Stimmen vom dritten Tag der DM Jugend in Ulm
Der Schlusstag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm brachte nochmals spannende Wettkämpfe und tolle Leistungen. leichtathletik.de hat sich bei den Siegern auf Stimmenfang begegeben.
Caroline Hasse (SC Potsdam) Siegerin Stabhochsprung WJA (4,20 m)"Ich hatte heute viel Glück. Denn vor meiner Einstiegshöhe war die Regenunterbrechung, sodass ich im Trockenen springen konnte. Dann lief es erstaunlich gut, obwohl das Einspringen eher schlecht war. Ich musste einfach die WM abhaken und mir sagen, dass es ja noch vier Wettkämpfe danach sind. Dort kann ich etwas Wiedergutmachung betreiben. Das hat heute sehr gut geklappt, denn mit dem Titel konnte ich nicht rechnen."
Patrick Domogala (MTG Mannheim) Sieger 200 Meter MJB (21,31 sec)
"Gestern hat mich ein Stolperer über 100 Meter den Titel gekostet, denn dann bin ich noch sehr gut rangelaufen. Heute hat mich der dritte Platz mit der A-Jugend-Staffel unheimlich gepusht. Wir sind mit Nummer sechs und sieben gelaufen, das war absolut nicht zu erwarten. Der Titel über 200 Meter war auch eine Wiedergutmachung für mich und meinen Trainer Michael Manke-Reimers. Mit einer Bestzeit im Finale hatte ich nicht gerechnet. Es war mein siebter Lauf in zwei Tagen, da war ich schon ein bisschen kaputt. In Singapur möchte ich erneut Bestzeit laufen." Katharina Grompe (LG Olympia Dortmund) Siegerin 200 Meter WJB (24,13 sec)"Nach den Vorläufen wusste ich, dass es ganz eng wird. Es gab keine Favoritin. Und so ist es gekommen, es war ganz knapp. Wer hinten raus am stärksten ist, würde gewinnen. Bahn drei war schon perfekt. Ich hatte alle vor mir und konnte sofort ranlaufen. Hinten raus ging es dann richtig gut. Seit den Osterferien war ich verletzt und erst in Mannheim bei der Junioren-Gala wieder da. Ein perfekter Saisonabschluss."
Marcel Kirstges (LG Rhein-Wied)
Sieger Weitsprung MJA (7,64 m)
"Im Nachhinein kann ich doch noch zufrieden sein mit dem Wettkampf. Es sah ja schon so aus, als ob der Titel hier mit 7,20 Metern weggeht. Und ich bin überhaupt nicht in den Wettkampf hereingekommen. Mein Programm an diesem Wochenende hatte mich dann doch schon etwas geschlaucht, insbesondere die 200 Meter. Aber ich wusste, dass noch was geht. Zum Glück konnte ich dann im sechsten Versuch noch einen raushauen. Bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften laufe ich wahrscheinlich 100 und 200 Meter sowie die Staffel."
Timo Benitz (TG Stockach)
3.000 Meter MJA (8:31,39 min)
"Nach der WM war ich ziemlich geschwächt. Das Training lief mal gut, mal schlecht. Dann haben wir entschieden, dass ich hier über 3.000 Meter starte. Denn über 1.500 Meter hätte ich zwei Läufe gehabt. So hat alles wunderbar geklappt. Zwischendrin war ich zwar ziemlich fertig und hatte Schwierigkeiten, die Lücken schnell zu schließen. 400 Meter vor Schluss wusste ich, dass ich es schaffe. Denn Tom (Gröschel) hat einen langen Spurt versucht, aber ich bin im kurzen besser. So bin ich drangeblieben und konnte dann vorbeigehen."
Marco Kaiser (LG Nike Berlin) Sieger 400 Meter MJA (46,97 sec)
"Der Vorlauf gestern lief sehr locker für mich. Benedikts (Wiesend) Lauf war sehr eindrucksvoll, sodass ich ihn auf jeden Fall auf der Rechnung hatte. Ich wusste, dass es schwer wird. Bei 300 Meter dachte ich mir dann nur 'vorbeigehen oder sterben'. Hinten raus hatte ich dann noch genügend Kraft. Ich wollte den Titel auf jeden Fall. Mein Teamkollege Varg Königsmark hatte mich ja unter Zugzwang gebracht, er hat die 400 Meter Hürden gewonnen. Mit der Staffel wollen wir bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften eine Medaille."
Julia Schaefers (LAV Kassel)
Siegerin 400 Meter WJA (54,55 sec)
"Mit dem Titel habe ich heute nicht gerechnet. Christina (Zwirner) hat sich nach dem Vorlauf super gefühlt und meinte, sie könne Bestzeit im Finale laufen. Ich hatte mich ganz gut gefühlt, es ging ja zunächst nur ums direkte Weiterkommen. Im Endlauf hatten wir dann viel Wind, aber es ging gut. Die Deutsche Meisterschaften sind immer etwas Besonderes, also wollte ich unbedingt was reißen." Michel Berning (SC Neubrandenburg) Sieger 800 Meter MJA (1:51,16 min)
"Das Rennen lief gut bis 500 Meter etwa. Dann habe ich etwas lange gebraucht, um mich nach vorne zu schieben. Hinten raus war es dann nur noch Kampf. Ich dachte, vielleicht bin ich knapp vorne. Aber sicher war ich nicht. Nach der WM hatte ich eigentlich gar keine Lust mehr. Das Training lief jedoch super, sodass ich mich für die Deutschen Meisterschaften hier motivieren konnte. Nun ist Urlaub angesagt."Marcel Bosler (TV Iffezheim) Sieger Kugelstoßen MJA (18,61 m)
"Zum Glück hat es im letzten Versuch noch zum Titel gereicht. Das war das Ziel, egal mit welcher Weite. Nach der WM habe ich schwer wieder ins Training gefunden, da hatte ich ein kleines Motivationstief. Und dann hat heute Marc (Decker) im zweiten Versuch einen vorgelegt. Jetzt gehe ich erstmal etwas aus dem Training raus, dann stehen noch die Deutschen Junioren-Meisterschaften und ein paar kleine Werfermeetings an. Vielleicht kann ich ja nochmal 19 Meter oder sogar Bestleistung stoßen."
