| Deutsche Meisterschaften

Stimmen vom ersten Tag der DM in Nürnberg

Bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg sind am Samstag zwölf Titel vergeben worden. Es ging nicht nur um Gold, Silber und Bronze, sondern auch darum, die Weichen Richtung WM in Peking zu stellen. leichtathletik.de war für Sie auf Stimmenfang.
Michael Wiener / Jan-Henner Reitze

Verena Sailer (MTG Mannheim)
Siegerin 100 Meter (11,20 sec)
Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen heute. Ich hatte Freudentränen in den Augen. Zwar habe ich schon viele Deutsche Meisterschaften gewonnen, aber das war etwas Besonderes. Diese Saison lief nicht nach Plan für mich. Dass ich mich wieder auf dieses Niveau gekämpft habe, freut mich. Denn die anderen Mädels sind aktuell sehr gut in Form. Da ist es nicht einfach, Deutsche Meisterin zu werden. Die Vorfreude auf Peking steigt damit natürlich. Gestern habe ich mir im Livestream den Weitsprung auf dem Hauptmarkt angeschaut. Das ist eine tolle Veranstaltung gewesen, für die Zuschauer und für die Athleten. Ich kenne so etwas aus Manchester, wo ich schon einige Male zu einem Sprint-Event in der Innenstadt war.

Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)
Siegerin Stabhochsprung (4,60 m)
Es war sehr schwierig für uns. Das ist sehr schade, denn dann können wir natürlich keine Top-Resultate bei einer Meisterschaft erzielen. Eigentlich hätten wir heute deutschen Rekord auflegen müssen. 4,60 Meter ist nicht das, was wir alle springen wollen. Es war einfach nur Kampf, und ich habe mir den Titel erkämpft. Ich weiß nicht, ob ich am besten von uns allen mit der Anlage zurechtgekommen bin. Wir hatten später zwei Minuten beim Anlauf, nicht nur eine. Da musste man eben den besten Moment abwarten. Das ist mir ganz gut gelungen, aber den anderen ja auch. Aber es kostet sehr viel Energie zu schauen, wie man mit dem Anlauf hinkommt und ob der Schritt nun passt. Wir wissen, woran wir jetzt noch arbeiten müssen. Vielleicht bin ich heute die 4,60 Meter gesprungen, weil ich langsam in Form komme. Jetzt springe ich noch in Stockholm und Beckum. Bislang hatte ich nicht so viele Wettkämpfe, aber das ist mein Stil. Das werde ich auch nicht verändern. Die Form muss bei der WM stimmen, das ist das Ziel.

Julian Reus (TV Wattenscheid 01)
Sieger 100 Meter (10,12 sec)
Ich habe ein gutes Rennen gemacht. Das war besser als im Vorlauf. 10,12 nach der Saison mit nicht ganz optimalen Bedingungen ist schon sehr, sehr gut. Vor fünf, sechs Jahren wären alle im Stadion aufgesprungen. Mittlerweile ist es selbstverständlich geworden. Ich schätze es immer noch, dass man so stabil, Zeiten unter 10,20 anbietet, so wie ich aktuell. Das lässt mich positiv Richtung nächste Wettkämpfe schauen. In der Zeit, wo ich Deutscher Meister geworden bin, hatte ich immer starke Konkurrenz. 2013 war Martin [Keller] knapp hinter mir. Im letzten Jahr war es noch weniger, Lucas [Jakubczyk] war zeitgleich mit mir. Es bedeutet mir viel, wieder ganz oben zu stehen. Erst einmal stehen noch die 200 Meter an, dann kann ich mich Richtung Peking orientieren.

