Stimmen vom ersten Tag der DM in Nürnberg
Bei den Deutschen Meisterschaften an diesem Wochenende in Nürnberg geht es um Gold, Silber und Bronze – und um die Olympianormen. leichtathletik.de hat sich für Sie bei den Stars umgehört. Für wen war die Fahrt nach Franken ein voller Erfolg und wer hat sich mehr erwartet? Wer kann die Tasche für Olympia packen und wer muss noch warten, bis er zu einer anderen Veranstaltung das Nationaltrikot überstreifen kann?
Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon)(Siegerin 5.000 m; 15:38,33 min)
"Die ersten drei Kilometer bin ich locker gelaufen, auf den letzten beiden Kilometern habe ich mich dann angestrengt. Bis Peking ist es nicht mehr lange, deswegen habe ich auch die ganze letzte Woche durchtrainiert. Langsam komme ich wieder zu alter Form zurück, heute war es jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Ich werde eventuell noch in Leverkusen laufen, vielleicht habe ich aber auch einen anderen Plan, aber den muss ich erst noch besprechen. Langsam werde ich wieder souverän und selbstbewusst. Im Training steigere ich jetzt wieder die Umfänge und dann bin ich in Peking hoffentlich topfit. Die Form war in den USA ja da und ist jetzt nicht plötzlich weg."
Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen)
(Zweiter Stabhochsprung; 5,75 m)
"Meine Achillessehne tut so sehr weh, dass ich kaum laufen kann. Vor den Deutschen Meisterschaften hatte ich wegen der Schmerzen nur ein Probetraining gemacht und habe es nach einer Steigerung abgebrochen. Vor zwei Tagen habe ich eine Kernspin-Untersuchung gemacht. Die Diagnose war so schlimm, dass mir die Ärzte nahegelegt haben, die Saison zu beenden. Aber ich bin schon zu alt, um jetzt schon die nächsten Olympischen Spiele in London einzuplanen. Ich habe mir gesagt, entweder es klappt in Nürnberg oder nicht. Wenn ich heute nicht unter den ersten drei Springern gewesen wäre, hätte ich die Saison beendet. In den nächsten drei Wochen werde ich alle Wettkämpfe absagen und versuchen, wieder fit zu werden. Das ist sicherlich keine optimale Ausgangssituation. Aber ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass ich noch konzentrierter bin, wenn ich angeschlagen bin. Ich werde aber auch fair sein und niemandem das Ticket wegnehmen, wenn ich nicht springen kann. Dafür haben wir zu viele starke Springer."
Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
(Dritter Stabhochsprung; 5,75 m)
"Das ist der absolute Wahnsinn. Ich hatte gehofft, dass ich mit 5,75 oder 5,80 Metern unter die ersten drei springen kann. Bis auf den einen Fehlversuch bei 5,75 Metern war es heute ein super Wettkampf. Aber so richtig kann ich das alles noch nicht realisieren. Über die Olympischen Spiele habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Peking werde ich jetzt auch erst einmal ausblenden, heute Abend geht es nach Kienbaum und von dort aus zur U20-WM nach Bydgoszcz. Darauf konzentriere ich mich jetzt erst einmal. Danach denke ich erst an die Olympischen Spiele. Ich habe mir heute versucht einzureden, dass es nur ein Wettkampf wie jeder andere ist, und war auch total locker. In Biberach war ich viel aufgeregter, weil ich dort unbedingt die 5,80 Meter springen wollte. Mit den 5,80 Metern bin ich jetzt schon total zufrieden. Aber vielleicht kann ich ja noch einen Zentimeter draufsetzen und dann alleiniger Jugend-Weltrekordler sein."
Tim Lobinger (LG Stadtwerke München)
(Sieger Stabhochsprung; 5,75 m)
"Der Wettkampf in Biberach war ein Wiederaufbau, am Sonntag danach habe ich mich wiedergefunden. Fabian Schulze hat es auf den Punkt gebracht: Ich habe meinen Lauf wiedergefunden. Nach den 5,71 Metern in Bydgoszcz war mir klar, dass ich nach Nürnberg fahre, um um den Titel zu kämpfen und nicht nur, um unter die ersten drei zu springen. Dass ich jetzt bei meinen vierten Olympischen Spielen an den Start gehen darf, ist für mich eine sensationelle Auszeichnung. Und der US-Amerikaner Jeff Hartwig, der sich mit 41 Jahren noch einmal für Olympische Spiele qualifiziert hat, motiviert mich für London 2012. Wir hatten heute alle eine Gewichtsweste mit hohen Erwartungen und Verlustängsten. Jetzt ist der Druck weg und ich kann in Peking sicherlich befreiter springen. Ich bin mir sicher, dass ich bis dahin noch höher springe."
Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg)
(Sieger 100 m; 10,20 sec)
"Ich bin überglücklich, dass ich gewonnen habe. Denn heute Morgen wollte ich noch absagen. Ich hatte nur eine halbe Stunde geschlafen und mich übergeben müssen heute Nacht. Ich hätte 1.000 Euro gewettet, dass ich nicht laufe. Aber weil meine Eltern schon auf dem Weg waren, konnte ich nicht zurückziehen [lacht]. Es war kein Lauf mit der Brechstange. Nach 60 Metern habe ich einen leichten Krampf im Oberschenkel bekommen. Von daher bin ich froh, dass es noch genau die 10,20 Sekunden geworden sind. Ich habe aber das Gefühl gehabt, dass es noch schneller geht. Für Peking habe ich mir Zeiten zwischen 10,10 und 10,20 Sekunden vorgenommen, und damit fliegt man nicht im Vorlauf raus. Bis dahin wartet aber noch viel Arbeit auf mich. Vorher möchte ich noch in Barcelona gegen ein internationales Feld laufen."
Carolin Nytra (Bremer LT)
(Siegerin 100 m Hürden; 12,87 sec)
"Ich war heute so unheimlich aufgeregt, das war wirklich schrecklich. Ich hätte fast geheult. Ich bin doch lieber die Jägerin als die Gejagte. Leider stand ich noch am Start als mein Freund Sebastian Bayer im Weitsprung gewonnen hat, da konnte ich mich nicht gleich mit ihm freuen. Das war ein perfekter Tag für uns beide. Mir ging es heute darum, meinen Titel zu verteidigen, weniger um eine gute Zeit. Dass jetzt doch so ein super Ergebnis auf der Urkunde steht, ist natürlich klasse. Bei den Olympischen Spielen will ich mehr als einen Lauf machen. Wenn ich dann noch an meine Bestleistung heranlaufe, kann das vielleicht auch für das Halbfinale reichen. Und dann könnte ich mir wirklich keinen Vorwurf machen."
Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB)
(Sieger 3.000 m Hindernis; 8.46,69 min)
"Hier zählt nicht die Zeit, sondern die Konkurrenz zu besiegen. Schade, dass Filmon Ghirmai heute nicht hier war. Das wäre sicherlich spannend gewesen. Ich habe schon gezeigt, dass ich ihn besiegen kann, auch wenn er die besseren Voraussetzungen hat. Ich glaube ich kann noch deutlich schneller laufen. Der Wettkampf in Heusden steht für mich nicht mehr zur Diskussion, um dort die Norm zu laufen. Dafür hätte ich heute schon näher an der Norm sein müssen. Aber ich würde dieses Jahr gerne noch meine Bestzeit verbessern, unter 8:30 Minuten laufen. Die WM im kommenden Jahr ist nicht nur vielleicht ein Ziel, sondern ganz sicher."
Sebastian Bayer (TSV Bayer 04 Leverkusen)
(Sieger Weitsprung; 8,15 m)
"Nils und ich stehen uns hier als Freund und Konkurrent gegenüber, das ist echt schade. Ich habe ihm gesagt, es wäre super gewesen, wenn wir einfach beide zehn Zentimeter weiter gesprungen, zusammen nach Peking gefahren wären und uns dort ein Zimmer geteilt hätten. Wenn ich nicht fahre, wäre es für mich natürlich miserabel. Aber für Nils würde es mir auch leid tun. Ich freue mich aber trotzdem, denn jetzt kann ich vielleicht mit meiner Freundin Carolin Nytra zu den Olympischen Spielen fahren. Aber ich freue mich noch mehr, wenn mir mein Bundestrainer sagt, ich bin dabei. Meine Chancen für eine Nominierung? 50 - 50? Oder 60 - 40? Keine Ahnung."
