| Deutsche Meisterschaften

Stimmen vom ersten Tag in Kassel

Am ersten Tag der Deutschen Meisterschaften in Kassel sind am Samstag 15 Entscheidungen gefallen. Dabei ging es nicht nur um Gold, Silber und Bronze sondern auch um die ersten sicheren Tickets für die Olympischen Spiele in Rio.
Michael Wiener / Jan-Henner Reitze

Matthias Bühler (TSG Weinheim)
Sieger 110 Meter Hürden (13,44 sec)
Sechster Deutscher Meistertitel, Wahnsinn. In den vergangenen Jahren sah es gerade bei den Deutschen immer gut aus. Ich bin super happy, weil ich eben nicht als Favorit angereist bin. Die vergangenen Rennen waren etwas holprig, ich hatte mich nicht ganz frisch gefühlt. Da macht man sich seine Gedanken. Aber in Richtung der Deutschen Meisterschaften lief es immer besser. Schon nach dem Vorlauf war ich glücklich, die EM-Norm erfüllt zu haben. Jetzt habe ich mit dem Titel die Olympia-Norm abgehakt. Ich bin wahnsinnig zufrieden. Die Olympia-Norm habe ich immer auf dem Schirm gehabt, denn meine Bestzeit ist 13,34 Sekunden. 13,47 sollte man also immer anbieten können, auch ohne perfekten Lauf. Aber trotzdem ist es immer heikel. In den ersten vier Rennen habe ich immer Hürden touchiert. Jetzt hatte ich zwei fehlerfreie Läufe, und schon klappt's mit den Zeiten. Ich kann noch druckvoller zur ersten Hürde laufen, zwischendurch war ich auch zu hoch. Aber mein Finish war super. An den Schwachstellen kann ich noch arbeiten bis Rio. Alex' Fehler habe ich im Video gesehen. Es wäre auf jeden Fall eng geworden. Es war ein krasser Dreikampf.

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Sieger Dreisprung (17,06 m)
Sehr geil ist, dass ich nun sicher bei den Olympischen Spielen dabei bin. Das war ein sehr guter Sprung auf die 17,06 Meter.

Gregor Traber (VfB Stuttgart)
Zweiter 110 Meter Hürden (13,47 sec)
Der Lauf war nicht so gut. Im Mittelteil habe ich viele Hürden berührt. Schade. In jedem Rennen habe ich in dieser Saison trotz großer Fehler eine 13,40er-Zeit erzielt. Nie konnte ich das zeigen, was ich drauf habe. Im Finale wäre eine gute Chance gewesen, das zu zeigen. Ich hatte mich sehr gut gefühlt. Der Vorlauf war kontrolliert und sauber. Dann wollte ich im Finale noch was draufsetzen. Dann geht's so schnell, das Rennen ist vorbei und ich bin nur Zweiter. Matthias [Bühler] zolle ich Respekt zu dieser Leistung. Aber ich bin im Vorlauf kontrolliert schneller gelaufen. Deswegen wurmt mich das. Ich würde gerne am Donnerstag in Madrid laufen, weil es der einzige hochwertige Wettkampf zwischen den Deutschen Meisterschaften und der EM ist.

Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen)
Zweite 100 Meter Hürden (12,92 sec)
Es ist noch alles da, für mich ist immer das wichtigste, dass das Knie nicht wehtut. Das hat es heute zumindest im Lauf nicht, deshalb bin ich absolut zufrieden. Die OP Anfang 2015 war ein Muss. Dann lag ich im Krankenhaus und dachte mir: Super, ich kann noch nicht einmal mein gestrecktes Bein anheben. Das war schwierig. Bis heute kann ich nicht gleichmäßig joggen. Ich musste alles neu lernen, zu laufen statt zu humpeln. Je schneller ich laufe, desto besser wird es. Auch das Vertrauen in das Knie musste ich vollkommen neu aufbauen. Zuerst musste ich die Angst verlieren. Letzten Endes ist alles sehr gut gelaufen. Die OP ist sehr gut verlaufen. In der Reha wünscht man sich immer, dass es schneller geht. Eigentlich versucht man mit den Problemen, die ich hatte, keinen Leistungssport mehr zu machen. Für mich war das keine Option. Für meinen Arzt auch nicht. Wie es jetzt läuft, gibt uns recht. Im EM-Finale war ich schon vor zwei Jahren. Mit einer Zeit unter 13 sollte das machbar sein. Man muss es auf den Punkt bringen. Die europäische Konkurrenz ist noch schwer einzuschätzen. Finale ist ein Muss und dann schauen wir, was rauskommt.

