Stimmen vom Sparkassen DLV-Meeting in Dortmund
Das Sparkassen DLV-Meeting in Dortmund dient den DLV-Athleten als wichtige Standortbestimmung auf dem Weg zu den weiteren Saisonhöhepunkten. Das leichtathletik.de-Team hat für Sie am Sonntagnachmittag im Stadion Rote Erde die wichtigsten und interessantesten Stimmen der Stars und Sieger eingefangen. Lesen Sie selbst...
Annika Becker flog in Dortmund über 4,60 Meter (Foto: Chai)
Annika BeckerStabhochsprung, 1. Platz, 4,60 m
Bis zur WM werde ich es jetzt ein wenig ruhiger angehen lassen und nur in Bebra und Erfurt trainieren. Zuerst einmal bin ich mit 4,60 Metern zufrieden. Aber eigentlich habe ich schon gehofft, dass es noch ein bisschen höher geht.
Dr. Clemens Prokop
DLV-Präsident
Es war eine Veranstaltung mit Licht- und Schattenseiten. Zu den Lichtblicken, wovon es eine ganze Menge gab, zähle ich unter anderem den Stabhochsprung von Männer und Frauen, Bianca Kappler im Weitsprung, Michael Möllenbeck im Diskuswerfen und René Herms über 800 Meter. Enttäuschend war sicherlich der Dreisprung der Männer. Auch Ingo Schultz muss noch zulegen, um den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Nicht zufriedenstellend war auch der Zuschauerzuspruch. Den werden wir kritisch analysieren müssen. Es ist eine Veranstaltung gewesen, die mehr Besucher verdient hätte.
Ralf Bartels
Kugelstoßen, 1. Platz, 20,43 m
Es war das Gleiche wie gestern, ein guter erster Versuch. Ich dachte, dass noch mehr drin ist, ich wollte vielleicht zuviel. Im letzten Versuch hätte ich mich besser im Griff haben müssen. Doch die Qualifikation für den Europacup war wichtig. Der Wettkampf ist recht zufriedenstellend – auch wenn ein, zwei ungültige Versuche aufgrund von technischen Mängeln dabei waren.
Bianca Kappler
Weitsprung, 1. Platz, 6,69 m
Der letzte Versuch war gut, trotzdem fehlen noch 6 Zentimeter für die WM-Qualifikation. Ich habe momentan ein sehr gutes Grundniveau, es fehlt eben nur noch ein Ausreißer nach oben. In Florenz werde ich mein Bestes geben und hoffe wieder im Bestleistungsbereich zu springen. Der absolute Saisonhöhepunkt ist natürlich Ulm. Ich versuche meine Form zu halten, auszubauen und noch etwas spritziger zu werden. Ich glaube an die WM-Norm, auch wenn sie sehr hoch ist und es für mich schwer ist, meine Bestleistung um 6 Zentimeter zu überbieten.
Wilfred Bungei
800 m, 1. Platz, 1:44.44 min.
Die Saison läuft bisher sehr gut, aber sie dauert noch lange. Momentan bin ich wirklich der Beste und ich bin sicher, dass ich unter 1:43.00 Minuten laufen kann. Jetzt werde ich erst einmal eine Pause einlegen, das nächste Rennen wird in Oslo sein. In Rom, auf der schnellsten Bahn, hoffe ich die 1:43.00 Minuten zu knacken, vielleicht wird es auch eine Zeit um die 1:42.00 Minuten. Wenn Wilson Kipketer in Paris laufen sollte – bisher hat man ihn ja noch nicht gesehen - werde ich die Herausforderung annehmen.
René Herms
800 m, 2. Platz, 1:45.39 min.
Die WM-Quali geschafft, für den Europacup qualifiziert und heute eine persönliche Bestleistung - damit kann ich hoch zufrieden sein. Klar gibt es Verbesserungsmöglichkeiten – 100 Prozent kann man nie zufrieden sein – man braucht auch neue Ziele. Die letzten fünf Prozent packt man dann bei Finalläufen aus, zum Beispiel beim Halbfinale der Weltmeisterschaft, das Finale wäre besser. Beim Europacup geht es jetzt erst einmal um die Punkte für Deutschland, deshalb wird es ein sehr taktisches Rennen, aber darin sehe ich kein Problem. Dass Nils Schumann nicht dabei ist, nimmt den Druck, aber manchmal ist es schade um das schöne Duell.
