Stimmen vom ersten Tag der Jugend-DM in Rhede
Tag eins der Deutschen Jugendmeisterschaften in Rhede gehört der Vergangenheit an. Bei hochsommerlichen Temperaturen zeigten die DLV-Youngsters durchweg positive Leistungen. leichtathletik.de hat sich unter der brütenden Sonne auf Stimmenfange bei den Siegern begeben.
LAURA HENKEL(SC Potsdam; Siegerin Speerwurf wJB; 51,10 m):
"Eigentlich hätte ich heute schon gerne 52, 53 Meter geworfen, also Bestleistung. Denn im Training lief es in der vergangenen Woche schon sehr gut. Jetzt bin ich froh, dass ich es hinter mir habe, ich war noch nie Deutsche Meisterin. Sicher, dass ich hier gewinne, war ich mir nicht. Christin Hussong ist immer schwer einzuschätzen. Wenn sie mal einen Speer trifft, dann kann der auch richtig weit fliegen. Als mein erster Wurf gleich 51,10 Meter weit war, ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, denn ich wusste, dass es für die anderen schwer werden würde, über 50 Meter zu werfen. Jetzt fahre ich als Volunteer zur WM. Da trage ich die Hürden und schaue mir mal bei den Speerwerferinnen an, wie die das machen. Ende August werfe ich dann noch einmal bei ein paar Wettkämpfen. Aber mein Saisonhöhepunkt war ja schon die U18-WM, wo ich überraschend Bronze gewonnen und Bestleistung geworfen habe."
JULIA DIEKMANN
(TV Gladbeck; Siegerin Dreisprung wJB; 12,85 m):
„Ich kann es noch gar nicht glauben. Der Sieg kam für mich total überraschend, weil das Training eigentlich gar nicht gut lief. Der Wettkampf war dann aber super und die neue persönliche Bestleistung macht mich einfach nur glücklich. Ich hätte nie gedacht, dass ich Neele Eckhardt schlagen kann, aber es hat geklappt. Die Meisterschaften waren für mich auf jeden Fall der Höhepunkt der Saison, mal schauen, ob ich jetzt noch weitere Wettkämpfe machen werde.“
NICLAS BECKER
(ART Düsseldorf; Sieger Speerwurf mJB; 67,69 m):
"Der Wettkampf fing schon gut an, ich habe mich auf 64,88 Meter gesteigert. Damit bin ich dann in Führung gegangen und die wollte ich auch nicht mehr hergeben. Im letzten Wurf habe ich mich dann nochmal auf 67,69 Meter gesteigert und konnte meinen Sieg gar nicht fassen. Ich bin als Sechster angereist und hatte mir eigentlich vorgenommen, diesen Platz zu halten und jetzt bin ich Deutscher Jugendmeister. Wow."
DANIEL CLEMENS
(LAZ Zweibrücken; Sieger Stabhochsprung mJB; 5,43 m):
„Dass ich heute neue deutsche B-Jugend-Bestleistung gesprungen bin, war das absolute I-Tüpfelchen. Wichtiger war mir heute aber der Titel. Der dritte Sprung über 5,20 Meter war nicht so gut, aber Hauptsache, ich habe die Höhe geschafft. Die Bedingungen waren nicht ganz optimal. Nach der U18-Weltmeisterschaft hatte ich mich eigentlich über die Bronzemedaille nicht geärgert, obwohl ich als Führender angereist war. Denn in der Qualifikation lief es schlecht, deswegen hatte ich in Brixen kaum mit der Medaille gerechnet. Dass Raphael Holzdeppe vor mir die deutsche B-Bestleistung gehalten hat, zeigt die Größe meiner Leistung. Schließlich hat er es schon bis zu den Olympischen Spielen geschafft. Dass er aus meinem Verein kommt, ist Zufall.“
MATEUSZ PRZYBYLKO
(LG Bielefeld; Sieger Hochsprung mJB; 2,07 m)
„Ich bin schon zufrieden mit dem Wettkampf, obwohl ich eigentlich höher springen wollte. Dafür hatte ich jedoch bei 2,04 Metern zu viele Fehlversuche. Der Deutsche Meistertitel ist eine tolle Sache. Jetzt war ich bei der U18-Weltmeisterschaft dabei und bin der beste Deutsche in meinem Alter. Nach den Ferien werde ich ganz nach Leverkusen wechseln und bei der DJMM-Finale schon für Leverkusen starten.“
ELKE BOXHAMMER
(LAZ Inn; Siegerin 100 Meter Hürden wJB; 13,84 sec):
„Dieser Lauf war ein Wahnsinnsgefühl und ich bin einfach nur glücklich. Im Winter war ich noch verletzt und deswegen bin ich sehr zufrieden, meinen Titel verteidigt zu haben. Die Zeit spielte bei mir nicht so eine große Rolle, deswegen habe ich auch schon vor dem Ziel angefangen zu jubeln. Jetzt laufe ich vielleicht noch bei den Süddeutschen Meisterschaften und dann mal schauen, was noch so kommt.“
MORITZ RIEKERT
(TuS Metzingen; Sieger 110 Meter Hürden mJB (13,67 sec):
„Das war ein guter Lauf und ich bin sehr zufrieden. Schon im Zwischenlauf bin ich mit 13,65 Sekunden Bestzeit gelaufen. Die 7,42 Meter im Weitsprung gerade waren auch noch ein Extra-Push für mich. Ich hatte auch noch etwas gut zu machen von Brixen, wo ich im Vorlauf ausgeschieden bin. Wahrscheinlich war der Trubel bei der WM einfach ein bisschen zu viel für mich, aber eine Erfahrung war es auf jeden Fall.“
MORITZ RIEKERT
(TUS Metzingen, Sieger Weitsprung mJB; 7,42 m)
"Heute ist auf jeden Fall mein Glückstag. Erst der Sprung auf 7,42 Meter und dann innerhalb von einer halben Stunde noch den Meistertitel über die 110 Meter Hürden. Dabei wollte ich den vierten Sprung sogar auslassen, wegen der Hürden. Gut, dass ich mich dagegen entschieden habe. Das Weitspringen ist einfach meine Leidenschaft. Wenn man am Anlauf steht und von den Zuschauern angefeuert wird, bekomme ich eine Gänsehaut und will einfach weit springen."
