| Karlsruhe

Stimmen vom ersten Tag der Hallen-DM

Am ersten Tag der Hallen-DM sind am Samstag acht Titel verteilt worden. Neben Gold, Silber und Bronze ging es auch noch um die letzte Möglichkeit, die Norm für die Hallen-EM zu erreichen. leichtathletik.de war für Sie auf Stimmenfang.
Michael Wiener / Jan-Henner Reitze

Christian Blum (TV Wattenscheid 01)
Sieger 60 Meter (6,57 sec)
Gestern früh habe ich noch auf der Couch gelegen und gedacht, dass ich gar nicht starten kann. Ich hatte Fieber. Ich bin sehr happy, dass es heute richtig gut gelaufen ist. Unter diesen Voraussetzungen und gegen diese schnellen Jungs - das ist einfach schön. Heute morgen war die Temperatur zum Glück weg. Ich hatte mich gestern zugedröhnt mit Medikamenten. Halsschmerzen und Schnupfenanzeichen habe ich noch etwas, aber was soll's. Im Finale hatte ich am Start einen kleinen Fehler. Aber ich habe das Rennen durchgezogen. Es geht nicht um technische Feinheiten, sondern darum, so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen. Das hat gut geklappt. Es war mein fünfter Titel in der Halle. Noch nie hatte ich so eine schnelle Zeit. Ich bin diese Saison wieder Bestzeit gelaufen. Perfekt. Ich will die Schnelligkeit und das Feeling von der Halle mitnehmen in die Freiluftsaison, ab April geht es schon wieder auf die 100 Meter. Morgen pausiere ich; und in Prag wäre es super, wenn drei Deutsche das Finale über 60 Meter erreichen würden.

Verena Sailer (MTG Mannheim)
Siegerin 60 Meter (7,12 sec)
Ich habe mich auf die Meisterschaften gefreut. Ich spüre schon die ganze Zeit, dass ein bisschen mehr drinsteckt. Bis jetzt habe ich es nicht auf die Bahn bekommen. Ich habe den Lauf vorher nicht rund erwischt. Es freut mich, dass es im wichtigen Moment klappt. Es war ein bisschen besser. Unser Trainer bereitet uns auf die Saisonhöhepunkte vor. Das hat bisher meistens ganz gut geklappt. Wir sind eine super Gruppe mit hohem Niveau. Ich will bei der EM wieder eine gute Leistung zeigen, das, was ich drauf habe.

Lucas Jakubczyk (SCC Berlin)
Zweiter 60 Meter (6,59 sec)
Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden. Für mich war der Wettkampf sehr lehrreich für das, was in zwei Wochen kommen wird bei der EM. Ich habe im Finale in der Startphase wieder einen kleinen Fehler gemacht, einen Wackler gehabt. Den habe ich dieses Jahr schon mehrfach gemacht und dieser Fehler hat mich auch im vergangenen Winter das Finale der Hallen-WM gekostet. Es ist gut, noch einmal für dieses Problem sensibilisiert worden zu sein. Ich hoffe, dass es in Prag besser wird. Das Zeitmanagement der Veranstaltung hier war ausbaufähig. Wir hatten schon im Vorlauf zehn Minuten Verzögerung. Im Zwischenlauf war es noch mehr, dann kam aber gleich das Finale. Gerade für junge Athleten ist das nicht das, was sie erwarten. Ich hatte damit kein großes Problem. Ich nehme es, wie es kommt. Auch mit der Stimmung war ich nicht so zufrieden.

Alexandra Burghardt (MTG Mannheim)
Zweite 60 Meter (7,24 sec)
Ich habe seit September gut trainiert. Ich habe mich gut im Training gefühlt und konnte es nur noch nicht auf der Bahn zeigen. Heute ist der Knoten geplatzt. Es macht unheimlich Spaß wieder, denn das vergangene Jahr war nicht so einfach für mich. Heute war ein toller Tag. Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen. Die Trainingsgruppe ist klasse. Die Mädels haben mich sehr herzlich empfangen und gut aufgenommen. Klar war es am Anfang schwer, weil die Familie über 400 Kilometer weit weg ist. Aber die Mannheimer Mädels haben es mir leicht gemacht, mich heimisch zu fühlen. Die anderen Mädels sind Vorbilder für mich, da kann ich richtig viel lernen. Bis heute habe ich mir keine Gedanken um eine Hallen-EM gemacht. Nicht mal nach dem Vorlauf. Ich wollte einfach endlich das abrufen, was ich auch im Training mache. Egal wie es ausgeht, ich freue mich einfach. Heute hat alles gepasst. So kann es weitergehen. Ich freue mich auf den Sommer.    

