Stimmen vom 9. Bayer-Meeting in Leverkusen
Die deutschen Leichtathleten waren in Leverkusen auf der Jagd nach den letzten WM-Tickets. Auf Jagd ging auch das Team von leichtathletik.de für Sie. Und zwar auf Stimmenjagd.
Kugelstoßen / 1. Platz / 19,76 m
Ich wollte schon weiter stoßen, doch in der technischen Umsetzung hapert es im Moment, wobei ich vom Gefühl mehr drauf habe. Zur Zeit ist wieder viel Training angesagt, in dem das Niveau schon stimmt. Heute habe ich einfach zu hoch gestoßen und konnte die 20 Meter nicht erreichen. Bei der WM will ich vorne dabei sein, mindestens unter die ersten acht. Der WM-Titel wird um die 22 Meter vergeben. Eine Medaille ist für mich außer Frage.
Daniela Rath
Hochsprung / 1. Platz / 1,92 m
Ich sollte schon zufrieden sein mit 1,92 m auf dieser Anlage, bei der ich im Training nicht über 1,80 m komme. In Florenz, als ich die 2 m gesprungen bin, war ich ganz gelöst und messe mich jetzt immer an diesem Ergebnis. Um mehr Sicherheit mit nach Paris zu nehmen, hätte ich gern noch mal eine 1,95 m gesprungen. Das waren hier schon bessere Vereinsmeisterschaften, obwohl die Stadionatmosphäre hier immer sehr schön ist.
DLV-Staffel 1
Ostwald, Blume, Kosenkow, Unger
Marc Blume: Die Form hat heute gestimmt, nachdem wir uns in Wattenscheid gut vorbereitet haben. Da die Staffel durch Alexander Kosenkow und Tobias Unger bereits die Norm erfüllt hatte und qualifiziert war, fiel der Druck weg und wir konnten volles Risiko gehen. Um so schöner, dass wir mit dieser Staffel auch noch die A-Norm geschafft haben.
Tobias Unger: Bei der WM können wir schon noch ein wenig schneller laufen, wenn alle ausgeruht sind und wir die Wechsel schneller machen.
James Beckford
Weitsprung / 1. Platz / 8,27 m
Das ist jetzt mein zweiter Wettkampf nach meiner Verletzung. Ich war fünf Wochen verletzt und fühle mich noch nicht 100 Prozent fit. Trotzdem bin ich ja letzte Woche in Cuxhaven und heute gut gesprungen. Hier in Leverkusen sogar Saisonbestleistung. Solange ich gesund bin, bin ich in Paris bereit zu gewinnen. Ich hoffe, um die 8,60 m springen zu können.
Claudia Gesell
800 m / 1. Platz / 2:00, 87 min
Mit der Zeit bin ich zufrieden, die zweite Runde war recht schnell. Nach Madrid war es für mich wichtig, wieder ein gutes Rennen zu laufen. Ich habe mich während dem Lauf locker gefühlt, obwohl ich die letzten Wochen voll trainiert habe. Ich bin bezüglich der WM auf dem richtigen Weg. Für die Anderen, speziell für Monika Gradzki, die konstant Zeiten von 2:01,00 min gelaufen ist, ist es schade, dass es nicht geklappt hat.
Steffi Nerius
Speerwurf / 1. Platz / 62,50 m
Der Wettkampf heute, das war nichts. Aber bei zehn Wettkämpfen und zehn Siegen sind meine Leistungen stabil. Bei der WM ist eine persönliche Bestleistung mein Ziel. Vielleicht reichen 66 m für die Bronzemedaille. Man muss erst mal abwarten, die Favoriten werfen auch nicht jeden Tag 68 Meter.
Lars Börgeling
Stabhochsprung / 1. Platz / 5,50 m
Ich weiß, dass alles da ist und dass ich in guter Form bin. Auch wenn die letzten Wettkämpfe unglücklich verlaufen sind. Ich denke, dass es eine Sache von ein bis zwei Wettkämpfen sein wird, bis ich den optimalen Ständerabstand und die richtigen Stäbe heraus gefunden habe. Ich mache mir aber keine Gedanken, denn im Training läuft alles richtig. Ich mache mir im Moment ein bisschen mentalen Druck, denke zu viel nach, da muss ich einfach wieder lockerer werden. In Paris möchte ich im Bereich meiner Bestleistung springen, schön wäre natürlich eine neue. Wenn ich mein Bestes gebe und es nicht reicht, dann ist das okay, aber ein Wettkampf wie heute wäre unbefriedigend.
Tim Lobinger
Stabhochsprung / ohne gültigen Versuch
Nach dreiwöchiger Trainingspause war mein Ziel in dieser Woche die 5,70 Meter, was ich geschafft habe. Es wäre mir lieb gewesen, noch einen drauf zu setzen, aber ich bin im Soll nach meiner Wettkampfpause. Woran es heute gelegen hat, werde ich mit meinem Trainer ausarbeiten. Ich war besser drauf, als gestern, konnte es aber nicht umsetzen. Ich lasse mich aber vom heutigen Ergebnis nicht verunsichern.
