Stimmungsvolle Viertelmeile: Zwei Deutsche im Finale
Spätestens zum ersten Startschuss der 400-Meter-Vorläufe der Frauen erreichte der Stimmungspegel im sehr gut besetzten Rund des Olympiastadions weltmeisterschaftliche Höhen. Grit Breuer (50,98 sec) und Birgit Rockmeier (52,28 sec) ließen sich von dieser Woge der Begeisterung mitreißen und qualifizierten sich für das Finale. Claudia Marx (52,42 sec) dagegen hatte auch in München nach einer Saison voller Verletzungen und Rückschlägen das Glück nicht auf ihrer Seite.
Im zweiten Rennen bereits unter 51 Sekunden: Grit Breuer (Foto: Kiefner)
Bei der Vorstellung hatte sie ihren eigenen Namen nicht verstanden, Gänsehaut lief ihr über den Rücken. Grit Breuers Rückkehr ins Rampenlicht der großen internationalen Leichtathletik verlief sehr emotional – ihre Stadionrunde eher nüchtern und kontrolliert: „Ich bin nur gelaufen, um zu gewinnen. Ich bin unheimlich stolz hier zu sein und glaube, dass auch noch ein bisschen was drin ist.“Den Anfang machte Birgit Rockmeier. Die Lokalmatadorin hatte es nicht leicht in ihrem ersten Vorlauf - ihre Meldezeit war weit schlechter als die ihrer sechs Konkurrentinnen. Aber die 28-Jährige kämpfte auf der Zielgerade alle bis auf die russische Goldfavoritin Olesya Zykina (50,47 sec) nieder und qualifizierte sich nahe ihrer oberbayerischen Heimat Moosburg sicher für den Endlauf.
Claudia Marx zeigte sich nach ihrem Lauf enttäuscht: „Das passt in die Saison. Ich fühle mich gut, aber kann es nicht zeigen – vielleicht bin ich auch zu langsam angegangen.“ Den besten Eindruck nach den Vorläufen hinterließ Zykina. Aber auch die europäische Jahresbeste sollte am Donnerstag im Finale (21.10 Uhr) schauen, dass sie auf der Zielgerade genügend Vorsprung vor Grit Breuer hat – denn zu was, die Magdeburgerin fähig ist, wissen gerade Russinnen gut genug.