Stimmen aus Wattenscheid
Die deutschen Nachwuchs-Leichtathleten suchten an diesem Wochenende in Bochum-Wattenscheid ihre nationalen Titelträger. leichtathletik.de hat sich für Sie bei den Stars von morgen umgehört. Wie bewerten sie ihre Ergebnisse, wie zufrieden sind sie mit ihrer Leistung?
Doppelsieg für Robert Hering über 100m und 200m (Foto: Gantenberg)
RICO SCHWARZ (Erfurter LAC)Deutscher A-Jugend-Meister 3.000m (8:21,82 min)
"Für mich war es ein überraschender Rennverlauf. Normalerweise habe ich so kurz nach den 5.000m, die ich a Freitag gelaufen bin, immer Probleme. Das Rennen heute war schnell, aber ich konnte mitgehen. Thorsten hat auch alles gegeben. Auf den letzten 100m bin ich gespurtet wie noch nie. Wir haben uns gegenseitig hochgepusht."
THORSTEN BAUMEISTER (Post-Sport Telekom Trier)
Zweiter Deutsche A-Jugend 3.000m (8:22,20 min)
"Die ersten 1.000m habe ich mich zurückgehalten, um zu sehen, wie ich die 5.000m vom Freitag verkraftet habe. Dann war ich plötzlich vorne und habe das Tempo gemacht. Nach Silber über die 5.000m hatte ich hier auch Medaillenchancen, deshalb wollte ich hier starten. Es ist noch einmal Silber geworden."
ROBERT HERING (TuS Jena)
Deutscher B-Jugend-Meister 200m (21,45 sec)
"Auf die 200m hatte ich heute gar keine Lust. Ich bin auf dieser Strecke in dieser Saison noch keine gute Zeit gelaufen. Die 100m von gestern habe ich in den Beinen gespürt, aber schon im Vorlauf habe ich gemerkt, dass noch mehr geht. Ich bin froh, dass ich zu den Deutschen Meisterschaften fit war. Ich habe mich eher auf die 100m konzentriert. Nach dem Sieg waren die 200m heute Zugabe."
ASTRID HARTENSTEIN (1. SV Gera)
Deutsche A-Jugend-Meisterin 3000m (9:55,13 min)
"Ich habe auf eine Medaille gehofft, aber als ich gesehen habe, dass die meisten Favoritinnen nicht dabei sind, war alles wieder offen. Ich laufe erst seit vier Jahren und war schon siebte und fünfte bei deutschen Meisterschaften. Dass ich jetzt gewonnen habe, ist Wahnsinn. Mein Trainer Günther Unterdörfer hat mir etwa 1400m vor dem Ziel etwas zugerufen; das habe ich nicht richtig verstanden. Aber ich habe dann das Tempo verschärft. Zum Schluss hat es gereicht. Nächstes Jahr muss ich sehen, wie es mit dem Sport weitergeht. Ich werde anfangen Sportwissenschaft zu studieren."
QUENTIN SEIGEL (LG Offenburg)
Deutscher A-Jugend-Meister 400m (47,51 sec)
"Eigentlich wollte ich über 110m Hürden nach Peking zur Junioren-WM. Da bin ich in Ulm aber nur drittbester A-Jugendlicher geworden und es können nur zwei mit nach Peking. Auf den längeren Strecken war ich schon immer ganz gut. Die Grundlage dafür ist da. Zum Saisonauftakt bin ich schon ein mal 400m gelaufen; das war aber eher ein Trainingslauf. Relativ kurzfristig haben wir uns dann hier für die 400m entschieden. Das es so gut geklappt hat und ich jetzt doch nach Peking fahren kann, ist super. Da werde ich die Staffel laufen. Ob es auch einen Einzelstart gibt, muss der DLV entscheiden."
ANNETT HORNA (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Deutsche A-Jugend-Meisterin 800m (2:06,09 min)
"Die Aufregung war hier ein bisschen größer als letzte Woche in Ulm. Da konnte ich mich noch ein bisschen verstecken. Hier bin ich als Favoritin angetreten. Gestern hatte ich ein bisschen schwere Beine. Das war heute besser. Eigentlich wollte ich das Tempo machen, aber es kam anders. Ende der letzten Runde hatte ich einen kleinen Hänger. Nach 500m ging es aber wieder gut. In Peking will ich ins Finale. Ich glaube, dafür brauche ich eine Zeit von 2:03 oder 2:04min."
LENA SCHMIDT (LG Hilden)
Deutsche B-Jugend-Meisterin 200m (24,47 sec)
"Ich bin überrascht. Besser geht es nicht. Erst gestern nach meinem Sieg über 400m habe ich entschieden auch noch die 200m zu laufen. Ich habe mich noch gut gefühlt und bin im Vorlauf schon Bestzeit gelaufen. Im Endlauf habe ich dann gemerkt, dass Diana Rach nicht weit weg war. Aber auf den letzten Metern bin ich dann vorbei gegangen."
