Stimmen von der Bauhaus Junioren-Gala
In Mannheim geht es am Wochenende bei der Bauhaus Junioren-Gala im Aufeinandertreffen mit internationaler Konkurrenz um die Normen für die U20-WM in Bydgoszcz (Polen). leichtathletik.de hat sich für Sie bei den Stars von morgen umgehört. Wer war zufrieden, wer ist über sich hinaus gewachsen und wer ließ den Kopf hängen?
David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) Sieger Kugelstoßen (20,02 m)„Das war der wichtigste Wettkampf vor der U20-WM, und ich bin froh, ihn gewonnen zu haben. Zumal ich gegen den Schweden Simon Gustavsson vor vier Wochen in Halle verloren hatte. Das Einstoßen ging ziemlich lange, da war ich schon bei den ersten Versuchen richtig warm. Ich hätte dann gerne die 20,02 Meter aus dem zweiten Versuch noch ausgebaut. Aber die Qualifikation für Bydgoszcz war das Ziel, und das habe ich geschafft. Bei der U20-WM möchte ich in den Endkampf. Nächstes Wochenende starte ich in Gotha und Chemnitz.“
Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) Zweiter 110 Meter Hürden (14,66 sec) „Es ging heute um die Platzierung und nicht um die Zeit. Von daher bin ich zufrieden. Ich gehe davon aus, dass ich nominiert werde. Ich habe bei allen drei Qualifikationswettkämpfen überzeugt. Zwei Fehlstarts und einmal ein technisches Problem haben eine bessere Zeit im Finale verhindert. Die WM ist wichtig, aber ich habe noch viel Zeit. In Polen will ich das Beste geben und soweit wie möglich kommen.“ Sarah Mayer (SC Potsdam) Zweite Speerwurf (50,50 m)
„Ich bin eigentlich zufrieden, denn es war meine beste Leistung in diesem Jahr. Aber ich weiß, dass ich viel mehr kann. Im Training habe ich das schon gezeigt. Und ein halber Meter zur Norm ist gar nichts. Ich bin jedoch nicht traurig, denn ich bin erst 17 Jahre alt und habe noch Zeit. Ich war zum ersten Mal in Mannheim, und es hat sehr viel Spaß gemacht hier.“ Willi Mathiszik (LAZ Leipzig) Sieger 110 Meter Hürden (13,56 sec)
„Mannheim ist immer für eine schnelle Zeit gut, auch wenn ich hier erst wenige gute Rennen bestritten habe. Der Vorlauf war ganz schlecht, richtig schlimm. Für das Finale hatte ich mir dann einen sauberen Vorlauf vorgenommen, und das hat auch wunderbar geklappt. Den Start hatte ich allerdings völlig verpennt. Danach lief es super, und hinten raus ab der vierten Hürde bin ich richtig in Fahrt gekommen. Mit Glück ist die Norm noch drin. Aber ich setze mir kein Ziel. Einfach ordentlich laufen, und dann mal schauen. Vor den ‚Deutschen’ steht noch Zeulenroda an.“ Cindy Roleder (LAZ Leipzig) Zweite 100 Meter Hürden (13,79 sec)
„Es war ein echter Kampflauf. Die Norm habe ich zwar unterboten. Aber ich kann eigentlich viel besser, das zeigt auch meine Bestzeit von 13,49 Sekunden. Es läuft einfach noch nicht rund nach meinem Vereinswechsel im vergangenen Herbst. Es ist der Wurm drin. Jetzt ist der Kopf zumindest locker. Ob ich vor der WM noch einmal laufe, entscheiden die Trainer. In Bydgoszcz ist der Endlauf drin.“ Maike Nieklausen (TuS Jena) Siegerin Dreisprung (13,29 m) „Es war fast schon ein Kampf der Gigantinnen. Sehr, sehr spannend, und es war alles offen. Zwischendurch lag ich nur einen Zentimeter hinter Eva Linnenbaum. Ich habe mich gefreut, dass sie im ersten Versuch 13,14 Meter vorgelegt hat. Das war Ansporn für mich und hat meinen Ehrgeiz geweckt. Denn in den letzten Wettkämpfen war ich immer relativ alleine vorne. Das war bislang das i-Tüpfelchen meiner konstanten Saison. Es ist noch mehr drin als die 13,29 Meter, denn ich war weit weg vom Brett bei diesem Sprung. Jetzt bin ich sehr erleichtert. Der Endkampf ist mein WM-Ziel.“ Sophie Kleeberg (LV 90 Thum) Siegerin Kugelstoß (16,54 m)
„Das Ziel war die WM-Qualifikation, und das hat geklappt. Drei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt bin ich natürlich froh über eine anständige Weite. Aber die Konstanz über die gesamte Saison fehlt. Das war das drittbeste Ergebnis in diesem Sommer. Vor der WM starte ich noch bei unseren Landesmeisterschaften in Chemnitz sowie in Gotha.“ Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach) Sieger 400 Meter (46,18 sec) „Ich bin langsam angegangen und habe hinten raus richtig Druck gemacht. Ausgangs der zweiten Kurve bin ich an Pascal Nabow vorbei gegangen. Die letzten 100 Meter bin ich nicht eingegangen. Dass ich schneller als die 46,75 Sekunden rennen kann, wusste ich. Aber so schnell?! Dennoch will bei der WM noch einen draufsetzen. Nächste Woche stehen die Hessischen Jugend-Meisterschaften an. Da heißt es noch mal schnell werden mit Starts über 100, 200 und 4x100 Meter.“ Natasha Benner (LAZ Zweibrücken) Zweite Stabhochsprung (4,20 m) „Ich bin sehr schwer zufriedenzustellen. Das war heute trotz meiner Bestleistung nur ein durchschnittlicher Wettkampf. Ich bin traurig, nicht noch höher gesprungen zu sein. Aber wichtig war der Sieg. Deshalb bin ich auf Sicherheit gesprungen. Ich habe keinen vollen Anlauf gewählt, sondern nur 14 statt 16 Schritte. Das Durchlaufen muss ich aber noch abstellen. Bei der WM möchte ich um die Medaillen mitspringen.“ Robert Hering (TuS Jena) Sieger 100 Meter (10,47 sec) „Das war eine ganz schöne Konfusion beim Vorlauf. Ich war eigentlich schon raus, durfte dann aber wieder starten. Das erinnerte mich an letztes Jahr, als ich wegen zwei Fehlstarts disqualifiziert wurde. Dafür waren 10,57 Sekunden völlig in Ordnung. Die Bestzeit war endlich fällig. Im Finale hat mich der Schweizer Pascal Mancini schön gezogen, sodass ich mich nochmals steigern konnte. Bei der WM liegt mein Hauptaugenmerk auf den 200 Metern.“ Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01) Siegerin 100 Meter (11,68 sec)
„Ich war heute das erste Mal hier und bin absolut zufrieden. Im Finale habe ich vorne ordentlich Druck gemacht, und hinten hatte ich gutes Stehvermögen. Nächstes Wochenende laufe ich bei den Landesmeisterschaften in Bielefeld. Bei der WM wäre das Halbfinale eine tolle Sache. Aber wenn es weiter geht, bin ich natürlich nicht böse drum.“ Jana Sussmann (LG Nordheide)
Siegerin 1.500 Meter (4:20,65 min)
„Die Tempomacherin war zu langsam. Deswegen gab es keine Bestzeit. Aber daraus habe ich noch viel gemacht, denn die Zeit war nur knapp über meinem Hausrekord. Wenn ich die Quali heute nicht gelaufen wäre, wäre ich bei den ‚Deutschen’ gestartet. Morgen laufe ich noch die 800 Meter. Ich hatte schon einmal eine Doppelbelastung am Wochenende, sodass ich eine persönliche Bestzeit anpeile. Bei der WM stehen jedoch die 1.500 Meter an. Dort peile ich den Endlauf an.“ Julia Müller-Foell (MTG Mannheim) Zweite 400 Meter (54,73 sec)
„Ich bin enttäuscht, dass ich die Norm von 54,40 Sekunden nicht geschafft habe. Denn meine Saisonbestzeit von 54,57 war nicht weit weg davon. Ich habe schon ausgangs der zweiten Kurve gemerkt, dass es sehr eng wird und ich nicht mehr zusetzen kann. Denn die ersten 200 Meter waren zu schnell. Dennoch bin ich nicht unzufrieden. Bei der Staffel in Bydgoszcz bin ich dabei.“ Florian Orth (ESV Jahn Treysa) Sieger 1.500 Meter (3:46,79 min) „Das war ein hartes Rennen. Der Tempomacher war übermotiviert, er war nach 400 Metern rund vier Sekunden zu schnell. Ich habe mich demnach auf Rang vier oder fünf zurückfallen lassen. 400 Meter vor Schluss habe ich gesehen, dass ich die Norm schaffen kann wenn ich eine 60er-Runde drauflege. Alle 100 Meter stand eine Uhr, sodass ich mich bestens kontrollieren konnte. Für den zweiten ernsthaften 1.500er in dieser Saison war es optimal. Bei den ‚Hessischen’ laufe ich nächste Woche vielleicht die 800 Meter, und bei der WM möchte ich die Leistung bestätigen. Ein Finaleinzug wird schwer, ist nur in einem taktischen Lauf möglich.“
Gordon Wolf (SC Potsdam) Sieger Diskuswurf (59,51 m) „Das Kampfgericht war seltsam. Sie haben meinen fünften Versuch ungültig gegeben, obwohl sie erst die weiße Flagge oben hatten. Jeder hat gesagt, der Versuch war gültig. Der Diskus kam hinter der 60-Meter-Linie auf, das habe ich gesehen. Aber gemessen hat das Kampfgericht den Wurf nicht, obwohl wir sie gebeten hatten. Das macht mich wütend, und danach war auch daher die Spannung raus. 59,51 Meter sind ein sehr gutes Ergebnis, wenn man den ominösen fünften Versuch bedenkt.“ Carolin Hingst (USC Mainz) Siegerin Stabhochsprung (4,50 m)
„Die Höhe ist okay. Aber mit den Sprüngen bin ich nicht zufrieden. Immerhin besser als das letzte Mal in Mannheim, da hatte ich einen Salto Nullo. Ich hatte heute einfach einen Schlechte-Laune-Tag. In zwei Wochen sind dann die Deutschen Meisterschaften, da sieht es wieder besser aus.“