Stimmen vom ISTAF in Berlin
Sommer, Sonne und Top-Leistungen – das ISTAF hielt, was es versprach. Was die Sportler nach ihren Wettkämpfen zu sagen hatte, können Sie hier nachlesen.
Raymond Hecht siegt wieder. (Foto: Chai)
Raymond Hecht (GER), Speer Männer (Sieger/84,32 m):Ich habe nach dem zweiten Versuch aufgehört, weil ich vor allem Probleme mit dem linken Knie hatte und ich nichts riskieren wollte. Nach der Wettkampfunterbrechung wegen der Athletenpräsentation hat das auch Sinn gemacht. Es war sehr wichtig für mich, dass ich heute so weit geworfen habe, das ist einfach schön fürs Ego. Dies ist auch das erste Mal das ich in Berlin gewonnen habe. Ich bin sehr zufrieden. Jetzt hoffe ich, dass ich noch bei ein paar weiteren Wettkämpfen an mein heutiges Niveau anknüpfen kann.
Hestrie Cloete (RSA), Hochsprung Frauen (Siegerin/2,05 m):
Ich habe seit Stockholm versucht, die 2,05-Meter-Marke zu überspringen. Also ist es für mich heute der dritte Versuch gewesen nach London und Stockholm und ich war sehr überrascht, wie gut es heute lief, denn eigentlich waren meine Füße sehr müde. Wenn ich nun die 2,10 Meter auch wieder dreimal probiere, vielleicht schaffe ich sie dann auch. Mein nächster Wettkampf wird in Zürich sein und am 20. August werde ich nach Paris reisen. Die WM wird ein harter Wettkampf werden, denn neun Frauen haben dieses Jahr schon die 2 Meter übersprungen.
Maria Mutola (MOZ), 800 m Frauen (Siegerin/1:59,01 min):
Es war ein sehr taktisches Rennen, aber es lief genauso wie ich es wollte. Natürlich habe ich mitbekommen, was im 100-Meter-Lauf passiert ist und ich muss sagen, dass ich ein wenig überrascht bin, dass ich nun alleine das Rennen um den Jackpot bestreite. Ich will nicht darüber nachdenken, da zusätzlicher Druck entsteht.
Süryya Ayhan (TUR), 1500 m Frauen (Siegerin/3:59,58 min):
Ich bin heute in Berlin gelaufen, weil das Meeting wunderbar in meinen Trainings- und Wettkampfplan gepasst hat. Zu Berlin oder Deutschland habe ich eigentlich keine besondere Beziehung, obwohl ich dort immer sehr gut gelaufen bin und gefeiert wurde. Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden, denn ich wollte unter vier Minuten laufen und das ist mir gelungen. Seit der EM bin ich eine richtige Volksheldin in der Türkei. Das gefällt mir, aber oft ist das eben auch sehr anstrengend.
Frank Fredericks (NAM), 100 m Männer (Sieger/10,23 sec):
Ja, ich bin nicht überrascht, dass ich all diese Top-Leute schlagen konnte. Ich hatte in letzter Zeit gut trainiert und auch einen sehr guten Start erwischt, das alles hat sehr geholfen, aber ich habe mich noch nicht entschieden ob ich bei der WM beide Sprintläufe oder nur die 200 Meter laufen werde.
Boris Henry (GER), Speer Männer (Zweiter/83,64 m):
Ich habe heute nicht den Druck auf den Speer bekommen, den ich brauche. In London war genau das richtige Gefühl da. Beim Einwerfen hätte ich noch gedacht, dass ich 86 oder 87 Meter werfe, aber als Raymond dann aufgehört hat, war die Luft raus. Der Wettkampf hat sich ziemlich lange hingezogen. So konnte ich leider mein Versprechen gegenüber dem ISTAF, 87 Meter zu werfen, nicht halten.
Stanislav Olijars (LAT), 110 m Hürden Männer (Sieger/13,15 sec):
Nach der dritten Hürde merkte ich, dass ich ein gutes Rennen machen werde. In den letzten Tagen hatte ich eine kleine Krankheit, weil ich einen Fehler gemacht habe, da ich kurze Sprints bei den nationalen Meisterschaften gelaufen bin. Nun bin ich zurück bei meiner Form und fühle mich stärker als im ersten Teil der Saison. Ich habe den Wind gar nicht gemerkt. Paris ist nun in meinen Gedanken, aber zuerst werde ich mich auf Zürich konzentrieren.