Alexander John (SC DHfK Leipzig)
Dirtter 110 Meter Hürden (13,48 sec)
An der letzten Hürde habe ich den Sieg verschenkt. Bis dahin lief es wunderbar, auf dem Weg zur letzten Hürde habe ich mich an die Spitze gesetzt. Von zehn Hürden habe ich neun gut genommen, und dann ging's leider daneben. Vielleicht war ich gedanklich schon zu sehr im Auslauf. Ich habe das Nachziehbein unsauber geführt, da war es passiert. Matthias [Bühler] hätte es nicht geschafft, wenn wir keine Fehler gemacht hätten. Im Vorlauf war ich vom Kopf her nicht richtig da. Es gab Rückenwind, und auf einmal stand ich vor der dritten Hürde. Am Ende ist es ein kleiner Wermutstropfen, dass ich noch Dritter geworden bin. Aber ich wollte Erster werden.

Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig)
Siegerin 100 Meter Hürden (12,86 sec)
Die Bedingungen waren wesentlich besser als heute früh. Für die Zeit ist das besser. Für mich hat nur der Titel gezählt. Ich wollte mein Ticket sicher machen, das ist mir gelungen. Mit der 12,86 bin ich absolut zufrieden. Darauf kann ich aufbauen, aber es muss noch ein Stück schneller gehen. Ich bin im Fahrplan. Flach bin ich schon sehr schnell, aber ich kriege es noch nicht so gut zwischen die Hürden. Ich bin etwas zu nah dran. Daran arbeiten wir. Auch der Start ist immer noch mein kleines Problemchen. Im Vergleich zum Vorjahr bin ich ein Stück weiter. Das heißt nicht, dass ich noch schneller als meine Bestzeit laufen kann. Ich möchte einfach wieder in Richtung dieser Zeit laufen. Ich wusste, dass Nadine [Hildebrand] gut drauf ist und mich fordern wird. Das ist für uns beide super. Die Atmosphäre ist super, das Stadion voll und die Zuschauer voll dabei. Das macht extrem viel Spaß.

Fabienne Kohlmann (LG Karstadt/Gambach/Lohr)
Siegerin Vorlauf 800 Meter (2:00,49 min)
Es war ein echt guter Lauf, der mit der Erfüllung der Olympia-Norm gekrönt wurde. Ich wusste, dass ich alleine gegen die Uhr laufen muss. Das ist eine Herausforderung. Ich habe immer wieder auf die Uhr geschaut und gesehen, dass ich im Plan bin. Ich wusste, wenn ich unter 2:01,50 Minuten laufen will, muss ich ungefähr 59 Sekunden angehen. Es war 58,5 Sekunden. Passt, weiter geht's. Ich habe immer wieder auf die Uhr geguckt und gesehen, dass es läuft und ich nicht komplett eingehe. Davor hatte ich Angst, denn in den vergangenen Rennen ist genau das immer passiert. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es hat bis ins Ziel gereicht, Wahnsinn. Es war mir zu unsicher, im Vorlauf die Chance auf die Norm verstreichen zu lassen. Ich wollte auf Nummer sicher gehen, weil ich heute ausgeruht war. Jedes Szenario hat sein Risiko. Ich habe mich dafür entschieden, es hat geklappt, alles gut. Ich hatte in den vergangenen Wochen und Monaten verstärkt Achillessehnenprobleme. Nach Pliezhausen zum Saisoneinstieg ging gar nichts mehr. Ich habe die Belastung runtergefahren und einen Behandlungsmarathon hinter mich gebracht. Jetzt bin ich seit sechs Tagen komplett schmerzfrei, obwohl es schon der zweite Wettkampf war. Über morgen habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Julia Fischer (SCC Berlin)
Zweite Diskuswurf (63,94 m)
Ich war heute muskulär fest, vielleicht auch ein bisschen zu platt. Ich bin im Wurf nicht in die Länge gekommen und dann fliegt der Diskus nicht. Ich habe mich körperlich nicht so gut gefühlt. Aber wir bereiten uns auf Olympia vor, deshalb sehe ich das nicht so eng. Ich bin Zweite geworden, ich glaube schon, dass mein Platz sicher ist. Ich freue mich auf die EM und dann gebe ich alles in Richtung Rio. Es war heute nicht das, was ich kann, aber ich weiß das einzuschätzen. Die EM mache ich aus dem Training heraus, versuche gute Würfe zu machen und es als Generalprobe mitzunehmen.

