Stimmen vom ersten Tag der Jugend-DM in Berlin
Am Freitag, dem ersten Tag der Deutschen Jugend-Meisterschaften in Berlin, standen vorrangig die B-Jugendlichen im Mittelpunkt. In 17 Entscheidungen wurden in dieser Altersklasse Medaillen vergeben, dazu kamen drei Titelentscheidungen in der A-Jugend. leichtathletik.de hat Stimmen von den Siegern gesammelt.
ROBERT KREBS (LG Nike Berlin; Sieger 5.000 Meter mJB; 14:27,30 min):Ein Heimsieg ist schon was Besonderes, es waren auch viele Freunde da, die mich unterstützt und angefeuert haben. Ich habe mir vorgenommen, meine Bestzeit zu pulverisieren. Nächstes Jahr bei der WM werde ich wieder im Stadion sein- zum Anfeuern.
ANNIKA ROLOFF (MTV 49 Holzminden; Siegerin Stabhochsprung wJB; 4,10 m):
Für mich war der Wettkampf super. Ich bin zweimal über 4,10 Meter gesprungen. Vorher hatte ich nur einmal 4,11 Meter geschafft. Ich war selber von mir überrascht, das hatte ich mir vorher gar nicht so zugetraut. Ich hatte gedacht, dass Caroline Hasse gewinnt und 4,20 Meter springt. Beim Einspringen sah es auch so aus. Als sie das nicht geschafft hat, habe ich gedacht: So, das ist jetzt meine Chance.
REGINA HÖGL (TSV Ergoldsbach; Siegerin 3.000 Meter wJB; 9:58,83 min):
Ich war als Fünftbeste gemeldet und hatte nicht einmal mit einer Medaille gerechnet. Am Anfang war ich auch relativ weit hinten. Mein Trainer Erich Woidy hat mir dann zugerufen, dass ich weiter nach vorne gehen soll. So habe ich mich dann auch immer mehr nach vorne gearbeitet. Auf der Zielgeraden habe ich dann gesehen, es könnte sich ausgehen. Sicher war ich mir aber erst auf den letzten Metern. Die Zeit ist auch super, ich hatte gedacht, dass ich knapp unter 10:10 Minuten bleiben kann. Das ist meine erste Deutsche Meisterschaft, angefangen habe ich mit Wettkämpfen mit elf Jahren. Mein Vorbild ist Sabrina Mockenhaupt.
STEFAN HENDTKE (SC Potsdam; Sieger 3.000 Meter mJB; 8:41,09 min):
Ich hatte am Anfang ein paar Probleme gehabt, wegen dem Vorlauf über 1.500 Meter heute morgen, da waren die Beine noch schwer. Doch dann lief es gut für mich und am Ende lag ich noch knapp unter meiner alten Bestzeit. Wenn ich jetzt noch das Titel-Double über 1.500 Meter machen könnte, wäre das der Oberhammer.
KAI KAZMIREK (LG Rhein-Wied; Sieger Hochsprung mJB; 2,01 m):
Das war ziemlich spannend zum Schluss und ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Für 2,04 Meter hat mir die Kraft nach dem langen Wettkampf gefehlt. Es war hier ein richtig schöner Wettkampf in einem schönen Stadion. Vielleicht gehe ich jetzt noch über die 400 Meter an den Start.
