Stimmen vom zweiten Tag der Jugend-DM
Was haben die Siegerinnen und Sieger am Samstag nach ihren Erfolgen bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften im Sportzentrum von Rhede gesagt? leichtathletik.de war für Sie auf Stimmenfang.
TOM KUSTAK(SC Neubrandenburg; Sieger Dreisprung mJB 14,74 m):
"Ich bin heute sehr schwer in den Wettkampf gekommen. Am Ende ist es aber doch noch ganz gut gelaufen. Natürlich wollte ich weiter springen, aber mit dem Titel an sich bin ich sehr glücklich. Dass Gregor Traber nicht springt, habe ich natürlich gehofft, aber man spricht das ja nicht aus. So konnte ich meine Chance nutzen und mir den Deutschen Meistertitel holen."
PHILIPPE GREWE
(LG Olympia Dortmund; Sieger Diskuswurf mJB; 55,76 m):
"Was für ein überraschendes Ergebnis! Bis zum letzten Versuch lag ich noch auf Rang drei. Und ich habe die ganze Zeit gehofft, dass ich mich im letzten Durchgang noch einmal steigern kann. Mit der Weite bin ich aber nicht zufrieden. 58 oder 59 Meter hätten es schon sein können. Dass es nicht geklappt hat, mag an meiner Nervosität gelegen haben. Doch jetzt bin ich Deutscher Meister und heute steigt sicherlich noch eine große Party. Denn schließlich ist dieser Titel mein bislang größter Erfolg. Im kommenden Jahr gehöre ich der A-Jugend an. Ich hoffe, dass ich es 2010 bei den Deutschen A-Jugend-Meisterschaften in das Finale schaffe."
MANUEL ZIEGLER
(LG Telis Finanz Regensburg; Sieger Dreisprung mJA 15,77 m):
"Ich bin total erleichtert, dass ich meinen Titel verteidigen konnte. Eigentlich bin ich noch angeschlagen, da ich mir erst vor vier Wochen einen Muskelfaserriss zugezogen habe. Deswegen bin ich heute auch nicht oft gesprungen. Dass trotzdem eine neue persönliche Bestleistung dabei heraus kam, hat mich gewundert. Jetzt ist die Frage, wie weit ich springe, wenn ich gesundheitlich top fit bin. Trotz des Muskelfaserrisses bin ich zufrieden mit der Saison und habe alle Ziele erreicht, obwohl es schade war, dass ich bei der U20-EM angeschlagen war."
ALEXANDER SCHWAB
(VfL Sindelfingen; Sieger 1.500 Meter mJB; 4:00,78 min):
"Den Titel hatten wir fest eingeplant und ich freue mich über das wirklich gute Rennen. Wie gehofft hat wieder jemand die Tempoarbeit übernommen und wie geplant kam dann meine Attacke 400 Meter vor Schluss. Ich wusste, dass ich auf der Schlussrunde einen Läufer direkt hinter mir hatte, weil der Stadionsprecher vom Spitzenduo sprach. 2009 war für mich ein gutes Jahr, obwohl ich wie 2008 Probleme in der Aufbauphase bewältigen musste. In diesem Jahr schmerzte eine Sehne am Knie, im vergangenen Jahr hatte ich einen Bänderriss. Für die nächste Saison wünsche ich mir, dass ich einmal ohne Probleme durch den Winter komme."
LEO LOHRE
(TSV Eltingen; Sieger Stabhochsprung mJA; 5,15 m):
"Ich bin zufrieden mit dem Wettkampf. Im Training ist es nämlich nicht gut gelaufen. Bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften in Göttingen war bei mir einfach schon die Luft raus und dann war auch die Motivation weg. Von den Höhen bin ich in dieser Saison zufrieden, aber nicht von den Wettkämpfen. Die U20-Europameisterschaft wäre ich gerne mit gesprungen. Vor Daniel Clemens ziehe ich den Hut, den Sprung habe ich aber leider nicht gesehen. Aber was will man erwarten, er trainiert schließlich in Zweibrücken."
NADJA BAHL
(SC Potsdam; Siegerin 100 Meter wJB; 11,64 sec):
"Ich bin einfach nur total erleichtert. Die 11,64 Sekunden bedeuten eine neue persönliche Bestleistung für mich und der Lauf hat sich auch optimal angefühlt. Ich wusste, dass es schwer werden würde den Titel zu holen, aber ich bin momentan in Bestform. Am Anfang hätte ich damit noch nicht gerechnet, weil ich Probleme am Rücken hatte und dann kam so eine Saison."
PATRICK DOMOGALA
(MTG Mannheim; Sieger 100 Meter mJB; 10,73 sec):
"Die Erleichterung ist gerade riesig. Ich bin Bestzeit gelaufen und damit noch Deutscher Jugendmeister geworden und das, obwohl ich nicht als Favorit angereist bin. Ich habe mich eigentlich auf die 200 Meter konzentriert. Jetzt hat es über die 100 Meter geklappt und mit der 4x100 Meter-Staffel haben wir auch gewonnen, mal schauen was morgen im 200 Meter-Finale noch drin ist."
