Stuttgart erwartet Medaillensammler
Nach den Titelkämpfen in Osaka (Japan) kehrt die Leichtathletik nach Europa zurück und es verspricht spannend zu werden. Denn aktuell sind 68 Medaillengewinner und 58 Finalisten der Weltmeisterschaften für das Weltfinale der Leichtathletik am 22. und 23. September in Stuttgart qualifiziert. Das Gottlieb-Daimler-Stadion wird zum Schauplatz für die WM-Revanche und viele Athletinnen und Athleten sind richtig heiß darauf. Eine davon ist Christina Obergföll, die eigentlich fest auf Gold gehofft hatte.

Bekommt Christina Obergföll ihre WM-Revanche? (Foto: Chai)
Mit neun Siegen in neun Wettkämpfen dieser Saison war die Speerwerferin aus Offenburg zu den Weltmeisterschaften nach Osaka gereist. Doch dort war Barbora potáková besser. Die Tschechin holte sich Gold, für Christina Obergföll blieb Silber vor ihrer Teamkollegin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen). Vier Wochen nach den Titelkämpfen können die deutschen Werferinnen Revanche nehmen. Beim Weltfinale trifft das starke deutsche Duo im Gottlieb-Daimler-Stadion wieder auf Barbora potáková. "Ich freu' mich drauf", sagt Christina Obergföll vielsagend und meint damit: In Stuttgart will die Speerwerferin zeigen, wer die Beste in dieser Saison ist.So wie im Speerwerfen der Frauen kommt es beim Weltfinale noch in vielen anderen Disziplinen zu brisanten Duellen. Denn in den Disziplinen, die in Stuttgart ausgetragen werden, haben sich bereits 68 von 102 Medaillengewinnern qualifiziert. Das heißt: Zwei Drittel aller mit Edelmetall dekorierten Athleten können sich nach aktuellem Stand auf den Weg in die baden-württembergische Landeshauptstadt machen. In den 36 Disziplinen sind voraussichtlich 28 Weltmeister am Start. Beste Aussichten haben natürlich auch alle sieben deutschen Medaillengewinner von Osaka. Neben Christina Obergföll und Steffi Nerius sind es die dreimalige Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg) und Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt), ihre erfolgreiche Kollegin mit dem Hammer.
Robert Harting benötigt Wild-Card
Dazu kommen die WM-Dritte im Kugelstoßen, Nadine Kleinert (SC Magdeburg), und Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen), der mit Bronze als erster deutscher Stabhochspringer eine WM-Medaille gewann. Sie alle sind bislang qualifiziert, nur der mit Diskus-Silber dekorierte Robert Harting (SSC Berlin) wird eine Wild-Card für den Start beim Weltfinale benötigen.
Zur großen WM-Revanche wird es im Sprint der Frauen kommen. Weltmeisterin Veronica Campbell (Jamaika), Silbermedaillengewinnerin Lauryn Williams und die Drittplatzierte Carmelita Jeter (beide USA) haben für das Weltfinale bereits genügend Punkte gesammelt. Das Gleiche gilt auch für den Stabhochsprung. Allerdings wäre es eine große Überraschung, wenn Weltmeisterin und Weltrekordlerin Jelena Isinbaeva (Russland) gegen Katerina Badurová (Tschechische Republik) oder ihre Landsfrau Svetlana Feofanova verlieren würde. Brennen auf den Wettkampf in Stuttgart wird mit Sicherheit auch Weitsprung-Weltmeisterin Tatjana Lebedeva. Denn im Dreisprung hat der Russin die Kubanerin Yargelis Savigne den Titel vor der Nase weggeschnappt.
Spannende Männersprints
Noch spannender wird es bei den Männern. Im Sprint kann es zum Duell des Triple-Weltmeisters Tyson Gay (USA) mit seinem großen Gegenspieler, dem Bronzegewinner Asafa Powell (Jamaika), kommen. Oder ist vielleicht in Stuttgart Derrick Atkins (Bahamas) der lachende Dritte? Aber auch über die 200 Meter hat es Tyson Gay mit beiden WM-Medaillengewinnern Usain Bolt (Jamaika) und Landsmann Wallace Spearmon zu tun. Über die Stadionrunde sind ebenfalls die drei WM-Erstplatzierten dabei: Neben Weltmeister Jeremy Wariner noch seine US-Landsleute LaShawn Merrit und Angelo Taylor.
Dieselbe Situation gibt's beim Hürdensprint. Weltmeister und Weltrekordler Liu Xiang (China) wird wieder von Terrence Trammell und David Payne (beide USA) gejagt werden. Wie bei den Frauen kommen auch im Speerwurf der Männer mit Tero Pitkämäki (Finnland), Andreas Thorkildsen (Norwegen) und Breaux Greer (USA) alle drei mit Edelmetall dekorierten Werfer.
Eike Onnen hofft auf Weltfinale
Hoffnungen auf eine gute Vorstellung vor heimischem Publikum machen sich aber auch einige deutsche Athleten, die mit ihrem Abschneiden bei den Weltmeisterschaften nicht so ganz zufrieden waren. Etwa Eike Onnen. Der Hochspringer aus Hannover hat mehr als die 2,26 Meter drauf, die ihm Platz sieben einbrachten. "Nach der WM wäre das Weltfinale schon etwas Besonderes", sagt der 25-Jährige. "Aber meine einzige Chance wäre eine Wild-Card." Die benötigt auch Weitspringer Christian Reif. Der Ludwigshafener war in der Qualifikation 8,19 Meter gesprungen. Im Finale hatte er dann als Neunter nur knapp den Endkampf verpasst.
Auf spannende Wettkämpfe dürfen sich die Leichtathletikfans im Gottlieb-Daimler-Stadion freuen. "Die Ticketnachfrage nimmt stetig zu", bestätigt Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. "Mehr als 30.000 Karten sind verkauft und mit der WM hat der Verkauf kräftig angezogen."
Die Tickets für das Weltfinale der Leichtathletik können über den Easy Ticket Service (Telefon 0711 / 2 55 55 55) oder über alle üblichen Vorverkaufsstellen erworben werden. Als Kombiticket berechtigt die Eintrittskarte zum World Athletics Final 2007 zudem zur freien Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr.
Mehr Informationen unter: www.weltfinale.de