Martina Strutz (Schweriner SC)
Siegerin Stabhochsprung (4,70 m)
Es waren schwierge Bedingungen. Aber wenn es leicht wäre, wäre es kein Stabhochsprung, dann wäre es Fußball (lacht). Es hat Spaß gemacht, hier wieder zu springen. Die Stabilität kommt langsam. Ich bin auf einem guten Weg. 4,70 Meter bin ich 2011 zuletzt gesprungen. Umso glücklicher bin ich, dass ich diese Höhe jetzt bei den Meisterschaften gesprungen bin. Damit habe ich Rio klar gemacht. Jetzt machen wir noch eine unmittelbare Wettkampf-Vorbereitung Richtung Olympia. Das heißt, die EM springe ich aus dem Training heraus. Darin bin ich erprobt. Das habe ich 2012 auch so gemacht. In Rio soll dann alles stimmen. Ich arbeite noch am Läuferischen. Ich neige noch dazu, dass ich zu früh schnell werde, wenn ich zuviel will. Dann bin ich hinten tot. Das üben wir noch und es wird besser. Die internationale Konkurrenz ist stark, aus Griechenland und den USA zum Beispiel. Wenn man Medaillen haben möchte, wird es sich jenseits der 4,80 bewegen. Und da will ich hin.

Nadine Müller (SV Halle)
Siegerin Diskuswurf (65,79 m)
Ich hatte heute drei Wünsche: Sonne statt Regen, Saisonbestleistung und Deutsche Meisterin werden. Alles hat geklappt. Ich kann zufrieden nach Hause gehen und mich auf die Olympischen Spiele vorbereiten. Leider hatte der Wettkampf viele Unterbrechungen, sonst wäre es vielleicht noch über 66 Meter gegangen. Ganz rund läuft es noch nicht, es waren immer noch ein paar Haken drin. Die technischen Abläufe sind noch nicht das, was ich im Training gezeigt habe. Das muss ich noch in den Wettkampf hineinprojezieren, dann kann es noch zwei, drei Meter weiter gehen. Ich werde im Training mehr werfen, dementsprechend wie es im Wettkampf sein soll. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Johannes Vetter (LG Offenburg)
Vierter Speerwurf (81,39 m)
Oslo zuletzt lief richtig rund. Dafür klappte es heute nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich habe mich im Einwerfen gut und spritzig gefühlt. Das habe ich irgendwie verloren, obwohl ich gut in den Wettkampf reingekommen bin. Da dachte ich: "Jetzt geht's los". Die letzten drei, vier Versuche habe ich nicht mehr hinbekommen, wie ich es wollte. Solche Wettkämpfe gibt es, man wirft nicht jeden Tag 87 Meter. Leider waren es die Deutschen Meisterschaften. Ich hätte gerne wieder die Olympia-Norm geworfen. Ich weiß, dass ich mehr drauf habe. Vielleicht war ich etwas müde wegen der vielen Wettkämpfe und den Reisen zuletzt. Nun haben wir Zeit, Sicherheit in die Würfe zu kriegen und im Training den Fokus auf die Technik zu legen. Heute war technisch das Problem, dass ich zu früh zu viel draufschlagen wollte. Das ist nicht neu. Der Oberkörper kommt einen Tick zu schnell gegen das linke Stemmbein. Wenn ich mich ein paar Millisekunden zurückhalte, fliegt der Speer drei, vier Meter weiter. Daran muss ich arbeiten. Vor der EM steht noch ein Wettkampf in Finnland an. Ich bin Zweiter in Europa, das sieht gut aus. Aber die Leistung muss ich bestätigen und die Technik in den Griff kriegen.

