Stimmen vom zweiten Tag der Jugend-DM in Berlin
Sonnenschein, Regen, Sonnenschein - das Wetter spielte ein klein wenig verrückt am zweiten Tag der Jugend. Die erfolgreichen Athleten störte das jedoch nicht. Sie freuten sich über ihre Siege. leichtathletik.de hat Stimmen vom zweiten Tag gesammelt.
DIANA SUJEW (LG Eintracht Frankfurt; Siegerin 2.000m Hindernis wJA; 6:42,61 min):Ich bin nur froh, habe Glücksgefühle. Ich habe mich hinten reingehangen und auf meine Spurtstärke gesetzt. Ich wollte in dem geilen Stadion Gold holen. Es ist aber ein wenig schade, dass wir immer als letzte Disziplin dran und dann nur noch wenige Zuschauer da sind. Ich wollte heute außerdem zeigen, dass ich ohne zu stürzen Hindernis laufen kann. Bei der U20-WM in Bydgoszcz bin ich dreimal hingefallen.
JONAS FRENZEL (Ettlinger SV; Sieger 2.000m Hindernis mJA; 5:52,75 min): Gold und eine persönliche Bestzeit, das ist optimal. Ich dachte, die anderen würden das Rennen schneller machen, denn ich bin spurtstark. Der erste Kilometer war mit 3:02 Minuten sehr langsam, da hätte ich nicht gedacht, dass ich noch so schnell laufen würde. Dass ich eine persönliche Bestzeit laufen kann, wusste ich, da ich mich in diesem Jahr über die Zubringerstrecken stark verbessert habe, nur über die Hindernisse konnte ich es bisher noch nicht umsetzen.
TIM STEGEMANN (VfV Spandau; Sieger 2.000m Hindernis; 6:08,76 min): Ich bin nach zwei Runden nach vorne gegangen, als ich gemerkt habe, dass noch Kraft vorhanden ist. Aber auf den letzten 200 Metern war ich mir sicher, dass ich gewinnen werde. Jetzt bin ich schon erleichtert, dass ich gewonnen habe.
ANNE NEUBAUER (ASV Erfurt; Siegerin Weitsprung mJA; 6,22 m): Dieser Titel ist für mich wie eine Befreiung, nachdem es in dieser Saison noch nicht so gut gelaufen ist. Ich glaube, ich war bisher einfach im Kopf zu fest. Als ich die ganze Zeit in Führung und dann plötzlich Zweite war, wollte ich mir diesen Sieg nicht mehr nehmen lassen. Morgen starte ich im Dreisprung, ich sehe mich auch weiterhin vor allem als Dreispringerin. Dort haben wir eine Konkurrenz, die sich gegenseitig antreibt, deshalb glaube ich auch, dass es bald wieder mehrere deutsche Dreispringerinnen geben wird, die über 14 Meter springen können. Ich trainiere in Erfurt bei Annelie Jürgens mit Andreas Pohle. Er kann mir mit seiner Erfahrung viele Tipps geben.
ISABELLE JANZ (LG Offenburg; Siegerin Speerwurf wJA; 51,04 m): Ich weiß gar nicht, was gerade passiert ist, wie ich das gemacht habe. Ich wusste, dass ich eine Medaille holen kann, wenn mir einer rausrutscht. Aber mit Gold habe ich nie und nimmer gerechnet, mit der Weite erst recht nicht. Ich trainiere in Offenburg mit Christina Obergföll zusammen und das motiviert sehr. Dann habe ich sie auf einem Werbespot für die WM auf der Leinwand gesehen und dachte mir: "Ihr machst du es jetzt nach."
GESA FELICITAS KRAUSE (TV Dillenburg; Siegerin 1.500m Hindernis wJB; 4:58,52 min): Ich war als Drittbeste gemeldet, da denkt man vorher schon daran, ob man gewinnen könnte oder nicht. Ich habe mir den Sieg gewünscht, aber damit gerechnet habe ich nicht. Im Rennen war ein ziemliches Gedrängel, ich bin auch zweimal gestolpert. Auf den letzten 100, 200 Metern war klar, dass diejenige mit dem stärksten Spurt gewinnen wird. Am letzten Hindernis wusste ich dann, dass ich es schaffen kann. Ich weiß, dass ich ein Rennen auch mal im Spurt gewinnen kann. Ich bin diese Strecke erst zum zweiten Mal gelaufen. Ich bin erst in diesem Jahr auf die Hindernisse gewechselt. Ich wollte es mal ausprobieren. Das wird aber auch in Zukunft eine Strecke für mich sein.
