Stimmen vom DKB-DLV-Meeting in Ulm
Bei idealen äußeren Bedingungen und einem berauschenden Publikum wurde am Sonntag das DBK-DLV-Meeting im Ulmer Donaustadion ausgetragen. leichtathletik.de hat sich vor Ort für Sie bei den Siegern und Stars umgehört.
Mark Frank knackte zum zweiten Mal die WM-Norm (Foto: Gantenberg)
Mark Frank (Speerwurf, Sieger, 81,85 m):"Persönlich wichtig war mir heute vor allem, die Norm zu werfen. Obwohl die Bedingungen optimal waren, sind wir alle schwer in den Wettkampf gekommen. Der Europacup wird ein Traum. Es ist eine große Chance, mich zu präsentieren und mich direkt zu qualifizieren."
Andrea Mayr (Österreich) (3.000 m Hindernis, Siegerin, 9:56,78 min):
"Es ging voll gut. In Zeulenroda war es vor zwei Wochen bei den 10:20 Minuten noch sehr schwer, aber heute war es nie anstrengend. Die 3.000 Meter Hindernis machen Spaß, leider gibt es so wenige Wettkämpfe. Ich musste für die WM-Norm unter zehn Minuten laufen. Am Wochenende haben mir Freude versprochen, dass ich für das WM-Limit eine Fahne vom Laufverein "Falscher Hase" bekomme. Darüber freue ich mich jetzt. Ich bin eigentlich Bergläuferin und mache auch Duathlon. Im Juli starte ich bei der Berglauf-WM. Darauf kann ich mich nach diesem Rennen sehr entspannt vorbereiten."
Nadine Kleinert (Kugelstoßen, Zweite, 19,37 m):
"Heute wollte ich meine Saisonbestleistung weiter steigern, aber jeder Wettkampf, bei dem ich über 19 Meter stoße, ist der richtige Weg. Derzeit ist meine Technik leider sehr instabil. Aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Saison eine neue Bestleistung aufstellen kann."
Fabian Schulze (Stabhochsprung, Zweiter, 5,70 m):
"Ich bin relativ zufrieden mit den 5,70 Metern, denn das ist eine neue Saisonbestleistung. Die 5,75 hätte ich heute aber schon gerne noch geschafft. Heute oder morgen wird dann entschieden, wer zum Europacup fahren darf - Tim Lobinger oder ich. Diese Saison möchte ich noch die 5,80 Meter überspringen."
Corinne Müller (Schweiz) (Hochsprung, Siegerin, 1,92 m):
"Ich bin glücklich, dass ich die Schweizer B-Norm mit 1,92 Meter geschafft habe. Das sollte reichen, um mich für Helsinki zu qualifizieren. Der Wettkampf war genau nach meinem Geschmack: ein tolles deutsches Publikum, das uns super unterstützt und eine Konkurrenz auf richtigem Niveau."
Simon Kirch (400 m, Zweiter, 45,88 sec):
"Ich war etwas übermotiviert und habe verkrampft. Vom Training her würde ich sagen ist mehr drin. Das Stadion und die Stimmung sind aber super. Für die DLV-Staffel sehe ich leider in diesem Jahr nur eine geringe Chance."
Elmar Lichtenegger (Österreich) (110 m Hürden, Dritter, 13,49 sec):
"Der Start war gut, aber dann bin ich etwas aus dem Rhythmus gekommen. Aber immerhin bin ich mit 13,49 Sekunden schon lange nicht mehr so gut in die Saison eingestiegen. Ich brauche jetzt einfach noch viele Rennen."
Duane Ross (USA) (110 m Hürden, Sieger, 13,41 sec):
"I love to run in Germany. My next race is in Athens then I go back to the States. I have to prepare for the national championships. I think I have a good chance to qualify for Helsinki."
Thomas Blaschek (110 m Hürden, Zweiter, 13,42 sec):
"Ich hätte nicht gedacht, dass ich schon wieder so schnell laufe. Der Lauf war schlechter als in Kassel. Ich hatte am Anfang Probleme, habe mich dann aber auf meine Technik konzentriert und schließlich aufgeholt. Die zahlreichen Läufe in diesem Jahr haben mir die entsprechende Routine gebracht."
Steffi Nerius (Speerwurf, Siegerin, 64,56 m):
"Heute hatte ich einen sehr stabilen Wettkampf, eigentlich den stabilsten diese Saison. Leider habe ich diese Saison noch keinen Wurf gehabt, bei dem alles gestimmt hätte. Wenn der kommt, sind 67 Meter drin. Beim Europacup will ich gewinnen."
Wilfred Bungei (Kenia) (800 m, Sieger, 1:45,71 min):
"Das Rennen war etwas langsam. Bei einem schnelleren Tempo hätte ich vielleicht eine 1:44 laufen können. Ich will noch an meiner Form arbeiten und mich im Training besonders auf die Schnelligkeit konzentrieren. Dann sehe ich gute Chancen, mich bei den Kenianischen Trials für die WM in Helsinki zu qualifizieren."