KAI GRÜNER (UAC Kulmbach, Sieger Hammerwurf mJB; 65,35 m, Zweiter Kugelstoßen mJB, 19,70 m):
Vom Kugelstoß hab ich mir mehr als 19,70 Meter erhofft gehabt, aber mein Trainer und ich wissen, wo der Fehler liegt. Im Hammerwurf bin ich schwer in den Wettkampf gekommen, am Ende haben neun Zentimeter zu meinen Gunsten entschieden. Persönlich hätte ich den Hammerwurf lieber im Olympiastadion gehabt, als auf dem Hueppeplatz, aber es waren da gute Bedingungen. Morgen kommt noch der Diskus, mal schauen, was dabei noch rauskommt. ROBERT HERING (TuS Jena, Sieger 100 Meter mJA; 10,67 sec):
Es lief relativ gut, obwohl durch die Verzögerung alles anders war. Die Vorläufe habe ich gut gemeistert. Im Finale hatte ich den Start ein bisschen verpennt, aber dank meinem starken Schluss war das kein Problem. Ich hoffe, dass ich morgen auch die 200 Meter gewinnen kann. Von der U20-WM in Bydgoszcz war ich es bereits gewohnt, auf einer blauen Bahn zu laufen. Es wirkt hier im Olympiastadion ein wenig leer. Mit ein bisschen mehr Publikum würde es ganz anders aussehen.
YASMIN KWADWO (TV Wattenscheid 01; Siegerin 100 Meter wJA; 10,75 sec):
Ich wollte unbedingt gewinnen, dieses Ziel habe ich erreicht. Nach der U20-WM war es schwer, wieder die Kräfte zu mobilisieren. Aber es hat trotzdem gereicht.
MARCEL KIRSTGES (LG Rhein-Wied; Sieger Weitsprung mJB; 7,13 m):
Dass ich Erster werde, damit habe ich nicht gerechnet. Auf eine Platzierung unter den ersten Drei habe ich spekuliert. Glück gehört halt immer dazu. Offiziell habe ich eine neue Bestleistung aufgestellt, inoffiziell bin ich schon weiter gesprungen, daher wusste ich, dass es weit gehen kann. Hier in dem großen Stadion schallt es ganz schön. Ich hatte eine super Unterstützung durch meine Fans von meinem Verein, die mich angefeuert haben. In den nächsten Tagen habe ich noch einiges vor: Die 4x100 Meter-Staffel, die 100 und 200 Meter stehen noch an. Wenn es ideal läuft, kann es mit einer Medaille über 200 Meter klappen. SARAH LIPPOLD (Leichlinger TV; Siegerin Hammerwurf wJB; 52,89 m): Es war nicht so schlimm, dass wir nicht im Olympiastadion werfen konnten. Ich fand es jetzt so doch angenehmer, auf dem Hueppeplatz war es intimer als im großen Stadion und ich konnte mir von meinem Trainer direkt Ratschläge holen. Auf dem Nebenplatz hatte ich gestern schon trainiert und erst Zweifel wegen dem Ring. Aber der Wettkampf heute war gut. Mit den 52,89 Metern bin ich nicht ganz zufrieden, aber für die Deutschen Meisterschaften kann ich nicht meckern. Mein großes Ziel sind jetzt die 55 Meter, ich bin optimistisch. Ich starte nächste Woche bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften und dann noch beim Länderkampf.
JULIAN MARQUARDT (Hallesche Leichtathletik-Freunde; Sieger mJB 110 Meter Hürden; 13,95 sec):Ich habe mir niedrige Ziele gesetzt, wollte erstmal eigentlich nur in den Endlauf. Im Hinterkopf habe ich mit dem Sieg geliebäugelt. Ich wollte nochmal unter 14 Sekunden laufen. Toll, dass es geklappt hat. Es ist schon ein Supergefühl, in so einem tollen Stadion zu laufen. ich war schon sehr aufgeregt vor den Meisterschaften, besonders bei dem Umfeld. Eine Nacht bleibe ich noch in Berlin bei einem Bekannten und wir werden sicher ein wenig feiern.
ELKE BOXHAMMER (LG Neumarkt Teising Mettenheim; Siegerin 100m Hürden wJB; 13,62 sec): Das ist für mich eine wahnsinnige Zeit, ich bin noch nie so schnell gelaufen. Allein im Endlauf zu sein, war schon Wahnsinn. Auch von dem Flair im Olympiastadion bin ich begeistert. Jetzt starte ich noch bei den Süddeutschen Meisterschaften in Ohrdruf und bei der Mehrkampf-DM in Hannover.
