Stimmen vom "Anhalt 2005" in Dessau
Viele der deutschen Top-Athleten haben am Freitagabend beim Meeting "Anhalt 2005" die Karten in diesem WM-Sommer erstmals auf den Tisch gelegt. Garniert wurde die Veranstaltung von den russischen Wurfstars Sergej Makarov und Natalja Sadova. Was diese beiden und die weiteren Asse sagten, erfahren Sie in den Stimmen, die leichtathletik.de im Paul-Greifzu-Stadion gesammelt hat.

Antje Möldner unterbot in Dessau ihre Bestzeit deutlich (Foto: Möldner)
Antje Möldner (SC Potsdam)Siegerin über 1.500 Meter in 4:08,81 Minuten
"Meine Trainerin hatte mir aufgegeben, anfangs mit vorn zu laufen. Allerdings war geplant, 2:45 Minuten bei 1.000 Metern anzugehen. Aber so schnell wurde es nicht, nur 2:48. Das konnte ich dann locker mitgehen, solch ein Vermögen habe ich. Und dann am Schluss habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Die Zeit bedeutet absolute Bestzeit für mich. Damit starte ich auch sicher in Erfurt bei der U23-EM. Die WM-Norm von 4:05,80 liegt natürlich noch etwas weit weg."
Stephan Eberhardt (LC Thüringen Gas Erfurt)
Sieger 1.500 Meter in 3:40,86 Minuten
"Anfangs habe ich mich gut gefühlt, habe deshalb dann auch aufs Tempo gedrückt. Und ich war mir sicher, dass ich gewinne, denn mein Vorsprung war groß genug. Ich bin froh, dass ich damit die Norm für die U23-EM in Erfurt gepackt habe, und das beim ersten Versuch. Zuletzt habe ich mit meinen Trainern Dieter Herrmann und Dieter Fromm Tempoläufe trainiert, das hat sich ausgezahlt."
Michael Stolle (Hamburger SV)
Sieger Stabhochsprung mit 5,60 Metern
"Das war ein guter Wettkampf für mich, nach den gesundheitlichen Problemen in der Hallensaison. Ich hatte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder mit harten Stäben springen kann. Deshalb hatte ich dann auch bei 5,75 Metern Probleme und schaffte diese Höhe noch nicht. Aber ich habe gemerkt, dass ich die 5,75 Meter demnächst packen kann."
Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen)
Zweiter Stabhochsprung mit 5,60 Metern
"Ich bin nur zögernd in den Wettkampf hineingekommen, habe anfangs zuviel Nerven gelassen. Die fehlten mir dann später. Erst als ich im dritten Versuch über die 5,60 kam, fühlte ich mich wieder besser. Dann wurde es noch ein guter Wettkampf, auch wenn ich die 5,75 nicht mehr schaffte."
Sergej Makarov (Russland)
Sieger im Speerwurf mit 86,43 Metern
"In den letzten Jahren habe ich hier in Dessau immer gut geworfen. So überraschte es mich nicht, dass es auch diesmal klappte. Zudem weiß ich, dass meine Form stimmt. Aus Vorsicht habe ich die letzten beiden Versuche ausgelassen, weil mein Sieg nicht mehr gefährdet war. Ich werfe gern hier, habe auch meiner Landsfrau Natalia Sadova (Olympiasiegerin im Diskuswurf) vorgeschwärmt, welche angenehme Atmosphäre bei diesem Meeting herrscht. Deshalb kam sie auch diesmal nach Dessau, und konnte meine Empfindungen vollauf bestätigen. Ich will in der nächsten Zeit einige Meetings bestreiten, doch mein Hauptziel ist Helsinki. Dort will ich wieder WM-Gold holen."
Christian Nicolay (TV Wattenscheid 01)
Zweiter im Speerwurf mit 80,20 Metern
"Leider verzögerte sich unser Wettkampf, weil die Speere 45 Minuten zu spät kamen. Außerdem kreuzten die Stabhochspringer unseren Weg . Aber nur daran lag es nicht, dass ich mein Ziel, die WM-Norm von 81,80 Metern zu werfen , heute nicht schaffte. Mir fehlten heute Glück und der Wind."
Björn Lange (SC Magdeburg)
Dritter im Speerwurf mit 79,40 Metern
"Die Konstanz ist wieder da, jetzt muss alles mal in einem Wettkampf zusammenkommen, damit ich dann die WM-Norm werfen kann. Aber da habe ich keine Bedenken, dass es klappt. Ich bin froh, dass ich nach praktisch zweieinhalb Jahren verletzungsbedingtem Ausfall nun den Anschluss an die deutsche Spitze wieder geschafft habe."
Renè Herms (LC Asics Pirna)
Sieger 800 Meter in 1:45,70 Minuten
"Der Hase meinte es etwas zu gut, war ein wenig zu schnell. Als ich dann allein vorn war, habe ich irgendwann einen Einbruch befürchtet. Aber er kam nicht, ich habe mich das ganze Rennen gut gefühlt. Ich wollte heute die WM-Norm, aber es klappte nicht ganz. Nun nehme ich das am kommenden Mittwoch in Mailand Anlauf. Und dann folgt am 5. Juni Cottbus."