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge)
Dritte 60 Meter (7,27 sec)
Ich war extrem nervös. Ich wusste: Wer jetzt gut läuft, der bekommt die Tickets für die EM. Das ist schon eine Hausnummer. In so einer Situation war ich noch nie. Dass ich mich durchsetzen konnte, freut mich natürlich. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch schade für Yasmin [Kwadwo]. Wir sind zu dritt mit 7,24 Sekunden hier angekommen. Es ist sehr eng und schade, dass wir nur zu dritt zur Hallen-EM fahren dürfen. Ich versuche mich immer mehr zu steigern und an mir zu arbeiten. In dieser Saison konnte ich konstant unter 7,30 laufen. Das ist ein Riesenschritt und ich hoffe, dass es im Sommer so weiter geht. Die Hallen-EM ist zum Erfahrungen sammeln. 60 Meter ist nicht meine Lieblingsdisziplin. Ich bin keine sehr gute Starterin und die 200 Meter liegen mir einfach mehr. 60 Meter sind zu kurz, ich würde immer am liebsten noch weiter laufen. Aber in internationalen Feldern zu rennen, ist immer gut. Je öfter man das macht, desto mehr gewöhnt man sich dran.

Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Sieger Weitsprung (7,97 m)
Ich hatte nach den Deutschen Meisterschaften 2013 Pfeiffersches Drüsenfieber, das habe ich erst nach der WM in Moskau rausgefunden. Da war ich fünf Monate krank. Deshalb bin ich sehr träge in die Saison 2014 gekommen. Dann war ich im vergangenen November und Dezember bei der Bundeswehr, deshalb bin ich erst spät in die Hallensaison eingestiegen. Ich hätte im November nie gedacht, dass ich jetzt so weit springe. Aber das Training lief gut. Es war ein sehr stabiler Wettkampf. Nach den 7,97 Metern hatte ich mir noch mehr vorgestellt. Aber hinten raus war ein bisschen der Wurm drin. Julian [Howard] und ich haben ja noch ein paar Jahre. Ziel war hier erst einmal die EM-Norm. Der Titel ist die Krönung. Bei der Hallen-EM wünsche ich mir eine acht vor dem Komma. Aber der Sommer ist das primäre Ziel.

Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim)
Vierte 60 Meter (7,28 sec)
Ich ziehe gar nichts Positives raus heute. Das war ein ganz schlechter Lauf von mir. Und dann noch undankbare Vierte. Ich bin sehr enttäuscht. Nach der Bestzeit im Zwischenlauf hatte ich mir natürlich mehr erhofft. Das Training war in Ordnung zuletzt. Nach dem Zwischenlauf hatte ich etwas Rückenschmerzen, aber das soll keine Ausrede sein. Ich bin total enttäuscht. Hallen-EM? Ich denke, dass ich zuhause bleiben werde. Alex ist Zweite geworden und hat damit die besseren Karten. Ich drücke den zwei Mädels von zuhause aus die Daumen.

Julian Howard (LG Region Karlsruhe)
Zweiter Weitsprung (7,95 m)
Der Wettkampf war ganz in Ordnung. Wir sind beide nochmal EM-Norm gesprungen vorne. Das ist etwas Schönes. Ich hatte mir hier den Titel vorgenommen, zuhause in Karlsruhe mit acht Metern. Ich hatte ein paar Sprünge dabei, mit denen es so weit hätte gehen können. Leider konnte ich es nicht umsetzen. Dazu hatte ich Probleme mit dem Anlauf. Besonders am Anfang hat es sich gezogen, das hat mir nicht in die Karten gespielt. In Glasgow beim Länderkampf waren wir zu dritt, da ging es "Zack, Zack, Zack". Beim Indoor-Meeting waren wir sieben. Im Endkampf ging es besser. Es ist aber schwer, wenn die Sicherheit aus den ersten Versuchen fehlt. Glückwunsch an Alyn [Camara]. Er war saustark, aber ich hätte mir gewünscht, dass einer über acht Meter springt. Insgesamt ist es eine tolle Saison für mich. Ich habe drei tolle Wettkämpfe gemacht und die Hallen-EM steht noch bevor. Dort möchte ich weiter springen als heute.