Claudia Gesell
800 m, 2. Platz, 2:01.89 min.
Mit der Zeit bin ich natürlich nicht zufrieden. Aber ich weiss, wo sie geblieben ist. Auf der Gegengerade musste ich ein paar Rempler einstecken. Das hat einiges gekostet. Seit Anfang März läuft es wieder gut. Ich habe ja vor der Saison gesagt, eine neue Bestleistung ist drin. Wenn es jetzt so weiter geht, passiert das auch. Ich brauche halt noch ein wenig Zeit, um rein zu finden. Das ist in jedem Fall mein bislang schnellster Saisoneinstieg.
Michael Möllenbeck
Diskus, 1. Platz, 67,42 m
Fürs harte Training der letzten Woche waren Wettkampf und Weite heute okay. Wenn ich mir jetzt noch die technischen Feinheiten erarbeite, dann sind auch 68 oder 69 Meter möglich. Das wird man bei der WM auch werfen müssen, um vorn dabei zu sein.
Natalia Nazarova
400 m, 1. Platz, 51,65 sec.
In den letzten Wochen hatte ich Probleme im linken Oberschenkelbeuger. Deshalb musste ich auch bei zwei Rennen aussteigen. Heute bin ich froh, dass ich den Lauf überhaupt zu Ende bringen konnte. Das war wichtig.
Shanta Ghosh
400 m, 3. Platz, 52,94 sec.
Heute wollte ich 3-4 Zehntel auf meine Saisonbestleistung drauflegen. Das habe ich geschafft und damit jetzt einen Startplatz in der Europacupstaffel. Das Tagesziel ist damit erfüllt und ich denke, das Rennen in Florenz wird mir sicher gut tun.
Ingo Schultz
400 m, 1. Platz, 46,09 sec.
Das Rennen war hinten raus gar nicht so schwer, aber ich habe vorne etwas gebummelt. Das ich gewonnen habe und bester Deutscher bin, mich somit für den Europacup qualifiziert habe, war entscheidend. Beim Europacup kann ich meine Form unter Beweis stellen. Ich bin optimistisch für die nächsten Rennen. Über die Zeit bin ich nicht enttäuscht, im zweiten 400-Meter-Rennen kann man auch noch keine Wunder erwarten.
Christian Olsson
Dreisprung, 1. Platz, 17,21 m
Ich war heute nicht so gut drauf. Ich hatte nicht das gleiche Gefühl wie letzte Woche. Klar wollte ich das Ergebnis toppen, aber ich denke, dass ich auf jeden Fall noch weiter springen kann. Die 18 Meter sind drin – bei besseren Windbedingungen und wenn ich noch ein bisschen frischer bin wie heute.
Heike Meißner
400 m Hürden, 1. Platz, 56,05 sec.
Das ist eine Zeit, mit der ich nicht so zufrieden sein kann. Ich bin in dieser Saison schon 55,67 Sekunden gelaufen. Es fehlen also nur sieben Hundertstel zur WM-Norm - die wollte ich heute packen. Aber es sollte halt nicht sein.
Esther Möller
100 m, 2. Platz, 11,31 sec.
Das Rennen war nicht ganz optimal, aber ich bin froh, dass ich die Zeiten aus dem Winter in den Sommer mitnehmen kann. Dass ich die WM-Norm in der Saison gelaufen bin, kam sehr überraschend. Jetzt hoffe ich, dass ich die Form bestätigen kann. Mein Hauptziel sind die Deutschen Meisterschaften in Ulm. Da will zeigen, was ich trainiert habe.
Sina Schielke
100 m, 8. Platz, 11,58 sec.
Keine Ahnung, woran es liegt, dass es nicht schneller geht. Vorne war ich heute gut, hinten bin ich dann fast stehen geblieben. Ich habe wieder leichte Beschwerden im Rücken, aber das rechtfertigt keine 11,58 Sekunden.
Jason Gardener
100 m, 1. Platz, 10,23 sec.
Die Zeit ist noch nicht schnell genug, aber es ist erst mein zweites Rennen - und ich werde immer besser. Ich bin fit, und ich hoffe für die nächsten Rennen, dass meine Form noch besser wird. Dafür trainiere ich auch sehr hart. Ich habe mein Training geändert, mache mehr auf der Bahn und im allgemeinen Konditionsbereich. Fokus in diesem Jahr werden auch die 100 Meter sein und da vor allem die Weltmeisterschaften.