Ulrike Urbansky (Team Erfurt)
Zweite 400 m Hürden in 56,51 Sekunden
"Ich habe im Vergleich zum Vorjahr meinen Laufrhythmus geändert, laufe anfangs den 16er und dann ab der achten Hürde den 17er-Rhythmus. Das hat diesmal noch nicht so geklappt , denn ich wollte heute schon die WM-Norm laufen. Aber ich bin sicher, dass ich es noch schaffe, vielleicht das erste Mal schon jetzt am Sonntag in Zeulenroda. Olympia hat meine Motivation noch verstärkt, ich möchte einfach ins Finale von Helsinki."
Birgit Rockmeier (LG Olympia Dortmund)
Siegerin 200 Meter in 23,46 Sekunden
"Mein Start war nicht besonders, aber hinten heraus ging es recht gut. Vor einer Woche bin ich 23,35 gelaufen, heute nun 23,46. Keine Steigerung also, es hätte bei diesen Witterungsbedingungen besser laufen müssen. Vielleicht klappt es am Sonntag in Rhede. Die 400 Meter werde ich in diesem Jahr nicht laufen, meine Spezialstrecke sind die 200 Meter."
Grit Breuer (SC Potsdam)
Zweite 200 Meter in 23,53 Sekunden
"Ich freue mich, dass ich wieder bei Wettkämpfen antreten kann, anders als im Vorjahr, wo ich so viele gesundheitliche Probleme hatte. Es war also wichtig, bei diesem Saisonstart gut durchzukommen. Zwar war mein Start schlecht, aber hinten wurde ich immer schneller. Und das ist ja für die 400 Meter wichtig. Den Einstand über 400 Meter werde ich am 5. Juni in Cottbus bestreiten."
Natalia Sadova (Russland)
Siegerin Diskuswurf mit 66,29 Meter
"Ich bin sehr glücklich über diesen Erfolg und auch über die Weite. Auch wenn der Wind nicht wehte, machte es bei dieser Wärme Spaß. Ich merke, dass ich eine stabile Form habe. Der Olympiasieg hat mir unheimlichen Auftrieb gegeben."
Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg)
Zweite Diskuswurf mit 64,17 Meter
"Ich wollte heute einen Meter weiter als in Halle/Saale werfen (dort 66,29), aber es klappte leider nicht. Vielleicht war ich übermotiviert. Ich kam schwer in den Wettkampf hinein, erst im letzten Versuch schaffte ich die 64,17 Meter."
Gable Garenamotse (Botswana)
Sieger Weitsprung mit 8,06 Metern
"Diese Weite hat mich nicht überrascht, ich habe gut trainiert. Von Dessau bin ich sehr angetan, die Zuschauer sind richtig toll."
Chris Lambert (Großbritannien)
Sieger 200 Meter in 20,81 Sekunden
"Ich bin heute nicht ganz zufrieden, aber für den Saisoneinstieg muss es reichen. Ich werde den Lauf mit dem Trainer auswerten, und dann Schlüsse ziehen. Überrascht war ich, dass es hier so heiß ist."
Thomas Blaschek (LAZ Leipzig)
Sieger 110 Meter Hürden in 13,62 Sekunden
"Es war für mich ein Einstieg nach Maß. Die Technik ist noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Es klappte noch nicht so wie im Training. Von der Zeit her aber geht es. Mein Ziel ist Helsinki, die Enttäuschung über den nur fünften Platz bei der Hallen-EM habe ich überwunden."
Olusoji Fasuba (Nigeria)
Sieger 100 Meter in 10,26 Sekunden
"Über den Sieg freue ich mich, die Temperaturen um die 30 Grad waren bestens für mich. Allerdings bin ich mit der Zeit von 10,26 Sekunden bei Windstille nicht zufrieden. Ich habe mich während des Laufes einfach zu steif, eben nicht geschmeidig genug gefühlt. Nun hoffe ich, dass es weiter keine Probleme mit meinem Pass gibt, denn der liegt bei der tschechischen Botschaft, weil ich für die Einreise in die Tschechische Republik ein Visum beantragen muss. Aber man hat mir hier in Dessau abgenommen, dass ich Olusoji Fasuba bin".
Marius Broening (LAV Asics Tübingen)
Zweiter 100 Meter in 10,40 Sekunden
"Mein Start war nicht besonders, Eric Nkansah und Marc Blume waren bis 40 Meter vor mir. Aber dann konnte ich meinen starken Endspurt einsetzen und an ihnen vorbeiziehen. Meine Vorbereitung auf die Saison war recht gut, ich hoffe, dass ich in Zeulenroda am Sonntag meine Bestzeit von 10,30 Sekunden unterbieten kann. In Helsinki möchte ich in der Sprintstaffel laufen."
Marc Blume (TV Wattenscheid 01)
3. Platz 100 Meter in 10,48 Sekunden
"Mit diesem Lauf kann ich überhaupt nicht zufrieden sein. Es läuft einfach noch nicht bei mir. Anfangs nach dem Start geht es, aber dann ziehen die anderen an mir vorbei. Hinten passiert einfach nichts. Dass mus ich verbessern, denn ich will ja die WM-Norm laufen."
Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01)
Sieger des B-Laufes über 100 Meter in 10,62 Sekunden
"Mit meiner Zeit bin ich sehr unzufrieden. Aus dem Training heraus bin ich schon 10,48 Sekunden gelaufen. Scheinbar habe ich zuviel trainiert, vielleicht muss ich es jetzt mal ein bisschen lockerer angehen. Ich bin aber sicher, dass ich bei den Deutschen Meisterschaften wieder gut in Form bin."