Stimmen von den Deutschen Jugendmeisterschaften
Vor den Wettkämpfen ist das Kribbeln groß, doch hinterher haben die Sieger meist viel zu erzählen. Anja Herrlitz, Dirk Gantenberg und Christian Klaue haben sich am ersten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Fulda auf Stimmenfang begeben.
Anne-Kathrin Elbe gewann die 100 Meter Hürden. (Foto: Kiefner)
Friederike Bronswick, DJK Arminia IbbenbürenSiegerin 3000 m Gehen, w Jgd. B, 14:49,27 min
Ich bin sprachlos. Auf den letzten 200 Metern ist Katharina Gruber direkt hinter mir gewesen. Wir sind bis zum Schluss gesprintet. Ich habe alles gegeben was nur ging. Der Sieg kommt ziemlich überraschend. Ich konnte es erst im Ziel wirklich glauben. Es sind meine ersten Deutschen Freiluft-Meisterschaften und auf Anhieb konnte ich gewinnen – das ist etwas Besonderes.
Malte Mohr, USC Bochum
Sieger Stabhochsprung, m Jgd. B, 4,70 m
Obwohl ich drüber war, habe ich bei 4,40 Metern die Latte zweimal mit dem Stab gerissen. Trotzdem wusste ich, dass es noch mit 4,50 Metern klappen könnte und habe deshalb den dritten Versuch für die nächste Höhe aufgehoben. Meine Bestleistung stand vor dem Wettkampf bei 4,65 Metern. Ziel war, Erster zu werden. Aber gerechnet habe ich nur mit Rang zwei. Ich wollte es lieber vorsichtig angehen. 4,81 Meter möchte ich in diesem Jahr noch springen. Das wäre die Quali für den C-Kader. Der zwischenzeitliche Regen hier in Fulda hat mich nicht gestört. Ich kann auch bei Nässe gut springen.
Sebastian Bayer, LG Euregio
Sieger Weitsprung, m Jgd. B, 7,26 m
Dass ich über 7,00 Meter springe, habe ich erwartet, aber dass es so deutlich drüber geht, kam schon überraschend. Bislang stand meine Bestleistung bei 6,95 Metern. Vielleicht hat es mich ja beflügelt, dass ich vor dem Sprung wusste, der Sieg ist mir sicher.
Michael Holzner, TSV Vilsbiburg
Sieger Hammerwurf, m Jgd. B, 68,58 m
Das ist eine starke Sache. Ich war eine zeitlang verletzt und bin trotzdem noch rechtzeitig in Form gekommen. Das habe ich vor allem meinem Trainer Joachim Lipske zu verdanken. Die Kontrahenten haben es mir heute nicht leicht gemacht. Bis zum vierten Versuch lagen wir alle noch fast gleich auf. Aber dann habe ich den 68er rausgehauen. Jetzt bin ich total glücklich.
Anne-Kathrin Elbe, SC Magdeburg
Siegerin 100 m Hürden, 13,56 sec
Nachdem ich im Vor- und Zwischenlauf die schnellste Zeit hatte, habe ich eigentlich schon fest mit einer Medaille gerechnet, vor allem weil die besten Drei dieses Jahr entweder bei der U 18-WM oder krank sind. Die Zeit habe ich nicht erwartet, meine Bestleistung war davor 13,75 Sekunden. Mein Start war nicht so gut. Aber mein Trainer sagt immer, wer an der ersten Hürde vorne ist, gewinnt. Und da war ich vorne.
Philipp Meier, LG Olympia Dortmund
Sieger Speerwurf, m Jgd. B, 67,41 m
Mein Vorkampf war wirklich schlecht. Im Endkampf habe ich dann einen anderen Speer genommen, der war stabiler in der Luft. Alle haben sich noch gesteigert. Die Führung hat dauernd gewechselt, mal war ich Zweiter, mal Dritter. In den letzten Wurf habe ich noch einmal alles reingelegt und dann hat es endlich geklappt.