Annika Roloff
(MTV 49 Holzminden)
Dritte Stabhochsprung (4,55 m)
Es war reibungslos heute, ich hatte nur einen Fehlversuch bis 4,60 Meter und da habe ich den Stab gewechselt, deshalb ist der zu vernachlässigen. Technisch bin ich einen großen Schritt weiter, ich denke, von der Höhe her geht noch mehr dieses Jahr. Erstmal kommt jetzt die EM. Ich denke von einem wichtigen Wettkampf zum nächsten, sonst wird mir der Druck zuviel. Ich möchte, wie heute, Spaß haben am Springen. Dann kommen die Leistungen von selbst. Ich habe mich auf mich konzentriert, wie ich springen und mich dabei fühlen möchte. Ich möchte in Amsterdam ins Finale und dort möglichst Bestleistung springen.

Thomas Röhler (LC Jena)
Sieger Speerwurf (86,81 m)
Ich bin zufrieden. Titel Nummer fünf, darum ging es. Es war ein Wettkampf auf Sieg, so wie jeder Wettkampf eigentlich. Es war ein schönes Erlebnis, super Publikum und tolle Stimmung. Die Zuschauer sind schön mitgegangen, auch bei der Ehrenrunde. Da hat der Zuschauer ganz hinten auch mitbekommen, dass es beim Speerwerfen richtig abging. So macht es für die Athleten natürlich auch mehr Spaß. Ich habe damit gerechnet, dass die anderen Jungs Druck machen. Julian Weber hat einen starken Wettkampf hingelegt, hat Bestleistung geworfen. Die anderen zwei Olympia-Normerfüller Johannes Vetter und Lars Hamann waren nicht ganz so stark. Es war nicht einfach, aber das ist Speerwerfen. Meine Wettkampf-Erfahrung hat mir geholfen. Ich habe jeden Versuch anders geworfen. Man muss auf Varianten zurückgreifen, mit dem Trainer Rücksprache halten. Dann kriegt man sowas geregelt. Die 90 Meter sind natürlich mein Antrieb. Jetzt geht's noch vor der EM nach Finnland, dort mache ich zwei Wettkämpfe.

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Siegerin Weitsprung (6,72 m; +2,5 m/sec)
Einen Wettkampf hatte ich schon und der war relativ gut. Von daher hatte ich Zuversicht, dass es heute klappen kann. Wie es dann läuft, ist auch ein bisschen tagesformabhängig. Ich bin von Anfang an gut dabei gewesen. Ich hatte nicht so große Probleme wie andere. Der letzte Sprung war ganz gut, es ist schade, dass es 2,5 m/sec Rückenwind waren. Als Norm ist der Sprung nicht gültig. Allein der Titel hilft einem aber sehr viel bei der Nominierung. Von daher muss ich noch die Norm springen und bin dann sicher dabei. Wie es jetzt weitergeht, ob ich für die EM nominiert werde, muss ich schauen.

Alexandra Wester (ASV Köln)
Zweite Weitsprung (6,64 m; +3,4 m/sec)
Das nennt man Nerven. Das war nicht ohne heute. Es war der Wurm drin. Beim letzten habe ich mir gesagt: "Komm, hier geht es um was. Es geht um Olympia." So war der letzte noch einmal gut rausgehauen, aber ich gratuliere Malaika [Mihambo]. Sie hat einen super Wettkampf gemacht und eine Verletzungsgeschichte hinter sich. Sie ist zurück. Für mich war es kein so guter Wettkampf aber zum Schluss habe ich ihn noch ganz gut gerettet. In Rio möchte ich unbedingt dabei sein. Noch ist die Nominierung nicht da. Ich habe den Sack leider noch nicht zu gemacht und werde es in den nächsten Wettkämpfen weiter versuchen.

Julian Reus (TV Wattenscheid 01)
Sieger 100 Meter (10,30 sec)
Heute war es nur wichtig, den Titel zu gewinnen. Schade, dass wir diese schöne Meisterschaft nicht mit Top-Zeiten garnieren konnten. Ich weiß, dass ich in guter Form bin. Ob es eine perfekte Saison ist? Ich bin auf einem guten Weg, aber die Höhepunkte sind natürlich entscheidend. Die nächsten Wettkämpfe können kommen. Nachher steht noch die Staffel an. Ich habe noch nicht viele Körner lassen müssen heute, bin also noch frisch. Ich schaue nur auf die europäische Bestenliste aufgrund der Top 12-Regelung, weil die schnellsten Sprinter für die Zwischenläufe gesetzt sind. Aber da muss ich mir mit meinen Zeiten über 100 und 200 Meter keine Sorgen machen. Ich würde mich natürlich freuen, wenn die Deutschen Meisterschaften nächstes Jahr in Erfurt stattfinden. Ich teste jeden Tag die Bahn dort (lacht).