Marion Wagner
100 m Frauen / 2. Platz / 11,36 sek.
Es war die letzte Chance für' s WM-Ticket, aber was will man bei Gegenwind machen. Die Staffel reist auch nicht in Höchstform an nach Paris, aber sie ist immer für eine Überraschung gut.
Alexander Kosenkow
100 m Männer / 1. Platz / 10,14 sek.
Mit so einer Zeit hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Es hat halt alles gepasst. Der Sprung von 10,25 zu 10,14 ist natürlich enorm, doch bei so einem Wetter und so einem Publikum sind auch bessere Zeiten drin, aber da muss man auf dem Boden bleiben. Wenn es so weiter läuft, bin ich für die WM in Paris sehr motiviert und will auf jeden Fall unter 10,20 bleiben.
Jerome Crews
110 m Hürden / 2. Platz / 13,72 sek.
Mit diesem zweiten Platz kann ich überhaupt nicht zufrieden sein. Durch das viele Training bin ich doch sehr müde und das Wetter belastet auch noch. Um eine Bestzeit zu laufen, würde ich mir schon einen Wettkampf bei 20 bis 24 Grad wünschen. Andere liegen am Baggersee und wir müssen hier rumlaufen. Nachdem ich die Gunst der Stunde bei der DM genutzt habe, will ich jetzt bei der WM ins Finale. Dazu muss ich auf jeden Fall auf den letzten vier Hürden die Geschwindigkeit halten.
Claudia Marx
400 m Frauen / 1. Platz / 51,68 sek.
Ich war nur froh, dass ich überhaupt ins Ziel gekommen bin. Nach einer Muskelverhärtung habe ich überlegt, ob ich starten soll. Vom Rennverlauf bin ich sehr zufrieden, wenngleich ich verhalten angegangen bin und nicht richtig vom Start weggekommen bin. Für die WM hoffe ich nun, dass dieser Wettkampf den Einzelstart rechtfertigt.
Charles Friedek
Dreisprung / 4. Platz; 16,11 m
Nach so einer verkorksten Saison ist es schwierig, wenn bei der letzten Chance alles klappen soll. Ich habe keine Ahnung, woran es wirklich lag. Aber nach so vielen schlechten Wettkämpfen fehlt das Selbstvertrauen. Ich habe heute noch einmal alles gegeben und gekämpft und ich habe gesehen, dass die 17 Meter drin gewesen wären. Die Beugerprobleme haben mich beeinträchtigt, aber das gab nicht den Ausschlag.
Juliane Sprenger
100 m Hürden / 1. Platz / 13,09 sek.
Ich habe nach der Normerfüllung noch einmal hart trainiert. Den Wettkampf habe ich also aus dem Training heraus mitgenommen. Somit war klar, dass es keine Zeit wie in Cuxhaven wird. Aber die Zeit vom Vorlauf war auch okay. Bis auf die Deutschen Meisterschaften, wo ich verletzungsbedingt nur Dritte wurde, ist alles optimal gelaufen. Ich habe beim Europacup teilgenommen, habe eine neue Bestleistung aufgestellt und fahre nun zur WM. Dort möchte ich meine Bestzeit bestätigen und auf jeden Fall zwei mal laufen.
Peter Blank
Speerwurf / 1. Platz / 80,57 m
Ich glaube nicht, dass ich noch viel weiter geworfen hätte. Da ich noch zwei Wettkämpfe nächste Woche habe, wollte ich es nicht übertreiben und habe deshalb nach dem dritten Versuch aufgehört. Ich will hauptsächlich beim ISTAF in Berlin gut werfen. Da niemand heute weiter geworfen hat, denke ich, dass ich bei der WM dabei bin
Bastian Swillims
400 m Männer / 1. Platz / 46,15 sek.
Ich denke, dass ich nun in der Staffel dabei bin. Ich bin ins Rennen gegangen mit dem Ziel, zu gewinnen. Da ich im Vorfeld noch mal hart trainiert habe, war ich mir nicht sicher, wie spritzig und locker ich bin, um ein gutes Rennen hinzulegen. Mit der Zeit kann ich nach dieser Trainingswoche zufrieden sein und ruhig nach vorne blicken.
Sebastian Gatzka
400 m Männer / 2. Platz / 46,27 sek.
Alles andere als die Staffelteilnahme wäre eine Enttäuschung gewesen. Nachdem ich schon bei den Deutschen Meisterschaften und bei der Europacup-Ausscheidung Dritter war, habe ich es heute noch einmal bewiesen. Und die Zeit hat auch gestimmt.