RICHARD BIENASCH (1. LAV Rostock; Sieger 110 m Hürden; 13,86 sec): Ich war der Favorit, habe mir aber gesagt, dass ich es nicht zu locker nehmen darf. Es war schließlich eine Deutsche Meisterschaft. Gold war ganz klar das Ziel. Es war aber schwierig, mich zu motivieren eine Woche nach der U20-WM. Aber mein Trainer und meine Eltern, die auch hier sind, haben mich gut motivieren können. Nächste Woche kommen noch die Deutschen Junioren-Meisterschaften mit der Staffel, dann habe ich endlich Sommerferien. Es geht mit ein paar Freunden nach Mallorca. Das habe ich mir verdient.
INA BAUMANN (VfL Sindelfingen; Siegerin 100m Hürden wJA; 13,84 sec): Hätte mir das vorher jemand gesagt, hätte ich dasselbe geantwortet wie gerade im Ziel: "Das stimmt gar nicht." Ich habe es erst gar nicht kapiert und auch nicht geglaubt. Es war klar, dass fünf Athletinnen vorne eng zusammen sein werden und es ist ja auch eben immer noch eine Meisterschaft. Aber ich hatte gedacht, dass Cindy Roleder gewinnen müsste, und dass Jana Beh und Lisa Wolf die Medaillen holen. Ich hatte mit dem drittem Platz spekuliert. Ich habe mich schon über die Zeit im Zwischenlauf (13,72 sec) gefreut. Die Zeit ist der Hammer, unglaublich. Ich wusste nicht, dass ich so schnell laufen kann, auch wenn meine Trainerin sagte, dass würde funktionieren. Meine Mutter kollabiert wohl gerade daheim vor dem PC und wird meinen Trainer anrufen. Jetzt geht es nächste Woche mit den Deutschen Junioren-Meisterschaften weiter. CINDY ROLEDER (LAZ Leipzig; Zweite 100m Hürden wJA; 13,87 sec):Ich bin tierisch enttäuscht. Ich ärgere mich so, weil ich jede Hürde mitgenommen habe. Ich bin im Moment immer zu nah an der Hürde, auch wenn ich daran arbeite. Eigentlich ist es unglaublich, dass ich eine Woche nach der U20-WM im Zwischenlauf 13,72 Sekunden gelaufen bin, aber jetzt bin ich einfach nur enttäuscht. Aber nächstes Jahr werde ich wieder angreifen und versuchen, mich zu steigern.
MARCO KAISER (LG Nike Berlin; Sieger 400m mJB; 47,93 sec): Das war ganz schön hart. Stefan Gorol ist ganz schön schnell angegangen. Die ersten 200 Meter sind auch nicht meine Stärke, meine Stärke im Lauf liegt auf den letzten 200 Metern. Es war eine Erfahrung, hier auf der blauen Bahn zu laufen. Das war eine gute Erfahrung.
CORINNA HARRER (LG Telis Finanz Regensburg; Siegerin 400m wJB; 55,18 sec): Ich wollte eigentlich ein bisschen langsamer anlaufen. Bei 300 Meter waren noch zwei andere neben mir, das hat mir ein bisschen Angst gemacht. Ich habe aber einen guten Schlussspurt, auf den ich mich verlassen kann. Meine Konkurrenz hatte ich vorher als stark eingeschätzt. Mit Juline Stein und Lena Menzel musste man schon rechnen. Ich hatte mich gefreut, hier im Olympiastadion laufen zu können. Nächste Woche bin ich mit unserer Staffel bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften. Über 400 Meter ist mein nächstes Ziel, eine 54er Zeit zu laufen, über 800 Meter eine Zeit von 2:05 Minuten.