Tatjana Pinto (LC Paderborn)
Siegerin 100 Meter (11,22 sec)
Drei Rennen an einem Tag ist eine Hausnummer. Ich bin hierher gefahren und wusste nicht, was mich erwartet. Ich war letzte Woche krank und wusste erst am Mittwoch, dass es einigermaßen geht. Mein Trainer Thomas Prange hat mir das Vertrauen gegeben, dass ich starten kann und ich habe ihm vertraut. Das ist dabei rausgekommen. Wir sind viele Sprinterinnen auf einer Höhe im Moment. Das ist sensationell, dass ich gewinnen konnte.

Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen)
Zweite 100 Meter (11,34 sec)
Eigentlich zählt es erst morgen bei den 200 Metern. Das es heute so gelaufen ist, ist Wahnsinn. Ich habe nicht so in den Wettkampf gefunden, wie das häufig ist. Dass ich meinen Zwischenlauf gewinnen konnte, hat mir dann das letzte Fünkchen Nervosität genommen. Der Start war dann wieder nicht gut, aber hinten raus läuft es wahnsinnig gut und ich freue mich riesig, dass es mit der Silbermedaille geklappt hat. Die Stimmung ist super und morgen soll die 23-Sekunden-Marke fallen. Schauen wir mal, was der Wind dazu sagt. Auf jeden Fall wird es ein spannender Kampf um die Medaillen.

Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt)
Siegerin 3.000 Meter Hindernis (9:31,00 min)
Ich wusste nicht genau, wie stark die 1.500 Meter vom Donnerstag noch in den Beinen stecken. Ich will dieses Jahr noch einmal deutlich unter 9:20 laufen. Das ist alleine schwer. Der erste Kilometer ist noch planmäßig verlaufen. Man denkt dann nur an Rundenzeiten, die Zwischenzeiten, die man absolvieren muss. Das ist schwierig, sich allein vorwärts zu pushen. Mit Konkurrenz versuchst du einfach, besser als der andere zu sein. Die Stimmung war grandios und mein Trainer hat mir mitgegeben, wenn es nicht so rollt, soll ich das Rennen genießen. Ich bin immer noch geflasht, wie die Zuschauer dabei waren. Das bin ich von Läufen nicht gewohnt. Letztes Jahr war es in Nürnberg schon eine tolle Atmosphäre. Wenn ich die Chance habe, soetwas zu genießen, dann wollte ich das mitnehmen. Es ist mir gelungen, schneller zu sein als im letzten Jahr mit Meetingrekord. Ich wollte sauber laufen und genießen und bis auf einen Wassergraben ist mir das auch gelungen. Ich werde in Amsterdam alles daran setzen, um Gold über die Hindernisse zu kämpfen. Das ist das Ziel. Auch wenn ich momentan oben stehe, haben auch andere dieses Ziel. Deshalb wird es ein knallhartes Rennen. Mit der 1.500-Meter-Zeit habe ich gezeigt, dass ich gut gerüstet bin. Ich kann 9:30 alleine laufen, das sind gute Vorraussetzungen. Jetzt werde ich mich auf Amsterdam konzentrieren, das langfristige Hauptziel bleibt natürlich Rio.

Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB)
Zweite 3.000 Meter Hindernis (9:46,58 min)
Ich habe nicht so gut reingefunden. Nach dem ersten Kilometer ging es besser und ich bin auch mal vorne gelaufen, um Temoparbeit zu machen. Da bin ich mir nicht ganz sicher, ob es etwas zu langsam war. Bei einem Meisterschaftsrennen fällt es mir immer schwer, das Tempo hoch zu halten. Da sind die anderen auch wieder von hinten gekommen. Hinten raus war ich froh, dass es wieder so gut lief wie in Prag. Ich bin super zufrieden mit dem zweiten Platz, auch mit der Zeit, ich habe die EM-Norm noch einmal bestätigt. Bei der Europameisterschaft ist mit der Vorleistung von unter 9:40 das Finale mein Ziel. Dafür muss ich in Topform sein. Daran werde ich die nächsten drei Wochen arbeiten, da jetzt gerade ein Wettkampfblock hinter mir liegt.