Gregor Traber (VfB Stuttgart)
Sieger 110 Meter Hürden (13,32 sec)
Im Vorlauf war ich noch nicht ganz da. Aber im Finale wollte ich natürlich meine Chance nutzen. Die anderen schnellen Jungs hatten dieses Jahr noch nicht die Top-Zeiten angeboten. Daher hatte ich die Möglichkeit, heute meinen ersten Deutschen Meistertitel im Freien bei den Aktiven zu holen. Ich bin sehr happy, dass das geklappt hat. Denn ein Titel im Freien ist einfach mehr wert als ein Titel in der Halle. Die harte Arbeit der vergangenen Wochen und Monate hat sich gelohnt. Ich wollte raus aus der Komfort-Zone, wollte nicht nur in Mannheim und Weinheim meine Rennen machen, sondern in Paris bei der Diamond League zum Beispiel. Mein Trainer Marlon Odom hat da für mich zugesagt, ohne mich zu fragen. Das sind die Rennen, in denen ich starten möchte. Marlon ist mein Trainer und Freund. Die Umstellung hat mir viel gebracht. Wir haben mehr auf Qualität im Training gesetzt. Ich danke Marlon und meinem ganzen Team. In Peking möchte ich ins Halbfinale einziehen. Das ist schwer genug. Jeder, der dort ist, ist mindestens 13,47 Sekunden gelaufen. Ein Fehler, und du bist raus. Deswegen bin ich froh, mich heute auf 13,32 Sekunden gesteigert zu haben. Das gibt mir ein besseres Gefühl.

Martina Strutz (Schweriner SC)
Zweite Stabhochsprung (4,55 m)
Meine Bilanz fällt positiv aus. Es waren sehr schwierige Windbedingungen. Jeder, der gesprungen ist und eine gültige Höhe hatte, kann schon mal zufrieden sein. Es war wirklich sehr schwierig. Natürlich wäre ich gerne Deutsche Meisterin geworden. Wer will das nicht?! Aber damit kann ich leben. Ich bin rechtzeitig eingestiegen, um einen gültigen Versuch zu haben. Dann habe ich mit 4,55 Meter nochmal die WM-Norm bestätigt. Wenn ich im dritten Versuch die 4,60 Meter gesprungen wäre, hätte mir das auch nichts gebracht. Zu Platz eins hätte das nicht gereicht. Das Training in letzter Zeit war sehr gut. Jetzt gucken wir nach Peking. Es gibt keine Baustellen. Wir bereiten uns jetzt einfach sehr gut vor, und dann geht's hoch hinaus.

Matthias Bühler (LG Offenburg)
Zweiter 110 Meter Hürden (13,43 sec)
Meine Bilanz fällt sehr sehr gut aus. Wahnsinn. Ich hatte die Saison eigentlich schon abgeschlossen gehabt. Ich konnte einfach nicht richtig trainieren, konnte nur Grasläufe machen. Erst zwei Wochen vor der DM wurde es besser. Dass es mit der Norm geklappt hat, freut mich sehr. Gregor hat eine tolle Saison gehabt, ist von Anfang an starke Zeiten gelaufen. Wer wie ich zwei Monate im Sprintbereich ausfällt, der hat in der Regel keine Chance. Ich habe jetzt bis Peking noch etwas Zeit und kann mich gut vorbereiten. Ehrlich gesagt habe ich seit meiner Rückkehr aus den USA im Mai nur eine Einheit über die Hürden gemacht, ansonsten nur Sprint. Es fehlt die Routine. Daran werden wir arbeiten.

Alina Reh (TSV Erbach)
Sieger 5.000 Meter (15:51,48 min)
Ich war etwas müde nach der Doppelbelastung vom vergangenen Wochenende. 5000 und 3000 Meter innerhalb von 24 Stunden bei der U20-EM waren schon hart. Ich bin überglücklich, eine Bestzeit gelaufen zu sein. Zudem bei meinem zweiten Start bei den Aktiven gleich der Deutsche Meistertitel. Das ist unschlagbar. Es ist eine Hammer-Saison für mich. Ich bin voll zufrieden. Mein Trainer hatte vor dem Lauf gemeint, ich solle alles riskieren. Ich hatte nichts zu verlieren und wollte einfach alles geben. Nächste Woche laufe ich in Jena bei den Deutschen Jugendmeisterschaften über 3.000 Meter. Dann reicht's für dieses Jahr. Ich bin zwar spät in die Saison gestartet, aber die vergangenen Wochen waren schon hart. Am Dienstag gibt's ein Abschlusstraining, und dann kommt die letzte große Meisterschaft.

Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg)
Zweite 5.000 Meter (16:10,16 min)
2014 war schon ein schwieriges Jahr für mich, 2015 auch. Daher bin ich superglücklich, wie es heute gelaufen ist. Ich habe mich durchgebissen und auf den zweiten Platz vorgekämpft. Dass ich nicht gewonnen habe, macht nichts. Alina [Reh] ist eine würdige Nachfolgerin. Nun bereite ich mich weiter auf einen Herbstmarathon vor. Dafür muss ich auch Grundschnelligkeit haben, daher war ich heute am Start.

Christina Schwanitz (LV 90 Thum)
Siegerin Kugelstoßen (20,00 m)
Das Stadion ist voll. Bei mir wurde Stimmung gemacht, bei den anderen Mädels leider nicht soviel. Das finde ich schade. Es war eine Quali für die WM. Da sollte man nicht hingehen und sagen: Ich mache mal eben. Ich war konzentriert und fokusiert. Es ging nicht besser. Das Knie muckert ein bisschen rum. Ich war nicht ganz in der Topform. Ich wollte eigentlich ein bisschen weiter stoßen. Ich hoffe, dass ich das dann in Peking hinkriege. Es geht um Gold, und Silber und Bronze. Das sind die Dinge, die die Richtung vorgeben. Ich wünsche mir ganz oben zu sein. Ob es dann gelingt, müssen wir sehen.

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge)
Zweite 100 Meter (11,29 sec)
Es war etwas besonderes in diesem Stadion. Ich hatte Respekt. Ich habe schon einige Highlights erlebt, Bahamas, Team-EM oder Tallinn, aber hier war echt eine coole Stimmung. Es hat riesig Spaß gemacht. Ich hatte keine Verletzungen und bin super durchgekommen und kann zeigen, was ich kann. Vor dem Stadion in Peking stand ich vor vier Jahren schon einmal und habe gesagt: Da möchte ich drin laufen. Jetzt sieht es so aus, als ob es klappt. Da freue ich mich riesig drauf. Mit meinem Orchester war ich auf Konzertreise, auch in Peking. Der Bus hat vor dem Stadion extra für mich angehalten. Das war ein riesen Erlebnis. Jetzt freue ich mich unheimlich, auch reinzudürfen.

Thomas Röhler (LC Jena)
Sieger Speerwurf (84,73 m)
Ich hatte etwas zu verteidigen. Das war ein großer Rucksack, den ich mit mir rumgeschleppt habe. Es waren extreme Windbedingungen. Es konnte alles passieren. Auf dem Einwerfplatz haben wir gesagt: Wir können auch ein bisschen Lotto spielen. Im Endeffekt hat sich gezeigt, man muss den Speer perfekt treffen. Nach schwierigen Wettkämpfen bin ich froh, dass jetzt wieder eine fast 85 kam. Damit kann man weltweit angreifen. Wir haben ein starkes deutsches Team bei der WM. Auch der vierte Startplatz, den ich über den Diamond League-Sieg rausholen konnte, bringt etwas. Das finde ich gut. Das Finale in Peking ist schon fast ein Muss. Top fünf, Podest, aber es ist eine Meisterschaft. Da kann alles passieren.

Johannes Vetter (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken)
Zweiter Speerwurf (83,12 m)
Nachdem die letzten Wochen suboptiomal liefen, wo ich nicht ganz in den Rhythmus kam, den ich seit März hatte, bin ich sehr froh, dass es im zweiten Versuch 83 Meter geworden sind. Das war eine Hausnummer. Der zweite Platz ist megageil. Ich bin 22, habe hier Silber geholt. Ich gönne es Thomas [Röhler], er ist in einer anderen Liga, hat mehr Erfahrung. In Peking will ich Erfahrung sammeln, es genießen mit der A-Nationalmannschaft unterwegs zu sein und schauen was dabei rauskommt. Es wäre cool, das Finale zu erreichen. Aber ich schaue, was rauskommt.