Okkert Brits
Stabhochsprung, 1. Platz, 5,75 m
Mit dem Wettkampf bin ich zufrieden. Es ist der erste Start in Europa. Abgesehen von den schlechten Windbedingungen war es sehr schön in Dortmund zu springen. Die Versuche über 5,80 Meter waren nicht gut, aber weil ich schon bei 5,40 Metern eingestiegen bin, waren es zu viele Sprünge.
Lars Börgeling
Stabhochsprung, 2. Platz, 5,70 m
5,75 Meter wären schön gewesen, da ich ja schon zum x-ten-Mal über 5,70 Meter gesprungen bin. Es war schwer mit den Windbedingungen zurecht zu kommen und die Anlage ist nicht schön zu springen. Das hat man gesehen, denn viele Leute haben die Höhen erst im dritten Versuch übersprungen. Aber nichts desto trotz ist mein großer Traum, mich für den Europacup zu qualifizieren, in Erfüllung gegangen. Dort habe ich alle Trümpfe in der Hand.
Tim Lobinger
Stabhochsprung, 5,50 m
So witzig wie es ist, ich hatte heute mehr drauf als in Kassel (5,86 m) und in Chania (5,85 m). Ich war sehr gut drauf, sehr locker, aber das ist Stabhochsprung – unberechenbar. Losgelöst vom Europacup ärgere ich mich, die Leistung, die ich heute hätte bringen können, nicht in Höhe umgesetzt zu haben.
Duane Ross
110 m Hürden, Sieger, 13,25 m
Im Hinblick auf die US-Trials nächste Woche bin ich mit den beiden Rennen sehr zufrieden. Ich habe noch ein paar Fehler gemacht, aber das wird schon bis nächste Woche. Dann muss man allerdings 13,10 Sekunden oder vielleicht 13,00 Sekunden laufen, um zu gewinnen – das kann ich.
Franek Haschke
1.500 m, 8. Platz, 3:38,88 min
Es war ein verdammt schnelles Rennen. Nachdem ich am Pfingstmontag einen Fahrradunfall hatte, ging es heute darum, wieder Selbstvertrauen zu tanken und auszuprobieren, ob mein Knie hält. Beim Laufen ging es gut. Nach den Negativ-Erfahrungen von Dessau und Cottbus war es wichtig, überhaupt durchzukommen. Deshalb habe ich mich auch nur auf mich konzentriert und bin nicht vorne mitgelaufen.
Astrid Kumbernuss
Kugelstoßen, 2. Platz, 19,55 m
Den Wettkampf heute habe ich verschlafen. Aber es ist gut zu wissen, dass ich im sechsten Versuch noch kontern kann. Ich wollte mehr. Ich wollte heute gewinnen.
Irina Mikitenko
1.500 m, 6. Platz, 4:10.87 min.
In der vergangenen Woche habe ich fünf Tage im Bett gelegen. Jetzt bin ich 4,10 Minuten gelaufen und konnte auf den letzten 150 Metern noch zulegen. Das freut mich. Ich bin auf dem richtigen Weg.
Kathleen Friedrich
1.500 m, 8. Platz, 4:15.24 min.
Ich merke, es läuft noch nicht so wie es soll. Ich warte auf den Knall. Gern würde ich beim Europacup laufen, denn ich hoffe, durch Rennen in die Saison rein zu kommen und meine Form zu finden. Das habe ich vorher so noch nie gemacht.
Adrian Annus
Hammerwurf, 1. Platz, 79,13 m
Gut, dass ich heute gewonnen habe. Damit bin ich zufrieden, denn momentan plage ich mich mit technischen Problemen herum. Ich hoffe, dass ist bis Paris in den Griff zu bekommen.
Karsten Kobs
Hammerwurf, 2. Platz, 77,47 m
Ich war heute nicht da. Wenn ich meinen besten Wurf richtig erwischt hätte, wäre er locker auf 80,50 Meter geflogen. Aber da ich die Technik momentan nicht hinbekomme, wird das nichts. Am liebsten würde ich jetzt bis zur DM alle Wettkämpfe absagen, um mich noch einmal richtig vorzubereiten.