Verena Sailer, TV Kempten
Siegerin 100 Meter, w Jgd. A, 11,58 sec
Ich hatte fest mit einem Platz unter den ersten Drei gerechnet und auf Platz eins gehofft. Mit dem Lauf bin ich sehr zufrieden. Der Start war gut und mein Trainer hatte mir schon gesagt, dass ich unter 11,60 Sekunden laufen kann. Darüber, dass das wirklich geklappt hat, bin ich überglücklich.
Karoline Köhler, Team Erfurt
Zweite 100 Meter, w Jgd. A, 11,69 sec
Bei der Zeit kann ich über den zweiten Platz gar nicht enttäuscht sein. Insgeheim habe ich nach dem Zwischenlauf noch auf den Sieg gehofft, aber wirklich dran geglaubt habe ich nicht.
Till Helmke, TSV Friedberg-Fauerbach
Sieger 100 m, m Jgd. A, 10,45 sec
Das war sicherlich einer der schwersten Titelgewinne. Ich wusste, dass Sebastian stark am Start ist. Mit der Zeit bin ich bei den Bedingungen zufrieden, es war zu kalt für einen schnelleren Lauf. Der Lauf an sich war sauber und schöner als der in Ulm, obwohl ich da schneller war. Die 200 Meter morgen werden wieder ein heißer Kampf. Mein Ziel ist der erste Platz und eine Zeit um 20,80 Sekunden.
Sebastian Ernst, FC Schalke 04
Zweiter 100 m, m Jgd. A, 10,52 sec
Bis 15 Meter vor dem Ziel bin ich gut gelaufen, da dachte ich, das Ding gewinne ich noch. Dann bin ich langsamer geworden. Ich weiß nicht, woran es lag. Als Ziel hatte ich eigentlich eine Zeit um 10,45 Sekunden. Morgen über 200 Meter möchte ich unter 20,80 Sekunden laufen und gewinnen – was sonst?
Silke Spiegelburg, TV Lengerich
Siegerin Stabhochsprung, w Jgd. B, 4,00 m
Eigentlich war das heute gut, dafür, dass ich erst seit vier Wochen wieder richtig trainieren kann. Vorher war ich mehrmals krank. Aber 4,10 Meter wäre ich schon gern gesprungen. Die waren bei den letzten Wettkämpfen auch immer drin, aber dieses Mal hat die Tiefeneinstellung der Ständer nicht gepasst. Deshalb bin ich auch ein bisschen enttäuscht. Die Titelverteidigung in Kanada bei der U18-WM habe ich abgesagt, weil ich zu oft vorher krank war und deshalb zu wenig Vorbereitungszeit hatte. Jetzt möchte ich mit nach Tampere. Um das Ticket habe ich heute gekämpft.
Josephine Terlecki, KSSV Victoria Weimar/Schöndorf
Siegerin Kugelstoßen, w Jgd. B, 13,59 m
Der Sieg war überraschend für mich, obwohl es vom Wettkampf her sogar noch etwas besser hätte laufen können. 13,59 Meter sind Bestleistung für mich, in der Halle habe ich schon 13,83 Meter gestoßen. Morgen kommt noch das Diskuswerfen.
Marianne Bußmann, Schönebecker SC
Siegerin Dreisprung, w Jgd. B, 12,50 m
Die Landesmeisterschaften und meinen Wettkampf in Mannheim habe ich versiebt, da bin ich zu oft übergetreten. Deshalb war die nervliche Anspannung hier schon krass. Der Wettkampf war okay, 12,50 Meter sind für mich Bestleistung für dieses Jahr. Aufgrund der letzten schlechten Ergebnisse war ich schon überrascht von meinem Sieg. Im letzten Versuch war die Anspannung noch groß genug, um erfolgreich zu attackieren.
Martin Wierig, SC Magdeburg
Sieger Kugelstoßen, m Jgd. B, 17,55 m
17 Meter waren ein realistisches Ziel, die wollte ich schon stoßen, aber eine Weite von 17,55 Meter hatte ich mir vorher nicht zugetraut. Meine Hauptdisziplin ist allerdings das Diskuswerfen. Da soll es morgen schon auf 58 Meter gehen.
