Steven Lewis steigert sich in Stettin
Auf 5,82 Meter hat Steven Lewis am Samstag in Stettin (Polen) den britischen Rekord im Stabhochsprung geschraubt und unter anderen Europameister Renaud Lavillenie (Frankreich) und Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) geschlagen, die beide einen "Salto Nullo" hinlegten. Virgilijus Alekna (Litauen) überzeugte im Diskuswerfen mit 68,50 Metern, Anita Włodarczyk (Polen) siegte mit dem Hammer (76,81 m).
Pünktlich zu Olympia im eigenen Land kommt Steven Lewis in Form. Bisher war er in diesem Sommer erst 5,52 Meter gesprungen. Dann der Paukenschlag in Stettin: Im zweiten Versuch flog der 26-Jährige über 5,82 Meter und ließ damit einen Großteil der Weltelite hinter sich.Ex-Weltmeister Brad Walker (USA) kam mit 5,72 Metern auf Platz zwei. Die gleiche Höhe schaffte Olympiasieger Steve Hooker (Australien) als Dritter, der damit nach Verletzungsproblemen und einigen misslungenen Wettkämpfen wieder in die Spur zu finden scheint.
Als bester Deutscher kam Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) auf Platz acht. Mehr als die Anfangshöhe von 5,42 Metern war aber nicht drin. Auch Alexander Straub (LG Filstal; 5,22 m) gelang als Zehnter nur ein gültiger Sprung.
Gar keine Höhe zustande brachte Europameister Renaud Lavillenie, der damit nach Platz fünf beim Diamond League-Meeting in London (Großbritannien) die zweite Niederlage in Folge einstecken musste. Er scheiterte dreimal an 5,62 Metern. Nicht besser ging es Malte Mohr bei seiner Einstiegshöhe von 5,42 Metern.
Heimsiege durch Adam Kszczot und Tomasz Majewski
Einen Heimsieg feierte Adam Kszczot über 800 Meter. Der Pole lief in 1:45,78 Sekunden als Erster durchs Ziel. Auch Kugelstoß-Olympiasieger Tomasz Majewski (21,04 m) durfte vor heimischem Publikum jubeln.
Starke 68,50 Meter lieferte Virgilijus Alekna mit dem Diskus ab. Der Wattenscheider Daniel Jasinski landete mit 61,84 Metern auf dem siebten Platz.
Über 100 Meter gingen die ersten vier Plätze nach Jamaika - obwohl Usain Bolt, Yohan Blake und Asafa Powell nicht am Start waren. Es gewann Michael Frater (10,09 sec) mit nur einer Hundertstel Vorsprung auf Nesta Carter. Eine weitere Hundertstel dahinter folgte Mario Forsythe (10,11 sec). Vierter wurde Jacques Harvey (10,15 sec).
Aufsteigende Form bei Anita Włodarczyk
Für das beste Ergebnis bei den Frauen sorgte Anita Włodarczyk im Hammerwerfen. Die Ex-Weltmeisterin und ehemalige Weltrekordhalterin steigerte ihre Saisonbestmarke auf 76,81 Meter.
Im B-Lauf über 400 Meter kam Marco Kaiser (LG Nike Berlin; 47,49 sec) als Vierter ins Ziel. Der Sieg ging an Hürdenspezialist Marek Plawgo (Polen; 46,94 sec). Den A-Lauf endschied Rabah Yousif (Sudan; 45,69 sec) für sich.
Franziska Krebs (SCC Berlin) schleuderte den Speer auf 55,97 Meter. Das reichte hinter Barbara Madejczyk (Polen; 56,72 m) zu Platz zwei.