Nils Winter (Team Referenznetzwerk Leverkusen)
(Zweiter Weitsprung; 8,08 m)
"Es war abzusehen, dass es dramatisch werden würde. In den Nominierungsrichtlinien steht, dass der Europacup wichtiger ist als die Deutschen Meisterschaften. Und beim Europacup bin ich bei nur vier Versuchen sehr gut gesprungen. Alle, die dort den Wettkampf verfolgt haben, haben gesehen, was möglich ist. Sebastians Saisonbestleistung ist einen Zentimeter besser, aber das könnte auch Messtoleranz sein."
Christian Reif (ABC Ludwigshafen)
(Achter Weitsprung; 7,53 m)
"Ich habe mich im Training vor dem Wettkampf in Wesel am Sprunggelenk verletzt. Es ging hier um die Olympischen Spiele, deswegen war ich hier. Sonst wäre ich nie gestartet. Aber nach dem vierten Versuch habe ich gemerkt, dass es nicht geht. Mit 23 will ich meine Gesundheit noch nicht riskieren. Ich hatte gehofft, dass ich im ersten oder zweiten Versuch einen raushaue, aber es war leider nicht so. Meine Saison ist jetzt beendet, ich werde meine Verletzung richtig auskurieren. Mein Körper ist halt nicht der Beste. Wenn ich fit gewesen wäre, hätte ich keine Zweifel daran gehabt, mich für Olympia zu qualifizieren. Im Winter werde ich wieder angreifen."
Steffi Nerius (Bayer Leverkusen)
(Zweite Speerwurf; 61,91 m)
"Es war Not gegen Elend. Ob ich das eine oder andere war, weiß ich nicht. Ich war völlig verkrampft, total unlocker. Obwohl das Einwerfen super war. Es war einfach nicht unser Tag. Im letzten Versuch habe ich gedacht, ich könnte noch einmal weiter werfen. Aber es hat nicht geklappt. Ich weiß nicht warum. Vom Training her habe ich nichts falsch gemacht. Ich habe extra reduziert und nicht so viele Wettkämpfe gemacht, weil ich in den letzten Jahren dadurch immer wieder Verletzungen hatte. Der Schwerpunkt vor Peking muss nun sein, die Lockerheit im Wettkampf wieder zurückzubekommen. Bei den Olympischen Spielen möchte ich 66 Meter werfen. Dann ist egal, was dabei rauskommt."
Thomas Blaschek (LAZ Leipzig)
(Sieger 110 m Hürden; 13,52 sec)
"Zum einen freue ich mich natürlich über den Meistertitel, andererseits hätte ich gerne die Olympia-Norm geschafft und hatte mir eine 40er Zeit vorgenommen. Halbe, halbe würde ich das Gefühl zwischen Freude und Enttäuschung beschreiben. Es war heute sehr schwer und ich wusste schon nach dem Vorlauf, dass Alex (John) sehr gut in Form ist. Ich hatte damit gerechnet, dass er mir das Leben schwer macht. Nach den zwei Fehlstarts habe ich auf ganz sicher gemacht, da hatten die anderen schon einen halben Meter Vorsprung. Es gibt Athleten, denen macht das nichts aus, ich habe vielleicht zu vorsichtig reagiert. Wenn nächste Woche in Athen eine gute Zeit rausspringt, freue ich mich natürlich trotzdem, auch wenn es zu spät ist."
Christina Obergföll (LG Offenburg)
(Siegerin Speerwurf; 62,18 m)
"Ich wollte unbedingt diesen Titel. Steffi war letztes Jahr nicht dabei, und daher ist es mein erster 'echter' Meistertitel. Vor dem letzten Versuch habe ich zwar gedacht, hoffentlich ist der Wettkampf bald zu Ende. Aber ich habe noch dran geglaubt, dass ich gewinnen kann. Das macht mich stark und gibt mir Mut. Manchmal ist es eben bei uns so, dass wenn ein paar schlecht werfen, alle schlecht werfen. Ich weiß nicht, woran es liegt. Bis zum Trainingslager in Portugal war alles okay. Dann fängst du an zu grübeln, und dann geht das auf die Technik. Dann stehe ich mir beim Werfen selbst im Weg. Ich hatte ein bisschen schwere Beine, aber das soll keine Ausrede sein. Das Einwerfen war super, danach war irgendwie der Wurm drin. Für Peking bleibt eine Medaille das Ziel."
