| Umzug

Sujew-Twins stellen sich in Frankfurt neu auf

Für Diana und Elina Sujew heißt es "zurück zu den Wurzeln". Im Raum Frankfurt haben sie ihre Leichtathletik-Laufbahn begonnen, in der alten Heimat wollen sie nun unter Trainer Wolfgang Heinig die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien) ins Visier nehmen.
Jan-Henner Reitze

In Hessen haben die Sujew-Zwillinge vor rund zehn Jahren ihre ersten Runden auf der Laufbahn gedreht und in der Jugend erste Erfolge gefeiert. Ihre Entscheidung für den Leistungssport führte dann nach Potsdam, wo sie unter Trainerin Beate Conrad den Sprung in die nationale Spitze und den Anschluss an die internationale Klasse schafften. Ende 2012 folgten die Zwillinge ihrer Trainerin dann nach Hamburg.

Um noch mehr aus ihrem Körper herauszukitzeln suchten sie in diesem Sommer neue Impulse und schlossen sich mit dem Beginn des Wintertrainings endgültig der Gruppe von Wolfgang Heinig an. Mit dem Umzug nach Frankfurt Ende September sind die 24-Jährigen zurück in ihrer alten sportlichen Heimat.

Mit Gesa Felicitas Krause oder Homiyu Tesfaye (beide LG Eintracht Frankfurt) trainieren ebenso ambitionierte Athleten in der Gruppe und auch der Standort Frankfurt bringt Vorteile. "Wir wohnen alle maximal einen Kilometer von der Trainingsstätte entfernt, zum Training kann man also locker zu Fuß gehen und verschwendet nicht viel Zeit", berichtet Diana Sujew. Durch die kompakte Infrastruktur am Olympiastützpunkt mit physiotherapeutischer Betreuung ist auch mehr Zeit für Vor- und Nachbereitung der Einheiten.

Welcher Verein und welche Strecke sollen es sein?

Ob die Zwillinge in der kommenden Hallensaison weiter im Trikot des LT Haspa Marathon Hamburg starten oder für einen anderen Verein, ist noch nicht entschieden. Genauso offen ist noch, welche Strecke bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe (21./22. Februar) oder auch der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 7. bis 9. März) auf dem Plan stehen wird. "Wir bereiten uns sowohl auf die 1.500 Meter wie auch die 3.000 Meter vor. Die nächsten Wochen werden zeigen, wohin der Weg geht."  

Das gilt auch in Richtung des großen Ziels Olympia 2016 in Rio. Elina und Diana Sujew wollen ihr Repertoire nicht beschränken. "Ein guter Mittelstreckenläufer sollte in der Lage sein, von der 800-Meter-Strecke bis zu den 5.000 Metern alles zu beherrschen." Auf ihrer bisherigen Hauptstrecke, den 1.500 Metern, sind beide in der zurückliegenden Saison nah an ihre Bestzeiten herangelaufen - gleich im ersten Rennen über diese Distanz Anfang Juni in Hengelo (Niederlande). Diana blieb in 4:05,72 Minuten nur eine Zehntel über ihrer Bestzeit, qualifizierte sich für die EM und wurde dort Achte. Elina lag in 4:07,82 Minuten rund eine halbe Sekunde über ihrer Bestleistung.

Heimatgefühl tut gut

Um der nationalen Konkurrenz um die Regensburgerinnen Corinna Harrer und Maren Kock im Rennen die Stirn zu bieten und sich weiter Richtung internationaler Spitze zu entwickeln, werden auch im kommenden Jahr wieder Höhentrainingslager auf dem Programm stehen. Die Zugehörigkeit zur Sportfördergruppe der Bundeswehr ermöglicht es, das Ziel Olympia ins Visier zu nehmen.  

Zum guten Bauchgefühl, mit dem Umzug nach Frankfurt den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, trägt auch bei, wieder in der alten Heimat zu sein. "Im Hinterkopf zu wissen, dass die Familie, alte Freunde und Bekannte wieder bei einem sind und nicht 500 Kilometer entfernt, tut unheimlich gut." Die Weichen haben die Sujew-Zwillinge damit gestellt. "Wir hoffen jetzt einfach, gesund zu bleiben. Motivation und Ehrgeiz stimmen. Der Rest kommt von ganz allein. Wie unser Trainer so schön sagt: Nicht das Ziel macht einen glücklich, sondern der Weg dahin."

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