David Storl (SC DHfK Leipzig)
Sieger Kugelstoßen (20,75 m)
Zufrieden bin ich heute nicht. Zurzeit ist es schwierig. Ich komme überhaupt nicht in die Wettkampfstimmung rein, weil es einfach keinen Spaß macht, wenn du die Technik so schlecht umsetzen kannst aus dem Training. Dann fehlt dieser Moment, in dem du überhaupt am Gerät richtig arbeiten kannst. Das macht einfach keinen Spaß. Das Wichtigste ist nun, Ruhe zu bewahren und weiter konzentriert zu arbeiten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es keinen Sinn macht, irgendwie in Panik zu verfallen. 2013 war auch so ein Jahr, da hatte ich ebenso keine Hallensaison absolviert. Da war es auch schwer, in die Saison zu kommen, die Freude und den Spaß zu finden. Aber das kommt noch. Das große Ziel Rio habe ich immer im Hinterkopf. Die 20,75 Meter reichen vielleicht, um morgens ins Finale zu kommen. Abends ist das zu wenig. Jetzt geht's ins Trainingslager und dann kommt die EM.

Eike Onnen (Hannover 96)
Sieger Hochsprung (2,20 m)
Heute hätte ich nicht damit gerechnet, dass 2,15 Meter schon zum Titel reichen. Bis 2,20 Meter hatte ich die anderen Jungs schon auf der Rechnung. Die Bedingungen waren aus meiner Sicht gut. Es spielt auch eine Rolle, ob der Kopf mitspielt. Bei mir hat das gut geklappt. Natürlich ist es schwieriger geworden mit dem Regen. Ich bin froh, dass ich 2,20 Meter gesprungen bin. Ein Versuch über 2,31 Meter war ganz gut, da hatte ich noch Spannung. Dann war es schwierig, leider war ich alleine im Wettbewerb. Aber ich kenne das, weil ich oft bei kleineren Wettkämpfen springe und dort bei den großen Höhe alleine bin. Ich hoffe, dass es im Laufe der nächsten Wettkämpfe mit den 2,30 Meter klappt. Meinen nächsten Wettkampf absolviere ich in Eberstadt. Die EM kommt bald. Ich bin die Nummer vier in der europäischen Bestenliste, von daher schaue ich schon auf eine Medaille. Wir arbeiten momentan viel am Anlauf, um ihn etwas freier zu gestalten. Nicht jeder Schritt muss gleich sein.

Tobias Dahm (VfL Sindelfingen)
Zweiter Kugelstoßen (20,38 m)
Zwölf Zentimeter haben zur Olympia-Norm gefehlt. Das wäre heute schön gewesen, wenn das geklappt hätte. Der Wettkampf ist aber leider nicht so abgelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich denke, die anderen Jungs sehen das genauso. Es waren zu viele Unterbrechungen. Ständig Pausen, wieder warten und so weiter. Ich weiß nicht, ob die Kinderläufe im Hauptprogramm sein müssen. Dann kam noch der Regen. Mit den 20,38 Metern bin ich zufrieden. Es hätte vielleicht mehr passieren können, zumal ich die 20,38 gleich im ersten Versuch gestoßen habe. Im dritten Versuch bin ich ausgerutscht auf dem nassen Gulli, das war auch für den Kopf schlecht. Vielleicht starte ich nun bei den Süddeutschen Meisterschaften. Ich bin fit und war gut vorbereitet. Die Weite zeigt, dass ich in Form bin.

Betty Heidler (LG Eintracht Franfurt)
Hammerwurf (75,32 m)
Ich bin mit der Serie sehr zufrieden. Na klar, den Meisterschaftsrekord hätte ich gerne noch einmal angegriffen. Die Technik ist sehr stabil, das konnte ich mir in den letzten Wochen im Training erarbeiten. Jetzt gilt es noch an der Spritzigkeit zu arbeiten und dann meine Leistung auf den Punkt abzurufen.

Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt)
Zweite Hammerwurf (69,95 m)
Ich konnte schon seit dem Beginn der Saison nicht das zeigen, was ich im Trainingslager abrufen konnte. Irgendetwas ist in der Hüfte verhärtet und verzogen. Das kostet mich immer wieder Meter. Ich muss raufinden, was das Problem ist. Es verzieht mir die Hüfte, es verzieht mir die Technik und wenn ich mit der Technik nicht hundertprozentig da bin, kommt nichts dabei raus.

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