Lars Hamann
(Dresdner SC 1898)
Dritter Speerwurf (81,03 m)
Ich war beim Einwerfen noch nicht zufrieden. Ich habe etwas Achillessehnenprobleme. Dann habe ich den Wettkampf gut durchgezogen. Mein Rippenbruch aus München ist jetzt zehn Wochen her. Den habe ich mir beim Werfen im Wettkampf zugezogen. Für das, was ich wurftechnisch in den letzten Wochen machen konnte, bin ich zufrieden. Ich war in Moskau schonmal bei einer WM dabei und weiß, welche Fehler man in einem großen Stadion machen kann. In Peking war ich in diesem Jahr schon und habe dort geworfen. Ich kenne Anlagen und Bedingungen und kann mich darauf einstellen. Das Finale ist das Ziel.

Cindy Roleder (SV DHfK Leipzig)
Siegerin 100 Meter Hürden (13,05 sec)
Die Bedingungen waren schwierig. Vorne absoluter Rückenwind, hinten raus war totaler Gegenwind. Das ist schwierig zu laufen, weil man plötzlich ganz anders treten muss. Das macht das Ganze kompliziert. 13,05 ist nicht das, was ich mir vorstelle. Aber ich glaube, heute war es zu schwierig. Ich wollte gerne unter 13 laufen. Bei der WM muss ich das definitiv tun und noch ein ganzen Stück draufsetzen, um ein kleines Wörtchen mitzureden.

Silke Spiegelburg
(TSV Bayer 04 Leverkusen)
Dritte Stabhochsprung (4,45 m)
Ich bin einerseits enttäuscht. Andererseits bin ich auch auf längeren Stäben unterwegs und mit längerem Anlauf. Dafür fehlt mir die Routine. Ich brauche noch Wettkämpfe, um damit für die Weltmeisterschaften fit zu werden. Ich bin noch in Stockholm und dann gibt es noch einen Wettkampf in Leverkusen. Durch die Verletzung fehlt mir etwas Zeit, was den längeren Anlauf angeht. Die Umstellung ist wie zwei Welten. Insgesamt bin ich mit der Saison zufrieden. Heute hatte ich mir natürlich mehr vorgenommen. Aber, ich hatte in den letzten Wettkämpfen überwiegend gute Bedingungen, Rückenwind, angenehme Temperaturen. Heute waren die Windbedingungen schwer, zum ersten Mal nach der Verletzung. Jetzt weiß ich wieder, wie ich damit umgehen muss.

Raúl Spank (LG Nord Berlin)
Sieger Dreisprung (16,29 m)
Der Hochsprung war schon ganz schön ernüchternd. Nach so einer Niederlage ist es schon sehr hart, überhaupt die Konzentration zu kriegen. Ich dachte, dass ich in einer extrem guten Form bin und reiße die Welt ein. Dass ich so früh die Segel streichen musste, war sehr bitter. Es war nicht einfach, das aus den Gedanken zu kriegen. Dann ging der Wettkampf im Dreisprung schlecht los. Ich hatte damit geliebäugelt, genau einen Meter weiter zu springen. 15,42 Meter war natürlich erstmal zu wenig. Ich habe dann das Nötigste gemacht, um zu gewinnen. Ich war nach dem zweiten Versuch platt. Ich habe so gute Zubringerleistungen im Training. Deswegen war der Hochsprung einfach nur miserabel, und die 16,29 Meter im Dreisprung waren das Minimum. Mit dem fünften Versuch habe ich mich gerettet. Sonst wäre es ein rabenschwarzer Tag gewesen. Ich bin im Training nur aus sechs Schritten gesprungen. Ich wollte heute dicke über 16 Meter springen. Über den Titel habe ich gar nicht nachgedacht. Ich fahre jetzt erstmal nach Hause, und dann sehen wir, wie die Saison weitergeht.

Julia Fischer (SCC Berlin)
Siegerin Diskuswerfen (65,98 m)
Es ist super. Dieses Jahr war bei mir Körper und Geist endlich mal eins. Das ist ganz, ganz wichtig. Das ist auch der Grund, warum ich konstant gut werfe und nicht nur in einem Wettkampf und danach geht nichts mehr. Ein Faktor ist natürlich, dass ich mit meinem Coach eine super Linie gefunden habe. Nach einem Jahr Zusammenarbeit ist man doch mehr eingegroovt. Außerdem habe ich angefangen, mit einem Sportpsychologen zusammenzuarbeiten. Das macht auch ein großes Stück dieses Erfolgs aus. Ich will meinen Stiefel weiterfahren, konstant bleiben, dann klappt es auch mit dem WM-Finale. Das ist mein Ziel.