DAVID GOLLNOW (asics Team Wendelstein; Sieger 400m Hürden MJA; 51,84 sec): Ich musste echt alles geben, ich hätte nicht gedacht, dass Björn Schüler so schnell läuft. Ich ziehe meinen Hut vor seiner Leistung. Eigentlich wollte ich den Bayrischen Rekord brechen, der bei 51,30 Sekunden liegt, heute war meine letzte Chance. Aber vor der sechsten Hürde habe ich einen Fehler gemacht und den Rhythmus verloren. Im Vorlauf hatte ich noch wenig Lust zu laufen, aber ein Endlauf bei Deutschen Meisterschaften ist ein Höhepunkt, auch wenn ich bei der U20-WM im Finale war. Das Olympiastadion ist zwar beeindruckend, aber für Leichtathletik-Wettkämpfe finde ich kleine Stadien besser. Morgen steht jetzt noch die 4x100-Meter-Staffel an, da haben wir aber keine Medaillenchance.PHILIPP BOSLER (LV 90 Thum; Sieger 400m Hürden MJB; 53,06 sec): Ich bin vollkommen zufrieden, ich war super motiviert und es war mein Wetter. Ein wenig Regen, das mag ich. Ich habe mich auf den Lauf gefreut, um die Platzierung habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich wusste, dass ich meine Bestzeit steigern kann und das habe ich geschafft.
LAURA HANSEN (SV Sonsbeck; Siegerin 400m Hürden wJA; 58,08 sec): Ich war verwundert, dass mich aus der Kurve heraus noch keine überholt hatte. Kurz vor Schluss habe ich dann gemerkt, dass da doch noch ein oder zwei kamen. Ich habe dann die letzten Kräfte mobilisiert und bin nur noch gerannt. Auf der Zielgerade, an der achten oder neunten Hürde, habe ich gemerkt, dass ich gewinnen kann. Für mich ist dieser Titel der goldene Abschluss nach Platz fünf bei der U20-WM.
LISA HOFMANN (TSV Bad Kissingen; Siegerin 400m Hürden wJB; 60,70 sec): Wegen einem Rollerunfall konnte ich im ganzen Mai nichts machen, ich hatte drei Wochen Ausfall. Und jetzt die Goldmedaille, ich finde das sehr gut! Das Finale war gar nicht so arg anstrengend. Die Bahn war nass, aber das hat man gar nicht so gemerkt. Diese blaue Bahn ist aber schon was ganz anderes. Bei anderen Wettkämpfen war ich immer so aufgeregt, aber diesmal hatte ich es besser im Griff als sonst.
RICHARD OLBRICH (SVG Grün-Weiß Bad Gandersheim; Sieger Hammerwurf MJA; 70,30 m): Ich habe heute nicht ganz so den Hammer getroffen, denn es hätte schon weiter gehen können. Auf dem Hueppe-Platz war natürlich weitaus weniger Stimmung als im Stadion, aber die Anlage war gut, Kampfgericht wunderbar, es hat alles gepasst. Jetzt werde ich eine Woche frei machen und dann mal schauen, was noch kommt.
ANGELINA SATTLER (Hallesche LA-Freunde; Siegerin Weitsprung wJB; 6,00 m): Ich bin ganz zufrieden und über die sechs Meter froh. Mein Trainer wird auch zufrieden sein, denke ich. Dieser Wettkampf war richtig geil. Alle haben an der Anlage mitgeklatscht und alle Athletinnen angefeuert. Eigentlich bin ich noch Mehrkämpferin, ich werde auch in diesem Jahr noch an der Mehrkampf-DM teilnehmen. Ich werde mich aber dann vielleicht auf den Weitsprung spezialisieren. Der Weitsprung macht mir am meisten Spaß. Im Mehrkampf sind auch die Wurfdisziplinen nicht so mein Ding.
GORDON WOLF (SC Potsdam; Sieger Diskuswurf MJA; 59,92 m): Ich wollte zeigen, dass ich wie bei der WM konstant über 60 Meter werfen kann. Ich habe heute schwer reingefunden. Ich bin trotzdem zufrieden mit meinen 59,92 Metern. Es ist was Einzigartiges, im Olympiastadion zu werfen, als kleines Kind habe ich schon immer geträumt, hier mal unten zu stehen. Mit dem Adrenalin fertig zu werden, ist noch schwerer als in Bydgoszcz bei der U20-WM. Meine Familie, meine Oma, mein Opa, meine ganzen Freunde waren hier, denen wollte ich zeigen, dass ich nicht umsonst Weltmeister geworden bin. Ich hoffe auf jeden Fall, nächstes Jahr bei der WM dabei zu sein.