Christina Schwanitz (SV Neckarsulm)
(Zweite Kugelstoßen; 19,03 m)
"Ob wir heute gestoßen hätten oder nicht, hätte wahrscheinlich kaum jemand im Stadion gemerkt. Wir mussten auf alle anderen Disziplinen Rücksicht nehmen. Deswegen hat auch ein bisschen die Spannung im Wettkampf gefehlt. Trotzdem ich die Norm schon in der Tasche hatte, ist es immer eine große Herausforderung, gegen Nadine und Denise zu stoßen. Olympia kann ich mir im Moment noch gar nicht richtig vorstellen. Für mich stehen vorher noch zwei bis drei Wettkämpfe auf dem Programm und außerdem muss ich noch in die Berufsschule."
Nadine Kleinert (SC Magdeburg)
(Siegerin Kugelstoßen; 19,67 m)
"Wir waren mal wieder im Schatten der anderen Wettkämpfe, aber das sind wir ja schon fast gewohnt. Auch auf die Siegerehrung mussten wir im Innenraum ewig warten und ich hatte richtig Hunger. Technisch bin ich derzeit noch nicht wirklich zufrieden und momentan nur bei 70 bis 80 Prozent. Das meiste kommt noch aus dem Arm, die Technik muss noch besser werden. Im Trainingslager werden wir noch viel Krafttraining machen und vor allem viele Stöße. Das wichtigste Ziel für Olympia ist, erst einmal gesund dorthin zu fahren, dann sehen wir weiter. Es ist noch viel Zeit und wer weiß schon, was bis dahin alles passiert. Ob ich mit dem Boxen anfange, weiß ich derzeit noch nicht. Ich will von Jahr zu Jahr schauen und selbst entscheiden, wann ich meine Kugelstoß-Karriere beende. Auf jeden Fall macht das Boxtraining viel Spaß und hilft auch beim Kugelstoßen. Wer will denn nicht mal jemanden verhauen, ohne dass die Polizei etwas dagegen hat."
Verena Sailer (LAC Quelle Fürth/München)
(Siegerin 100 m; 11,28 sec)
"Es läuft derzeit immer besser. Der Lauf hat sich super angefühlt und ich denke, ich kann noch schneller werden."
Robert Harting (SCC Berlin)
(Sieger Diskuswurf; 66,26 m)
"Ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Diese Weite habe ich nicht erwartet. Denn mit meinen Knieschmerzen muss ich aufpassen. Ich brauchte zwar das Training nicht zurückzufahren und beim Werfen geht es auch, aber es zwickt manchmal und ich muss langsamer als gewohnt werfen. Mit der Anzahl der Spritzen bin ich schon am Limit, und bis Peking ist das auch nicht weg. Aber es ist schön zu wissen, dass es auch so klappt. Ärgerlich ist, dass der Ring zu stumpf ist. Das hat mir schon beim Einwerfen Probleme bereitet. Für Peking nehme ich mir Platz drei vor, das ist kein kleines Ziel. Zur Siegerehrung: Dass wir direkt neben dem Ring geehrt werden, finde ich ein bisschen frech. Wir haben genauso geschwitzt wie alle anderen auch, die auf dem Podium geehrt werden."
Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt)
(Siegerin Hochsprung; 2,00 m)
"Beim Einspringen habe ich mich flach gelegt und mal schön den Boden geküsst. Deshalb tat mir das Knie weh. Aber ich dachte, du bist hier bei den Deutschen Meisterschaften und kannst die Leute nicht enttäuschen. Es wäre dann schon komisch gewesen, angeschlagen 2,04 Meter zu springen. Deshalb bin ich dankbar, dass es nicht passiert ist. Aber ein Versuch war schon nah dran, diese Höhe zu packen. Ich habe es kurz auf der Tafel gesehen, da habe ich nur mit dem Po die Latte gestreift. Mal schauen, vielleicht schaffe ich es das nächste Mal. Am Freitag starte ich in Bühl, da bin ich schon einige Male Jahresbestleistung gesprungen. Über die weiteren Wettkämpfe in Paris und Wattenscheid taste ich mich dann an Peking heran. Einen Traum habe ich mir mit den zwei Metern dieses Jahr schon erfüllt, der nächste wäre eine Medaille bei Olympia. Ob ich das kann, wird sich zeigen. Denn alle, die dort starten, wollen eine."
