Stephan Steding wirft in Dessau Olympianorm
Ein farbenfrohes und lautstarkes Feuerwerk zum zehnjährigen Jubiläum am Ende, etwas hinderliche Stromausfälle zwischendurch. Der Stimmung vor der Rekordkulisse von 6.159 Zuschauern tat letzteres am Freitagabend beim Anhalt-Meeting in Dessau keinen Abbruch. Für Laune sorgten gute Leistungen, die vor allem auf die Konten der russischen Gäste gingen, und vier Meetingrekorde. Aus deutscher Sicht überzeugte Speerwerfer Stephan Steding mit einer Olympianorm.
Der Hannoveraner zeigte sich im Vergleich zur letzten Woche, als er in Halle nur auf 71,56 Meter („Da stand ich neben mir“) gekommen war, deutlich verbessert und erfüllte mit 82,66 Metern zum ersten von geforderten zwei Mal die Olympianorm. Damit gewann der Deutsche Meister den Wettkampf auch überraschend gegen die starke Konkurrenz um den Ex-Weltmeister Sergey Makarov (Russland; 82,53 m).Mit einem neuen Meetingrekord im Dreisprung von 14,59 Metern verabschiedete sich die Europameisterin Tatyana Lebedeva als großer Star der Veranstaltung aus dem Paul-Greifzu-Stadion. Trotz gewisser Mühen gewann die im Winter noch an der Achillessehne operierte Russin ihre Konkurrenz souverän vor der für deutsche Verhältnisse gut aufgelegten Katja Demut (TuS Jena; 13,84 m).
Darya Pishchalnikova stärkt Position
Der nächste Jubiläumsrekord fiel ebenfalls in der Sprunggrube. Der mit Ringelsöckchen angetretene Weitspringer Gable Garenamotse (Botswana) stand mit seinem Satz auf 8,10 Meter dafür parat. Er zeigte dem Publikum auf der Haupttribüne noch einen zweiten Acht-Meter-Satz (8,05 m).
Eine weitere Russin sorgte für ein weiteres Glanzlicht. In Abstinenz der kranken Weltmeisterin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg), die ihren Start absagen musste, positionierte sich die Diskus-Europameisterin Darya Pishchalnikova mit 65,59 Metern als momentan stärkste Europäerin in ihrer Disziplin.
Deutsche Stabis geschlagen
Im Stabhochsprung stahlen die russischen Gäste nicht weniger den deutschen Athleten die Show. Sergey Kucheryanu überzeugte mit 5,81 Metern vor Hallen-Weltmeister Yevgeniy Lukyanenko (5,71 m). Als bester Deutscher kam der Filstaler Alexander Straub auf die Drei (5,61 m).
Für die besten Sprintleistungen sorgten die Wattenscheider Sebastian Ernst und Alexander Kosenkow, die ihre Zeitläufe über 200 Meter in jeweils 20,79 Sekunden, neuen Stadionrekorden, gewannen. Bei den Frauen tat sich die Russin Yulia Gushchina (11,33 / 22,95 sec) hervor.
Ordentliche Mittelstrecken-Zeiten
Die Mittelstrecken waren in festen Händen der ausländischen Läufer. Ordentliche 800-Meter-Zeiten zeigten der Kanadier Achraf Tadili (1:45,94 min) und Agnes Samaria (Namibia; 2:00,44 min). Die 1.500 Meter bestimmte der Kenianer Haron Keitany in einem weiteren Meetingrekord (3:35,24 min).
Der Vize-Europameister Thomas Blaschek verzichtete auf eines von zwei möglichen Rennen über 110 Meter Hürden. Dort musste er sich dann in 13,61 Sekunden dem WM-Sechsten Serhiy Demydyuk (Ukraine; 13,60 sec) knapp geschlagen geben. Damit war der Leipziger, der am Sonntag auch beim DKB-ISTAF in Berlin starten wird, vier Hundertstelsekunden langsamer als bei seinem Saisoneinstieg vor knapp einer Woche in Weinheim.
Als schnellste Frau auf den 100 Meter Hürden überquerte wenig überraschend die Jamaikanerin Lacena Golding-Clarke (13,14 sec) die Ziellinie. Die zweitplatzierte Leverkusenerin Anne-Kathrin Elbe verfehlte ihre persönliche Bestzeit um eine Zehntel (13,21 sec).
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