MICHEL BERNING (Halstenbeker TS; Sieger 800m MJB; 1:54,67 min): Es ist der Wahnsinn, hier zu gewinnen. Es ist unglaublich, als 17-Jähriger in so einem Stadion laufen zu dürfen. Ich finde es gut, dass die Meisterschaften hier ausgetragen wurden und nicht in einem kleineren Stadion. Ich war zwar Jahresschnellster, habe mich aber nicht als Favorit gefühlt, denn bei Meisterschaften kann immer etwas passieren. Ich war schon sehr nervös vor dem Finale, aber mit dem Startschuss war es weg.
MARIE-LAURENCE JUNGFLEISCH (USC Freiburg; Siegerin Hochsprung WJA; 1,76 m): Ich kann es noch gar nicht glauben, damit habe ich absolut nicht gerechnet. Ich wollte so um die 1,75 Meter springen, aber ich dachte, dass ich damit Vierte oder vielleicht Dritte werden kann. Jetzt kommen noch zwei Wettkämpfe, dann ist die Saison vorbei.
JESSICA ZEIDLER (LAC Berlin; Siegerin 800 m WJB; 2:09,53 min): Es war schon sehr aufregend und eine Ehre, im Olympiastadion zu laufen. Auf einer blauen Bahn durfte ich ja schon bei der U20-WM in Polen laufen, aber in der Heimat vor so einer riesen Kulissen, ist noch schöner. Ich wollte meinen Titel erfolgreich verteidigen, toll, dass es geklappt hat. Die Deutschen Meisterschaften waren mein Saisonhöhepunkt, denn die Norm für Polen war gar nicht geplant und eher Glück. Nächstes Jahr komme ich zur WM wieder, ich habe schon Karten für vier Tage.
ALEXANDER SCHWAB (VfL Sindelfingen; Sieger 1.500m MJB; 4:09,87 min): 80 Meter vor dem Ziel war ich mir sicher, dass es reichen würde, weil ich spurtstark bin. Das Stadion ist schon beeindruckend, doch das Publikum ist schon arg weit weg und darunter leidet die Stimmung.
STEPHANIE PLATT (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; Siegerin 1.500m wJB, 4:39,65 min):
Ich habe versucht, so lange wie möglich mitzulaufen. Im Vorlauf hatte es viele Rempeleien gegeben. Zwischendurch hatte ich jetzt Panik, weil ich eingeklemmt war. Ich habe mich aber wieder rausgeboxt. Als ich dann vorne lag, habe ich nur gehofft, dass keine mehr kommt. Wenn es geht, dann entscheide ich die Rennen gerne von vorne. Nach dem Vorlauf-Sieg habe ich versucht, mich noch nicht unter Druck zu setzen und mir nicht den Sieg auszurechnen. Letztes Jahr war ich über 800 Meter Siebte, diesmal wollte ich nur besser sein. ROY SCHMIDT (TuS Jena; Sieger 100 m MJB; 10,86 sec): Ich war der Favorit, aber im Zwischenlauf habe ich gemerkt, dass es schwer wird. Da hatte ich nur die viertbeste Zeit. Nun bin ich riesig froh über die erste Goldmedaille, drei habe ich mir vorgenommen. Morgen noch über 200 Meter und mit der 4x100-Meter-Staffel bei der A-Jugend. Das werden noch vier Läufe, ich hoffe, dass ich im Vorlauf über 200 Meter Kräfte sparen kann. Das Problem bei Jena in der Staffel ist: Wenn wir durchkommen, gewinnen wir, aber dafür müssen die Wechsel erstmal klappen. Das ist das vorrangige Ziel, das zweite ist der deutsche Rekord. Der steht seit 25 Jahren bei 40,65 Sekunden. Bei den Thüringer Landesmeisterschaften sind wir in 40,69 Sekunden schon nahe herangekommen.
