Stimmen vom PSD Bank Meeting in Düsseldorf
Zum neunten Mal gingen die Leichtathleten am Freitag in Düsseldorf auf die Jagd nach schnellen Zeiten, guten Weiten und starken Höhen. leichtathletik.de hat sich für Sie bei den Siegern und Stars umgehört.
CHRISTINA SCHWANITZ (LV 90 Erzgebirge)Siegerin Kugelstoßen (19,92 m)
Das Ergebnis ist wirklich gut, aber ich hatte mir noch ein bisschen mehr erhofft. Eine "2" vor dem Komma wäre schön gewesen. Man kann aber nicht alles haben. Im Training habe ich schließlich schon über 20 Meter gestoßen. Ich muss noch ein bisschen üben und am Feinschliff arbeiten. Es ist zudem immer schwer, sich zu motivieren, wenn man im ersten Durchgang schon so weit stößt. Wenn der erste Versuch nur bei 19,80 Metern gelandet wäre, wäre es wahrscheinlich etwas einfacher gewesen, noch einen weiten Wurf draufzusetzen. Das Publikum hat wirklich gut mitgemacht, hat geklatscht und hat sich animieren lassen. Aber eine zusätzliche musikalische Umrahmung wäre schön gewesen. Letzte Woche hatte ich noch einen kleinen Infekt. Aber das hat heute keine Rolle mehr gespielt. Ich kann nur sagen: Ingwer hilft! Insgesamt habe ich gezeigt, dass ich sehr beständig bin und dass meine Weiten kein Zufall sind.
DAVID STORL (LAC Erdgas Chemnitz)
Sieger Kugelstoßen (21,10 m)
Ich bin ein bisschen unzufrieden, denn die weitesten Stöße waren leider ungültig. Vor dem ersten Versuch war ich etwas nervös, ich konnte den Stoß nicht halten. Das wären bestimmt 21,60, 21,70 Meter gewesen. Der letzte Versuch ist mir über die Hand getippt. Insgesamt gesehen sind 21,10 Meter für den Saisonzeitpunkt okay. Ich werde ja immer etwas kritisiert, dass ich bei den Meisterschaften viel weiter stoßen kann. Aber ich gehe da entspannt ran. Morgen in Bydgoszcz werden die Jungs vielleicht 22 Meter stoßen. Aber das stört mich nicht. Ich bin lockerer geworden, ich gehe an die Wettkämpfe entspannter ran. Ich will einfach Spaß haben. Am Samstag steht Karlsruhe an, am Sonntag geht's nach Rochlitz.
KRISTIN GIERISCH (LAC Erdgas Chemnitz)
Siegerin Dreisprung (14,13 m)
Ich springe immer wieder gerne in Düsseldorf, denn die Stimmung ist immer bombastisch. Schade, dass am Ende noch zwölf Zentimeter zur Hallen-WM-Norm gefehlt haben. Die Norm hatte ich mir eigentlich für heute vorgenommen. Woran es gelegen hat? Vielleicht daran, dass es eine Verzögerung von rund 20 Minuten gegeben hat. Zu dem Zeitpunkt war ich in meiner Vorbereitung schon sehr weit. Aber jetzt nehme ich mir die Norm fest für die Deutschen Hallenmeisterschaften vor. Mehr Wettkämpfe werde ich in der Halle auf jeden Fall nicht mehr machen. Ich habe in den vergangenen Jahren immer sehr viele Hallenwettkämpfe gemacht und war deswegen immer sehr verletzungsanfällig. Da lief es dann zwar in der Halle sehr gut, aber ich konnte es draußen nicht mehr umsetzen. Dieses Jahr wollen wir mehr Präsenz im Sommer zeigen und das Ziel ist auf jeden Fall die EM. Um Verletzungen vorzubeugen, mache ich jetzt viel Pilates und habe auch das Rücken- und Bauchtraining verstärkt. Das habe ich in den vergangenen Jahren etwas vernachlässigt.
ERIK BALNUWEIT (LAZ Leipzig)
Sechster 60 Meter Hürden (7,72 sec)
Schade, dass der Starter im Finale so lange gewartet hat. Da habe ich ein bisschen gezuckt, und schon war es vorbei. Ich hatte mir viel vorgenommen und war in diesem Klassefeld topmotiviert. Zwischen zwei Leuten wie Robles und Porter zu starten, war etwas Besonderes. Immerhin habe ich im Vorlauf eine Saisonbestzeit erzielt, obwohl die Hüfte von Beginn an zu tief war und der Lauf daher nicht optimal war. Die Norm für die Hallen-WM ist das Ziel. Ob ich dort dann starten kann, weiß ich noch nicht. Die WM ist ziemlich spät. Nun bin ich erstmal zufrieden, denn ich konnte erst ab Dezember richtig trainieren. Ich hatte und habe immer noch Probleme mit der Plantarsehne. Der Fuß ist nicht 100 Prozent stabil. Am Samstag in Karlsruhe geht es weiter.