ROY SCHMIDT
(TuS Jena; Sieger 200 Meter mJA; 21,32 sec):
"Mein Ziel war es zu gewinnen, die Zeit ist nicht schlecht, aber ich kann noch schneller. Eine 21,00 Sekunden will ich eigentlich schon sprinten. Dass Robert Hering heute nicht da war, war mein Glück. Er ist ein großer Ansporn für mich und irgendwann hoffe ich in seine Fußstapfen treten zu können und ihm vielleicht auch mal gefährlich zu werden."
RUTH SOPHIA SPELMEYER
(VfL Oldenburg; Siegerin 200 Meter wJA; 23,82 sec):
"Ich habe schon damit gerechnet hier zu gewinnen, deswegen bin ich zufrieden, dass es dann auch geklappt hat. Da ich nur auf Sieg gelaufen bin, ist mir die Zeit relativ egal. Eine neue Bestzeit bin ich diese Saison schon gelaufen, trotzdem waren die 23,82 Sekunden besser als ich erwartet hatte. Für mich war es eine super Saison mit dem Höhepunkt in Serbien. Jetzt werde ich noch beim U23-Ländervergleich in Berlin die 200 Meter und die Staffel laufen und dann brauche ich eine Pause."
MARCO KÜRZDORFER
(TSV Höchstadt/Aisch; Sieger 800 Meter mJB; 1:54,37 min):
"Richtig kaputt bin ich nach diesem Rennen nicht, so anstrengend war der Lauf nicht. Ich wusste, dass ich richtig gut drauf bin und auf den letzten 300 Metern noch einmal richtig schnell laufen kann. Die letzten Jahre habe ich auf diesen Erfolg hin trainiert. Mir ist es für die kommenden Jahre wichtig, dass ich unverletzt bleibe und mich kontinuierlich steigere. Jedes Jahr eine neue persönliche Bestleistung aufzustellen, ist ein schönes Ziel."
CHRISTINA ZWIRNER
(Turnverein Erkelenz; Siegerin 400 Meter wJB; 54,95 sec):
"Das Rennen lief genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte. Eine Zeit unter 55 Sekunden sollte es werden. Meine Bestzeit von 54,59 Sekunden werde ich dieses Jahr nicht mehr angreifen können. Die habe ich bei der Europäischen Jugend-Olympiade aufgestellt und da war die Stimmung einfach ganz besonders. Nun trainiere ich bis zu den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften Ende August weiter. Im September wird es dann ruhiger."
NICOLE KLASNA
(TSV 1860 Rosenheim; Siegerin 800 Meter wJB; 2:08,83 min):
"Meine Hoffnung war, hier in Rhede eine Medaille zu gewinnen. Als es auf die letzte Runde ging, habe ich mich richtig gut gefühlt und habe mir gesagt: Das ziehst Du jetzt durch. Es war ein perfekter Lauf und im Ziel konnte ich kaum glauben, dass ich wirklich gewonnen habe. Im vergangenen Jahr stand meine Bestleistung noch bei 2:17 Minuten. Jetzt habe ich mich auf 2:08 Minuten gesteigert, was sicher auch mit meinem speziellen 800 Meter-Training zu tun hat. 2010 möchte ich meinen Titel verteidigen und meine Bestleistung verbessern. Eine Steigerung wie in diesem Jahr ist natürlich nicht möglich. Aber ein Sprung auf 2:06 oder 2:07 wäre klasse."
MARIE-LAURENCE JUNGFLEISCH
(LC Rothaus; Siegerin Hochsprung wJA; 1,86 m):
"Heute Morgen stand noch gar nicht fest, ob ich starten kann. Ich bin vor einigen Tagen im Training auf der Matte umgeknickt und habe mich dabei am rechten Fuß verletzt. Deswegen war ich ziemlich unsicher, ob ich mit der Schiene springen sollte. Wir haben den Fuß getapet und darüber kam dann noch die Schiene. Dadurch war der Fuß so sehr stabilisiert, dass ich keine Schmerzen gespürt habe. Die volle Konzentration galt den Sprüngen. Aber dass es mit dieser Verletzung zu einer persönlichen Bestleistung und zur Titelverteidigung reicht, ist unglaublich. Am 13. August nehme ich noch an einem Vergleichskampf Baden gegen Elsaß teil. Danach ist die Saison beendet."