LEENA GÜNTHER (LG ASV DSHS Köln; Siegerin 100 m WJB; 11,94 sec):Mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet, im Ziel war ich mir noch unsicher, ob ich Zweite oder Erste war. Heute morgen hatte ich schwere Beine, aber Vor- und Zwischenlauf liefen gut. Vor dem Finale war ich dann sehr nervös. Aber ich habe gewonnen, das ist super klasse. Die Zeit geht in Ordnung, es ist die zweitbeste Zeit, die ich je gelaufen bin. Gestern haben wir schon mit der Staffel Gold geholt, das ist das perfekte Wochenende. Eventuell starte ich morgen noch über 200 Meter, wenn ich mich gut fühle. Aber das wäre nur "just for fun", denn da kann ich nicht vorne mitlaufen. Nach Berlin geht es dann mit meiner Familie nach Frankreich, endlich Urlaub machen. NIKLAS ZENDER (TSV Friedberg-Fauerbach, Zweiter über 100 Meter MJA, 21,70 sec):
Fünf Rennen in sechs Tagen und dann die Woche drauf wieder zwei Rennen in zwei Tagen, das schlaucht schon auf die Dauer, die Saison ist recht lang noch für mich und deshalb habe ich mich für die 200 Meter anstatt der 400 Meter entschieden. Jetzt kommen noch die Deutschen Junioren-Meisterschaften, da laufe ich 400 Meter und 4x400 Meter-Staffel und dann sind noch Süddeutsche Meisterschaften, wo ich eventuell die 800 Meter laufen werde.
ROBERT HERING (TuS Jena; Sieger 200 m MJA; 21,18 sec): Ich habe versucht, es so souverän zu gestalten. Niklas Zender ist ein starker Gegner, den man nicht unterschätzen darf. Die Zeit ist zufriedenstellend. Mein Trainer hat mir schon im Vorfeld gesagt, ich soll mich im Hinblick auf die Staffel morgen ein wenig schonen. Ich hoffe, dass wir mit der 4x100 Meter-Staffel gewinnen, Jena hatte in den letzten Jahren immer ein wenig Pech. Wir werden es diesmal schon schaffen.RUTH SOPHIA SPELMEYER (VfL Oldenburg; Siegerin 200m wJA; 24,12 sec): Die Zeit war nicht so der Hammer, aber mit dem Meistertitel bin ich absolut zufrieden. Ich war vor dem Rennen schon ziemlich nervös. Schon einmal war ich Favoritin und dann bin ich nur Dritte geworden. Der 100-Meter-Vorlauf gestern war als Auftakt gedacht. Das ist hier natürlich ein klasse Stadion, ein super Feeling, auch wenn ein wenig die Stimmung fehlt. Ich mag blau und damit auch die blaue Bahn.
MANUEL ZIEGLER (LG Telis Finanz Regensburg; Sieger Dreisprung MJA; 15,19 m): Als Jahresbester stand ich natürlich unter Druck, aber da ich im ersten Versuch mit 15,19 Metern gleich einen recht guten Sprung hatte, war der Druck weg. Eigentlich habe ich mich gut gefühlt, aber ich wollte danach zuviel, wollte eine bessere Weite erzielen. Die nächsten Sprünge habe ich nicht halten können und bin etwas verkrampft. Nun stehen noch die Deutschen Junioren-Meisterschaften in Recklinghausen und vielleicht als Abschluss noch ein Mehrkampf an. Die Stimmung im Olympiastadion war klasse, vor allem in den letzten drei Versuchen hat es richtig Spaß gemacht.
KARSTEN DILLA (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; Sieger Stabhochsprung MJA; 5,40 m): Ich fand den Wettkampf ganz gut, die Bedingungen waren top. Zum ersten Mal in so einem großen Stadion. Rückenwind hatten wir auch noch dazu. Mit 5,40 Metern meine Bestleistung eingestellt, das ist gut. Raphael Holzdeppe ist ein super Kumpel, wäre schön gewesen, wenn er heute hier mitgesprungen wäre. Ich gönn' ihm seinen Erfolg.