MAXIMILIAN KESSLER (SCC Berlin)
Vierter im 2. Lauf 400 Meter (49,20 sec)
Das war für mich als "Umsteiger" ein richtig hartes Rennen! Ich war richtig aufgeregt, da ich ja gegen starke und sehr erfahrene Konkurrenz gelaufen bin. Es war ziemlich schnell eine Lücke da, so dass da keiner war, an dem ich mich orientieren konnte. Am Ende hat mir die Kraft gefehlt, besonders auf den letzten 100 Metern. Ich wäre gerne eine 48er Zeit gelaufen, aber das Ergebnis ist jetzt auch nicht ganz schlecht.
YVETTE LEWIS (Panama)
Siegerin 60 Meter Hürden (7,99 sec)
Ich komme immer wieder gerne nach Düsseldorf! Hier bin ich grundsätzlich schnell unterwegs und kann mich gut auf das Rennen konzentrieren. Nächstes Jahr komme ich gerne wieder. Mein Ziel ist es, in jeder Saison eine neue Bestleistung zu laufen. Derzeit steht sie in der Halle bei 7,84 Sekunden. In dieser Saison will ich noch unter 7,80 Sekunden laufen und möglichst bei den Hallenweltmeisterschaften eine Medaille gewinnen.
CHRISTIAN BLUM (TV Wattenscheid 01)
Vierter 60 Meter (6,63 sec)
Jetzt könnte ich noch einen zweiten Lauf gebrauchen. Das war okay für heute. Es gab noch ein paar technische Fehler, das muss ich noch abstellen. In der Ganzjahreslanung ist die Hallen-WM nicht entscheidend. Wenn ich irgendwann die Norm und vielleicht eine 50er-Zeit stehen habe, dann können wir über eine Teilnahme reden. Ich bin auf jeden Fall in der Lage, meine Bestleistung von 6,56 Sekunden anzugreifen. Ob es dann klappt, ist eine andere Sache. Das Training läuft sehr gut, zur Hälfte in München und zur anderen Hälfte in Wattenscheid. Ronald Stein ist mein Trainer und schreibt die Pläne. Seit Oktober machen wir das in dieser Form, und das klappt sehr gut. Mit meiner Tochter ist wieder alles in Ordnung, sie hatte eine schwere Operation. Jetzt habe ich wieder die Ruhe und die Kraft, um mich wieder voll auf den Sport zu konzentrieren.
MARTIN KELLER (LAZ Leipzig)
Achter 60 Meter (6,86 sec)
Ich komme in dieser Saison bislang nicht so richtig in Schwung. Aber 60 Meter sind ja sowieso nicht so meine Stärke. Ich hoffe, dass es bis zur Hallenmeisterschaft noch besser wird. Denn vor heimischem Publikum möchte ich mich schon gut präsentieren. Die Halle ist grundsätzlich betrachtet für mich aber nicht so wichtig. Wenn es insgesamt nicht so gut wird, ist es auch nicht schlimm. Wichtig ist schließlich die Sommersaison. Und im vergangenen Jahr bin ich nach einer schlechten Hallenzeit dann auch noch 10,07 Sekunden über 100 Meter gelaufen. Die Hallenzeit hat also nicht so viel zu sagen. Es bleibt das Ziel, dass im Sommer die neun vor dem Komma steht und dann braucht man sich auch bei der Europameisterschaft nicht zu verstecken.
VERENA SAILER (MTG Mannheim)
Siegerin 60 Meter (7,19 sec)
Nach den Rennen vor zwei Wochen war ich leicht unzufrieden. Heute lief es deutlich besser, es hat sich gut angefühlt. Ich komme ins Rollen. Heute zu gewinnen, hatte ich nicht unbedingt gedacht. Dass ich die WM-Norm geschafft habe, freut mich sehr und war das erste Ziel in dieser Hallensaison. Hoffentlich geht es in den nächsten Rennen noch etwas schneller. Am Samstag geht es in Karlsruhe weiter.