DENNIS LEWKE
(SC Neubrandenburg; Sieger Kugelstoßen Jugend B; 19,15 m)
"Der sechste Versuch war der einzige ordentliche, bei den ersten fünf Stößen habe ich mich unter Wert verkauft. Nach der nicht so toll gelaufenen WM wollte ich wenigstens Deutscher Meister werden und habe damit gerechnet, dass es zum Duell mit Christian Jagusch kommen wird. Mit der Weite bin ich ganz zufrieden. Nach der WM bin ich in ein Loch gefallen, von der Leistung und der Motivation her. Ich brauchte erst mal zwei Wochen, um wieder herauszukommen. Vor diesem Wochenende waren wir noch ein paar Tage in Kienbaum, da habe ich gemerkt, dass die Form noch da ist. Jetzt mache ich zwei Wochen Urlaub in Berlin, ich darf ins DLV-Camp und habe eine Dauerkarte für die WM, darauf freue ich mich."
SVENJA KERN
(LG Eintracht Frankfurt; Siegerin Hammerwurf wJB; 50,28 m)
"Ich ärgere mich schon ein wenig darüber, dass wir so wenig Aufmerksamkeit bekommen haben. Ich habe mich ja schon daran gewöhnt, dass wir auf dem Nebenplatz werfen, aber vom Stadionsprecher wurden wir leider kein einziges Mal erwähnt. Na, ja, mit Gold bin ich natürlich zufrieden, leider zeigen die Wettkampfergebnisse noch nicht meine Trainingsleistungen. Da fliegt der Hammer auch mal 51 oder 52 Meter. Das kommt hoffentlich im Wettkampf noch. Von meiner Trainingsgruppe in Frankfurt profitiere ich sehr. Man kann mal bei den Frauen zuschauen oder eine Kathrin Klaas bleibt länger beim Training und gibt uns Tipps. Auch so verstehen wir uns sehr gut, die Stimmung bei den Werfern ist echt sehr gut."
YASMIN KWADWO
(TV Wattenscheid 01; Siegerin 100 Meter wJA; 11,54 sec):
„Ich weiß, dass die Konkurrenz nicht schläft und Leena Günther ist sehr stark. Man darf sie nie unterschätzen. Mit der Zeit bin ich zufrieden. Nach den U20-Europameisterschaften war die Luft ein wenig raus und es fehlt die Spritzigkeit. Für mich war es aber eine Bombensaison. 2009 ist einfach mein Jahr gewesen und ich bin froh, dass ich hier auch den Deutschen Jugendmeistertitel holen konnte.“
FELIX GÖLTL
(TuS Kriftel; Sieger 100 Meter mJA; 10,52 sec):
„Das war heute ein super Lauf und ich bin sehr zufrieden hier gewonnen zu haben. Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob Robert Hering laufen wird, deswegen war ich mir absolut nicht siegessicher. In den Vor- und Zwischenläufen hat man auch gemerkt, dass die Konkurrenz sehr gut drauf ist. Für mich war es eine perfekte Saison. Ich habe meine ersten internationalen Meisterschaften miterlebt und mit der Staffel sind wir dann gleich U20-Europameister geworden. Es war einfach nur ein tolles Erlebnis und eine tolle Saison.“
LENA URBANIAK
(LG Filstal; Siegerin Kugelstoßen wJB; 15,08 m):
„Für mich war es ein normaler Wettkampf, aber ich muss zugeben, dass ich schon etwas aufgeregt war. Ich weiß eigentlich gar nicht warum. Das war eine sehr lange Saison. Den U18-Weltmeistertitel kann ich immer noch nicht wirklich fassen und realisiert habe ich es auch noch nicht. Den Titel heute habe ich mir auch vorgenommen, aber man weiß nie, was die Konkurrenz noch aus sich rausholt, deswegen bin ich sehr glücklich über den Sieg.“
MARCEL FEHR
(LG Limes-Rems; Sieger 3.000 Meter mJB (8:26,75 min):
„Das war heute ein einzigartiges Erlebnis, denn ich habe meinen ersten Deutschen Meistertitel gewonnen. Sonst hat das nie richtig geklappt irgendwie. Deswegen war ich auch ziemlich angespannt und wusste auch, dass die Konkurrenz stark ist. Die Taktik war deswegen auf Angriff auf den letzten 1.000 Metern ausgerichtet. Für mich war es eine traumhafte Saison. Jedes Rennen war perfekt und bei der U18-WM bin ich bis ins Finale gekommen und war dort sogar der schnellste Weiße. Man kann wirklich sagen, dass ich diese Saison kein Rennen hatte, wo ich hinterher enttäuscht war.“
SASCHA GROßHEIM
(Erfurter LAC; Sieger 5.000 Meter mJA; 14:47,32 min)
„Es war ein sehr schönes Rennen. Die ersten vier Kilometer waren ruhig, nur der letzte Kilometer war etwas flotter. So hatte ich mir den Lauf vorgestellt. Am Sonntag gehe ich noch über 3000 Meter an den Start und möchte wieder um Gold mitlaufen. Die Doppelbelastung sollte kein Problem sein, da das Rennen heute ja nicht so schnell gewesen ist.“
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