KAI GRÜNER (UAC Kulmbach; Sieger Diskuswurf mJb; 59,17 m): Der Hammerwurf-Sieg gestern war schon einsame Spitze, aber ich bezeichne mich immer noch als Hobby-Hammerwerfer. Beim Diskuswerfen ist es nicht ganz so rund gelaufen, wie ich gewollt habe, aber am Ende habe ich gewonnen. Der Platz ist okay, gerne hätte ich zwei Meter weiter geworfen. Deutscher Meister ist Deutscher Meister, über Hammerwerfen habe ich mich sehr gefreut, im Diskuswurf habe ich das ganz Jahr darauf hingearbeitet. Vielleicht fahre ich jetzt ein paar Tage mit meinem Vater in den Urlaub und dann kommt der Länderkampf am 9. August.
SOPHIE KLEEBERG (LV 90 Thum; Siegerin Kugelstoßen WJA; 16,24 m): Nach dem ersten Versuch und 16,24 Metern war die Luft raus. Danach wollte ich nur noch weit stoßen und habe technische Probleme bekommen. Nach der U20-WM in Bydgoszcz war ich schon sehr enttäuscht, weil es mehr als der fünfte Platz hätte sein könnnen und müssen. Trotzdem war ich relativ motiviert für die Deutschen Jugend-Meisterschaften, weil es um meinen ersten Titel ging. Da will man Gas geben. Jetzt starte ich noch nächste Woche bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften in Recklinghausen und bei den Süddeutschen Meisterschaften. Danach geht es mit meiner Familie in den Urlaub nach Dänemark, wo ich nicht viel trainieren werde. Vielleicht ein paar Läufe, aber ich brauche mal eine Pause. Für die WM 2009 habe ich schon Karten gekauft und freue mich natürlich besonders auf die Kugelstoß-Wettbewerbe.
KIMBERLY JESS (LG Rendsburg/Büdelsdorf; Siegerin Hochsprung wJB, 1,83 m): Dieser Titel ist ein Titel für sich, der mir auch etwas wert ist, ich bin die beste B-Jugendliche in Deutschland. Zwischendurch war die Konzentration ein bisschen nicht dort, wo sie hinsollte. Deshalb bin ich froh, dass es im letzten Versuch noch mit den 1,83 Metern geklappt hat. Ich bin in den Wettkampf genauso gegangen, als ob das meine erste Deutsche Meisterschaft ist. Ich habe mich nicht aufgeplustert, nur weil ich U20-Weltmeisterin bin.
GREGOR TRABER (VfB LC Friedrichshafen; Sieger Dreisprung; 14,84 m): Das ist ein perfekter Tag. Eine Goldmedaille ist einfach das Beste. Dafür lohnt es sich, das ganze Jahr hart zu trainieren. Im ersten Versuch habe ich meine Bestleistung um über 30 Zentimeter verbessert, dabei habe ich das Brett gar nicht richtig getroffen. Der Sprung hätte noch weiter gehen können. Eine Weite über 15 Meter müsste möglich sein. Vielleicht klappt das schon beim Länderkampf in Polen. Nach dem ersten Versuch war die Spannung ein wenig raus, außerdem hatte ich Rückenschmerzen. Deshalb habe ich auch auf meine letzten beide Versuche verzichtet. Ich hatte einen komfortablen Vorsprung und hätte nur noch einen Durchgang gemacht, wenn Tom Kustak weiter gesprungen wäre. Wir bleiben noch bis Dienstag in Berlin und werden uns die Sehenswürdigkeiten anschauen und morgen Abend werden wir auch noch ein wenig feiern.
ANTJE BORMANN (LAC BERLIN; Siegerin Diskuswurf WJB; 48,69 m):
Die Erstplatzierte war in der Meldeliste mit über 49 Metern zwar schon weit weg, aber ich wusste, was ich kann und habe an meine Chance geglaubt. Im ersten Versuch habe ich direkt eine Bestleistung geworfen und mich dann im fünften Durchgang noch steigern können. Jetzt bin ich einfach nur glücklich. Es war toll, in der Heimat zu werfen, auch weil meine Familie und einige Freunde da waren. Zur WM 2009 komme ich zurück. Zum Geburtstag habe ich mir eine Eintrittskarte gewünscht und ich würde auch gerne als Helferin mitmachen. Zum Live-Ticker...