MATTHIAS PREY (Bramstedter TS)
Deutscher A-Jugend-Meister Weitsprung (7,47 m)
Es waren heute gute Sprünge dabei. Ich habe den Balken zwar nicht richtig getroffen, aber ich habe mich fit gefühlt. Mit einer Medaille habe ich gerechnet, mit dem Sieg nicht. Der Wettkampf hier war Teil meiner Vorbereitung auf den Zehnkampf in Peking. Da möchte ich unter die besten Sechs."
ROBIN SCHEMBERA (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Deutscher A-Jugend-Meister 800m (1:51,53 min)
"Das war ein gut kontrolliertes Rennen. Ich war vorher zu angespannt und hatte die ganze Zeit Merlin Rose und Sebastian Keiner im Kopf. Das war die schwerste Deutsche Meisterschaft, die ich je hatte."
LISA RYSHICH (ABC Ludwigshafen)
Deutsche A-Jugend-Meisterin Stabhoch (4,05 m)
"Ich hatte mir für heute mehr vorgenommen. Zunächst habe ich zwei Stunden gewartet und hatte dann mit dem ersten Sprung schon gewonnen. Die Stäbe waren zu weich. Heute hat nicht nur mir die Konkurrenz gefehlt, sondern auch ich habe der Konkurrenz gefehlt. Über die Junioren-WM in Peking und meine Ziele möchte ich nicht reden, das ist ein schlechtes Omen."
JANIN LINDENBERG (LG Nike Berlin)
Deutsche A-Jugend-Meisterin 400m (53,42sec)
"Die Vorläufe der anderen waren schon ganz schön gut. Das war wohl das erste Rennen seit langem, wo ich mir nicht ganz so sicher war. Ich bin heute auch etwas langsamer angegangen, dadurch, dass ich so weit außen gelaufen bin. In Peking will ich ins Finale. Wenn ich da mit meiner Bestzeit vorne lande ist das schön, wenn ich mit einer neuen Bestzeit weiter hinten bin auch. Mit der Staffel würden wir gerne unsere Medaille verteidigen, wir haben eine top Besetzung. Der Wille ist auf jeden Fall da."
TOBIAS HEPPERLE (VfB Stuttgart 1893)
Deutscher A-Jugend-Meister Kugelstoßen
"Es war sehr schwer hier durch die Hitze. Nach dem ersten Stoß mit 18,32 Metern, habe ich gedacht, es geht noch mehr. Es ging mir hier um den Deutschen Meister-Titel, die Technik hat heute nicht so gepasst. Mein Fußgelenk war nicht schnell genug. Das verändert bei mir die ganze Technik. Dadurch habe ich die Kugel nicht richtig getroffen. Das Training war auch nicht optimal, weil ich seit einem Monat richtig arbeiten muss. Ich hoffe, dass ich bis zu meinem Wettkampf in Peking noch richtig fit werde. Da möchte ich unter die ersten Acht und möglichst nahe an die 20-Meter-Marke herankommen."
DENISE KREBS (TSG Heilbronn)
Deutsche A-Jugend-Meisterin 1.500m
"Das war die zweitschnellste Zeit, die ich bisher gelaufen bin. Cornelia Schwennen hat Tempo gemacht, weil sie die Norm für Peking laufen wollte. Ich bin die Norm schon gelaufen. Schade, dass es für Cornelia nicht gereicht hat. Bei Tempoarbeit habe ich ihr nicht geholfen, ich habe an mein eigenes Rennen gedacht. Die letzten 300 Meter waren dann sehr hart, aber die Leute haben mich auf der Zielgeraden beflügelt. Vor der Junioren-WM geht es noch einmal ins Trainingslager, damit die Form bleibt. In Peking will ich ins Finale und wenn es geht Bestzeit laufen."
BENJAMIN LAUCKNER (LAC Erdgas Chemnitz)
Deutscher A-Jugend-Meister Hochsprung (2,17m)
"Ich war heute im Wettkampf schon ganz schön aufgeregt. Meine Beine waren etwas schwer und ich habe mich nicht so richtig fit gefühlt. Aber ich konnte mich dann zum Glück noch motivieren. Der Druck, den Titel zu gewinnen, war schon ganz schön groß."
FALKO ZAUBER (LG Nord Berlin)
Deutscher A-Jugend-Meister 1.500m
"Ich war schon ziemlich aufgeregt. Es galt ja nicht nur, den Titel zu verteidigen, sondern auch die Quali für die WM zu schaffen. Eigentlich war es dann aber einfach für mich, weil ich mich nur hinten reinhängen musste. Es hat richtig Spaß gemacht, zu laufen, obwohl ich mich gestern bei der Hitze nicht so gut gefühlt habe. Aber heute war es zum Glück ja etwas kühler. Ich bin instinktiv gelaufen und habe nicht viel nachgedacht. In Peking wird die Konkurrenz wahrscheinlich sehr groß, der Endlauf ist da mein Ziel."