ADRIAN RICHTER (SV Medizin Eberswalde; Sieger mJB Speerwurf; 70,78 m):Die Spannung hat heute ein bisschen gefehlt. Durch die Atmosphäre und die Größe des Stadions war ich schon aufgeregt, ich war hier zwar schon beim Football, aber noch nie als Athlet. Meine Saisonbilanz fällt trotzdem positiv aus, das war heute immerhin schon mein fünfter Wettkampf über 70 Meter, das ist schon super.
MARCEL BOSLER (TV Iffezheim; Sieger mJB Kugelstoßen; 20,65 m): Es war super, dass ich gleich im ersten Versuch Bestleistung geworfen habe. Es war mein Traum hier zu gewinnen. Jetzt, denke ich, werde ich noch für den Vergleichs-Länderkampf in Polen nominiert werden.
PASCAL KOEHL (LA Team Saar; Sieger mJB Stabhochsprung; 4,80 m): Das war heute ein sehr langer Wettkampf. Am Ende war es dann noch richtig spannend. Den Unfall von Marvin Caspari habe ich gar nicht mitbekommen, da war ich gerade auf der Toilette. Ich freue mich, dass ich meine Saisonziele, bester Deutscher zu sein und fünf Meter zu springen, erreicht habe. Vielleicht gelingt es mir in diesem Jahr noch einmal fünf Meter zu springen.
LISANNE RIEKER (LG Göttingen; Siegerin wJB Dreisprung; 12,54 m): Vor dem Wettkampf habe ich auf eine Bestleistung und eine Endkampfplatzierung gehofft und nie gedacht, dass ich unter die ersten Drei komme. Im letzten Versuch konnte ich dann ganz befreit aufspringen und habe versucht, noch einmal meine Kräfte zu bündeln. Das ist jetzt alles ganz toll. Feiern kann ich aber noch nicht, denn jetzt kommt noch die 4x100-Meter-Staffel und morgen starte ich noch im Einzel über 100 Meter.
MARA DÖRNER (LAZ Leipzig; Siegerin wJB Kugelstoßen; 14,64 m):
Ich bin mit dem Wettkampf eigentlich überhaupt nicht zufrieden, weil ich in diesem Jahr schon weiter gestoßen habe. Im Olympiastadion zu starten, ist schon etwas anderes. Ich trainiere jetzt noch in Kienbaum, dann starte ich bei den Deutschen Junioren-Meisterschafen und in drei Wochen soll noch ein Länderkampf anstehen. Ich trainiere bei Lutz Kühl und mache neun bis zehn Einheiten pro Woche. Insgesamt kann ich mit dem Saisonverlauf bereits zufrieden sein. Dieser Titel war das erklärte Saisonziel.SARAH MAYER (SC Potsdam; Siegerin wJB Speerwurf; 50,55 m): Ich war vorher sehr aufgeregt, das Herz hat ganz schön gepocht. Als ich in das Olympiastadion gekommen bin, dachte ich: Oh, das ist groß. Das ist etwas komplett anderes als in anderen Stadien. Aber soviele Zuschauer waren ja noch nicht da. 50 Meter waren das erste Ziel, das hat gleich im ersten Versuch geklappt. Da war ich schon sehr erleichtert. Danach wollte ich noch mehr, aber es war ein bisschen die Luft raus. Das war aber der beste Wettkampf meiner Karriere. Jetzt steht noch ein Länderkampf an, da will ich noch einmal Bestleistung werfen. Ich werde auch bei der Mehrkampf-DM noch einen Siebenkampf machen, ich probier das einfach mal! Dass ich es nicht zur U20-WM geschafft hatte, tat sehr weh. Ich habe das aber jetzt hinter mir gelassen. Mein Freund war dort am Start, deshalb war ich zum Zugucken nach Bydgoszcz gefahren.
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