dem Weg gehen.“
Die Meeting-Organisatoren beklagen unterdessen immer höhere Forderungen von einigen Managern gegenüber ihnen als Veranstalter. In die Marktmechanismen, die in der Meetingszene herrschen, will die Leistungssport-Abteilung des DLV aber nicht eingreifen.
„Zum einen sind die Meetingdirektoren ja selbst häufig als Manager tätig und sollten als Interessensvertreter der Athleten maßvoll agieren, zum anderen kann es in dieser Frage nicht die primäre Aufgabe der Olympischen Leichtathletik im DLV sein ordnungspolitisch tätig zu werden“, verdeutlicht Thomas Kurschilgen.