Allen Johnson (USA), 110 m Hürden Männer (Dritter/13,21 sec):
Ich bin natürlich enttäuscht. Das ist meine erste Niederlage in dieser Saison und ich bin niemals zufrieden wenn ich nicht gewinne. Ich war in diesem Rennen nicht konzentriert genug, wie ich es hätte sein sollen. Ich muss das bis Paris noch verbessern.
Kelli White (USA), 100 m Frauen (Siegerin/10,84 sec):
Es ist toll, dass meine Trainingspartnerin und ich heute so gut gelaufen sind. Ich glaube, es hilft der Leichtathletik wenn die Rennen enger und damit spannender für das Publikum werden. Für mich und Boris ist es eine große Motivation beim gleichen Meeting zu starten, aber ich würde nicht sagen, dass wir einander Glück bringen. Ich will in Zürich nicht laufen, aber ich werde in Europa bleiben und trainieren bis zu den Weltmeisterschaften.
Lorraine Fenton (JAM), 400 m Frauen (Siegerin/49,98 sec):
Ich bin dieses Jahr bis jetzt ungeschlagen und das ist ein gutes Zeichen für die WM. Es war mein letztes Rennen und ich bin nun total fertig und vorbereitet für die WM in Paris. Ich bin hier immer gut gelaufen, gute Zuschauer und ein gutes Klima haben mir heute geholfen. Ich möchte nicht über die Zeit spekulieren, die ich für die Goldmedaille benötige.
Claudia Marx (GER), 400 m Frauen (Fünfte/52,86 sec):
Ich war sehr müde während des Rennens - ich weiß selber nicht warum. Ich habe nach dem Meeting in Leverkusen sehr viel trainiert. Ich bin enttäuscht, weil ich heute meine Bestzeit verbessern wollte.
Dieter Baumann (GER), 3000 m Männer (Sechster/7:43,93 min):
Ich hatte gehofft, in diesem Bereich zu laufen und das ist mir sehr gut gelungen. Wenn es zwei Sekunden schneller gewesen wäre, wäre ich natürlich auch nicht unzufrieden gewesen. Das heute war ein Test, ein sehr gutes Training für die 10.000 Meter und ich habe ein gutes Rennen gehabt. Ich bin wirklich zufrieden, dass war mein erstes Rennen nach sechs Wochen Training und meine Zeit ist ein toller Einstieg für diesen Bereich. Meine Einstellung war besser als ich dachte, ich wollte und konnte zum Beispiel Lücken schließen. Das heißt die Aggressivität und die Aufmerksamkeit während des Rennens stimmen. Die Hitze heute war nicht besonders schlimm für mich, denn wir hatten eine Gerade auch im Schatten. Der nächste Test werden die 5000 Meter in Zürich sein. Da möchte ich dann ein Gefühl für diese Strecke bekommen. Bei den 10.000 Metern in Paris strebe ich eine Zeit von 27:30 bis 27:40 Minuten an. Was die dann wert ist, wissen wir aber erst im Finale. Das heutige ISTAF war ein tolles Meeting im Vergleich zum letzten Jahr: schöne Stimmung und schönes Wetter.
Maurice Greene (USA), 4x100 m Männer (Sieger/37,77 sec):
Ich hatte das schönste Gefühl nach dem Rennen heute, seit dem Beginn diesen Jahres. Das war mein letztes Rennen vor der WM. Es gibt mir mehr Selbstvertrauen für die Einzelwettkämpfe. Wir haben nur ganze 20 Minuten geübt und waren trotzdem in der Lage, unter 38 Sekunden zu laufen. Das bedeutet, wenn wir noch mehr trainieren können, können wir etwas Besonderes erreichen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das die endgültige Aufstellung für Paris sein wird.
Dimitri Markov (AUS), Stabhochsprung Männer (Sieger/5,86 m):
Ich hatte eine Menge Sprünge in diesem Wettkampf und ich fühle mich immer noch frisch. Ich bin also in guter körperlicher Verfassung in Hinblick auf die WM. Das wird ein offener Wettkampf werden, denn jeder von uns kann dort gewinnen. Das wichtigste für mich ist nun, dass ich gesund bleibe und an meiner Technik arbeite. Schade, dass heute die Sonne so sehr geschienen hat, dass ich kaum die Latte sehen konnte.