Streckenrekord in Düsseldorf
Der Moldawier Iaroslav Musinschi hat am Sonntag die achte Auflage des Marathons in Düsseldorf geprägt. Der 33-Jährige sorgte vom Start weg für das Tempo und siegte am Ende deutlich mit einem neuen Streckenrekord von 2:08:31 Stunden. Auf Rang vier folgte mit Falk Cierpinksi (SG Spergau; 2:17:18 h) der beste Deutsche. Die gleiche Platzierung gab es für Melanie Kraus. Die Leverkusenerin verfehlte beim Sieg der Russin Natalya Volgina (2:30:47 h) in 2:36:00 Stunden allerdings die EM-Norm (2:33:00 h) deutlich.
Iaroslav Musinschi riskierte viel, setzte sich gleich, begleitet von seinen Tempomachern, vom Rest des Feldes ab. Die Halbmarathonmarke passierte der Moldawier in 64:04 Minuten und war nach 30 Kilometern auf sich alleine gestellt. Bei optimalen äußeren Bedingungen konnte der 33-Jährige das Tempo auch als Solist halten und stürmte in 2:08:31 Stunden mit erhobenen Armen über die Ziellinie.Damit verbesserte Iaroslav Musinschi seinen eigenen Landesrekord von 2:10:15 Stunden aus dem Jahr 2009 ebenso deutlich wie den Streckenrekord, der bislang bei 2:09:44 Stunden gestanden hatte und ist nun in diesem Jahr bislang die Nummer eins in Europa. "Der Tempomacher hat einen tollen Job gemacht. Er hat mir viel geholfen. Leider war es am Ende doch etwas windig, sonst wäre eine noch bessere Zeit möglich gewesen", sagte der Moldawier, der jedoch keinen Start bei der EM in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) plant.
Falk Cierpinski auf Rang vier
Mit fast vier Minuten Abstand folgte in 2:12:08 Stunden der Ukrainer Andrej Toptun. Vierter und damit bester Deutscher war Falk Cierpinski. Nach neun Wochen Trainingsausfall im Winter begann der Spergauer das Rennen wie angekündigt verhalten und konnte auf der zweiten Hälfte zulegen. In 2:17:18 Stunden war der 31-Jährige nur sechs Sekunden langsamer als im Vorjahr an gleicher Stelle und war damit nicht unzufrieden.
"Ich bin zwar noch konservativer angelaufen als es geplant war, aber ich bin froh, dass ich ohne Probleme und ohne Seitenstechen durchgekommen bin. Damit ist das Frühjahr für mich beendet. Ich hoffe, jetzt gut trainieren zu können, um dann in Barcelona noch deutlich mehr zu zeigen", sagte Falk Cierpinski.
Tobias Sauter und Manuel Meyer steigen aus
Weniger erfreulich verlief das Rennen für die anderen beiden Deutschen, Manuel Meyer (TV Wattenscheid 01) und Tobias Sauter (SG Spergau). Tobias Sauter musste nach 17 Kilometern seine Bestzeiten-Absichten begraben und mit Rückenproblemen das Rennen vorzeitig beenden. Wenig später folgte ihm Manuel Meyer, der wegen Kniebeschwerden ebenfalls nicht das Ziel erreichte.
"Leider konnten wir den Schwung von den Deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften mit vier EM-Normen am Samstag nicht ganz mitnehmen", sagte DLV-Langstreckentrainer Detlef Uhlemann, der nur mit dem Auftritt von Falk Cierpinski zufrieden sein konnte.
Natalya Volgina mit kluger Renneinteilung
Bei den Frauen legte die Türkin Sizmaz Mehtap einen Husarenritt auf den Düsseldorfer Asphalt. Bei der Halbmarathonmarke lag die 31 Jahre alte Landesrekordhalterin auf Kurs zu 2:26 Stunden, was eine Verbesserung ihrer Bestzeit von mehr als fünf Minuten bedeutet hätte. Je länger das Rennen dauerte, desto schwerer wurden jedoch auch die Beine der Türkin und andere Läuferinnen übernahmen das Zepter, während Sizmaz Mehtap das Rennen aufgab.
Nach 42,195 Kilometern bog die Russin Natalya Volgina als Erste auf die Uferpromenade und gewann somit die achte Auflage des Düsseldorf-Marathons in 2:30:47 Stunden. "Ich war ein Jahr lang verletzt. Es ist schön wieder mit einem Sieg zurück zu sein", sagte die 33-Jährige. Zweite wurde die Weißrussin Volha Salevich (2:31:43 h). Damit ist auch die Siegesserie der deutschen Läuferinnen beendet. Fünfmal in Folge war zuvor die Siegerin in der Landeshauptstadt aus Deutschland gekommen.
Melanie Kraus verpasst EM-Norm
Melanie Kraus lag lange Zeit auf EM-Norm-Kurs (2:32:00 h). Doch auf den letzten Kilometern verlor die Leverkusenerin zunehmend an Fahrt. "Ich bin kontrolliert angelaufen und war mir sicher, dass ich das Tempo halten kann. Am Ende bin ich dann auf der zweiten Hälfte 'geplatzt' und mir hat alles wehgetan", sagte eine enttäuschte Melanie Kraus, die in 2:36:00 Minuten Vierte wurde.
Für die 35-Jährige war es seit dem Frankfurt-Marathon 2008 das erste Mal, dass sie wieder die volle Distanz von 42,195 Kilometern absolviert hat. Im Vorjahr hatte sie sich beim Aufwärmen verletzt und musste das Rennen bereits nach einem Viertel aufgeben.
"Das ist sehr schade, dass Melanie es nicht geschafft hat, die Norm zu unterbieten. Es sah so gut aus, aber am Ende haben doch ein wenig die Körner gefehlt. Melanie hatte vor einiger Zeit einen grippalen Effekt, wir dachten aber eigentlich, dass sie wieder fit sei", sagte Detlef Uhlemann, der nun darum bangen muss, überhaupt eine Marathonläuferin zur EM nach Barcelona schicken zu können. Der Nominierungsfrist endet am 30. Mai. Bislang ist weder die Mannschaftsnorm noch die Einzelnorm bei den Frauen erfüllt.
Die Top-Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik