Stimmen von den Jugend-Hallen-Meisterschaften
An diesem Wochenende kämpften die Nachwuchsathleten in Düsseldorf bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften um Medaillen, vordere Platzierungen und gute Leistungen. leichtathletik.de hat sich auch am Sonntag für Sie umgehört. Wie bewerten die Stars von morgen ihre Leistungen?

(Siegerin Hammerwurf wJA, 60,90 m)
„Mein Ziel war es heute auf jeden Fall, meine Bestleistung von 60,11 Metern zu verbessern, auch mit dem Risiko, mal einen Versuch ungültig zu machen. Am Anfang wollte ich aber zu viel. Man will natürlich allen zeigen, was man drauf hat und da habe ich einige technische Fehler gemacht. Aber ich bin sehr zufrieden mit der neuen Bestleistung. Zum Abschluss der Wintersaison werde ich noch beim Länderkampf in Halle werfen. Für den Sommer habe ich mir die U20-WM als Ziel gesetzt. Genaueres habe ich mit meinem Trainer aber noch nicht überlegt. Wir wollen keinen unnötigen Druck aufbauen.“
Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
(Sieger Stabhochsprung, 5,55 m)
„Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Die 5,55 Meter waren die zweitbeste Höhe der Hallensaison, und das nach der langen Pause. Den ersten Sprung habe ich da erst einmal zum Eingewöhnen gebraucht. Wenn ich so wie bei 5,55 Metern gesprungen wäre, hätte es vielleicht auch bei 5,70 Metern gereicht. Nächste Woche springe ich bei den Männern in Sindelfingen mit und versuche, die Großen so gut es geht zu ärgern. Nach dem Hallen-Länderkampf in Halle geht es dann ins Trainingslager in die Türkei. Im Sommer will ich bei der U20-WM eine Medaille gewinnen.“
Chris Gerdel (SC Neubrandenburg)
(Sieger 1.500 m, 3:53,49 min)
„Mein Ziel für heute war natürlich die Titelverteidigung. Ich habe vorher geplant, von vorne das Tempo zu machen, und das hat ganz gut geklappt. Das war heute mein letztes Hallenrennen der Saison. Nun geht es an die Vorbereitung für den Sommer. Da habe ich die U20-WM und eine Zeit von 3:44 Minuten als Ziel. Um das vorzubereiten, geht es jetzt in den Bayrischen Wald ins Trainingslager zum Skifahren.“
Julia Müller-Foell (MTG Mannheim)
(Siegerin 400 m, 55,67 sec)
„Die Titelverteidigung war mein Ziel. Heute war ich auf der ersten Runde jedoch etwas übermotiviert und ging daher zu schnell an. Ich wollte unbedingt eine tolle Zeit. Die letzten Meter habe ich dann nur noch versucht sauber zu laufen und nicht zu stürzen. Als ich die Zeit sah, war ich erst ein wenig enttäuscht. Aber als es dann zum Titel reichte, war ich froh und erleichtert. In Sindelfingen laufe ich in der 4x200-Meter-Staffel mit. Beim Länderkampf in Chemnitz will ich dann nochmal meine Bestzeit attackieren.“
Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01)
(Siegerin 60 m, 7,48 sec)
„Auf den Titel habe ich im Vorfeld gehofft, da ich auch als Beste gemeldet war. Die 60 Meter liegen mir ohnehin mehr, als die 100 Meter. Nun werde ich noch beim U20-Länderkampf antreten und nächste Woche in Sindelfingen. Dort möchte ich in den Endlauf bei den Frauen kommen. Heute Abend gehe ich aber sicher mit einem Grinsen schlafen und werde morgen auch mit einem Grinsen aufwachen!“
Richard Olbrich (SVG Grün-Weiß Bad Gandersheim)
(Sieger Hammerwurf, mJA, 66,95 m)
„Mit der Leistung bin ich nicht ganz zufrieden. 70 Meter waren Zielsetzung, schließlich habe ich dieses Jahr bereits 69 Meter geworfen. Aber ich war heute nicht ganz fit, somit geht das schon in Ordnung. Meine ersten beiden Würfe habe ich auf Sicherheit gemacht, trotzdem bin ich da schon in Führung gegangen. Obwohl ich in einem kleinem Verein bin, habe ich ein leistungsstarkes Team, dem unter anderen Markus Kahlmeyer (Hannover 96) angehört. Im Sommer möchte ich zur U20-WM und werde mich zum ersten Mal am Männerhammer versuchen.“
Anna-Katharina Weller (LG Olympia Dortmund)
(Siegerin Diskuswurf wJA, 49,85 m)
„Das war heute eine richtige Zitterpartie. Ich habe seit Donnerstag etwas Schmerzen im Arm und war nach dem Kugelstoßen gestern etwas unsicher, ob alles hält. Dann war der erste Versuch auch noch ungültig, so dass ich den zweiten auf Sicherheit geworfen habe, um in den Endkampf zu kommen. Nachdem Julia dann im dritten Versuch über 48 Meter geworfen hat, habe ich mir gesagt: jetzt muss ich besser werfen und da nochmal einen drauflegen. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn es noch 15 Zentimeter weiter gewesen wäre, denn 50 Meter hören sich immer besser an. Aber ich bin sehr zufrieden, dass ich den Titel gewonnen habe. Das war das Ziel für heute. Als nächstes steht jetzt noch der Länderkampf in Halle am 1. März an.“
Phillip Melchers (ASV Erfurt)
(Sieger Dreisprung, 14,98 m)
„Mit der Leistung heute bin ich sehr zufrieden. Ich war vorher ein Jahr lang mit Knieproblemen verletzt und die 14,98 Meter sind neue Bestleistung. Mit dem Verlauf des Wettkampfs bin ich aber eher unzufrieden. Der erste Versuch war gut und am Ende auch der weiteste. Danach habe ich den letzten Schritt immer zu lang gezogen, und das ist mir dann zum Verhängnis geworden. Das ist dann halt schade, wenn man eigentlich weiter springen könnte. Auf den Titel habe ich natürlich als Zweiter der Meldeliste gehofft, aber wirklich damit gerechnet habe ich nicht. Jetzt muss ich mit meinem Trainer absprechen, ob ich vielleicht auch nächste Woche bei den Männern in Sindelfingen springe. Außerdem bin ich beim Länderkampf in Halle noch am Start.“
Anne Neubauer (ASV Erfurt)
(Siegerin Dreisprung, 13,24 m)
„Ich bin eigentlich ganz ohne Druck und Erwartungen an den Wettkampf rangegangen, weil die bisherige Hallensaison eher dürftig war. So war ich dann lockerer, als bei den letzten vier Wettkämpfen und wahrscheinlich hat es deshalb so gut geklappt. Mit dem Titel bin ich natürlich sehr zufrieden. Ich werde außerdem noch über 60 Meter, im Weitsprung und in der Staffel starten. Nächste Woche bin ich auch bei den Frauen bei der Hallen-DM in Sindelfingen dabei. Damit habe ich mich zwar noch gar nicht beschäftigt, aber ich versuche wieder ganz ohne Druck an die Sache ranzugehen. Sonst ist in der Hallensaison noch der Länderkampf in Halle geplant.“
Sarah Nöh (TSV Bayer 04 Leverkusen)
(Siegerin Speerwurf ,wJA, 53,58 m)
„Unser Ziel war heute natürlich schon der Titel. Dementsprechend locker bin ich auch an die Sache rangegangen. Dabei konnte ich diese Woche gar nicht im Training werfen, weil ich Schulterprobleme hatte. Und am Anfang habe ich heute doch recht bescheiden geworfen. Ich wusste selbst nicht so recht, was los war. Erst als ich im dritten Versuch die 46 Meter geworfen habe, wusste ich, dass noch was geht. Der Wurf auf 53,58 Meter war Bestleistung. Das war eine richtige 'Bombe'. Jetzt muss ich erst mal einen Kaffee trinken gehen, um das zu verarbeiten. Das geht bei mir einfach nicht in fünf Minuten. Am Donnerstag geht es mit dem Wurfteam nach Zypern ins Trainingslager. Das dient als Vorbereitung für den Länderkampf in Halle. Dann werde ich fleißig für den Sommer trainieren und mal sehen, was rauskommt. Ich würde gerne 55 Meter werfen. Das Ziel ist aber vor allem die Teilnahme an der U20-WM.“
Gordon Wolf (SC Potsdam)
(Sieger Diskuswurf, MJA, 60,06m)
„Ich hab zum ersten Mal über 60 Meter geworfen und bin daher sehr zufrieden. Ziel waren eigentlich 56 Meter. Dies gelang mir im ersten Versuch bereits, was mir die nötige Sicherheit gegeben hat. Ziel ist es nun, konstant über 60 Meter zu werfen. Vielleicht kann ich dann auch irgendwann die 64,50 Meter von Michael Möllenbeck angreifen, die den deutschen A-Jugendrekord darstellen. Auch mit dem Männerdiskus läuft es im Training sehr gut. Ich hoffe, dass ich mich bei den Junioren unter den besten Drei platzieren kann. Doch die Konkurrenz ist äußerst stark, allen voran Martin Wiering. Parallel beobachte ich auch die internationale Konkurrenz."
Florian Pehrs (TuS Gildehaus)
(Sieger 3000 m, 8:26,39 min)
„Die Zeit ist für mich absolute Bestzeit, auch draußen war ich noch nicht schneller. Das gleichmäßige Tempo heute kam mir entgegen. Ich hab mich immer auf Position zwei oder drei gehalten. Nach 2.000 Metern waren meine Beine bereits schwer, aber meine Gegner konnten sich nicht absetzen. Erst in den letzten drei Runden fing ich an, an den Titel zu glauben. 300 Meter vor dem Ziel begann ich dann einen Schlusssprint und mir konnte zum Glück niemand folgen. Das Feld war sehr dicht, da ist alles möglich und heute hat halt alles geklappt. Im Sommer möchte ich gute Zeiten von 800 Meter bis 5.000 Meter laufen, wobei ich mich in erster Line auf die 1.500 und 3000 Meter konzentriere. Vielleicht ist am Ende des Jahres noch ein Start bei der Cross-EM möglich."
Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01)
(Siegerin Weitsprung, 6,32 m)
„Ich bin auf jeden Fall zufrieden, obwohl ich mit einer solchen Leistung gerechnet hatte. In Sindelfingen möchte ich in den Endkampf kommen. 6,45 Meter sehe ich als Ziel. Draußen soll es dann noch weiter gehen. Dann möchte ich auch zur U20-WM, wenngleich de Konkurrenz sehr stark ist"
Tino Martin (SV Halle)
(Sieger Hochsprung, 2,14 m)
„Am Anfang war es recht schwierig heute, da habe ich die Kurve beim Anlauf nicht so richtig hinbekommen. Der Tiefpunkt war bei mir dann bei 2,10 Metern. Aber mit dem Endresultat bin ich insgesamt relativ zufrieden. Ich wäre zwar gerne noch 2,17 Meter gesprungen, aber eine Chance habe ich ja noch. Der Länderkampf zu Hause in Halle wird dann mein Heimspiel. Heute habe ich schon mit Konkurrenz gerechnet, vor allem von Andreas Wurzel. Aber es waren auch sonst viele starke Leute da. Deshalb freue ich mich natürlich über die Titelverteidigung. Im Sommer will ich mich auf jeden Fall für die U20-WM in Polen qualifizieren und eine Höhe zwischen 2,17 und 2,20 Metern springen.“
Julia Börner (LAC Erdgas Chemnitz)
(Siegerin 1500 m, 4:25,84 min)
„Die 4:25,84 Minuten sind eine neue Bestzeit für mich. Das ist in etwa das, was ich mir für heute vorgenommen habe. Das Ziel im voraus war auf jeden Fall eine Medaille zu gewinnen. Vielleicht starte ich nächste Woche auch bei den Frauen in Sindelfingen. Das entscheide ich aber nach Gefühl recht kurzfristig. Ansonsten ist noch ein Hallenstart beim Meeting in Chemnitz geplant. Im Sommer werde ich dann neben den 1.500 und 3.000 Metern auch wieder die Hindernisse laufen.“
Sebastian Keiner (Laufclub Erfurt)
(Sieger 800 m, 1:48,47 min)
„Ziel war es schon, heute noch einmal den Rekord anzugreifen. Die Zwischenzeiten passten dafür auch, aber am Ende fehlte dann doch die Luft. Ich entschied mich bewusst noch einmal für ein Rennen gegen die Uhr über 800 Meter, anstelle der 1.500 Meter. Welcher Distanz die Zukunft bei mir gehört, ist schwer abzuschätzen. Es ist schade, dass in der Jugend derzeit die Konkurrenz fehlt. In Sindelfingen werde ich nicht an den Start gehen, ich brauche nun einfach eine Wettkampfpause. Die Wettbewerbe werde ich dennoch mit Spannung verfolgen, auch wenn ich nicht vor Ort bin. Im Sommer möchte ich stabil um die 1:46 Minuten laufen. Ziel wird dann eine möglichst gute Platzierung bei der U20-WM sein. Sollte sich jedoch die Möglichkeit ergeben nach Olympia zu kommen, dann werde ich versuchen, sie zu nutzen!“
Alexander Juretzko (LG Hannover)
(Sieger 200 m, 21,75 sec)
„Mein Start war heute sehr schwach, da habe ich viel an Boden verloren. In der Kurve habe ich aber dann gut Frequenz gemacht, so dass ich am Ende mit meinem Stehvermögen noch vorbeigehen konnte. Das ist als 400 Meter-Läufer meine Stärke. Das Ziel für heute war eine Medaille. Ich wollte schon gewinnen, wusste aber dass es sehr schwer wird. Nächste Woche werde ich nicht bei den Männern in Sindelfingen laufen. Da soll ich mich ausruhen für den Länderkampf in Halle. Meine Hauptdisziplin für den Sommer bleiben auf jeden Fall die 400 Meter. Da hoffe ich auf eine 47er-Zeit.“
Lara Hoffmann (LG Kindelsberg Kreuztal)
(Siegerin 200 m, 24,17 sec)
„Leider hat es heute nicht für eine Zeit unter 24 Sekunden gereicht. Ich war vorne viel zu verkrampft. Hinten raus war es aber ein sehr guter Lauf. Ich bin natürlich froh, dass es für ganz vorne gereicht hat. Der Titel stand als Ziel ja auch im Vordergrund. In Sindelfingen laufe ich bei den Frauen aber nur in der Staffel. Beim Länderkampf in Halle probiere ich dann nochmal alles, damit es vielleicht mit einer 23er Zeit klappt. Auf den Wettkampf freue ich mich schon. Das wir mein zweiter Einsatz im Nationaltrikot.“
Anne Kesselring (TSV 05 Katzwang)
(Siegerin 800 Meter, 2:09,55 min)
„Ich wollte heute unbedingt meinen Titel verteidigen. Die Zeit ist bei einer Meisterschaft da nicht so wichtig, Hauptsache gewonnen. Nächste Woche werde ich in Sindelfingen auch bei den Frauen starten und habe dort den Endlauf als Ziel. Im Sommer will ich mich für die U20-WM qualifizieren und da möglichst gut aussehen. Außerdem will ich auch draußen meinen deutschen Meistertitel verteidigen.“
Franz Burghagen (LG Nike Berlin)
(Sieger Speerwurf, 73,18 m)
„Ich bin sehr erleichtert. Bis vor einer Woche hat mich eine Schulterverletzung geplagt, die mein Training gewaltig eingeschränkt und das Werfen unmöglich gemacht hat. Dass ich heute werfen und diese Leistung zeigen konnte, verdanke ich der hervorragenden Leistung der Physiotherapeuten am Olympiastützpunkt Berlin. Im Sommer möchte ich an die 78 Meter heranwerfen, mit einem Auge schiele ich auch auf den deutschen Jugendrekord, der in den Regionen liegt, aber das wird sehr schwierig. International möchte ich bei der U20-WM mitmischen. Mit meiner jetzigen Leistung könnte ich bereits unter den Top 8 sein. Beim Länderkampf im März kann ich vielleicht schon ein wenig sehen, was möglich ist. Die Konkurrenz im eigenen Land ist aber auch da. Die Leistung des heutigen Vizemeisters hat mich erstaunt. Er ist noch ein Jahr jünger als ich und besitzt ein enormes Potenzial.“
Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach)
(Sieger 400 m, 47,81 sec)
„Die Läufe hier waren meine ersten Einzelstarts über 400 Meter in der Halle. Ziel war es, an meine Freiluftbestzeit heranzulaufen, was mir auch gelungen ist. Den ersten Zeitendlauf habe ich genau verfolgt und die Endzeit von 48,33 Sekunden habe ich für machbar gehalten. Dann habe ich mein Rennen gemacht. Im Vorfeld wusste ich nicht, ob ich gewinnen kann, da die 48,00 Sekunden von Sebastian Knorr sehr stark waren. Nächste Woche laufe ich in der Vereinsstaffel, die sehr gut ist. Im Sommer möchte ich wieder um die Medaillen mitlaufen, die Jugend ist derzeit sehr stark!“
Klaus Neuendorf (VfB Stuttgart)
(Sieger 60 m, 6,89 sec)
„Mit einem Sieg hatte ich gar nicht gerechnet, Ziel war der Endlauf. Aber die 60 Meter liegen mir besser als die 100 Meter. Dort wurde mir im letzten Jahr kurz vor dem Ziel noch Bronze in der B-Jugend weggeschnappt. Der Titel heute wäre ohne meine Trainer, auch in meinem alten Verein, nicht möglich gewesen. Ich starte nächste Woche noch bei den Männern, aber da lautet die Devise 'Spaß haben'. Ich sehe das nur als Zugabe. Die Diskussion um das Stuttgarter Stadion bekommen wir Athleten nur am Rande mit. Es wäre etwas anderes, wenn dort neben dem Weltfinale auch Deutsche Meisterschaften ausgetragen würden. Ich hoffe, dass, wenn das Stadion umgebaut wird, im Gegenzug ein reines Leichtathletik-Stadion für circa 30.000 Zuschauer entsteht. Das wäre ideal.“
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