David Storl (SC DHfK Leipzig)
Sieger Kugelstoßen (21,26 m)
Es war schön heute. Ich war ein bisschen aufgeregt. Es war der erste Wettkampf nach langer Zeit, das ist natürlich etwas schwierig. Zumal man nicht mit zwei ungültigen Versuchen starten möchte, das wäre ärgerlich gewesen. Ich musste erst meinen Rhythmus finden. Insgesamt waren die Versuche etwas wackelig, ich bin zu oft auf rechts gekippt. Das Knie ist soweit wieder in Ordnung. Ich muss noch Schmerzmittel nehmen, aber das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Nach der EM muss ich wieder etwas pausieren und dem Knie Ruhe geben. Aber es wird immer besser. Seit zwei Wochen kann ich wieder richtig stoßen. Die Hallen-EM hatte ich immer auf dem Plan. Denn ich war mir sicher, dass ich die 21 Meter heute knacke. Dass es so lange gedauert hat, war ein bisschen ärgerlich.

Tobias Dahm (VfL Sindelfingen)
Zweiter Kugelstoßen (19,61 m)
Ich bin ganz gut in den Wettkampf reingekommen. Dann habe ich technisch etwas den Faden verloren. Weil ich weit stoßen wollte. Der sechste Versuch ging sehr weit, aber leider bin ich vorne rausgefallen. Ich hätte weiter stoßen können, aber vom Platz her geht nicht mehr. Technisch war der Fehler, dass ich kurz geworden bin und die Beine nicht schnell genug nach vorne bekommen habe. Ärgerlich. Perspektive Hallen-EM? Keine Ahnung. Ich habe einmal die Norm gestoßen. Ich hoffe, dabei zu sein. Aber das entscheiden andere Leute.

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)
Sieger 3.000 Meter (8:29,57 min)
Das Rennen war fast so, wie ich es mir vorgestellt habe. Nur nicht ganz so langsam. Der erste Kilometer war fast Dauerlauftempo. Der letzte Kilometer war dann richtig gut. Das war ein guter Test für Prag, denn hinten raus wird es bei der EM richtig zur Sache gehen. Flo hat heute die Initiative ergriffen. Aber ich hatte ein paar Optionen. Mein Trainer meinte, dass ich Flo auch von hinten raus schlagen kann. Das habe ich geschafft. Es war nicht leicht, aber das Glück war auf meiner Seite. Zwischen Flo und mir entscheiden aktuell nur Nuancen. Im Ziel wusste ich nicht genau, wer vorne war. Ich hatte die höhere Geschwindigkeit, aber ich habe die Ziellinie nicht genau gesehen. Nach dem Meeting hier in Karlsruhe vor drei Wochen bin ich leider krank geworden. Da braucht der Körper etwas Zeit. Deswegen ist es gut, dass zwei Wochen Zeit sind bis zur EM. Für die Deutschen war es okay, aber für die EM muss ich noch etwas fitter sein. In Prag haben wir beide Chancen auf die Medaillen. Aber man weiß ja nicht genau, welche Athleten laufen. Ich möchte auf jeden Fall den Vorlauf überstehen, dann geht#s voll auf Angriff.

Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg)
Zweiter 3.000 Meter (8:29,61 min)
Am Ende geht es um vier Hundertstelsekunden. Ich wusste vorher, dass es ein ganz enges Ding wird. Richard ist stark. Das Rennen hat mir eigentlich in die Karten gespielt, wir waren sehr langsam. Die ersten 1.000 Meter in 3:07 Minuten. Letztlich hat vielleicht die letzte Konsequenz, das Quäntchen Glück gefehlt. Ich hatte zwei Meter vor dem Ziel einen kleinen Stolperer. Vielleicht waren das die vier Hundertstel. Ich sehe das aber nicht als Niederlage. Man ist als Zweiter nicht gleich erster Verlierer. Gesundheitlich läufts aktuell gut. Ich hatte direkt nach dem Meeting in Karlsruhe den ersten Teil meines Staatsexamens. Da ist das Training ein bisschen kürzer gekommen. Deswegen war das heute eine Standortbestimmung. Jetzt geht der Fokus auf Prag. Dort geht es sicherlich nicht in erster Linie darum, Richard zu schlagen, sondern die internationale Konkurrenz im Auge zu haben.

Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)
Siegerin Stabhochsprung (4,55 m)
Der Titel war keine Formalität. Eine Meisterschaft muss man ordentlich springen. Ich wollte auch eine ordentliche Höhe springen. Das hat nicht geklappt. Ich habe diese Saison erst zehn Wettkampfsprünge gemacht und bereite mich auf die EM vor. Dort möchte ich top sein. Ich möchte nicht im Januar eine Höhe springen und mir dann später überlegen: Wie habe ich das nochmal gemacht vor anderthalb Monaten? Heute war noch nicht der wichtigste Wettkampf. Die Höhe war das Minimum. Ich bin wieder mit einem neuen Stab gesprungen. Der ist total cool. Ich habe keine Angst vor ihm. Ich muss ihn Wettkampf für Wettkampf benutzen. Das mache ich auch. Die Konkurrenz in Europa ist sehr stark. Bei der EM ist das Wichtigste, erst einmal das Finale zu erreichen. Ich traue mir auch noch höhere Höhen zu.

Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Zweite Stabhochsprung (4,50 m)
Ich bin mit dem Wettkampf insgesamt sehr zufrieden. Ich war richtig gut drauf. Ich habe auch einen Sprung machen können, bei dem die Technik aus dem Training rauskam. Ich glaube, es war der erste Versuch bei 4,60 Meter. Auch 4,50 Meter im dritten Versuch haben mich sehr gefreut. Und ich bin einen Stab gesprungen, den ich noch nie gesprungen bin. Außerdem bin ich beim ersten 4,50ger auf dem Rücken gelandet und auf den Musikantenknochen gefallen. Das hat tierisch wehgetan. Gerade beim Einstechen tut das weh. Da bin ich drübergegangen. Darauf bin ich stolz. Ich habe gekämpft. Das war das Wichtigste. Klar habe ich mir auch gewünscht, Erste zu werden. Aber wir haben uns einen guten Fight geliefert. Ich habe meine erste Medaille bei einer DM bei den Frauen überhaupt gewonnen. Über die Silbermedaille bin ich sehr glücklich. Ich sehe die kleinen Schritte. Ich trainiere nicht für einen Wettkamof. Ich möchte mir auf Dauer eine gute Technik aufbauen. Da geht es voran. Deshalb bin ich zufrieden. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, uns auf die Hallen-EM vorzubereiten. Bei einer Hallen-EM war ich schon einmal Achte. Allerdings muss man erst einmal ins Finale. Das ist nicht zu unterschätzen. Gut ist, dass wir diesmal einen Tag Pause zwischen Quali und Finale haben. Das muss ich aber erst einmal erreichen.

Martina Strutz
(Schweiner SC)
Dritte Stabhochsprung (4,45 m)
Es hat gar nichts geklappt. Ich war wie ein aufgeregtes kleines Mädchen, das ihre ersten Deutschen Hallenmeisterschaften macht. So habe ich mich gefühlt. Wir waren nur zehn Teilnehmerinnen. Es war ein überschaubares Feld. Es ging zügig voran. Aber ich habe überpaced. Ich war zu schnell vorne, hatte hinten raus keinen Platz zum Laufen. Ich habe alle Fehler gemacht, die ich am Dienstag im Training nicht gemacht habe. Ich hätte es ruhiger angehen müssen. Ich war zu aufgeregt. Ich bin 33 und muss eigentlich nicht mehr aufgeregt sein. Ich hatte gute Trainingswerte mit einigen Bestleistungen. Dann ist man hibbelig und fragt sich: Wann geht es endlich los? Ich fühle mich gut und schnell. Bei jedem Sprung musste ich zurück gehen, aber es hat trotzdem nicht gepasst. Bei der Hallen-EM versuche ich so hoch wie möglich zu springen. Aus meinen 14 Schritten Anlauf möchte ich eine Hallenbestleistung aufstellen. Damit möchte ich mich für den Sommer rüsten.

Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg)
400 Meter Siegerin Vorlauf (52,87 sec)
Ich hatte mir ein Rennen ohne Bedingungen vorgenommen. Ich wollte einfach rennen und rennen. Das fällt mir sonst schwer, weil ich eher gleichmäßig laufe. Diesmal habe ich germerkt, es klappt richtig gut. Im Ziel hätte ich nie mit einer solchen Zeit gerechnet. Ich dachte eher an eine 53,30. Dass da so eine Zeit stand, war überwältigend. Ich wollte die Chance nutzen, frei zu laufen. In den anderen Wettkämpfen bin ich in diesem Winter immer ausgebremst worden. Ich kann nicht wissen, wie es im Endlauf wird. Vor der Saison war die Hallen-EM ein Ziel. Durch meine bisherigen Rennen, dachte ich mir: Na, ob das noch klappt. Jetzt bin ich froh. Bei den Frauen ist es meine erste Einzelnorm. Das ist ein wichtiger Schritt, auch Richtung 2016. Es passt gut in den Plan. Der DM-Titel morgen bei den Frauen wäre die Krönung. Es wäre mein erster.

Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz)
Siegerin  Dreisprung (14,11 m)
Ich bin die ersten drei Versuche andersrum gesprungen. Die ersten drei Sprünge gingen links, links, rechts. Eigentlich springe ich umgekehrt. Ich kann das machen, wenn ich das Brett treffe. Dann hat sich aber angedeutet, dass es für mich vielleicht doch besser ist, das Bein wieder zu wechseln. Die letzten drei Sprünge habe ich wieder zurückgewechselt. Die Umstellung war kurzfristig. Ich hatte mit der Bahn und dem Schwingboden mehr Probleme, als ich dachte. Man muss unheimlich schnell auf dem Boden sein. Das ist mir nicht so gut gelungen. Das Training ist auf die EM ausgerichtet. Ich freue mich, dass ich gewonnen habe. Es tut mir aber auch unheimlich leid für Katja [Demut]. Bei der Hallen-EM ist es mein Ziel, dass Brett zu treffen. Bis dahin muss ich noch an der Technik arbeiten. Der Wettkampf hat gezeigt, dass es da noch ein paar Defizite gibt. Ich werde alles reinlegen, was irgendwie geht. Mit welcher Seite ich dort springe, werden wir noch sehen. Im Training auf Teneriffa lief es einfach so gut mit der anderen Seite. Wir wollten es hier probieren. Mal schauen, was wir daraus machen.

Katja Demut (LC Jena)
Zweite Dreisprung (14,10 m)
Ich kann froh sein für das, was wieder funktioniert. Der Fuß tut nicht mehr weh, die 14,10 Meter sind gut. Das einzige, was ich mir vorwerfen kann ist, dass ich gleich so hätte anfangen können. Dann hätte ich besser in den Wettkampf einsteigen können. So emotional ist für mich, dass ich meinem Trainer das Gold schenken wollte. Er wurde gekündigt und hat keine Anstellung mehr als Trainer. Er trainiert mich trotzdem. Das ist so viel wert, das kann ich ihm gar nicht zurückgeben. Deshalb kommen die Emotionen hoch. Ein Zentimeter hat gefehlt. Ich gönne es Kristin [Gierisch] von Herzen. Die Tränen sind nicht wegen ihr. Insgesamt konnte ich schmerzfrei durchtrainieren. Ich hatte keine Probleme mehr mit dem Fuß. Ich hatte zwar einen Bundeswehrlehrgang, aber das hat offensichtlich nicht geschadet. Mit Schwingboden hatte ich immer schlechte Erfahrungen. Hier hat es geklappt. Ich weiß jetzt, wie ich darauf springen muss. Bei der Hallen-EM ist es wichtig, in den ersten drei Versuchen eine gute Weite stehen zu haben. Dann sehen wir weiter.

Lena Urbaniak (LG Filstal)
Siegerin Kugelstoßen (17,79 m)
Schon im Sommer habe ich gezeigt, dass ich in diese Region stoßen kann. Ich wusste, dass es auch in der Halle so weit gehen kann. In der Hallensaison habe ich den Groove noch nicht so gehabt. Hier in der Halle hatte ich dann das Gefühl: Ich kann's. Ich habe mein Ding gemacht und bin froh, dass es zum ersten Platz gereicht hat. Bei dem Stoß habe ich einfach nicht nachgedacht. Alles lief intuitiv ab. Ich habe das gemacht, was ich jeden Tag im Training mache. Sonst denke ich während des Stoßes häufig noch daran, was ich machen muss. Wenn das wegfällt, hemmt der Kopf nicht. Deshalb ist der zweite Versuch so weit gegangen. Natürlich ist Christina Schwanitz verletzt und ich wünsche ihr gute Besserung auf diesem Wege. Dennoch glaube ich, wir haben einen spannenden Wettkampf geboten. Über die Hallen-EM habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Die EM lasse ich wie im Sommer auf mich zukommen.

Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01)
Zweite Kugelstoßen (17,76 m)
Ich freue mich total über die Norm und die Silbermedaille. Ich hatte gedacht, wenn ich mal einen Stoß treffe, dann geht es vielleicht Richtung Norm. Wirklich damit gerechnet, habe ich aber nicht. Lena [Urbaniak] hat mich wachgerüttelt mit ihrem Stoß und der Norm. Ich habe versucht, eine einigermaßen gute Technik abzurufen. Dann hat es bei mir auch geklappt und ich hatte noch einen Versuch nahe der Norm. Damit bin ich total zufrieden. Ich trainiere erst seit zwei Monaten wieder richtig, also die komplette Kugelstoßbewegung. Ich brauche noch Zeit. Ich bin aber optimistisch, dass es im Sommer auch Richtung WM-Norm gehen kann. Bei der Hallen-EM ist das Finale das Ziel.

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