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) Sieger Hochsprung MJA (2,16 m)
"Ich ärgere mich sehr, dass ich die 2,20 Meter nicht geschafft habe. Es war so knapp. Ich wollte sie heute unbedingt springen. Im Training hatte es sich angedeutet, dass ich diese Höhe schaffen kann. Wichtig war natürlich der Titel, denn jeder im Finale kann sehr hoch springen. Ich hätte aber dann zurückgeschlagen. Und vielleicht hätte ich dann die nötige Spannung gehabt, um die 2,20 Meter zu schaffen. Aber immerhin Bestleistung im ersten Versuch." Marcel Fehr (LG Limes-Rems) Sieger 1.500 Meter MJA (3:52,54 min)
"Auch wenn es vielleicht locker aussah, es war nicht so. Ich war dauernd eingekesselt und musste mich immer wieder befreien. Das hat viel Kraft gekostet. Ich konnte dann zum Glück noch rechtzeitig den langen Spurt anziehen. Denn im kurzen Sprint kann man mich schlagen. Jetzt bin ich überglücklich, nach den vielen Rennen noch den Titel geholt zu haben. Ich bin kein Typ für viele Wettkämpfe, und alleine in Moncton und hier waren es vier Rennen. Eine lange Saison ist nun zu Ende, jetzt gibt's vier Wochen Urlaub."
Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg)
Siegerin 1.500 Meter WJA (4:30,58 min)
"Es war ganz locker. Bis auf die Wadenprobleme, die ich seit gestern habe. Denn im Vorlauf über 800 Meter bin ich nach 500 Metern fast gestürzt. Seitdem tut es sehr weh. Es wäre schade, wenn ich nachher nicht noch einen Titel folgen lassen könnte. Die Entscheidung, ob ich laufe, fällt kurzfristig. In diesem Rennen konnte ich gut taktieren und habe dann rechtzeitig Druck gemacht. Nach den Deutschen Meisterschaften möchte ich auf jeden Fall noch meine 800-Meter-Bestzeit steigern." Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) Sieger Speerwurf MJA (77,38 m)
"Mich für die Deutschen Meisterschaften nochmal zu motivieren, war natürlich nicht so einfach. Denn mit dem WM-Titel und den 82 Metern hatte ich schon eine Menge erreicht. Der Titel und so gut wie möglich werfen waren die Ziele für heute. Letztlich ist es eine respektable Weite geworden. Technisch war das nicht so sauber. Bei 25 Leuten und der langen Wartezeit zwischen den Würfen war es nicht einfach. Ich mache noch ein paar Wettkämpfe, vielleicht auch einen großen. Auf Weltrekord-Jagd bin ich nicht, ich war schon über die 82 Meter überrascht." Neele Eckhardt (TSV Asendorf) Siegerin Dreisprung WJB (12,78 m)
"Ich wäre heute gerne nochmal 13 Meter gesprungen. Aber wichtig war im Prinzip nur der Titel. Ich habe mich mit dieser Zielsetzung nach der WM motiviert. Denn es wäre ja verschenkt gewesen, hier nicht um den ersten Platz zu kämpfen. Ich habe also versucht, meine Form zu erhalten und hier konzentriert an den Start zu gehen. Vielleicht springe ich nächste Woche bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften." Mathis Ebbinghaus (Zehlendorfer TSV v 1888)
Sieger 5.000 Meter Gehen MJB (24:00,53 min)
"Mit der Zeit bin ich nicht zufrieden. Ich wollte kurz nach der 3000-Meter-Marke das Tempo anziehen, weil ich mich gut gefühlt habe. Aber schon nach 100 Metern habe ich gemerkt, dass es nicht mehr geht. Das war schon zu schnell. Leider hatte ich Probleme mit dem Oberschenkel und dem Knie. Auf jeden Fall war es gut, dass wir mit den älteren Mädels starten durften."
Charlyne Czychy (SC Potsdam)
Siegerin 5.000 Meter Gehen WJA (23:35,11 min)
"Ich hatte mir eine persönliche Bestzeit vorgenommen. Die war ja schon ein Jahr alt, weil ich dieses Jahr diese Strecke noch nicht gelaufen war. Es hat geklappt, super. Daher bin ich zufrieden, weil ich mich für die Deutschen Junioren-Meisterschaften nächste Woche in eine gute Ausgangsposition gebracht habe. Schön, dass wir mit den B-Jugendlichen laufen konnten. Aber es hat mir nicht viel geholfen, weil ich ja fast die ganze Zeit geführt habe."
Hagen Pohle (SC Potsdam)
Sieger 10.000 Meter Gehen MJA (43:10,65 min)
"Heute ging es nur um den Titel. Und da mir dieser ja fast schon sicher war, ist die Zeit absolut zweitrangig. Gerne wäre ich ein bisschen schneller gewesen, aber egal. Nach der Enttäuschung bei der WM habe ich erstmal eine Woche freigemacht und dann das Training locker wieder aufgenommen. Nun ist die Saison vorbei."
Videos