JENNA PLETSCH
(SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken; Siegerin 100 Meter Hürden wJA; 13,69 sec):
"Da ich als Schnellste gemeldet war, habe ich auch mit dem Titel gerechnet. Der Erfolg hat eine große Bedeutung, da die letzten Läufe oft nicht sehr gut waren. Die Saison war lang und ich fühle mich jetzt ziemlich ausgelaugt. Trotzdem hatte ich schon gehofft, eine etwas schnellere Zeit zu laufen. Die Saison ist jetzt beendet und ich freue mich, als Zuschauerin mehrere Tage live die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin zu erleben. Leider bin ich nicht an den Tagen dort, an denen die Hürdenläufe stattfinden."
NIKLAS MÜLLER
(SG Johannesberg 1926; Sieger 400 Meter mJB; 48,56 sec)
"Ich habe auf eine Medaille gehofft. Toll, dass es nun Gold geworden ist. Im Training hat sich angedeutet, dass ich unter 49 Sekunden laufen kann, es war nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten platzt. Diese Saison mache ich noch zwei Wettkämpfe, die Süddeutschen Meisterschaften und einen Länder-Vergleichskampf. Nächste Woche werde ich weniger trainieren und mal wieder mehr mit meinen Freunden machen."
JULIAN MARQUART
(Hallesche Leichtathletik-Freunde; Sieger 110 Meter Hürden mJA; 13,85 sec):
"Schade, dass sich Richard Bienasch kurz vor dem Start verletzt hat. Er war noch mit im Stadion und an den Blöcken, doch dann hat er sich wohl am Oberschenkel etwas zugezogen. Wir hätten uns sicherlich noch gut gepusht. Durch die Verletzung sind natürlich meine Titelchancen gestiegen, aber ich wollte daran nicht denken, denn ich bin ja nicht gehässig. Die 13,86 Sekunden im Finale waren in Ordnung. Ich hatte meine Bestleistung heute schon auf 13,85 Sekunden gesteigert. So langsam steigt aber trotz der Verletzung von Richard die Freude in mir auf, denn ich hatte nur mit einem zweiten Platz gerechnet."
TILIA UDELHOVEN
(LAV Bad Godesberg; Siegerin 400 Meter Hürden wJB; 1:00,82 min):
"Ich war zwar nicht so weit vorne gemeldet, aber ich bin über die Steigerung meiner Bestleistung überhaupt nicht verwundert. Das hatte sich im Training schon angedeutet. Der Vorlauf gestern ist nicht rund gelaufen und so war klar, dass ich, wenn ich in meinen Lauf finde, noch besser sein kann. Heute war das Rennen sehr zufrieden stellend. Ich sehe mich auf jeden Fall als Mehrkämpferin, speziell für 400 Meter Hürden haben wir nicht trainiert. Aber auf der anderen Seite gehören Hürdenelemente immer zu unserem eher allgemeinen Training."
RICHARD OLBRICH
(SVG Grün-Weiß Bad Gandersheim; Sieger Hammerwurf mJA; 75,88 m):
"Der Sieg war ein ziemlich sicheres Ding. Die Würfe hätten ruhig noch einige Meter weiter sein können, aber das haben technische Fehler verhindert. Der Titel bedeutet mir sehr viel, immerhin bin ich Deutschlands bester Jugendlicher. An die Erfolge möchte ich in der Junioren-Klasse anknüpfen. Auf 74 oder 75 Meter sollte der Männerhammer im nächsten Jahr schon fliegen."
STEPHAN ABISCH
(Hallesche Leichtathletik-Freunde; Sieger 2000 Meter Hindernis mJB; 5:56,80 min):
"Ich hatte geplant, von Anfang an Druck zu machen. Mein Ziel war eine Medaille. Ich bin zwei Sekunden über meiner Bestzeit geblieben, was absolut in Ordnung ist. Im nächsten Jahr werden wir auf jeden Fall weiterhin vielseitig trainieren, um allgemein gut aufgestellt zu sein. Dazu zählen dann auch 400 Meter Hürden."
JANA STEFANIE HIRSCHHÄUSER
(ASC 1990 Breidenbach; Siegerin 2.000 Meter Hindernis wJA; 6:37,41 min):
"Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich hatte damit gerechnet, dass Julia Kick, Sarah Cornelsen und ich die Medaillen unter uns ausmachen, wir waren ja auch alle bei der U20-EM. Ich wäre auch mit Bronze oder Silber zufrieden gewesen - Gold ist der Hammer! Die Zeit ist außerdem Bestzeit und B-Kader-Norm. Besser ging es nicht."
LISA STEINKAMP
(VfL Sindelfingen; Siegerin Weitsprung wJA; 6,26 m):
"Ich war sehr gut drauf, habe meine Form aber nicht in Weite umsetzen können, weil ich mich nicht richtig getroffen habe. Die Sprung-Serie war sehr gut, aber es hätte auch ruhig ein Satz über 6,30 Meter dabei sein können. Der Titel ist aber der krönende Abschluss einer schönen Saison. Die Wettkämpfe sind für mich beendet, jetzt freue ich mich auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin. Am letzten Wochenende werde ich vor Ort sein."
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