Nadine Müller (SC DHfK Leipzig)
Zweite Diskuswurf (65,72 m)
Es war mein bester Wettkampf in der Saison bisher. Damit bin ich sehr zufrieden, nachdem ich in den letzten Wettkämpfen immer ein bisschen gestrauchelt bin. Ich konnte da nicht ganz das abliefern, was da war. Von daher sind die 65 heute top. Hinten raus ist es eng geworden. Julia [Fischer] ist wach geworden. Ich konnte nicht mehr kontern. Das Publikum war super und fachkundig. Es hat uns sehr unterstützt. Es war eines der besten Finals, mit sechs Athletinnen, die die Norm schon geworfen haben. So eng war das Feld schon lange nicht mehr. Für mich ist es gut über die Bühne gelaufen und alles im Rahmen für Peking. Da darf es auch gerne ein Ausrutscher 66 plus sein. Wir wissen, dass ich was drauf habe. Wir bleiben die nächsten Wochen dran und arbeiten daran, dass es abrufbar ist in Peking.

Shanice Craft (MTG Mannheim)
Dritte Diskuswurf (64,79 m)
Als ich mir im April einen Muskelfaserriss geholt habe, hätte ich nicht gedacht, dass ich hier mit meinen 64 Metern den dritten Platz mache. Es war eine harte Zeit, weil ich weiß, dass die Konkurrenz nicht schläft und auf einem hohen Niveau ist. Es war Geduld gefragt. Ich konnte sieben Wochen nicht werfen. Es hat länger gedauert, als zuerst gedacht. Das Vertrauen in den Oberschenkel fehlte noch. Es war links und mit dem linken Bein muss ich blocken. Zuerst bin ich ausgewichen, da war eine Blockade im Kopf. Wir sind es langsam angegangen. Ich kämpfe mich jetzt Stück für Stück zurück. Ich bin mit knapp 62einhalb in New York eingestiegen. Bei der U23-EM konnte ich mich steigern und heute nochmal was draufsetzen. Ich bin wieder zu hundertprozent einsatzbereit. Ich hoffe, das zeigt den Bundestrainern, dass ich fit bin für Peking und konstant meine Leistung abrufen kann.

Anna Rüh (SC Neubrandenburg)
Vierte Diskuswurf (61,97 m)
Ich bin natürlich nicht zufrieden. Ich wollte unter die ersten Drei. 61, die Zahl verfolgt mich. Ich weiß, dass ich mehr drauf habe. Aber ich kann es nicht umsetzen. Ich habe Schuss, aber der geht in die falsche Richtung. Ich bin gespannt, wie man sich entscheidet. Inn Wiesbaden hatte ich das Gefühl, ich kann rechtsrum drehen und der Diskus fliegt auf 66 Meter. Egal, wie ich geworfen habe, die sind geflogen. Heute hätte ich den Diskus besser treffen müssen.

David Nopper (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg)
Sieger Hochsprung (2,25 m)
Der erste Versuch über 2,30 Meter war legendär. Es hat ein Millimeter gefehlt. Das wäre die WM-Norm gewesen, schade. Ich bin 20 Jahre alt, da geht die Welt nicht unter. Ich kann noch zehn Jahre Hochsprung machen. Wir haben früh mit der Saison angefangen, um die Qualifikation für die U23-EM zu springen. In Wetzlar bei den Deutschen Meisterschaften der U23 habe ich mich dann auf 2,25 Meter gesteigert. Es ist also immer höher gegangen. Ein schlechter Tag ist in der Saison aber immer dabei. Das war leider in Tallinn bei der U23-EM der Fall. Dennoch bin ich vollends zufrieden, wie die Saison bislang gelaufen ist. Tallinn war einfach nur schlecht. Wir haben keinen Grund gefunden. Wir haben einfach versucht, dieses Ergebnis aus meinem Kopf zu streichen und hier in Nürnberg wieder voll anzugreifen. Ich habe heute einfach gedacht: Schönes Wetter, schönes Stadion, geiles Publikum, einfach angreifen. Ich hatte nicht damit gerechnet, unsere 2,30-Springer zu schlagen. Das war wirklich klasse. Die WM-Norm wäre natürlich die Krönung gewesen.