Kirsten Bolm (100 m Hürden, Zweite, 12,75 sec):
"Vor zehn Tagen hatte ich schon mit so einer Zeit geliebäugelt, heute nach dem Vorlauf aber eigentlich nicht mehr. Ich bin locker in den Lauf, wollte sehen, was rauskommt. Die Zeit war dann super. Mit 12,75 Sekunden kann man auch ruhig Zweite werden. Gesund bleiben, das ist jetzt mein Hauptziel. Es kann jeden zu jedem Zeitpunkt mit einer Verletzung erwischen."
Wjatscheslaw Schabunin (Russland) (1.500 m, Sieger, 3:40,46 min)
"Ich bin mit meinem Sieg sehr zufrieden. Das Stadion hier ist sehr schön und die Zuschauerbegeisterung toll. Bei den Russischen Meisterschaften will ich mich noch für die WM in Helsinki qualifizieren und dort mein Bestes geben."
Tobias Unger (200 m, Zweiter, 20,46 sec)
"Ich bin heute etwas verhalten angegangen. Wenn das Rennen noch zehn Meter weiter gegangen wäre, hätte ich vielleicht noch gewinnen können. Aber ich bin sehr zufrieden mit der Zeit. Nächste Woche in Florenz möchte ich gerne eine 20,30 laufen. Da will ich unter die ersten Drei kommen, um Deutschland gut zu vertreten."
Ivet Lalowa (Bulgarien) (200 m, Siegerin, 23,12 sec):
"Es war heute ziemlich schwierig, weil ich diese Woche insgesamt fünf Rennen gelaufen bin. Aber als professionelle Athletin konnte ich mit dieser Belastung umgehen. Mein nächstes Rennen ist am Dienstag in Athen. Rein in den Flieger, nächstes Rennen - so ist das Athletenleben. Aber ich liebe das. Bei der WM in Helsinki möchte ich gerne meine persönliche Bestleistung von 10,77 Sekunden verbessern."
Nils Winter (Weitsprung, aus Verletzungsgründen nur Zuschauer):
"Gestern habe ich mir leider in Bad Langensalza eine leichte Fersenprellung zugezogen, die sich über Nacht verschlechtert hat. Beim Einspringen habe ich heute dann gemerkt, dass ein Wettkampf keinen Sinn macht. Aber ich bin optimistisch hinsichtlich der Teilnahme am Europacup. Meine Wunschweite dieses Jahr liegt jetzt nach den gestrigen 8,21 Metern bei 8,30 Meter."
Elmar Lichtenegger (Österreich) (110 m Hürden, Vorlaufsieger, 13,66 sec):
"Wir haben in letzter Zeit sehr viel Umfang und auf Stabilität trainiert. Das schlägt sich in der Schnelligkeit nieder. Die Stimmung hier ist sensationell. Meine Konkurrenten müssen sich heute anstrengen, wenn sie mich im Endlauf schlagen wollen."
Ralf Bartels (Kugelstoßen, Sieger, 20,43 m):
"Ich habe mir heute die 21 Meter gewünscht und bin nicht ganz zufrieden. Nach der besten Wettkampfserie aller Zeiten und bei dem Publikum wollte ich heute was zeigen. Aber es war schwer, das unter dem Druck hinzubekommen. So wie heute standen wir Kugelstoßer schon lange nicht mehr im Mittelpunkt. Warum es dieses Jahr sonst so gut läuft, ist schwer zu sagen. Wir haben trainiert wie sonst. Der einzige Unterschied ist, dass ich durch zwei längere Lehrgänge bei der Bundeswehr mich im Kopf vom Leistungssport etwas lösen und meine Verletzungen auskurieren konnte."
Claudia Marx (400 m, Siegerin, 52,11 sec):
"Heute bin ich vorne ein bisschen langsam gewesen, das geht noch schneller. Da konnten die anderen noch gut mithalten. Abgesehen von der Schwierigkeit, ins Rennen zu finden, bin ich insgesamt aber zufrieden. Beim Europacup werde ich die 400 Meter Hürden laufen."
Gable Garenamotse (Botswana) (Weitsprung, Sieger, 7,86 m)
"Ich kann mich nicht beschweren. Eigentlich wollte ich heute acht Meter weit springen, aber ich war etwas müde. Der letzte, ungültige Versuch wäre es dann gewesen. Aber ich hoffe, nächstes Jahr wieder hier zu springen. Dieses Jahr will ich mich aber unbedingt für die WM in Helsinki qualifizieren. Die Norm dafür liegt bei 8,10 Meter."
Dr. Clemens Prokop (DLV Präsident; vor Meetingbeginn)
"Das Meeting wird hoffentlich eine deutliche qualitative und atmosphärische Steigerung im Vergleich zu Erfurt im vergangenen Jahr bringen. Die Meetingsituation ist zurzeit generell recht schwierig, da wir momentan eher keine Zeit der Rekorde haben. Ulm ist sicherlich ein sehr attraktiver Platz für Meetings. Grundsätzlich ist es wichtig, die Qualität der deutschen Meetings zu steigern."