Tiffany Newton, UAC Kulmbach
Siegerin Hammerwurf, w Jgd. B, 51,74 m
Von dem Wettkampf habe ich mehr erwartet. Über 52 Meter, in den Bereich meiner Bestleistung (52,67 m), hätte der Hammer schon fliegen können. Ich wurde bei der Drehung nicht schneller und muss jetzt wieder mehr Sprints trainieren und mit dem leichteren Zwei-kg-Hammer werfen. Bei meinem Opa, Jürgen Schneider, der mich jetzt trainiert, konnte ich mich von 48 auf 52 Meter steigern. Für mein erstes Jugendjahr habe ich bis jetzt alles geschafft, was ich wollte. Jetzt fehlt nur noch eine Weite über 54 Meter bei den bayerischen Juniorenmeisterschaften oder den Süddeutschen B-Jugendmeisterschaften.
Andreas Löschner, LV 90 Thum
Sieger Hochsprung, m Jgd. B, 1,98 m
Die 1,98 Meter hatte ich mir schon vorgenommen, weil das die Norm für den Landeskader ist. Bei dem Platz hatte ich keine Erwartungen. Mit dem ersten Platz habe ich aber nicht gerechnet, da ich nur um Platz zehn der Meldeliste stand. Dass es nass war, hat mir keine Probleme gemacht, höchstens der Wind war etwas störend.
Sandra Schaffarzik, ESV-Nürnberg Rbf.
Siegerin Speerwurf, w Jgd. B, 48,58 m
In den Letzten habe ich noch einmal alles reingelegt und habe meine Bestleistung um einen knappen Meter verbessert. Da ja die Vorbereitungen für die U18-WM in Kanada laufen, waren die Chancen schon besser. Platz eins bis drei war realistisch für mich, aber dass es wirklich der Erste wird, damit habe ich nicht gerechnet. Vor Maja hatte ich am meisten Respekt, weil sie mit der besten Weite gemeldet war.
Benjamin Kube, Team Erfurt
Sieger 110 m Hürden, m Jgd. B, 14,16 sec
Im Ziel, als wir so lange auf das Ergebnis warten mussten, dachte ich eigentlich ich bin Zweiter. Als ich dann wusste, dass ich Erster bin, war das ein ganz komisches Gefühl. Mein Ziel war der Endlauf und eine Zeit von 14,30 Sekunden, das ist die Norm für den C-Kader. Aber ich wusste, dass ich schneller laufen kann, das haben mir auch viele gesagt. Diesmal lief endlich alles gut, ich bin an keiner Hürde hängen geblieben.
Zelalem Martel, LG Neckar-Enz
Sieger 3000 m, m Jgd. B, 8:35,93 min
Anfangs war das Rennen nicht so schnell. Auf dem letzten Kilometer habe ich dann Tempo gemacht und wir sind den in 2:45 Minuten gelaufen. Eingangs der Schlusskurve habe ich gemerkt, dass mein Gegner gewackelt hat und entschloss mich anzugreifen. Ich kannte meine Gegner gut und habe auf meinen Spurt vertrauen können.
Hannes Tonat, Team Erfurt
Sieger 5000 m Gehen, m Jgd. B, 21:25,15 min
Das war ein Pflichtsieg für mich, da Carsten Schmidt für Sherbrooke nominiert wurde und nicht hier war. Das Rennen war perfekt, allerdings konnte man bei meinem Alleingang keine Top-Zeit erwarten. In einem engen Rennen wäre sicherlich eine 21:00 möglich gewesen. Ich bin überrascht von den guten Platzierungen meiner Vereinskollegen, die die Plätze zwei und drei belegen konnten. Durch das zweiwöchige Trainingslager in Polen scheinen wir uns gut vorbereitet zu haben.
Susi Lutz, LG Domspitzmilch Regensburg
Siegerin 3000 m, w Jgd. B, 9:54,64 min
Das waren meine ersten richtigen Deutschen Meisterschaften, letztes Jahr habe ich als Schülerin schon mal reingeschnuppert. Dass ich als Beste auf der Meldeliste stand, habe ich gar nicht so richtig realisiert, ich wollte nur unter die ersten Fünf laufen. Die ersten und die letzten 1000 Meter waren relativ locker. Aber in der Mitte hat ständig die Führung gewechselt und ich musste aufpassen, dass ich den Anschluss nicht verpasse.