KRISTINA GEHRIG (LAC Quelle Fü/Mü/Wü)
Deutsche A-Jugend-Meisterin Diskuswurf (50,10m)
"Ich war mit dem Sieg zufrieden, mit der Weite nicht. Aber ich bin mitten in der Vorbereitung für die Junioren-WM in Peking und habe hier aus dem Training heraus geworfen. Ich bin im Ring noch etwas zu schnell. Ich reiße zuerst mit dem Arm, statt mit den Beinen zu arbeiten. Das muss noch besser werden. In Peking will ich unter die ersten Fünf."
CELINE HANENBERGER (TV Königstädten)
Deutsche A-Jugend-Meisterin Dreisprung (13,08m)
"Mein Ziel war die Norm für Peking, das wird bestimmt ein einmaliges Erlebnis, wenn ich dabei sein kann. Ich bin dann zwar die Jüngste im Team, aber bei so einem großen Wettkampf kann ich eine Menge Erfahrungen sammeln. Beim springen falle ich oft nach vorne, das haben wir versucht, im Training zu korrigieren. Heute war das auch besser. Im dritten Sprung habe ich den Balken getroffen. Nach dem Sprung habe ich zuerst das Gesicht von meinem Trainer gesehen und dann in die Grube geschaut und gedacht, der könnte weit sein. Das es schon für die 13 Meter gereicht hat, war super."
SONJA BIRKEMEYER (LG Osnabrück)
Deutsche B-Jugend-Meisterin 3.000m Gehen (14:15,42min)
"Am Anfang habe ich abgewartet und geschaut, wie sich das Rennen entwickelt. Danach konnte ich mich auch nicht absetzen und musste es auf einen Spurt ankommen lassen. In der letzten Runde habe ich angezogen, aber zuerst ist Monique Brosch nach vorne gegangen. Die wurde aber noch disqualifiziert. Ich bin zum vierten Mal Deutsche Meisterin geworden, es ist immer wieder ein Bestätigung. Wir haben uns im Training sehr auf die 10.000 Meter konzentriert, weil es diese Strecke in Peking gibt. Für die Norm hat es aber nicht gereicht, ich starte jetzt noch beim Länderkampf in Zittau."
CHRISTOPH ROSCHINSKY (LG Nike Berlin)
Deutscher B-Jugend-Meister 5.000m Gehen (21:55,54)
"Ich habe gut trainiert und wusste, dass ich vorne weg gehen kann. Eine Taktik gab es nicht. Die Bedingungen waren wie für mich geschaffen, ich mag es wenn es warm ist. Deshalb ist auch eine Bestzeit rausgekommen. Mein Ziel war es, unter 22 Minuten zu gehen. Einen riesigen Anteil an meinem Sieg hat mein Trainer Peter Selzer. Dank der guten Betreuung durch ihn hat es heute so gut geklappt."
MAIK SCHNEIDER (ASV Erfurt)
Deutscher A-Jugend-Meister 10.000m Gehen (45:29,82min)
"Meine Saison geht schon sehr lang, deshalb bin ich ausgepumpt. Ich habe das ganze Jahr versucht, die Norm für Peking zu gehen. Dafür bin ich sogar zu Wettkämpfen ins Ausland gefahren. Es hat aber nicht sollen sein. Die Norm für Peking ist hammerhart. Und hier in Wattenscheid bei dem warmen Wetter war das nicht mehr möglich. Die Zeit war nicht so gut, ich hätte aber nicht gedacht, dass es so einfach wird, zu gewinnen. Das Publikum hier war gut, letzte Woche in Ulm hat es mir etwas an Beachtung gefehlt."
JENNY GRASSE (Erfurter LAC)
Deutsche A-Jugend-Meisterin 5.000m Gehen (23:35,91min)
"Ich wollte schnell angehen, damit die Konkurrenz gleich weiß, wo der Hammer hängt. Ich wollte Bestzeit anpeilen, das sah bis 3.000 Meter noch gut aus, danach ging es bergab. Ich wollte mir nur noch den Titel abholen. Meine Vereinskameraden und Familie haben mich angefeuert, so war trotz der frühen Stunde schon gute Stimmung. Peking kommt für mich zu früh, ich mache erst seit einem Jahr Gehen. Die Norm über die 10.000 Meter Gehen ist mit 48:00 Minuten sehr schwer. Das gehen nur die besten auf der Welt. Im nächsten Jahr ist für mich mehr drin."