Eike Onnen (LG Hannover)
Zweiter Hochsprung (2,25 m)
Ich habe überhaupt nicht in den Wettkampf reingefunden und immer wieder Probleme gehabt. Der Wind hat uns natürlich zu schaffen gemacht. Für meinen Trainer war es sehr schwer, mich immer wieder zu korrigieren. Denn ich hatte beim Anlauf unterschiedliche Tempi, das war wirklich kurios. Die 2,25 Meter sind nicht ganz schlecht, aber ich wollte natürlich mehr. Ich freue mich nun total auf die WM. Damit hätte ich vor zwei Jahren überhaupt nicht gerechnet. Die Saison ist bisher super gelaufen, die 2,32 Meter sind schon richtig gut. Ziel ist jetzt natürlich, bei der WM diese Leistung abzurufen. Das ist auf jeden Fall möglich. Glückwunsch an David, wir hatten einen sehr schönen Zweikampf.

Mateusz Przybylko
(TSV Bayer 04 Leverkusen)
Dritter Hochsprung (2,19 m)
Ich bin auf keinen Fall zufrieden. 2,19 Meter ist ja für mich normal eine Lachnummer. Ich habe mehr drauf, das habe ich im Training gezeigt. Das Problem war der Wind. Am Ende habe ich gemerkt, dass mir die Spritzigkeit fehlt. Das hat dann zu Problemen beim Anlauf geführt. Ich bin immer weiter zurück, zurück, zurück. Das hat nicht geklappt. Ich bin immer zu früh mit der Schulter reingesprungen. Die Höhe hatte ich immer erst hinter der Latte. Immerhin wurde ich nicht Vierter, das wäre richtig bitter gewesen. Man verliert aber nicht, sondern gewinnt immer an Erfahrung. Ich möchte in Eberstadt nochmal Gas geben und in Peking nochmal die 2,30 Meter angreifen. Ich habe die WM-Norm und außerdem die Stabilitäts-Höhe bei der Team-EM erfüllt, bei der WM sollte ich also dabei sein.

Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt)
Siegerin Hammerwurf (75,34 m)
Das Einwerfen war schon gut. Den ersten Versuch habe ich entspannt gemacht und wollte einen Sicherheitsversuch stehen haben. Das war vollkommen okay. Dann habe ich versucht, mein Gefühl zu finden. Das hat funktioniert. Ich hätte gerne weiter als 75 Meter geworfen. Es ist schön, dass ich das stabil schaffe, aber einen draufsetzen wäre cool. Jetzt werde ich wahrscheinlich noch in Stettin am 9. August werfen und dann ist Peking dran und wir werden sehen, was dort passiert. Es war wichtig, den Titel zurückzuholen. Das war das erste Ziel, egal mit welcher Weite. Die Vorbereitung in Kienbaum habe ich gut abgeschlossen. Im Training habe ich ein sehr gutes Gefühl, einem sicheren und stabilen. Ich fühle mich wohl und kann auf das, was mein Trainer sagt, gut reagieren. Ich fühle dann manchmal noch etwas anderes und kann dann an beidem arbeiten. Das klappt in dieser Saison sehr gut. Anita [Wlodarczyk] ist stabil bei 78 Metern. Ich möchte aus mir das rausholen, was ich kann. Ich weiß, dass ich weiter werfen kann. Ich möchte wieder eine Medaille mit nach Hause nehmen. Nach den vergangenen Jahren ist das das absolute Ziel.

Kathrin Klaas
(LG Eintracht Frankfurt)
Zweite Hammerwurf (67,84 m)
Das war passend zur gesamten Saison. Es läuft noch nicht rund. Heute war es ein klares Spiegelbild davon. Ich bin ein Risikowerfer, das kann ich nur immer wiederholen. Ich habe nicht das Gewicht und die Größe, um Sicherheitswürfe auf 75 Meter zu machen. Ich habe in diesem Jahr die Stabilität und meine Position noch nicht gefunden, um bei hoher Geschwindigkeit wenig Fehler zu machen. Davon mache ich zuviele. Ich werde meine Position weiter suchen.

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