Stimmen von der Hallen-WM in Birmingham
Die Hallen-Weltmeisterschaft in Birmingham beschließt als internationaler Höhepunkt die Wintersaison in der Leichtathletik. 28 neue Titel werden vergeben. Was Sieger und Verlierer in der National Indoor Arena so sagten, haben wir auf leichtathletik.de für Sie zusammengetragen. Auch die DLV-Athleten kommen natürlich zu Wort!
Zhanna Block jubelte wieder (Foto: Chai)
Zhanna Block (Ukraine; Siegerin 60 m):Es war ein glänzender Lauf und es sieht gut aus für den Sommer. Ich bin zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder bei einer Hallen-WM dabei. Normalerweise konzentriere ich mich immer auf die Freiluftsaison, aber in diesem Jahr war ich über die 60 Meter sehr schnell. Die 100 Meter sind eigentlich meine Paradestrecke. Wenn alles glatt läuft, habe ich aber für die WM in Paris die 100 und die 200 Meter im Visier. Ich denke, dass ich den Europarekord über 100 Meter attackieren und ich über 200 Meter unter 22 Sekunden laufen kann.
Angela Williams (USA; Zweite 60 m):
Ich bin zwar Saisonbestzeit gelaufen, aber trotzdem enttäuscht. Ich hätte echt mehr drauf gehabt. Ich wollte meine Bestzeit verbessern. Jetzt werde ich hart für die 100 Meter im Freien trainieren.
Carolina Klüft (Schweden; Siegerin Fünfkampf):
Ich hatte heute einen sehr guten Tag und es hat Spaß gemacht. Ich hatte eine Chance auf den Hallen-Weltrekord und ich wusste, dass ich es versuchen und vielleicht auch schaffen kann. Aber ich bin noch jung, ich kann es ein anderes Mal wieder probieren. Ich hatte daheim in Schweden schon einige Wettkämpfe und ich habe mich sehr gut gefühlt. Ich wusste, dass hier in Birmingham alles drin ist. Die Zuschauer waren wirklich klasse und es hilft enorm, wenn sie einen anfeuern. Wenn mein Kopf und mein Körper so gut harmonieren wie heute, dann weiß ich, dass ich alle Möglichkeiten habe.
Natalja Sazanovich (Weißrussland; Zweite Fünfkampf):
Ich freue mich über Silber, aber meine Leistung hätte besser sein können. 4.715 Punkte sind nicht schlecht, aber ich hatte einfach höhere Erwartungen an mich selber. Jetzt muss ich noch mehr trainieren, damit ich in Paris mein Ziel, dort zu gewinnen, erreichen kann.
Marie Collonville (Frankreich; Dritte Fünfkampf):
Ich bin wirklich mehr als zufrieden damit, dass ich einen Landesrekord geschafft habe. Es ist meine erste WM-Teilnahme und mit einer Medaille nach Hause zu fahren, ist fantastisch!
Justin Gatlin (USA; Sieger 60 m):
Es ist ein gutes Gefühl, Gold zu gewinnen. Mein Coach hat mir gesagt, dass ich es schaffen kann und ich glaube das, was er mir sagt. Ich will mich im Sommer den 100 und 200 Metern widmen und ich weiß, das der Weltrekord in beiden Disziplinen nicht außer Reichweite liegt.
Jason Gardener (Großbritannien; Dritter 60 m):
Ich hatte noch nicht einmal beim Aufwärmen gewusst, zu was ich heute in der Lage sein würde. Deshalb bin ich glücklich darüber, wie ich es geschafft habe, in das Finale zu kommen und am Ende auf dem Treppchen zu stehen. Seit meinem letzten Rennen vor der Hallen-WM hatte ich Probleme mit dem Oberschenkel. Aber die Ärzte hier und zuhause haben großartige Arbeit geleistet. Wir haben versucht, eine Verletzung, die normalerweise sechs Wochen braucht, um zu verheilen, in drei Wochen wieder hinzubekommen und es geschafft. Jetzt mache ich erst einmal eine Woche Pause und dann ist es einfach mein Wunsch, gesund zu bleiben.
Sonja Kesselschläger (D; Fünfkampf – 4. Platz):
Ich bin auf jeden Fall zufrieden, zwischenzeitlich hatte ich natürlich von einer Medaille geträumt. Doch mit dem Weitsprung war der Traum geplatzt. Dass es dort nicht so gelaufen ist, war eine Kopfsache.
Katja Keller (D; Fünfkampf – 6. Platz):
Für mich war es ein wunderbarer Erfolg und eine gute Erfahrung hier in Birmingham. Ich habe eine Bestleistung geschafft und ich denke, es war ein Meilenstein auf dem Weg nach Paris, Es war eine solide Leistung. Carolina Klüft ist bewundernswert und eine Klasse für sich. Ich hätte ihr heute auch den Weltrekord zugetraut, weil sie einen solchen Lauf gehabt hat.
Tim Lobinger (D; Stabhoch - Qualifikation):
Es war ein Minimalaufwand. Es ist untypisch für mich, denn sonst bin ich in der Quali meist unsicherer. Ich brauche mir jetzt nicht vorzuwerfen, dass ich nach meiner Grippe nicht fit war. Was morgen passiert ist Schicksal. Aber die Qualifikation gibt mir Stärke und Selbstbewusstsein.
Michael Stolle (D; Stabhoch - Qualifikation):
Die Odyssee mit den Stäben geht weiter. Meinen ersten guten Sprung hatte ich erst bei 5,55 Metern.
Ralf Bartels (D; Kugelstoßen – Aus in der Qualifikation):
Ich bin überhaupt nicht mit dieser Anlage zurechtgekommen. Sie war mir viel zu stumpf. Es ist sehr ärgerlich, wenn man bedenkt, dass ich heute als Achter mit einer Weite knapp unter zwanzig Meter weitergekommen wäre. Das wäre eine große Chance gewesen. Die 19,32 Meter sind nicht das, was ich drauf habe. Schon der erste Versuch ging mir "durch die Pfoten". Es war der schlechteste Wettkampf meiner Saison, das muss ich schnell abhaken. Ich hatte mir viel mehr vorgenommen.
Ashia Hansen (Großbritannien; Dreisprung - beste Weite in der Quali):
Ich muss mich jetzt behandeln lassen. Ich hatte etwas Angst und Schmerzen. Aber ich bin froh, dass ich die Anlage nicht humpelnd verlassen musste.
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