MALTE MOHR (TV Wattenscheid 01)
Sieger Stabhochsprung (5,65 m)
Das war der erste Wettkampf der Hallensaison. Da weiß man nie genau, wo man steht. Ich wollte eigentlich die WM-Norm heute abhaken. Das hat bislang immer im ersten Wettkampf geklappt, heute leider nicht. Ich habe mich gut gefühlt. Ich denke, es geht noch höher. Das war kein voller Anlauf heute, nur 14 Schritte. Normalerweise laufe ich aus 16 Schritten. Da möchte ich in der Hallensaison noch hinkommen. In einem Versuch habe ich die Belastung auf die Schulter zu hoch gehabt, daher habe ich jetzt kleine Schmerzen. Am Samstag geht's in Karlsruhe weiter.
BETHWEL BIRGEN (Kenia)
Sieger 1.500 Meter (3:39,05 min)
Das Rennen war etwas langsam. Daher musste ich viel Tempo machen. Ich wäre gerne schneller gelaufen. Mal schauen, ob ich mich für die Hallen-WM qualifizieren kann. Das ist in Kenia ziemlich schwer. Ich habe auf jeden Fall gut trainiert und werde weiter hart arbeiten.
CARSTEN SCHLANGEN (LG Nord Berlin)
Elfter 1500 Meter (3:43,69 min)
Das Rennen war etwas verbummelt und unrhythmisch. Das hat mir nicht gut getan, weil ich einen sehr langen Schritt habe. Kleinere Läufer haben da einen Vorteil. Ich bin eigentlich gut durch das Rennen gekommen. Am Ende habe ich mich nach vorne orientiert, bin als Sechster in die letzte Runde. Bei der Klasse des Feldes war das okay. Dafür, dass ich nur trainingsmäßig mitrollen wollte, habe ich mich gut gefühlt. Das baut mich auf. In Karlsruhe möchte ich über 1500 Meter eine schnellere Zeit laufen. Mal schauen, was da drin ist. Im Ziel habe ich einen kleinen Gruß gezeigt. Das verrate ich aber noch nicht, für wen das war.
HANNA KLEIN (LG Limes/Rems)
Achte 1.500 Meter (4:17,18 min)
Ich hatte im Vorfeld schon ziemlich Bammel. Das Feld war so stark besetzt und ich hatte befürchtet, dass ich ganz allein hinterlaufen muss. Das war zum Glück nicht der Fall und von daher war es ein richtig gutes Rennen. Ich werde jetzt in der Halle noch die Deutschen Hochschulmeisterschaften und die Deutschen Hallenmeisterschaften laufen. Mein Trainer und ich haben noch nicht entschieden, ob ich über 800 Meter oder über 1500 Meter starten werde. Im Sommer werde ich mich mehr auf die 800 Meter konzentrieren. Das ist ja auch eigentlich eher meiner Strecke.
HELEN OBIRI (Kenia)
Siegerin 1.500 Meter (4:07,02 min)
Ich bin mit der Zeit zufrieden, da ich mich im Vergleich zu meinem vorherigen Rennen gesteigert habe. Jetzt werde ich erst einmal wieder eine längere Strecke laufen, nämlich 3.000 Meter in Stockholm. Dann geht es mit 1.500 Meter in Glasgow weiter und anschließend zurück ins Trainingslager nach Kenia. Bei den Hallen-Weltmeisterschaften werde ich über 3.000 Meter starten. Ziel ist ein Platz unter den besten zehn Läuferinnen.
PAVEL MASLAK (Tschechien)
Sieger 400 Meter (45,81 sec)
Was für ein Erfolg! Es war für mich das erste Rennen in dieser Hallensaison. Ich hatte kaum geglaubt, dass ich jetzt schon unter 46 Sekunden laufen kann. Das ist schon richtig gut. Das nächste Rennen wird für mich in Stockholm sein.
ADAM KSZCZOT (Polen)
Sieger 800 Meter (1:45,42 min)
Ich bin das dritte oder vierte Mal in Düsseldorf gewesen. Das war meine schnellste Zeit bisher. Ich bin gestern aus dem Trainingslager in Südafrika gekommen. Wir haben dort richtig gut trainiert. Heute war es nicht einfach, aber ich habe mich gut gefühlt. Gerne würde ich in dieser Hallensaison meine Bestzeit steigern. Besonderer Fokus liegt natürlich auf der Hallen-WM in meinem Heimatland. Da würde ich gerne das Maximale erreichen.
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Sailer sprintet in Düsseldorf Hallen-WM-Norm