Karsten Kobs
Hammerwurf / 1. Platz / 78,88 m
Ich bin auf den Ellenbogen gefallen, habe mir den Rumpf gezerrt, aber das hat mich hoffentlich nicht zu sehr aus der Ruhe gebracht. Ich hätte gerne noch mal die 80 Meter geworfen, aber nach Griechenland ging die Spannung ein bisschen verloren. Es war heute zu heiß, ein halber Meter mehr hätte aber schon drin sein müssen. Ich hoffe, dass das Wetter in Kienbaum nicht allzu heiß wird, sonst wirkt sich das negativ in Paris aus. Ich würde ja lieber zu Hause trainieren, aber das bleibt uns von DLV Seite verwehrt. In Paris muss ein vernünftiger Versuch in der Qualifikation her.
Yvonne Buschbaum
Stabhochsprung / 1. Platz / 4,50 m
Ich stecke zur Zeit voll im Training, bin daher ziemlich platt. Das Ziel war, den Wettkampf zu gewinnen. Um mehr ging es nicht. Morgen früh fliege ich um 5 Uhr zum Meeting nach Stockholm und danach steht demnächst auch noch der Wettkampf in Malmö an. Mein Ziel für die WM ist eine Medaille. Ich denke, das ist auf jeden Fall machbar. Die Plätze 4, 5 und 6 der WM interessieren mich überhaupt nicht.
Carolin Hingst
Stabhochsprung / 2. Platz / 4,40 m
Mit 4,40 m bin ich nicht wirklich zufrieden, da sollte man mit der richtigen Technik schon die 4,50 m schaffen. Wenn man 4,50 m springen kann, springt man auch 4,55 m. Diese Höhe wäre heute hier das i-Tüpfelchen gewesen. Ich will nicht nur das Ticket für Paris, sondern ich will Stabhochspringen. Bei der WM muss ich die Quali überstehen, dann kann im Finale alles passieren.
Michael Möllenbeck
Diskuswurf / 1. Platz / 66,21 m
Von der Weite her war es ok, aber ich habe lange gebraucht, um in den Wettkampf zu kommen. Das kann aber daran liegen, dass wir im Training technische Veränderungen vorgenommen haben. Aber ich bin froh, dass es noch so weit geworden ist. Ich blicke froh nach Paris. Ich würde gerne wieder eine Medaille machen, in den letzten beiden Jahren hat das ja auch geklappt. Mein Leistungspotenzial schätze ich hoch ein. 67 bis 68 Meter muss man für die Medaillenränge werfen, das habe ich mir vorgenommen. Eventuell geht es noch ein Stück weiter.
Susanne Keil
Hammerwurf / 1. Platz / 68,72 Meter
Ich war nicht ganz so spritzig. Ich habe noch müde Beine von Griechenland. Bis zur dritten Drehung war's gut, dann ging der Saft aus. Zufrieden kann ich nicht sein, weil kein einziger Wurf durchging. Ich muss noch ein bisschen an der Technik feilen und an der Schnelligkeit arbeiten, dann müsste das in Paris gut aussehen. Das Finale und ein Wurf über 70 Meter sind mein Ziel für Paris. Aber ich sehe mich nicht als Medaillenkandidatin. Doch eine Verbesserung des Deutschen Rekords ist in dieser Saison noch möglich, wenn ich mir die Auswertungen anschaue.
Betty Heidler
Hammerwurf / 2. Platz / 68,02 Meter
Ich bin froh, dass die Sache mit dem WM-Ticket nun endlich geklärt ist. Nach den Deutschen Meisterschaften hatte ich die mündliche Zusage, dass die ersten Drei fahren, dass war heute nur noch mal eine Bestätigung. Ich habe mich heute schlecht eingeworfen, schlecht angefangen, aber gut aufgehört. Bei der U-23 EM hat es leider nicht mit einer Medaille geklappt, da habe ich mich nicht gut gefühlt. Der Wettkampf war Mittags und es war einfach zu heiß. Bei der WM möchte ich die Qualifikation überstehen und eine Bestleistung werfen.
Kirsten Klose
Hammerwurf / 5. Platz / 65,83 Meter
Für mich war es schon bei der Deutschen klar, dass Betty zur WM fährt. Deshalb habe ich mich heute auch nicht auf ein Duell eingestellt. Das war mein zweitbester Wettkampf, damit kann ich sehr zufrieden sein. Vom Kopf her bin ich wieder freier, es kommt mehr Ruhe in den Wettkampf und es war sehr konstant. Für mich ist es okay, das ich nicht zur WM fahre. Objektiv gesehen, hätte ich nichts reißen können.
Andrea Bunjes
Hammerwurf / 6. Platz / 65,01 Meter
Ich bin kaputt. Die Woche konnte ich auch nicht so trainieren, wie ich wollte, da ich den Eignungstest für die Bundesförderungsgruppe absolviert habe. Auch mein Krafttraining hat sich umgestellt, da habe ich ein wenig an Spannung verloren. Mein Ziel für die WM ist es die Qualifikation zu überstehen und über 70 Meter zu werfen. Ich weiß, dass ich das kann.
