Stephan Freigang hat große Erinnerungen an Berlin
Der deutsche Langstreckenläufer Stephan Freigang (SC DHfK Leipzig) hat ganz große Erinnerungen an seine ersten läuferischen Begegnungen mit dem Berliner Westen. "Heute können sich junge Athleten kaum noch an die Teilung Deutschlands erinnern und deshalb sich nur schwer vorstellen, was für ein großes Ereignis es damals für uns war", sagte der Olympia-Dritte im Marathon von Barcelona 1992 am Dienstag auf einer Pressekonferenz in der Bundeshauptstadt.
Stephan Freigang erinnert sich gerne an die Wende und seine Erfolge danach (Foto: Kiefner)
"Auch wenn ich selber nur den Sport in dieser Zeit gesehen habe, war es toll, das erste Mal in den Westen hinüber laufen' zu können. Berlin hat sein eigenes Flair, das war 1990 so und es ist auch heute im Jahr 2005 so", umschrieb der 37-Jährige seine Gefühle.Stephan Freigang konnte den Berliner Halbmarathon, bei dem er am kommenden Sonntag (3. April) ein weiteres Mal antreten wird, 1990 und 1992, also in den ersten Jahren nach der politischen Wende, als Ostdeutscher zweimal für sich entscheiden. "Damals, als ich das Rennen gewonnen habe, war alles sehr von Euphorie geprägt", erzählte er, "übrigens, den Fernseher, den ich 1990 für den Sieg bekommen habe, den habe ich heute noch bei mir zu Hause im Wohnzimmer stehen."
Seine leistungssportlichen Ambitionen hat er in diesem Jahr etwas zurückgeschraubt. "Es ist die Luft bei mir irgendwie raus, was sicherlich auch mit der verpassten Olympia-Teilnahme letztes Jahr zu tun hat. Das wäre für mich persönlich ein schöner Abschluss gewesen. Beruflich habe ich mich nun auch etwas umorientiert, und da fehlt einfach die Zeit richtig zu trainieren", schilderte er seine momentane Situation zum Ausklang seiner Karriere.