Stephan Steding schlägt Weg nach Peking ein
Der Deutsche Meister Stephan Steding hat in Zeulenroda endgültig die Fährte zu den Olympischen Spielen in Peking (China) aufgenommen. Am Freitagabend erfüllte der Speerwerfer aus Hannover bei einem überlegenen Meeting-Sieg mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 83,50 Metern die von ihm noch geforderte zweite Olympianorm.
Damit steckte er eine Woche vor den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (5./6. Juli) auch sein Revier deutlich ab und holte sich die Führung im nationalen Vergleich des Sommers von dem in Zeulenroda verletzungsbedingt fehlenden Kornwestheimer Peter Esenwein zurück.„Ich hoffe, jetzt ist die Olympia-Nominierung sicher. Ich bin mir selbst aber noch nicht sicher und werde es erst glauben, wenn ich es schriftlich habe“, meinte Stephan Steding, der seine Verletzungssorgen nach einer Zerrung und einer Reizung im Ellenbogen hinter sich gelassen hat.
Nur zwei Zentimeter fehlen Linda Stahl
Weniger Glück hatte die Leverkusenerin Linda Stahl im Frauen-Speerwurf. Mit 60,48 Metern fehlten der WM-Achten nur zwei Zentimeter zur Olympianorm.
Der Wattenscheider Diskuswerfer Michael Möllenbeck, der die Olympianorm von 64,50 Metern noch ein zweites Mal erbringen muss, kam seinem Ziel mit 64,11 Metern aus dem letzten Durchgang nahe. „Bei den Windverhältnissen war nicht mehr möglich. Die Weite ist völlig in Ordnung“, fand der Routinier, der nun bei den nationalen Titelkämpfen die noch offene Vorgabe abhaken will. Bei den Frauen hatte Europacup-Starterin Nadine Müller die Konkurrenz zwar über die volle Distanz im Griff, einen 60-Meter-Wurf konnte die Hallenserin allerdings nicht zeigen (58,29 m).
Karoline Köhler ersprintet sich Olympia-Hoffnung
Die mit guten Trainingswerten hoffnungsvoll angereiste Katja Demut vom TuS Jena feierte im Dreisprung mit 13,78 Metern einen ebenso sicheren Erfolg, der sie allerdings nicht über die klar verpasste Olympianorm hinwegtröstete. Obwohl ihr jeder ihrer vier gültigen Versuche zum ersten Platz gereicht hätte, fand sie in der Wattenscheiderin Karoline Köhler (13,48 m) eine Gegnerin vor, die sich für die Deutschen Meisterschaften mit einer konstanten Serie in Position brachte. Auch über 100 Meter überzeugte diese. Die in San Diego wahlbeheimatete Wirtschaftsstudentin hofft nun nach ihren dort erzielten 11,49 Sekunden sogar auf einen Platz in der Olympiastaffel.
Im 100-Meter-Vorlauf bot der Chemnitzer Martin Keller bereits eine Zeit von 10,26 Sekunden an, der er dann im Finale als eindeutiger Sieger 10,23 Sekunden folgen ließ. Damit verbesserte er sich zwar um eine Position auf Platz zwei der deutschen Jahresbestenliste, aber die niedrigere Olympianorm verfehlte er um eine Hundertstelsekunde. Deshalb meinte er trotz der neuen Bestzeit auch: „Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll. Auf den letzten Metern kam eine Windböe von vorne, das hat mir die B-Norm gekostet.“ Bei den Deutschen Meisterschaften will er nun nach dem Titel greifen: „Es ist eine kleine Kampfansage an Tobias Unger.“
Hessisches 200-Meter-Duell
Der nach Verletzungspause wieder einsatzbereite Christian Blum (LAC Quelle Fürth/München) meldete sich nach Platz zwei und mäßigen 10,56 Sekunden im Vorlauf für die zweite Runde ab.
Ein spannendes 200-Meter-Duell zweier Hessen entschied Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach; 20,90 sec) gegen Stefan Kuhlee (LG Eintracht Frankfurt; 20,93 sec) für sich.
Thomas Blaschek sieht den Schalter
Nur zwei Hunderstelsekunden trennten im Vorlauf über 110 Meter Hürden die Leipziger Kollegen Thomas Blaschek (13,60 sec) und Willi Mathiszik (13,62 sec). Mit exakt einer Zehntel war der Abstand im Finale größer, Thomas Blaschek verpasste aber in 13,58 Sekunden die von ihm noch geforderte Olympianorm (13,45 sec) klar. Für Trübsalblasen war dennoch kein Platz: „Ich habe heute erkannt, welchen Schalter ich im Kopf umlegen muss. Das Feeling für die Hürden liegt hier irgendwo rum, nur bei mir war es noch nicht angekommen.“
Der Erfurter Nils Schumann zeigte sich auf den 1.000 Metern, unterstützt von Andreas Freimann (LC Erfurt) als Tempomacher, und war dort in einem rein nationalen Feld mit einem offensiven Lauf in einer Zeit von 2:22,60 Minuten siegreich. „Bei den Deutschen Meisterschaften will ich nun über 800 Meter die Jüngeren ärgern“, gab er seine Parole aus.
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