Stimmen von den Halleschen Werfertagen
Die DLV-Elite trumpfte am Samstag bei den Halleschen Werfertagen auf (wir berichteten). Was die Asse nach ihren Wettkämpfen zu sagen hatten, erfahren Sie in unseren Flash-Interviews. Auf Stimmenfang an der Saale war Peter Grau.

Ralf Bartels unterstrich in Halle seine Ambitionen (Foto: Chai)
Ralf Bartels (SC Neubrandenburg)Kugelstoßen, Erster mit 20,91 Meter:
"Ich bin sehr zufrieden mit meiner Weite, zumal sie gleich im ersten Versuch kam. Endlich hat es in Halle mal geklappt, nach einigen mageren Jahren. Ich wusste, dass ich gut in Form bin. Diese 20,91 Meter sind persönliche Bestleistung, wenn auch nicht im Stadion gestoßen. Aber nun will ich die 21 Meter packen. Und wenn man in Helsinki um die 21 Meter stößt, dann ist man im Medaillenbereich."
Lars Riedel (LAC Erdgas Chemnitz)
Diskuswurf, Zweiter mit 64,46 Meter:
"Die Weite ist indiskutabel, aber leicht erklärbar. Ich konnte nicht so werfen wie zuletzt im Training, weil meine Rückenmuskulatur zu war. Das war noch eine Spätfolge vom Regen- und Kälte-Wettkampf in Neuwied. Im Training lief es gut bei mir, mit den schweren Geräten hatte ich bessere Werte als in den letzten Jahren. Aber ich merkte es heute schon beim Einwerfen aus dem Stand, dass es nichts werden würde. Mein Ziel bleibt aber, eine gute Saison zu absolvieren. Ob ich dann mit Virgilius Alekna konkurrieren kann, weiß ich noch nicht. Seine 68,04 Meter von heute sind sehr achtbar, zudem noch mit Rückenwind."
Robert Harting (SCC Berlin)
Diskuswurf, Fünfter mit 63,77 Meter:
"Das war schon eine Steigerung zu den 61,50 Metern von Neuwied. Allerdings waren heute auch bessere Bedingungen. Ich weiß, dass ich noch weiter werfen kann. Im Training habe ich die 64 Meter recht sicher im Griff, und normalerweise werfe ich im Wettkampf noch weiter als im Training. Ich bin froh, dass ich die Saisonvorbereitung gesund bestreiten konnte, im Unterschied zum vorigen Jahr, als ich mich in den Monaten März bis April mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber herumplagte. Mein Hauptziel für dieses Jahr sind die U23-EM in Erfurt. Dort will ich Europameister werden. Und wenn ich die WM-Norm schaffe, dann fahre ich natürlich auch gern nach Helsinki."
Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg)
Diskuswurf, Erste mit 66,29 Meter:
"Zwischen 66 und 67 Meter hatte ich mir für dieses Jahr vorgenommen. Da bin ich mit dieser Weite sehr zufrieden. Letztes Jahr habe ich mich schwer getan, doch jetzt fliegt die Scheibe einfach wieder, auch, weil ich technisch wieder besser geworden bin. Wenn ich gesund bleibe, kann es noch weiter gehen, vielleicht schon in Wiesbaden. Ich habe verletzungsfrei trainiert, ab Oktober noch eher allgemein, sogar Nordic Walking habe ich da probiert. Dann ab Januar begann das spezielle Training. Die internationale Konkurrenz ist recht stark, so an die acht Frauen können um die 66 Meter werfen. Da kommt es dann in Helsinki viel auf die Tagesform an."
Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Speerwurf, Erste mit 65,49 Meter:
"Ich habe gewusst, dass ich etwas drauf habe. Ich bin gut in den Wettkampf hineingekommen, auch der Rückenwind unterstützte mich. Und der letzte Versuch steckte senkrecht im Boden, hätte ich den Speer mehr zum Fliegen gebracht, wäre er noch weiter gewesen. Nach der Silbermedaille von Athen bin ich nicht in ein Motivationsloch gefallen, sondern schwebte vielmehr nach einer dreiwöchigen Pause im dann beginnenden Training wie auf Wolke Sieben. Es machte einfach Spaß, zudem bin ich gesund geblieben. Ich fahre zuversichtlich nach Helsinki, will dort wieder eine Medaille holen".
Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt)
Hammerwurf, Erste mit 71,61 Meter:
"Es soll nicht überheblich klingen, aber ich habe mich an Weiten jenseits der 70 Meter gewöhnt. Es musste ja auch weiter gehen, durfte keinen Stillstand geben. Schon mein erster Wurf mit 69,41 Metern war recht gut, aber dann kam ich immer besser in den Wettkampf hinein. Ich freue mich auf die nächsten Wettkämpfe, auf Wiesbaden, wo die Europacup-Ausscheidung stattfindet, und auf die Meetings. In Helsinki will ich nicht nur dabei sein, sondern vorn mitmischen."
Nadine Kleinert (SC Magdeburg)
Kugelstoßen, Zweite mit 18,97 Meter:
"Ich habe zwar heute nicht gewonnen, doch mit der Weite bin ich nicht unzufrieden. Und anders als früher habe ich nicht aufgegeben, als ich hinten lag, sondern weiter gekämpft. So kam ich im letzten Versuch bis auf zwei Zentimeter an die Siegweite von Petra Lammert heran."