Stimmen vom „PSD Bank Meeting“ in Düsseldorf
Zum vierten Mal trafen sich am Freitagabend die Leichtathleten beim PSD Bank Meeting in Düsseldorf. leichtathletik.de hat sich bei den Siegern und Stars umgehört. Lesen Sie hier, wie sie ihre Leistungen eingeschätzt haben.

Erste Dreisprung (14,62 m)
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Denn eigentlich wollte ich wegen Problemen im Oberschenkel nach dem ersten Versuch aufhören. Da habe ich schon eine leichte Verletzung gespürt. Aber es war wohl doch nicht so wild. Ich bin beeindruckt von der Stimmung hier. Ich habe schon das dritte Mal hier gewonnen, es gefällt mir sehr gut in Düsseldorf. Am Sonntag in Karlsruhe trete ich im Weitsprung an. Ein Ziel dafür habe ich nicht, die sieben Meter werden wohl noch nicht drin sein. Im Dreisprung trete ich dann wieder in Athen an.
RENE BAUSCHINGER (LAC Quelle Fürth/München)
Fünfter 800 m (1:48,49 min)
Das Rennen hat sehr viel Spaß gemacht. In den 800 Metern ist einfach immer Action drin. Deswegen bin ich auch nicht enttäuscht darüber, dass ich einmal ins Straucheln gekommen bin. Das ist in der Halle normal. Ich bin einfach locker ins Rennen gegangen und wollte mal schauen, was geht. Zwischendurch habe ich einfach mal auf Yuriy Borzakovskiy gewartet und geschaut, was er macht. Insgesamt war das Rennen auch durch die Kenianer sehr unrhythmisch, aber die Runden waren dennoch sehr konstant. Ich denke, dass ich die Leistung von Stuttgart bestätigt habe. Es ging heute um Erfahrung sammeln. Am Sonntag laufe ich dann 1.500 Meter in Karlsruhe.
SABRINA MOCKENHAUPT (Kölner Verein für Marathon)
Vierte 1.500 Meter (4:16,45 min)
Diese Zeit kam total unerwartet. Und das nach nur vier Wochen Training. Aber vielleicht habe ich einfach im Moment noch viel Ruhe im Blut. Ich hatte mit einer Zeit von 4:25 Minuten gerechnet. Bei uns liegt zu Hause total viel Schnee, ich konnte gar nicht auf der Bahn trainieren. Für die Deutschen Hallen-Meisterschaften sind die 3.000 Meter eingeplant, ich werde auch die Cross-DM in Ingolstadt laufen und dann geht es auch schon wieder auf die Straße.
TOBIAS SCHERBARTH (TSV Bayer Leverkusen)
Sieger Stabhochsprung (5,70 m)
Der Druck war deutlich größer als im vergangenen Jahr. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass man hier mit 5,70 Metern gewinnen kann. Das Ziel für die Deutsche Hallen-Meisterschaft in meiner Heimatstadt und vor den Augen meiner Familie ist, eine Medaille zu gewinnen und das Ticket nach Turin zu buchen. Bislang konnte ich mit Druck immer sehr gut umgehen. Ich denke, dass bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften 5,80 Meter nötig sind, um zu gewinnen. Von einer Wachablösung zu sprechen, ist aber sicher zu früh. Ich halte das nicht für einen Signalwettkampf, das wäre übertrieben. Natürlich findet ein Wechsel statt. Wir profitieren von der Erfahrung der Älteren.
SHAMAR SANDS (Bahamas)
Erster 60 m Hürden (7,50 sec)
Das war ein gutes Rennen von mir, obwohl ich mich heute nicht so fit gefühlt habe. Ich bin sehr zufrieden mit der Zeit. Aber die Hauptsache war der Sieg. Es ist schön hier zu starten und dann noch zu gewinnen. Vielleicht kann ich mich in den nächsten Rennen noch steigern, aber ich weiß noch nicht, wo ich noch laufe. Mein Hauptziel ist es, gesund zu bleiben. Alles andere entwickelt sich von selbst.
WILLI MATHISZIK (LAZ Leipzig)
Sechster 60 m Hürden (7,79 sec)
Der Endlauf war nicht so gut. Ich komme dieses Jahr schwer rein. Im Trainingslager in Südafrika im Januar hatte ich eine schwere Grippe. Daher fehlt die Substanz. Wobei ich die größten Probleme mit dem Start habe. Ab der dritten, vierten Hürde läuft es richtig gut. Deswegen wären 110 Meter im Moment besser. Am Sonntag laufe ich in Karlsruhe, dann die ‚Deutschen’ in Leipzig, Das sind also noch fünf Läufe, nach drei bin ich da. Die EM-Norm habe ich noch nicht abgehakt. In Leipzig rechne ich mir etwas aus, auch wenn ich noch keine 7,65 Sekunden laufen kann und es daher wohl mit dem Titel nichts wird.
JAMES KWALIA (Katar)
Sieger 5000 m (13:25,69 min)
Ich hatte zwar nicht unbedingt mit dem Sieg gerechnet, aber dass das Rennen jetzt extrem anstrengend war, kann ich nicht sagen. Aber 5.000 Meter liegen mir eigentlich gar nicht. Ich ziehe die 3.000 Meter vor. Die sind nicht zu lang, nicht zu kurz und genau meine Strecke.