Claudia Marx (Erfurter LAC)
(Siegerin 1. Vorlauf 400 m; 53,51 sec)
"Mein Trainer hat mir gesagt, dass ich vorsichtig angehen soll, und das habe ich gemacht. Ich spüre die Schmerzen im Bein zwar, aber so lange ich es aushalte und damit laufen kann, ist es ok. Olympia lässt einen ja einiges ertragen. Seitdem wir im Training die Hürden weglassen, ist es auch schon viel besser geworden. Im Training haben wir alles reduziert. Es fühlt sich an wie halber Leistungssport, aber es wird volle Leistungsfähigkeit gefordert. Morgen will ich unter den ersten Vier sein, um in der Olympia-Staffel laufen zu können. Dann habe ich noch einmal sechs Wochen und hoffe, es wird dann besser. Ich will unbedingt bei Olympia dabei sein und es dort besser machen als in Athen. Schade ist, dass ich es über 400 Meter Hürden in meinem Leben wohl nicht mehr schaffen werde. Morgen werde ich versuchen, an den anderen dranzubleiben und schauen, was passiert. Das ist zwar defensiv, aber offensiv geht noch nicht. Was im nächsten Jahr ist, werde ich im Herbst entscheiden."
René Herms (LG Braunschweig)
(Vorlaufsieger 800 m; 1:46,79 min)
"Die Bedingungen waren nicht ganz perfekt. Auf der Gegengerade war viel Gegenwind. Man hat gesehen, dass wir wollten, aber irgendwie haben wir überall zwei bis drei Zehntel liegen gelassen. Schon nach 600 Metern hat man gemerkt, dass es nicht reichen wird. Ich denke nicht, dass Robin (Schembera) alles gegeben hat. Ich selbst war bei 98 bis 99 Prozent. Für den Endlauf morgen bleibt aber noch Luft nach oben. Ich habe vor drei Jahren schon einmal gezeigt, dass man eine Norm auch alleine schaffen kann."
Katharina Schreck (Turnerschaft Herzogenaurach)
(Zweite Dreisprung; 13,67m)
"Ich hatte am Mittwoch noch einen Bienenstich und konnte heute zum ersten Mal wieder richtig laufen. Nach meinem zweiten Versuch dachte ich erst, die haben sich vermessen."
Katja Demut (TuS Jena)
(Siegerin Dreisprung; 13,87m)
"Ich bin am Anfang nicht gut in den Wettkampf reingekommen und habe momentan technische Probleme. Das ist umso ärgerlicher, da alle anderen Werte stimmen. Vor dem letzten Versuch habe ich positiv gedacht und an mich geglaubt. Vielleicht brauche ich irgendwie den Druck, um weiter zu springen."
Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt)
(ogV Hammerwurf)
"Ich bin total enttäuscht und etwas ratlos. In jedem Versuch hatte ich ein anderes technisches Problem. Im Endeffekt war die Leistung heute ein Spiegelbild der ganzen Saison. Ich fühlte mich gut, die Physis stimmt, aber die Technik nicht. Jetzt freue ich mich auf das Trainingslager, um dort in Ruhe zu arbeiten. Der Ring war nicht wirklich gut, aber damit müssen alle zurecht kommen. Vielleicht wäre heute Kopfsteinpflaster besser für mich gewesen."
Jonna Tilger (Bremer LT)
(Siegerin 2. Vorlauf 400 m Hürden; 56,33 sec)
"Ich war im ersten Moment von der Zeit etwas enttäuscht. Ich habe in den letzten Wochen ein stabiles Niveau um die 56,20 Sekunden, aber ich hatte mir vorgenommen, unter 56 Sekunden zu laufen. Der Lauf war nicht perfekt, ich weiß an welchen Hürden ich hätte besser sein können. Ich spekuliere auf eine Staffelteilnahme in Peking. Die Entscheidung für die Olympia-Nominierung fällt nach dem 400-Meter-Endlauf."
Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt)
(Siegerin Hammerwurf; 68,64m)
"Das war ein schlechter Wettkampf und eine schlechte Weite. Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt, nachdem ich letzte Woche sehr gut trainiert hatte und mit viel Selbstbewusstsein nach Nürnberg gekommen bin. Das Problem war heute eher eine Kopfsache. Ich werde den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken, aber trotzdem erstmal mit mir hadern, dann mit meinem Trainer alles analysieren und versuchen etwas lockerer in den nächsten Wettkampf zu gehen. Auch die Psychologin wird mehr Arbeit bekommen. Der Ring war etwas stumpf, wir haben versucht ihn zu wässern, aber das hat das Kampfgericht nicht zugelassen."