JONNA TILGNER (Bremer LT)
Dritte B-Lauf 600 m (1:29,79 min)
Das war eine ziemlich ungewohnte Erfahrung. Ich bin es gewohnt in Bahnen zu laufen, ich hatte ein paar Schwierigkeiten mich einzuordnen. Aber wir hatten geplant, in dieser Hallensaison möglichst viele Wettkämpfe zu machen, um die Härte für den Sommer zu haben. Am Sonntag werde ich dann auch schon wieder in Karlsruhe laufen. Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften werde ich auf jeden Fall 400 Meter laufen. Ziel ist es, meine Bestzeit zu unterbieten und unter 53,26 Sekunden zu laufen. Eine 52 vor dem Komma wäre natürlich noch schöner. Aber wir haben ja in Bremen keine Halle, trainieren viel draußen. Deswegen wird sich dann erst zeigen, wie ich mit dem Hallenradius klar komme. Im Sommer will ich mich über 400 Meter Hürden für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Die 55,50 Sekunden sind möglich.
CAROLIN NYTRA (Bremer LT)
Siebte 60 m Hürden (8,22 sec)
Das was ich im Training kann und auch vergangenes Jahr gezeigt habe, konnte ich heute im Endlauf nicht auf die Bahn bringen. Vielleicht wollte ich auch zu viel, weil der Vorlauf gut war. Da konnte ich ja meine Bestzeit von vergangener Woche einstellen. Aber ich bin im Finale über die Hürden wie ein Bock. Außerdem hat mich Lolo Jones’ Sturz irritiert, an ihr wollte ich ja eigentlich dranbleiben. Im Vorlauf war ich vor ihr - aber wenn jemand strauchelt, dann ist das für mich kein Besiegen in dem Sinne. Am Sonntag in Karlsruhe heißt es wieder angreifen und eine bessere Leistung zeigen als heute.
TOBIAS UNGER (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg)
Sechster 60 m (6,67 sec)
Die Zeit ist in Ordnung, damit kann ich leben. Der Start war heute im Finale wieder besser, aber hinten raus lief es noch nicht rund. Zuletzt lief es auch mal genau umgekehrt. Da muss ich noch Konstanz reinbekommen. Ich muss nun in Tritt kommen, wir haben noch einiges zu tun. Am Sonntag in Karlsruhe möchte ich richtig angreifen und mich gut präsentieren. Heute hätte ich gerne Marius Broening eine Hundertstelsekunde gegeben, damit er auch die Norm für Turin hat. Am Montag ist meine letzte Prüfung an der Uni, dann habe ich den Kopf frei. Bis zur Hallen-DM ist der Rückstand zu Christian Blum noch nicht aufholbar, er ist in einer tollen Verfassung. Aber die EM ist wichtiger, und bis dahin wird es klappen. Denn es sind noch drei Wochen Zeit.
VERENA SAILER (MTG Mannheim)
Sechste 60 m (7,32 sec)
Mit der Zeit bin ich nicht zufrieden. Allerdings weiß ich, wo das Problem liegt: Ich kriege den Start noch nicht optimal hin, weil ich viel zu sehr verkrampfe. Dabei will ich jetzt endlich unter 7,30 Sekunden laufen und ich will, dass es sich endlich weiter entwickelt. Aber wahrscheinlich ist dies das Problem: Dass ich zu viel will. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das Problem bis zur Hallen-Europameisterschaft in den Griff bekomme. Das Laufen selbst fühlt sich im Moment so gut an. Eigentlich fühle ich mich stark. Ich spüre, dass ich derzeit richtig was drauf habe.
CHANDRA STURRUP (Bahamas)
Siegerin 60 m (7,17 sec)
Endlich mal eine Hallensaison, in der ich nur sehr gering mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Ich weiß, dass ich nicht mehr die Jüngste bin... Wegen der guten Trainingszeit in diesem Winter habe ich schon damit gerechnet, dass ich diese schnelle Zeit laufen kann. Ich habe mich nur noch ins Ziel geschmissen und habe gehofft, dass es für den Meetingrekord reicht. Jetzt werde ich nur noch in Birmingham laufen, dann ist die Hallensaison für mich beendet. Schließlich habe ich noch ein großes Ziel: Die Weltmeisterschaft in Berlin. Dort zu gewinnen, ist ein ganz großer Traum. Wie lange ich noch weitermachen werde, weiß ich nicht. Definitiv nicht bis zu den nächsten Olympischen Spielen. Aber vielleicht hänge ich noch ein oder zwei Jahre dran. Das werde ich spontan am Ende des Jahres entscheiden.
DAVID GILLICK (Irland)
Sieger 400 m (46,18 sec)
Das Rennen war okay heute. Erstmals seit den Olympischen Spielen in Peking bin ich wieder gelaufen. Es hätte noch ein kleines bisschen schneller sein können. Aber ein Sieg ist ein Sieg. Ich habe zwischendurch mal über die Schulter geschaut, aber da kam niemand. Vielleicht wäre es sonst noch schneller gegangen. Ich bin nicht auf die Halle fokussiert, ich trainiere für die Sommersaison. Ich muss mich dort insbesondere taktisch noch verbessern und möchte niedrige 45er-Zeiten laufen. Ob ich zur Hallen-EM fahre, muss ich noch mit meinem Trainer besprechen. Jetzt freue ich mich erstmal, wieder nach Irland zu meiner Familie zurückzukommen.
JADEL GREGORIO (Brasilien)
Sieger Dreisprung (17,04 m)
Die Weite geht in Ordnung. Ich bin erstaunt, wie sehr das Publikum hier in Düsseldorf mitgeht. Ich freue mich immer, wenn das Publikum mich so unterstützt und mein „Doppelklatschen“ mitmacht. Das steht speziell für mich. So behalten mich die Leute besser im Gedächtnis. Großer Typ, besonderer Stil. Im Sommer will ich auf jeden Fall bei den Weltmeisterschaften zurück nach Deutschland kommen. Und dann greife ich meine Bestmarke von 17,90 Meter an.
Live-Ticker im Rückblick